Suche Schmetterling für Bachelorarbeit

  • Hallo zusammen,
    für meine Bachelorarbeit benötige ich relativ viele Puppen in verschiedenen Stadien.
    Ich bin momentan noch auf der Suche nach geeigneten Arten, dabei bin ich vor allem auf Admiral und Distelfalter gestoßen. Diese zwei Arten haben mehrere Generationszeiten und vermehren sich von Ende Mai bis September, soweit ich das richtig verstanden habe.


    Nun zu meinen Fragen/ Anforderungen an den Schmetterling:
    - ich benötige eine Art, die sich relativ schnell vermehrt und auch viele Nachkommen hat (ich brauche doch relativ viele Puppen)
    - die Art sollte leicht zu züchten sein (also am Besten Brennnesseln oder so als Futter)
    - Kennt irgendjemand einen guten Züchter? Und ist es sinnvoll die Schmetterlinge selbst nach zu züchten, oder einfach immer wieder Raupen/Eier zu bestellen?
    - der Schmetterling benötigt einen Rüssel


    Könnt ihr mir zu den Bedingungen eine Art empfehlen, vllt habt ihr ja schon Erfahrung in der Forschung. Und vielleicht kennt ihr ja auch einen guten Züchter :smiling_face:


    Vielen Dank schon mal!

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  • Hallo Pia,
    was möchtest Du denn mit den Raupen, Puppen machen? Falls sie dabei umgebracht werden sollen, ohne mich....
    Ansonsten hätte ich Puppen von Vanessa cardui. Problem dabei ist, dass sie teilweise nach 7-10 Tagen bereits schlüpfen und Versand schwierig ist aus diesem Grund. Höchstens Abholung im Großraum Stuttgart wäre möglich.
    Sobald das Wetter besser wird, hoffe ich auf Eier von V. cardui, die wären besser zu verschicken.
    Tagpfauenaugen-Puppen hätte ich auch, da ist jedoch keine weitere Generation zu erwarten in diesem Jahr, denke ich als Laie.


    Viele Grüße,
    Monika

  • Hallo Pia,


    ebenfalls eine schöne Art die zu deinen Anforderungen passt ist der Kleine Kohlsweißling (Pieris rapae). Die ergeben noch dieses Jahr eine weitere Generation und überwintern dann als Puppe, schlüpfen aber schon ziemlich zeitig im Frühjahr. Ich hätte 30-40 Puppen abzugeben falls du interessiert bist, kannst du mir ja einfach schreiben. Die Raupen fressen viele verschiedene Kohlarten, Kresse, Raps und noch weitere Pflanzen. Das schöne ist, man kann die Pflanzen selber anbauen oder in einem Bauernhof oder Laden ohne spritzmittel kaufen. Sie legen ebenfalls ziemlich viele Eier und die Paarung ist leicht hinzubekommen. Es gibt natürlich noch viele weitere sehr schöne auf deine Anforderungen passende Arten die ich dir auch abgeben könnte, aber die überwintern momentan als Puppe und würden erst nächstes Jahr schlüpfen. Falls das auch ok wäre, könnte ich dir da auch noch ein paar arten nennen.


    Liebe Grüße
    Bela

    • Offizieller Beitrag

    Also ein bisschen mehr Informationen über die Natur der Forschung wäre schon hilfreich. Brauchst du größere Falter? Was einheimisches? Tagfalter? Muss der Rüssel irgendwelche Anforderungen erfüllen (Größe, Funktionalität, etc.). Wenn ich nur nach dem gehe was du jetzt genannt hast brauchst du was robustes, unanfällig für Krankheiten, am besten gar nicht an Pflanzen sondern mit Kunstfutter zu füttern, kurze Generationszeit mit hohem output und wenig Platzbedarf. Spontan springt mir da der Apfelwickler (Cydia pomonella) in den Kopf. Im Labor lässt der sich auf engstem Raum züchten, die machen absolut alles mit, machen gut 4 Generationen im Jahr, lassen sich das ganze Jahr durchzüchten, sind einfach an Kunstfutter zu halten und nach ein paar Durchgängen kannst du die Puppen schaufeln. Mit dem richtigen Timing kann man auch mit vertretbarem Aufwand alle Stadien gleichzeitig haben. Die haben halt einen sehr kleinen Rüssel und ich bin nur fast sicher das der noch funktioniert. Vanessa cardui geht (V. atalanta denke ich eher nicht), ist aber doch deutlich platzbedürftiger und empfindlicher. Die würden schätze ich an Kunstfutter gehen, aber die Paarung und Eiablage ist nicht die aller einfachste und erfordert einiges an Platz. Die erreichbare Menge an Puppen dürfte auch nicht soo hoch sein. Mehr als 3 Generationen im Jahr wird man wahrscheinlich nicht hinbekommen, vielleicht schafft man vier. Bin nicht sicher. Pieris rapae oder brassicae wären auch nicht schlecht, aber ich weiß nicht ob man die so gut durchzüchten kann. Geht bestimmt irgendwie, aber ich weiß nicht wie gut. Da wird es auch mit dem Kunstfutter schwierig, aber Kohl wäre noch ein praktikables Futter für eine Massenzucht. Ich denke die wären jedenfalls weniger empfindlich, mit schnellerer Generationszeit und weniger platzbedürfnis als V. cardui. Ich würde tendenziell eher auf Nachtfalter gehen, wenn da nichts dagegen spricht. Die sind leichter zu paaren und die Eiablage geht meistens auch ohne Futterpflanzen. Du willst alles minimieren, was unnötige Arbeitsschritte produziert und dadurch schlecht hochskalierbar ist. Irgendwas mit leichtem Schädlingscharakter, was weit verbreitet und generalistisch ist, am besten subtropisch ohne Diapause oder mit leicht zu umgehender Diapause. Vielleicht Helicoverpa armigera oder sowas...


    Achso und du solltest definitiv selbst züchten. Schon allein wegen der Kontrolle der Versuchsbedingungen. Ich weiß wie gesagt nicht was du genau untersuchen willst, aber ich glaub es kommt nicht so sonderlich gut, wenn du dafür Individuen aus zig verschiedenen Quellen verwendest. Zudem wird das schnell teuer und ich weiß nicht wie gut man so viel Material so schnell beschaffen kann.


    Grüße Dennis

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