Liebe Züchter,
immer wieder stellt sich im Herbst die Frage, wie es mit der Zucht weitergehen soll, wenn sich die Blätter der aktuellen Futterpflanze bunt färben und die Futterqualität zurückgeht.
Anbei möchte ich einige Erfahrungen im Hinblick auf mögliche Ersatzpflanzen für Automeris-Arten mitteilen.
Brombeere und immergrüne Eiche wäre meine erste Wahl. Was aber tun, wenn dieses Futter nicht angenommen wird oder nicht zur Verfügung steht?
Dann gibt es noch andere potentielle Futterpflanzen. Anbei einige Beispiele der letzten Jahre, bei denen die Zucht erfolgreich zu Ende geführt werden konnte, d.h., dass zumindest ein Teil der Raupen dieses Futter angenommen hat, sich eingesponnen hat und später schöne Falter geschlüpft sind:
Automeris moloneyi auf Berberitze:
Automeris watsoni auf Mahonie:
Automeris orestes auf Stechpalme und Mahonie:
Automeris mixtus auf Runzelblättrigen Schneeball:
Diese Futterpflanzen wurden den Raupen erst in einem späteren Raupenstadium angeboten. Wahrscheinlich sind sie nicht für Jungraupen und somit für eine komplette Zucht geeignet.
Bei der Umstellung auf diese Futterpflanzen habe ich folgende Limitationen erfahren:
- Die oben aufgeführten Pflanzenarten eignen sich nur bedingt und eingeschränkt als Ersatzfutter. Einige Automeris-Arten nehmen einfach keine dieser Pflanzenarten an.
- Und wenn eine der Pflanzen von einer Automeris-Art angenommen wurde, haben nicht immer alle Raupen diese Pflanze angenommen.
- Es kann ein paar Tage dauern, bis eine Raupe sich für eine dieser Futterpflanze entscheidet. Oft wird zuerst nur lustlos an der Ersatzpflanze genagt.
Trotz dieser Einschränkungen hat sich die Mühe gelohnt. Die Umstellung auf diese Ersatzpflanzen im Herbst haben mir einige Automeris-Zuchten gerettet. Es wäre sehr interessant, wenn auch andere Züchter ihre Erfahrungen mitteilen würden.
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Züchten,
Karl