Spezielle Chemiekalie

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    • Offizieller Beitrag

    Das mit den 3D ist doch eine super Idee, insbesondere für Nicht-Entomologen, die keine Tiere töten wollen , sondern nur

    Dekorations-/Ausstellungsobjekte suchen.

    Es gibt noch wenig Erfahrung, 3D wird immer billiger, genauer und erfüllt in vielen Dingen (Schulung, Dekor ....)

    voll den Zweck.

    Die Idee ist wirklich nicht so blöd. Bei uns an der Uni gibt es Leute die hochauflösende Scans von Insekten machen und das zu drucken ist sicher mittlerweile auch in guter Auflösung möglich. Letztlich ist das nur unwesentlich schlechter als die Tiere mit allen möglichen Substanzen zu malträtieren. Danach ist die DNA sowieso mit guter Wahrscheinlichkeit ziemlich futsch und als wissenschaftliches Sammlungsobjekt geht das kaum noch durch.


    Für die Präparation von sehr wasserhaltigen Tieren (z.B. Raupen) halte ich Gefriertrocknung für die beste Methode. Das erhält auch grüne Farben einigermaßen gut. Die Farben sind aber so oder so etwas das man sehr, sehr schlecht erhalten kann. Besonders grün. Das sind fast alles irgendwelche konjugierten Ringsysteme, die super in organischen Lösungsmitteln, teilweise auch in Wasser löslich und außerdem UV-empfindlich sind. Egal was man da an Substanzen draufschüttet, die Chance ist sehr groß, dass es den Farbstoff zerlegt. Wenn man was "wie Plastik" haben möchte, ist es wahrscheinlich am besten Plastik zu nehmen. Man könnte mit einer Methode ähnlich der beschriebenen mit dem Schellack sicher auch Kunstharze verwenden. Letztlich ist Schellack auch nur ein natürliches Harz. Mir mutet die Idee einer Chemikalie die "Gewebe in Plastik verwandelt" merkwürdig an. Wenn es sowas gibt, ist das eine komische Beschreibung von dem was die macht.

    Wofür macht man das dann? Da fehlen ja wichtige Bestimmungsmerkmale

    Der Hauptzweck von Formaldehyd ist die Konservierung. Das die Farbe verloren geht ist zwar blöd, aber wenigstens gehen viele andere wichtige Sachen nicht verloren. So z.B. die Zellstruktur. Man kann daraus sehr gut Zellpräparate erstellen. Ohne Formaldehyd verdauen sich die Zellen quasi selbst. Die morphologische Struktur bleibt erhalten, außer vielleicht einige kleinere Artefakte wie aufgedunsene Haut oder sowas. Vor allem bleibt die DNA erhalten. Zwar ist das auch nicht ideal, wegen dem DNA-crosslinking, aber immer noch besser als gar keine DNA mehr. Ist also alles in allem eine gute Konservierungsmethode für wissenschaftlich verwertbare Proben.


    Grüße Dennis

  • Die Idee ist wirklich nicht so blöd. Bei uns an der Uni gibt es Leute die hochauflösende Scans von Insekten machen und das zu drucken ist sicher mittlerweile auch in guter Auflösung möglich.

    Hallo Dennis,


    schau mal hier:


    3D-Scanner

  • Der Hauptzweck von Formaldehyd ist die Konservierung. Das die Farbe verloren geht ist zwar blöd, aber wenigstens gehen viele andere wichtige Sachen nicht verloren. So z.B. die Zellstruktur. Man kann daraus sehr gut Zellpräparate erstellen. Ohne Formaldehyd verdauen sich die Zellen quasi selbst. Die morphologische Struktur bleibt erhalten, außer vielleicht einige kleinere Artefakte wie aufgedunsene Haut oder sowas. Vor allem bleibt die DNA erhalten. Zwar ist das auch nicht ideal, wegen dem DNA-crosslinking, aber immer noch besser als gar keine DNA mehr. Ist also alles in allem eine gute Konservierungsmethode für wissenschaftlich verwertbare Proben.

    Okay, da gebe ich ehrlich zu, dass mein Gehirn ausgeschaltet hat. Hab vergessen das Formalin Formaldehyd ist... solche Präparate hatte ich auch in meinem alten Bioraum. 🤦‍♂️

    Aber für Nasspräparate benutze ich sowieso Ethanol, anders wie da. Aber danke trotzdem.

  • Du meinst vermutlich diese Chemikalie. Hab damit Vogelspinnen präpariert, das klappt gut. Allerdings, Verarbeitung nur bei bester Belüftung und anschließender ca. 4-6 wöchiger Auslüftung an einem Ort, der nicht in der Wohnung liegt. Leider bietet Fiebig das nicht mehr an und ich finde es nirgendwo mehr.

    Acetonkonservierung ist alternativ möglich.

    Google mal: Acetonkonservierung Spinnen

    Es gibt u. a. dann einen Artikel der Zeitschrift "Entomologische Nachrichten und Berichte". Artikel: Kleine Tips zur Präparation von Insekten Acetonmethode.....

    Das ist auch für Spinnentiere.

  • Die Puppen sind klar, aber was ist das da ganz rechts?

    Hat gewisse Ähnlichkeit mit einem mumifizierten Schlumpf oder einem plastinierten Elefantenfloh - gerüchterweise sollen die ja sogar Schäferhundgröße erreichen können?

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  • Die Puppen sind klar, aber was ist das da ganz rechts?

    Hat gewisse Ähnlichkeit mit einem mumifizierten Schlumpf oder einem plastinierten Elefantenfloh - gerüchterweise sollen die ja sogar Schäferhundgröße erreichen können?

    Das rechts ist die Puppe eines Sumatra-Nashornkäfers (Xylotrupes sumatrensis).


    Links der Kopf mit den Hörnern. Ist ein Männchen.


    Auf den Bildern unten sind die Puppen von Männchen & Weibchen sowie ein frisches Tier zu sehen:


    Männliche Puppe lebend im Kunstkokon:



    Weibliche Puppe lebend, kurz vor dem Schlupf:



    Etwa 2 Wochen altes Männchen:


    • Offizieller Beitrag

    Steht im Verdacht? Formaldehyd erzeugt praktisch sicher Krebs. Natürlich ist das wie immer eine Frage der Art der Exposition sowie der Konzentration und Menge. Die Reaktion entsprechender Einstufungen durch die Behörden ist da manchmal etwas lahm, aber mittlerweile gilt Formaldehyd eigentlich überall als krebserregend. Das reagiert immerhin auch direkt mit der DNA, also viel mutagener wird's nicht. Das Problem bei sowas ist halt: Die Eigenschaften die eine Substanz zu guten Konservierungs, Färbe- und Behandlungsmitteln von DNA und Proteinen machen, sind oft gleichzeitig die Eigenschaften die sie aus den gleichen Gründen schädlich machen. Das Problem hat man z.B. oft mit Farbstoffen die in die DNA interkalieren. Ist super um DNA sichtbar zu machen, passiert leider auch mit der DNA in den Zellen wenn man sich's über die Hand schüttet und das ist nicht so toll. Wenn man mit Substanzen arbeitet die über Haushaltsmittel hinausgehen (und selbst da) sollte man halt wissen was man tut. Von daher ja, in hohen Konzentrationen ist Formaldehyd für den ungeschulten, privaten Gebrauch sicher nicht zu empfehlen. Eigentlich ist es auch für die meisten Sachen nicht notwendig. Ethanol reicht zur Konservierung in den allermeisten Fällen.


    Das Zeug von Fiebig scheint jetzt auch nicht so gesundheitsfördernd zu sein. Steht da nicht drauf was drin ist? Ich kann gerade noch "Inhalt" und ein paar Zahlen dahinter lesen.


    Grüße Dennis


  • Ich hab meine Flasche von Fiebig mal eingestellt um die Daten darzustellen.

    Die auf dem Etikett sichtbaren Zahlen sind aus der Liste besonderer Gefährdungen von Chemikalien, genannt "Risiko- und Sicherheitssätze (R /S). Sie bedeuten:

    R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken.

    S 26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren.

    S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen.


    S 45 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen).


    S 51 Nur in gut belüfteten Bereichen verwenden.


    Leider ist nirgends zu finden, aus welchen Stoffen sich die Exsikkationsflüssigkeit zusammensetzt.

  • Ja nun, du hast natürlich mit Schutzmasken die entsprechende Filtervorsätze haben, keine Probleme mit dem Verarbeiten schädlicher oder unangenehmer Mittel. Da gibt's gute Angebote. Ist eben eine Frage des Umgangs mit ungesunden Stoffen und der Überlegung ob mir das so wichtig ist für meine Interessen. Mir selbst ist es das, aber ich suche nach Alternativen. Wenn das interessiert, werde ich gern meine Erkenntnisse weiter mitteilen. Es weicht ja schon etwas vom Hauptthema Entomologie ab.

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  • Mit einer alten DDR Schutzmaske hat das wunderbar funktioniert...

    Angeblich gibt es die heute noch auf ebay, und zumindest gut konserviert noch funktionsfähig.

    Damals war das anscheinend leichter mit Chemiekalien.

    Damals haben auch viele bei uns im Betrieb Kali + Salz gearbeitet. Da entstand als Abfallprodukt Brom. Das hat jeder heimlich mit nach Hause genommen um die Wühlmäuse zu killen (damals halt). Was Früher alles gemacht wurde ohne Schutz bei hochgiftigen Stoffen. Heutzutage ist sowas viel komplizierter. Ich weiß noch das mit meinem Aceton :fearful_face::face_with_rolling_eyes:. In der Apotheke war das. Da werde ich mir nie wieder Chemiekalien kaufen. Das Aceton hätte für 100 ml 100€ gekostet. Ebenfalls mit Ethanol... nicht nur, dass ich Isopropanol bekommen habe, nee, 10 € für 5 ml. Zum Glück kauf ich mir das jetzt woanders. Das war eine verarsche, oder ist sogar noch 🙄.

    Jedenfalls ist es Heutzutage schwerer an Chemiekalien zu kommen. Und ich will auch gar nicht wissen, wie das mit dem Zoll abläuft. Wenn man das in dem einen Tjread hier liest, ohje. Bei manchen Dingen ist es aber vielleicht gut, dass man nicht so leicht dran kommt :grinning_squinting_face:.


    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

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