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    • Offizieller Beitrag

    Es gibt schon 70-300 mm die definitionsgemäß Makroobjektive sind, so auch das von Nikon. Ein Makroobjektiv ist einfach nur dadurch definiert, dass es einen hohen Abbildungsmaßtab erreichen kann (1:2 oder üblicher 1:1). Herkömmliche Objektive sind normal nicht so gebaut dass sie das können. Eine Makrofunktion haben Objektive glaube ich nicht in dem Sinne als das man einen Knopf betätigt und das Ding kann plötzlich Makro. Das Problem ist eigentlich, dass man damit versucht eine Eierlegende Wollmilchsau zu bauen die natürlich aufgrund von physikalischen Grenzen irgendwo Abstriche machen muss. Einmal ist die Lichtstärke in der Regel niedrig was auch mit einer hohen Offenblende einhergeht. Beides ist im Makrobereich nicht unbedingt wünschenswert. Dann leidet natürlich die Schärfe (Abbildungsleistung), was bei Zoom-Objektiven gegenüber Festbrennweiten immer der Fall ist, da das Objektiv nicht auf eine spezifische Brennweite optimiert werden kann. Wahrscheinlich kommen noch weitere Probleme wie Lichtabfall zum Rand, Chromatische und Astigmatische Abberation etc. hinzu. Ich bin kein Optiker. Jedenfalls ist es bei Objektiven immer so, dass fast alles leidet je mehr Funktionalität in einem Objektiv steckt. Der Vorteil ist natürlich, dass man ein 300 mm Makro hat, was es sonst so nicht gibt. Die Frage ist, ob der Verlust an Bildqualität das wert ist. Im Makrobereich hat man es mit sehr feinen Details zu tun, sodass der Verlust an Bildqualität schon sehr schnell auffällt.


    Ich würde ebenso zu einem Festbrennweiten-Makro raten. Die Auswahl ist da nicht so riesig. Das 105er von Sigma was Uwe empfohlen hat ist eine sehr gute Option. Wenn es was sein soll für Tiere mit größerer Fluchtdistanz ist das Sigma 150 mm Makro besser geeignet, aber dafür auch schwerer. Nikon hatte meine ich auch mal ein 105 mm über das ich mangels Nikon-Erfahrung nichts sagen kann. Wurde aber von vielen genutzt. Die längeren Makros (180 mm, 200 mm) sind eher wieder Spezialisten, die schwer und unhandlich sind. Von den kürzeren Makros (90 mm, 60 mm) halte ich außer für stilistische Dinge nicht viel. Für Tiere muss man damit zu nah ran.


    Grüße Dennis

  • Hallo,


    warum ist das eine ein Makroobjektiv, das andere nicht?


    Das liegt an der Physik. Bei der Lichtbrechung in einer Linse gibt es immer auch eine Beugung und es entsteht ein "Regenbogeneffekt". Im Randbereich mehr als im Zentrum.


    Um das auszugleichen, haben alle Objektive mehrere Linsen (15+). Die Linsen werden so berechnet, dass bei Unendlich der geringste Farb- und Schärfefehler auftritt. Das passt für die meisten Bilder am besten. Bei echten Makroobjektiven hingegen wird der Farbfehlerausgleich bei "Null" optimiert. Alternativ gibt es Umkehrringe, mit denen man das normale Objektiv umdreht und rückwärts an die Kamera bastelt.


    Bei einem Zoomobjektiv einfach im Nahbereich "scharfstellen", also die Linsen von der Filmebene/vom Sensor wegbewegen, ändert am Farbfehlerausgleich gar nichts. Um überhaupt noch ein vernünftiges Bild zu bekommen, muss man die Blende klein wählen. Das heißt, den unscharfen Rand abschneiden. Dann wird das Bild dunkel.


    Also ein echtes Makroobjektive mit ca. 100 mm ist viel besser als ein "Makrozoom". Ausführliche Tipps gab es mal in Singapore, ganz unten unter Butterfly Photography Articles. (View web version)


    Butterflies of Singapore
    A Tribute to Nature's Flying Jewels
    www.butterflycircle.blogspot.com

  • Makro ist auch nicht gleich Makro. Wenn du z.B. ein Thecla betulae Ei ablichten möchtest, kommst du auch mit Festbrennweiten-Makros nicht weit. Da ist dann ein Objektiv in Retrostellung (mit Umkehrring), Vorsatzlinse und Zwischenring angesagt.

    Hallo gfp,

    Da hast du natürlich recht. Aber führt das jetzt nicht ein bisschen weit, da die Frage nach explizit einem Makroobjektiv war.

    Beste Grüße

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