Eupsilia transversa - Mordraupe?

  • Hallo zusammen,


    möchte hier ein paar Zeilen über meine Zucht von transversa schreiben. Überall liest und hört man wie kanibalisch die Raupen sein sollen. So habe ich meine in verschiedene Behälter gegeben, mit unterschiedlichem Futter (Kirsche, Weißdorn) versorgt und ein Drittel gleich in die Natur zurückgegeben. Was mich jetzt überrascht ist aber, dass es keine Toten gibt ... in meinen Gefäßen sind sie friedlich beisammen (mittlerweile in L4/5).

    Hängt das vom Futter ab, oder von meinem positiven pazifistischen Einfluss:irrelachen::irrelachen::irrelachen:?


    Gruß Leo

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  • Hallo Leo,

    "Hängt das vom Futter ab, oder von meinem positiven pazifistischen Einfluss"

    Würde einiges erklären, warum ich andre Erfahrungen habe. (liegen Jahrzehnte zurück). Bin vom Naturell sicher kein Pazifist.

    Als Anfänger habe ich mich in den Siebzigern immer gefreut, wenn es Ende Mai starke Stürme (Gewitter) gab. Damals gab es regemäßig noch "Lichtfraß" durch die "Frostspanner-Schadgesellschaft" in zumeist eichengeprägten Laubwäldern.

    Am nächsten Morgen waren im Wald die verschiedensten Raupen wieder auf dem Weg nach Oben. Die Stürme waren wie das bekannte Raupen-Klopfen.

    Da nur eine sehr übersichtliche Anzahl von Zuchtbehältern (und nur 2 recht allgemeine Schmetterlingsbücher ) alles in ein größeres altes Aquarium und Äste der Baumarten (Eiche; Buche, Hainbuche; Ahorn) als Futter dazu.

    Neben verschiedenen Spannerraupen waren auch verschiedene Eulen dabei. Beim Futterwechsel habe ich gewundert, dass trotz gutem Verschluss des Aquarium, die Zahl der Raupen immer abgenommen hat.

    (die Verpuppung im Boden bzw. zwischen Blätter wurde berücksichtigt, wie auch Abgänge aufgrund Parasiten) Nur bei einer Eulenraupe gab es fast keinen Schwund, aber die Kerle sind prima gewachsen. In den Folgejahren habe ich diese Raupe immer gesondert gehalten. Hatte sehr viel mehr Spanner-Puppen!

    Erst Jahre später mit brauchbaren Bestimmungsbüchern konnte ich feststellen, an was es gelegen ist.

    Rat mal!


    Kann mir vorstellen (reine Vermutung), dass es mit dem Futterangebot, Platzangebot und der vermutliche relativ gleichen Größe Deiner Raupen zu tun hat, dass Deine Raupen Vegetarier sind.


    Grüße Armin

  • Ich denke - warte mal ab wenn eine der Raupen einen deutlichen Wachstumsvorsprung bekommt!

    Dann sollten zumindest die Zurückgebliebenen fällig sein...


    Delphini ist genau so ein Monster. Die ist aber schon im L1 bissig. Ist eine auch nur einen Millimeter größer als der Rest, macht sie die umgehend platt.

    Es hilft nur konsequente Einzelhaltung.


    Pelosia obtusa: zieht man sie auf Salat, haben die Biester einen wahnsinnigen Appetit auf frische Puppen.

    Bei Kunstfutter entfällt dieser Drang komplett...


    Sind auf jeden Fall interessante Forschungsobjekte.

  • Hallo,

    da setze ich mit meinen letztjährigen Erfahrungen mit Helicoverpa armigera noch einen drauf: hatte ein Freilandweibchen ablegen lassen und die Räupchen nach dem Schlupf, wie ich es eigentlich immer mache, in keine Plastikdöschen mit genügend Futter transferiert und zunächst dunkel gehalten. Bei der Reinigung des Zuchtgefäßes fiel mir auf, daß deutlich weniger Rpch. vorhanden waren als erwartet. Noch hatte ich keine böse Ahnung, doch als letztlich nur 3, schon herangewachsene Rp., übrig waren, hab ich diese vereinzelt und der Rest der Zucht lief problem(verlust)los. Ich hätte nie erwartet, dass diese Art, trotz genügend Grünfuttergabe und reichlichem Platzangebot, solch eine arge Kannibalin ist... Im übrigen habe ich auch bei Lycaenidenzuchten feststellen müssen, daß die Rp. ihre zur Verpuppung angesponnenen Geschwister oder auch frische Ppp. mit großem Vergnügen verspeisten. Merke: die Natur läßt sich ihre Geheimnisse nur schwer entlocken!

    VG,

  • Moin,


    ein Themen-Update von mir:

    ich hab gerade eine L4 transversa bei mir im Zuchtbehälter meiner Peridea anceps gefunden. Leicht eingesponnen in einer Blattrolle.

    Die Anzahl der anceps ist deutlich gesunken und die transversa hatte mir gegenüber den Eindruck einer kugelrunden, rundum zufriedenen L4 hinterlassen....als ich sie dezent in den Garten beförderte, wo sie sich ab jetzt an Anderem gütlich tun kann.:grinning_face_with_smiling_eyes:


    Zum Glück war sie "nur" bei den anceps und nicht in einer anderen Zucht gelandet.


    Tschau

    Rudi

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