Archeoattacus edwardsii

  • Liebes actias-Team,


    obwohl bereits mehere Zuchtberichte über Archeoattacus edwardsii existieren, tue ich mich mit dieser Zucht etwas schwer. Von 17 aus 20 Eiern geschlüpften Räupchen leben nur noch 3. Der Rest ist eingegangen trotz regelmäßigen Wechsels von frischem Liguster alle 2 Tage und Feinbesprühung (1mal täglich) der Futterpflanze und der Räupchen bei einer Zimmertemperatur von ca. 17,5°C. Der Hygrometer zeigt bei derzeitiger Wetterlage eine rel. Luftfeuchtigkeit von 74% an Der Aufzuchtkasten (von allen Seiten zur Belüftung mit Gaze bespannt) wurde zuvor desinfiziert. Die Räupchen fressen auf gewässertem Liguster. Ich hätte daher noch einige Fragen an diejenigen, die diese Spezies schon mehrfach mit Erfolg gezüchtet haben. .) 1.) Um ein entsprechendes und konstantes feucht-warmes "Klima" zu gewährleisten, wäre ein Nebelgenerator (Luftbefeuchter) z.B Fogger XL Ultraschall Terrarium Vernebler, der bis zu 100% rel. Luftfeuchtigkeit erzeugen und den Morgentau simulieren kann als auch eine Wärmelampe (beide außerhalb des Zuchtkastens aufgestellt) von effektivem Nutzen für die Raupen? 2.) Ist es sinnvoll, den Zuchtkäfig rundum mit feuchten Tüchern abzudecken, wenn der Luftbefeuchter und Wärmelampe nicht in Betrieb ist? 3.) Wenn Luftbefeuchter und Wärmelampe nicht sinnvoll sind, welche Möglichkeiten gibt es noch?


    Für Eure Antworten besten Dank im voraus


    Gruß Dieter ("Heune")

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  • Hallo Dieter,


    ich habe schon 2mal A. edwardsii problemlos gezüchtet, allerdings immer im Sommer. Die Raupen waren in geschlossenen Plastikboxen ohne Belüftung, dadurch gab es genügend Feuchtigkeit. Als Bodeneinlage verwendete ich 3 Lagen Küchenpapier das überschüssige Feuchtigkeit gut aufnimmt. Das Futter (Ligustrum ovalifolium und vulgare) wurde gewässert und alle 3 Tage gewechselt. Nur die Eiraupen wurden bis zur Futteraufnahme fein besprüht. Die Raumtemperatur betrug im Sommer ca. zwischen 20°und 25°.


    Werner

  • Hallo Dieter,
    ich würde dir auch raten,die Temperatur zu erhöhen.
    Habe im Sommer die Art auch erfolgreich in einem Gewächshaus,auf Liquidambar gezogen.
    Die Jungraupen habe ich bis L3 unter geschlossenen Bedingungen (Aquarium abgedeckt) bei
    hoher Luftfeuchtigkeit (70-90%) und min.20°-max.30°C gehalten.Ab L3 auf gewässertem
    Liquidambar freistehend im Gewächshaus.Die Temperatur ist zeitweise bis auf 36°C gestiegen
    und die Raupen haben extrem schnell gefressen.Angesprüht habe ich sie nie,immer nur auf hohe
    Luftfeuchtigkeit geachtet,was in einem Gewächshaus kein Problem ist.


    Gruß,
    Heiner

  • Hallo Heiner, Fabian und Werner,


    Allerbesten Dank für Eure Informationen. Ich habe es mir fast schon gedacht, daß Feuchtigkeit und Temperatur zu niedrig sind. Ich werde die verbliebenen 3 Raupen sogleich umsetzen in eine geschlossene Plastikbox mit meheren Lagen Küchenpapier als Bodeneinlage (ein abgedecktes Aquarium steht mir momentan nicht zur Verfügung) und in eine Räumlichkeit mit Temperaturen um 25°C aufstellen. Mal sehen, ob noch was zu retten ist.


    Viele Grüße Dieter

  • Hallo Dieter,


    handelt es sich bei den Raupen um eine Nachzucht von Faltern genetisch verschiedener Elterntiere, oder um Inzucht?


    A.edwardsii ist an und für sich einfach zu züchten, auch ohne grosses "Brimborium" in Bezug auf Luftfeuchte und Temperaturen. Sauberkeit, nicht nur optisch, ist aber schon wichtig.
    Bisher hatte ich die Tiere immer bis einschliesslich L2 in grösseren Plastikdosen auf eingefrischtem Futter gezogen, und erst ab L3 in recht luftige Kästen umgesetzt, auch wieder auf eingefrischtes Futter in Wasser.
    Die Temperatur dürfte tagsüber so um die 20 °C gelegen haben, gelegentlich auch darunter, nachts unterschiedlich, ca. 17 - 20 °C.
    Besprüht habe ich die Raupen nur kurz beim Futterwechsel.
    Besondere Ausfälle hatte ich dabei nie, rund 80-90% schafften es vom Ei bis zum Falter.


    Einzig beim Schlupf der Imagos ist es wichtig, dass die Luftfeuchte so hoch wie möglich ist.


    Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    die Eier habe ich aus einer 3. Nachzucht gekauft, vermutlich Inzucht. Ich weis aber nicht, ob bereits schon bei einer 3. Nachzucht (Inzucht) in der Tat ein derartiger Verlust möglich ist. Allerdings muß ich gestehen, daß die Temperatur tagsüber teilweise nur bei 17°C bis 17,5°C lag. Die Luftfeuchtigkeit liegt laut meines Hygrometers (wenn er denn genau mißt) zwischen 70% und 74%. Nachdem sich die Eiraupen nach Schlupf sofort mit feinen Regenwassertröpfchen vollgesogen hatten, habe ich sie in geschlossene Plastikboxen verfrachtet auf frischem noch leicht feucht benetztem Liguster, an dem sie alsbald gut zu fressen begonnen haben. Im Stadium L1 habe ich sie dann leider schon in Freiluftaufzuchtkästen umgesetzt (s. mein Anfangskommentar). Ab diesem Zeitpunkt ging die Agonie los. Nun habe ich die 3 letzten Räupchen, den Informationen von Heiner, Werner und Fabian folgend,wieder in eine geschlossene Plastikbox zurückverfrachtet, an der sich jetzt ein feiner Feuchtigkeitsbeschlag an den Wänden gebildet hat als Hinweis auf eine hohe Luftfeuchtigkeit (als Bodenbelag wie gesagt einige Schichten Küchenpapier). Die Raumtemperatur, die jetzt um 20°C liegt, will ich noch etwas erhöhen auf ca. 22°C bis 23°C. Nebenbei nochmals meine Frage, ob ein Luftbefeuchter (s.o.) und eine Wärmelampe ausschließlich für die Herst -und Wintermonate zur Aufzucht der Raupen eine Alternative darstellen.


    Gruß Dieter

  • Guten Abend Heiner, Werner, Fabian und Jörg,


    mein Wissensdurst, ob als Alternative auch Luftbefeuchter und Wärmelampe möglich ist, ist gestillt. Ich habe hierzu im Internet bzw.actias etwas gefunden.


    "Feuchtigkeitsvernebler für Schmetterlingszucht" bzw. "Terrarium mit Regler für Temperatur und Feuchtigkeit"


    Nochmals besten Dank für Eure Informationen.


    Gruß Dieter

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  • Hallo Constantin,


    auch noch einige Worte von mir. Fabian hat recht. Die Räupchen, aber auch größere Raupen benötigen sehr wenig Sauerstoff. Die größere Gefahr liegt darin, daß bei geschlossenen Plastikboxen oder abgedeckten Aquarien, wenn sie nicht regelmäßig gelüftet, gesäubert und frisches Futter in kurzfristigen Abständen (z.B. mindestens alle 2 bis 3 Tage) gegeben wird, eine schnellere Schimmelbildung, insbesondere an den Kotbällchen auftreten kann, was den Tod der Räupchen nach sich zieht, wenn sie hiermit in Kontakt kommen (daher die Küchenpapiereinlagen am Boden). Außerdem können die Eiraupen an der sich zuviel angesetzten Feuchtigkeit an den Wänden bzw. Boden ohne Küchenpapiereinlagen ertrinken oder aber auch an einer Infektion, die sich rasch ausbreiten kann, wenn nicht o.g. Vorsorgekriterien beachtet werden, sterben. Die von Heiner, Werner, Fabian und Jörg mir gegebenen Zuchthinweise halte ich daher, unter Beachtung vorgenannter Vorsorgekriterien, für gute Haltungsbedingungen.


    Gruß Dieter

  • Dieter hat da vollkommen Recht. Vor allem die Ertrinkungsgefahr ist recht groß. Das ist zumindest bei Raupen von Attacus, Archaeoattacus und anderen sehr feuchtigkeitbedürftigen Raupen so. Man hat im Behälter eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit (an die 100%). Die Tröpfchen verdunsten nicht. Kleine Tröpfchen sehen zwar unbedenklich aus, aber Raupen kriechen durch und vorne an der Raupe wird der Tropfen immer größer und wenn er dann mal zu groß ist, ertrinkt die Raupe. So sind mir leider drei Attacus atlas L1 Räupchen gestorben.
    Ich halte alle Saturniiden-Jungräupchen in L1 und L2 in geschlossenen Behältern und bin damit ganz zufrieden. Bei den meisten Arten (z.B. aus der Gattung Antheraea) darf die Feuchtigkeit nicht so hoch sein. Die bekommen dann, wenn sie frisch geschlüpft sind ganz feine Tropfen an den Deckel und dann nichts mehr. Da reicht die Feuchtigkeit der Futterpflanzen aus. Es kommt auch kein feuchtes Klopapier auf dan Boden.


    Nun genug zu diesem Thema. Gehen wir wieder zum gefragten Thema: Was machen die Räupchen? Leben sie noch?

  • Ja, sie leben noch! Offensichtlich fühlen sie sich bedeutend wohler nach Umsetzung in eine geschlossene Plastikbox bei höherer Feuchtigkeit und Temperatur. Sie fressen jetzt sehr gut, auch ersichtlich an wieder mehr und größeren Kotballen als zuvor. Die mir hilfreich empfohlenen Haltungsbedingungen meiner actias-Kollegen sind also erfolgsversprechend.


    Gruß Dieter

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