Wie lange bleiben diese Arten verpuppt

    1. - Wiener Nachtpfauenauge
    2. - Götterbaum Spinner
    3. - Grosser Fuchs
    4. - Schwalbenschwanz


    und welcher von denen überwintert als Raupe?


    Auch interessieren würde mich ob ich sich 1. und 2. als Raupen (je aus 30 Eier) in einem 8l Kasten vertragen würden.


    besten Dank für eure Auskunft.


    Liebe Grüsse Jeroen

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  • Hallo Jeroen

    Die Raupen vom Wiener Nachtpfauenauge werden sehr groß und leben in der Natur nicht gesellig, sondern einzeln. Als Mindestmaß für eine Zucht würde ich ein bis zwei Liter pro Raupe vorschlagen. Zu beachten wäre auch, dass die Raupen sich vor dem Verpuppen bräunlich verfärben und reichlich flüssigen Kot abgeben. Es sollte vermieden werden, dass andere Raupen das dadurch verunreinigte Futter fressen. In diesem Stadium laufen die Raupen längere Zeit unruhig umher und stören sich bei größerer Besatzdichte gegenseitig beim Spinnen des Kokons, daher möglichst einzeln halten. Die Schmetterlinge schlüpfen im Idealfall Anfang Mai, eine zwei- bis dreimalige Überwinterung ist durchaus möglich.

    Samia cynthia wird auf Deutsch auch Götterbaumspinner oder Ailanthusspinner genannt. Die Raupen dieses Schmetterlings werden nicht so groß und die Zucht ist meines sicher auch mit einem Platzangebot von einem halben Liter pro erwachsener Raupe möglich. Die Puppenruhe der ersten Generation dauert 14 bis 30 Tage, die zweite Generation überwintert in unseren Breiten.

    Die Raupen vom Großen Fuchs leben gesellig und lassen sich auch bei geringem Platzangebot züchten. Der Große Fuchs hat nur eine Generation und die Puppenruhe beträgt je nach Temperatur 10 bis 15 Tage. Hier überwintern die Schmetterlinge.

    Der Schwalbenschwanz bildet meist zwei Generationen, in wärmeren Gegenden durchaus auch drei Generationen pro Jahr. Die Puppenruhe beträgt daher 14 - 25 Tage, die der überwinternden Generation mehrere Monate bis zum Schlüpfen des Schmetterlings im Frühjahr.

    Liebe Grüße aus der Umgebung von Wien

    Otto

  • Danke Markus für deine Antworten.


    8 Jahre, wow...


    Ich möchte herausfinden, wieviele Raupen ich früher oder später aussetze und möchte natürlich ein Optimum finden.

    Ich wohne hier in einem Tälchen, wo das Habitat sich eigentlich eigenen würde.

    Darum folgendend Fragen:

    Wieviele Raupen hast du ungefähr pro l - Gefäss?

    Wenn ich sie auf bestehende Futterpflanzen aussetze, eher in der Sonne? Halbschatten? Schatten?


    Zu 2.

    https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tterbaum-Spinner.

    Samia c. pryeri (heute geschlüpft)

  • Lieber kein Shitstorm. Das könnt ihr unter euch ausmachen :winking_face:

    Danke Otto auch Dir für die ausführliche Antwort. Verstanden, Ich werde dem Wiener gerne frühzeitig die Freiheit schenken. :winking_face:

    Wenn ich sie auf bestehende Futterpflanzen aussetze, eher in der Sonne? Halbschatten? Schatten?

    Wie tief graben die sich eigentlich ein für die Verpuppung?

    Liebe Grüsse aus der Nähe von Basel

  • Und noch ne Frage, da ich keine Zahlen finde...
    Ungefähr natürlich: WIeviel Prozent der Raupen erreichen in der Natur das Verpuppungstadium zB. vom Tagpfauenauge und wieviel % überleben pre profesioneller Zucht- Haltung?

    Ich habe schon "spähende" Ameisen in unserer Installation gesehen (WIr machen es draussen in einer vergitterten "Vitrine"). Muss ich mir Sorgen machen?

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  • Konkrete Zahlen kann ich dir zwar nicht nennen, aber damit der Bestand einer Art konstant bleibt muss rechnerisch aus jedem Paar wieder ein Paar hervorgehen, das es zur Fortpflanzung schafft. Wenn ein Weibchen nun 200 Eier legt würden in der Natur also nur 2 Tiere bzw. 1% am Ende selbst zur erfolgreichen Vermehrung kommen. Wenn man in der Zucht alles richtig macht und etwas Glück hat können es (fast) 100% sein.

    Beste Grüße, David

  • Danke David.
    Ich möchte mich bei allen hier bedanken für die professionelle Unterstützung.

    Ich möchte hier auch kurz meine Meinung kundtun zu eurer Diskussion hier zum Aussetzen. Ich finde es ebenfalls äusserst wichtig, dass ihr "wissenschaftliches" mitliefert. Mit Meinungen werdet ihr niemand überzeugen können. Ich bin da ganz bei Torsten. Danke für die Kontroverse - hab sie nur durch Zufall gefunden. Es gibt zu denken.

    • Offizieller Beitrag

    Im besten Fall sind Meinungen zu Themenbereichen die von Wissenschaft erfasst werden, auch wissenschaftlich begründbar... ansonsten ist es keine Meinung sondern eher Wunschdenken.
    Das sehe ich gerade bei Torstens Meinung in dem verlinkten Thread gar nicht gegeben, aber gut. Bei den pyris ist es mittlerweile schon fast egal, weil die so oft ausgesetzt werden, dass wenn ich zu denen gehören würde die gerne herrausfinden würden ob und wie die sich ausbreiten es mittlerweile aufgegeben hätte. Ganz unabhängig von der Diskussion "was für Auswirkungen hat das auf die ökologischen Prozesse" ist nämlich ein weiteres Problem welche Auswirkung das auf die Möglichkeiten zur Forschung hat. Wenn jeder seine Linienschwärmer überall freilässt wird die Forschung an Wanderfaltern ziemlich ätzend werden.


    Grüße Dennis

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