Orbona fragariae (Große Wintereule)
Letzter Nachweis (nach Roter Liste): 1972
Neufund: 2009
Die Art lebt polyphag an Kräutern, seltener auch Sträuchern. Die besiedelten Habitate werden als eher unspezifisch beschrieben, wobei es sich wohl immer um gebüschreiche Saumgesellschaften handelt, z.B. an Waldrändern, gebüschreichen Hängen, Magerrasen oder Streuobstwiesen. Im 19. Jahrhundert noch in weiten Teilen Süddeutschlands bis nach Frankreich verbreitet, ging O. fragariae offenbar um die Jahrhundertwende deutlich zurück und starb von Nordwesten in Richtung Südosten allmählich aus. Im ganzen westlichen Verbreitungsgebiet der Art sind die Bestände offenbar zurückgegangen. Die Gründe sind wie so oft unklar, einige machen mit dem Verweis auf die unspezifischen Habitate Klimaveränderungen verantwortlich (Steiner in Ebert, 1997). Es ist nicht ganz klar welche Klimaveränderungen das sein sollen, wobei Wolfgang Wagner (www.pyrgus.de) die milderen Winter nennt, welche der eher kontinental verbreiteten Art zusetzen könnten. Er vermutet aber auch den Rückgang von Saumgesellschaften durch die Bereinigung der Waldränder und die Wald-Weide-Trennung als Ursache. Erfreulicherweise scheint der Roten Liste ein Neufund in den bayrischen Kalkalpen entgangen zu sein. Dadurch dass O. fragariae schon Anfang April fliegt, kann sie sicher auch leicht übersehen werden. Wie wir schon am Beispiel von Lamprosticta culta gesehen haben, ist aber Vorfreude für eine erneute Ausbreitung wohl etwas verfrüht. Auch wenn die große Stückzahl welche gefunden wurde (21 Falter) Hoffnung macht. Wenigstens auch mal ein positiverer Ausblick, in diesem sonst eher negativ behafteten Thema.