Bläuling zur Bestimmung

  • Und hallo nocheinmal,


    eines vorweg, bei Bläulingen bin ich absoluter Amateur, wie weit kann man da überhaupt mit der Unterseite determinieren??


    Ort: München, aufgelassenes Kieswerk bzw. verwilderter Kiesweiher.


    Ich hab nämlich gerade meine Bilder sortiert und noch unter anderem diese gefunden:




    Mit Sch.... fängt man Fliegen und mit meine Stinkefüßen wohl Bläulinge :grinning_squinting_face:


    Danke!!
    der moe

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    Hallo
    auf jeden Fall ist das ein Silberfleckbläuling(P.idas P.argus P. argyrognomon), welcher von den Genannten kann man nur mit Genitalpräparat oder sehr guten Fotos sagen(P.argus hat am Vorderbein einen Sporn den man auf den Fotos leider nicht erkennen kann). P.idas und P.argyrognomon kann man nur mit Genitalpräparat unterscheiden.

  • Hallo Dennis, danke für die Info, jetzt war ich auch mal auf den entsprechenden Seiten im Lepiforum. Mit meiner Kamera werde ich es jedenfalls nicht schaffen die Tibia zu fotografieren...


    Gibt das Habitat noch Hinweise oder haben alle drei Arten ähnliche Lebensraum-Ansprüche? Und können die Arten auch parallel in einem Biotop vorkommen?


    Servus,
    der moe

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    Hallo nochmal,
    es gibt schon unterschiede was die Habitatsvorlieben betrifft. P.argyrognomon beschränkt sich auf Wärmegebiete (Weinbauklima),
    P.idas in Mittelwäldern (Steigerwald), Besenginsterheiden, Schlagfluren, Waldschneisen, mit Ginster bewachsene Wegränder usw.
    P.argus in Heidelandschaften, Magerrasen, magere Schlagflure, Böschungen änliche Habitate wie P.idas.

  • Hallo Dennis,


    danke für Deine Antwort. Ich werde langsam neugierig, was es ist! Ich habe jetzt noch zwei Fotos vom Habitat gemacht, die gelbe Pflanze ist doch Ginster, oder?




    Und hier noch Bilder von den Vorderbeinen zweier Männchen (sorry für die Qualität, ich hab mit meiner kleinen Digicam durch ein altes Lichtmikroskop fotografiert):




    Im ersten Bild kann ich keine Dorn erkennen, im zweiten bin ich unsicher, ist das der Dorn, wie ihn argus hat oder nur eine längere Schuppe, die zufällig an dieser Stelle ist?


    Und mal eine generelle Frage: Wer kann den Genitaluntersuchungen durchführen?? Ich habe davon leider überhaupt keine Ahnung...


    Vielen Dank an alle, die mir weiterhelfen können!
    Schöne Grüße,
    der moe

    • Offizieller Beitrag

    Hallo moe,
    nein das ist kein Ginster das ist Hornklee (Lotus corniculatus). Nur mit Habitatfoto bestimmen ist schwierig, könntest du das Habitat etwas beschreiben (Lage, Exposition, Bundesland, usw.)?
    Also auf dem ersten Bild ist deutlich kein Dorn zu sehen. Auf dem zweiten meine ich das es sich um eine abstehende Scuuppe handelt. Das macht die Sache nicht leichter denn
    jetzt könnte es P.argus oder P.idas (oder beide :))sein. Jetzt könnte nur eine Oberseite vom Weibchen helfen, oder doch das Genitalpräparat:).

  • Hallo Dennis,


    tja, mit den Pflanzen muss ich wohl noch üben, gelb = Ginster stimmt wohl nicht immer :winking_face:


    Das Habitat (oder muss man sagen Biotop?) ist ein aufgelassenes Kieswerk, es wurde vor etwa 20 Jahren aufgegeben und seitdem wuchert dort so gut wie alles einfach vor sich hin. Es befindet sich am westlichen Rand von München (Google Maps).


    Die Bläulinge kommen dort (soweit ich es beobachten kann auch nur dort) jedes Jahr in massiver Häufung vor. Nach meinen Infos war das ganze Areal mal ein einziger See, der Bereich in der Mitte wurde allerdings wieder mit Kies zugeschüttet. Genau dort ist das Vorkommen am stärksten. Der Boden dort besteht praktisch nur aus Kies, ist also sehr steinig bzw. sandig (mit Unmengen Ameisen). Die Vegetation besteht hauptsächlich aus "lila" Klee (Trifolium pratense würde ich sagen) und Hornklee sowie Weiden in Buschgröße und stellenweise Birken. Teilweise ist der Boden auch ganzjährig gar nicht bewachsen.


    Bilder von Weibchen hab ich zwar einige wenige, aber die sind reichlich unscharf, das wird wohl nicht helfen. Ich kann beim nächsten Mal erneut versuchen, Bilder von Weibchen zu machen. Was sind denn die Unterscheidungsmerkmale?


    Danke!!
    der moe

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    Hallo moe,
    also es ist sehr warscheinlich das es P.argyrognomon ist denn P.idas ist viel seltener, ausserdem passt das Habitat besser.
    Du kannst ja das beste der unscharfen Bilder trotzdem mal reinstellen.


    Tja das ist es ja eindeutige unterscheidungs merkmale der Oberseite gibt es nicht wirklich ,
    aber häufig sind die Weibchen blau übergossen im gegensatz zu P.idas.


    Aber sicher kann man das nur mit Genitalpräparat sagen .
    Gruß Dennis

  • Hallo Dennis,


    ich fürchte, das wird hier langsam zur reinen Privatunterhaltung zwischen uns beiden :grinning_squinting_face:


    Ja, das mit blau übergossen hatte ich ja auch schon irgendwo gelesen... Die Weibchen, die ich beobachten konnte, waren es jedenfalls alle nicht. Allerdings waren es nicht so arg viele, es sind wesentlich mehr Männchen unterwegs. Unten noch zwei unscharfe Bilder.


    Bisher hat leider keiner reagiert, drum frage ich Dich direkt: Du hast nicht zufällig Ahnung von der Anfertigung von Genitalpräparaten?


    Danke Dir jedenfalls für all die Infos!!
    der moe



    • Offizieller Beitrag

    Hallo moe,
    ja das mit der Privatunterhaltung stimmt:).
    Also ich fürchte die Bilder bringen uns nicht weiter(nicht wegen der Unschärfe).
    Ohne Genitalpräparat kann man die Bläulinge nicht bestimmen.
    Leider bin ich im Genitalpräpariren auch noch Anfänger (nicht besonders ordentlich :))
    also kann ich dir leider nicht helfen Sorry.
    Gruß Dennis

  • Hallo,
    es handelt sich bei den abgebildeten Faltern nicht um P. argyrognomon, die sind i.d.R. viel kontrastreicher gefärbt, sondern um P. idas oder P. argus. Die beiden männlichen Vordertibien legen den Verdacht nahe, dass beide Arten am Standort vorkommen. Eine zweifelsfreie Differenzierung beider Arten können Deine Bilder aber nicht liefern. Ich denke da kann nur eine Genitalpräparation weiter helfen. Mit den Weibchen ist es übrigens ein Irrweg, da die ebenfalls bei beiden Arten sehr variabel sind. Die Weibchen von P. argus und P. idas haben aber beide keinen Dorn an der Tibia. Hier ist die Bestimmung noch viel schwieriger. Aber nicht aufgeben, sondern beim nächsten Mal ein paar mehr Tiere fotografieren, so dass man die Vordertibien von der Seite sehen kann. Viel Glück.
    Mit nettem Gruß
    Klaus-Bernhard

  • Das ist eine längliche Schuppe und kein Tibia-Dorn. Der Tibiadorn ist sklerotisiert und von bräunlicher Farbe. Kuckst du hier im lepiforum -> Bestimmungshilfe des Lepiforums: Plebejus Argus


    Die Weibchen haben meines Wissens AUCH einen Tibiadorn, können also auch unterschieden werden. Die Meinung dass die Weibchen keinen Tibiadorn haben ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel und ich frage mich woher dies kommt ? Ich weiss dass es in einem Deutschen Buch geschrieben wurde aber nicht welches Buch und würde mich über Aufklärung diesbezüglich freuen.

  • Hallo Claude,


    freut mich, dass Du auf diesen Beitrag antwortest, da hat die unbeabsichtige Schleichwerbung wohl Erfolg gehabt. Ich kann zwar nur auf EBERT und PRO NATURA zurückgreifen, werde aber zu Hause kurz nachsehen.


    Ich habe noch einige Belegexemplare gefangen, mit denen dann hoffentlich eine Bestimmung möglich ist, bisher hatte ich allerdings keine Zeit, mich darum zu kümmern.


    Servus,
    der moe

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