Zucht Atlasspinner

  • Hallo,
    ich würde sehr gerne mal Atlasspinner züchten und habe dazu ein paar Fragen. Wie sollten die "Umweltbedingungen" sein? Also wäre Zimmerklima in Ordnung oder ist es notwendig in einem Terrarium für tropische Bedingungen zu sorgen? (Ein Terrarium müsste ich mir dann erst anschaffen.) und wie sollten Schlupfkasten und Flugkäfig (Größe) aussehen? Ich habe mal gelesen, dass bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit die Flügel verkrüppeln.
    Ich danke schonmal im voraus.

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  • Die Tiere sollen also hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten ausgesetzt werden. Dann muss ich mir wohl eine Terrarium kaufen.

    Hallo David,


    das kann ich absolut nicht bestätigen...


    schau mal hier:


    BUG NATION • View topic - Archaeoattacus edwardsii


    so gehts auch.
    So mache ich immer meine Attacus Zuchten und garantiert ohne Ausfälle.


    (übrigens der Post ist von mir)


    LG Frank

  • Hallo David,
    ja, kann ich auch aus vielfacher eigener Erfahrung bestätigen: Zimmertemperatur um die 20 °C ist völlig ausreichend.
    Das mit dem Einsprühen ist so eine Sache. Je nachdem wie Du es machst, entsteht ggf. im Moment zuviel Nässe, was insbesondere dann problematisch ist, wenn auch Kotballen mit nass werden und dann zerfließen usw. Andererseits, wenn dann alles wieder getrocknet ist, hast Du es ggf.dann doch bald wieder zu trocken, was ja nicht der Sinn der Sache ist. Ich gebe feuchte Tücher (Stoff, Klopapier oder sowas) in den Zuchtbehälter, das steigert die Luftfeuchtigkeit durch die andauernde Verdunstung anhaltender und gleichmässiger. Regulation durch Anzahl und Nässe der Tücher einerseits und mehr oder weniger Lüftung (durch Ritzen, nicht komplette Abdeckung oä) andererseits. Wenn die Luft allzu feucht und durch mangelnde Lüftung stickig ist, dann besteht eine erhöhte Gefahr von Schimmel- und Bakterienwachstum. Das hängt natürlich auch von dem Grad der Sauberkeit ab, für die Du sorgst. Viele Keime erhöhen das Risiko, daß die Raupen eine Infektion bekommen, was gerade bei Attacus atlas eine Gefahr darstellt - die sind relativ empfänglich dafür (und das endet dann praktisch immer damit, daß die Tiere reihenweise eingehen). Also etwas Fingerspitzengefühl - nicht übertreiben mit der Feuchtigkeit und für Sauberkeit und etwas Frischluft sorgen. Ansonsten ist die Zucht von A. atlas sehr leicht.
    Viel Erfolg !
    Markus.

  • Zum Thema Aufzucht von A. atlas möchte ich an dieser Stelle eine kleine Anekdote zum Besten geben, die wohl die Robustheit der Raupen verdeutlicht.
    Am 6.8. waren meiner Schwester beim Futterwechsel (ich war beruflich einige Tage unterwegs) zwei Raupen in L4 ausgebüchst.
    Am 15.8. fand ich eins der Tiere zu meiner großen Verblüffung mitten im Zimmer auf dem Teppichboden sitzen. Klein und schrumplig, aber lebendig (ihre Geschwister waren inzwischen schon ein Stadium voraus). Der arme Wurm muss also NEUN TAGE ohne Futter (es lag definitiv nichts herum) bei Temperaturen zwischen 15 und 23°C, Luftfeuchte max. 50%, herumgeirrt sein.
    Mit großer Mühe gelang es mir, ein Ligusterblatt unter den Vorderkörper zu schieben (Teppichboden!), und darauf mit einer Spritze einen Wassertropfen vor ihr Schnäuzchen zu platzieren. Sie trank! Ein Lebenszeichen!
    Nach einiger Zeit der Rekonvaleszenz kroch sie von alleine auf das Ligusterblatt, ich konnte sie in einen kleinen Zuchtbehälter umsetzen, sie fraß und entwickelte sich, und spann sich zu guter Letzt am 12.9. ein (rund zwei Wochen später als ihre Geschwister).
    Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass besonders ein dermaßen langer Futtermangel ertragen wird.
    Schöne Grüße
    Thomas

  • Hallo,
    bei den Kokons habe ich da keine so Hemmungen, gerade die von Attacus sind ja (in den inneren Schichten) extrem dicht verwebt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß da relevant Wasser durchkommt. Auch da, wo die natürlicherweise vorkommen, regnet es ja so manches Mal nicht schlecht. Ich habe sie auf jeden Fall oft auch richtig tropfnass gesprüht.
    Voraussetzung dafür ist natürlich, daß die Kokons nicht geöffnet sind. Wenn das der Fall ist (kann man ja schon auch machen), dann besteht natürlich die Gefahr, daß Wasser durch die Öffnung reinläuft und die Puppe dann in einer »Pfütze« zu liegen kommt. Das ist selbstredend unbedingt zu vermeiden. Auch sonst ist bei geöffneten Kokons besonders dafür zu sorgen, daß die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig wird, da die ungeschützten Puppen ohne die Kokon-Hülle (ähnlich wie die Raupen) bei Trockenheit viel schneller Feuchtigkeit verlieren als innerhalb dieser Barriere. Verschlossene Kokons vertragen vorübergehende Trockenheit viel besser - man kann sie ja auch in diesem Zustand problemlos verschicken usw.
    Generell sollte die Luftfeuchtigkeit um den Zeitpunkt des Schlüfpens aber hoch sein, damit die Fasern geschmeidig sind und die Falter sich besser rausarbeiten (bzw. sie die Puppenhülle leichter abstreifen) können. Auch für den Vorgang der nachfolgenden Flügelausdehnung ist eine hohe Luftfeuchtigkeit im Zweifelsfall sicherlich besser.
    Gruß, Markus.

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