Euthrix patatoria - seltsames Verhalten?

    Hallo,

    Ich meld mich auch wieder mal :smiling_face: nämlich mit einer Frage bezüglich der Grasglucke:

    Letze Woche war ich wegen der winterlichen Raupensuche draussen und habe auch 5 Raupen der Grasglucke gefunden, alle in etwa 1m Höhe auf toten Brennnesselstielen - gut sichtbar also. Ich konnte sie allerdings nicht mitnehmen, da ich nichts zum einpacken dabei hatte, also bin ich heute noch einmal zur Fundstelle gegangen und habe vorerst nur 2 der 5 Tiere wieder finden können.
    Da ich aber genau wusste, wo sie waren, hab ich genauer nachgesehen. Die anderen 3 Raupen sind stielabwärts gewandert und waren genau über der Schneedecke zur Ruhe gekommen.
    Doch was mich wundert, ist, warum sie das machen, denn in der Zwischenzeit gab es kein einziges Mal Temperaturen über dem Gefrierpunkt!

    Anbei noch ein Bild von letzter Woche.

    Ich werd übrigens demnächst noch einen Beitrag über den heutigen Tag schreiben, ich war nämlich noch ziemlich erfolgreich :smiling_face:

    mfg, mondvogel99

  • AD

    Hallöchen,

    ich kann dir keine eindeutige Antwort geben, aber ich hab eine Vermutung,
    die letzten Wochen war es sehr warm und auch sehr nass, es hat dauernd geregnet, also hohe Luftfeuchtigkeit. Jetzt ist es kalt, die Luftfeuchtigkeit sinkt, möglicherweise wandert die Raupe stielabwärts um sich vor dem kalten Wind und vor Austrocknung zu schützen

    liebe Grüße
    Frances

    P.S oder es war zu rutschig am Stiel :ironie:

    Hallo Frances,

    so seltsam ist dieses Verhalten eigentlich gar nicht.
    Viele Raupen, die überwintern verlassen gelegentlich ihren "Überwinterungs-
    platz" - entweder um Nahrung aufzunehmen (wie bei vielen Noctuidae),oder aber
    wie gerade bei Euthrix potatoria um Wasser aufzunehmen (siehe dt. Name "Trinkerin").

    Selbst überwinternde Raupen von Tagfaltern wie Apatura iris und in Hibernarien über-
    winternde von Limenitis camilla etc. unternehmen gelegentlich kleine "Streifzüge" in
    die nähere Umgebung.

    Servus Rudi,

    mein Bild ist im Februar bei ca. -5°C aufgenommen und die "Säuferin"
    hatte "Perlen" im Haar. :freudentanz:
    Irgendwie schaffen sie es, trotz des Dauerfrostes die Temperatur zu regeln.
    Ich denke mal, daß es auf Grund der in den Zellen eingelagerten Trehalose
    möglich ist.

    • Official Post

    Hi,

    ich hab dieses Verhalten schon vor einigen Jahren mal beobachtet, damals hatten wir noch richtigen Winter ohne Wochenlange Frühlingspausen dazwischen :grinning_squinting_face:
    Zu gegebenem Zeitpunkt habe ich mir damals notiert: "Dauerfrost -10 bis -15°C, geschlossene Schneedecke, 20-30 cm"
    An den Stellen wo durch die dicke Schneedecke ein Loch entstanden war, durch die leichte Wärmeentwicklung darunterliegender Grasbüschel lagen obenauf kreisförmig um jedes dieser Löcher mehrere Raupen. Trotz -15°C schafften sie immerhin gut einen halben Meter Weg bevor sie erstarrten. Ich hab die Tiere damals eingesammelt, sobald es etwas wärmer wurde rührten sie sich wieder :winking_face:


    ist jedenfalls eine sehr interessante Beobachtung, sie verdient es weitergeführt zu werden

    @ Schnägge, ich kann mich nicht erinnern gesagt zu haben, dass ich es seltsam finde, die werden bestimmt wissen, warum sie das tun :winking_face: ...


    ich werd an unserem Bach dann kommendes Wochenende auch mal Raupen suchen gehen, vlt finde ich ja auch welche

    Frances

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!