Zucht von Thecla betulae

  • Hallo ihr Lieben,


    ich würde gerne wissen, ob jemand von euch schon persöhnliche Zuchterfahrung mit Thecla betulae gemacht hat?

    Nachdem ich nun schon sehr häufig davon gelesen habe, wie einfach es doch sei T. betulae Eier im Winter zu finden,
    ging ich vor einigen Tagen mal selbst schauen. Ich habe wohl auch gleich die richtige Stelle gefunden, denn nach einer halben Stunde hatte ich
    schon sieben Eier ausmachen können.


    Da ich sie wohl ohne Probleme wieder finden werde, beließ ich sie sie an Ort und Stelle.

    Nun habe ich mir überlegt, vielleicht ein paar der Eier bzw. Tiere aufzuziehen.
    Ich würde jezt gerne wissen, ob ich etwa spezielles beachten müßte?
    Ich habe z.B. gelesen, dass sich die frisch geschlüpften Räupchen in die Knospen ihrer Futterpflanze eingraben...
    Kann ich die Eier einfach Ende März, Anfang April auf dem "Stock" an dem sie haften, zu mir in die Wohnung holen und ins Raupensichere Wasserglas stellen?


    Oder ist das Ganze viel komplizierter als ich es mir vorstelle und besser abzuraten?


    Ich hoffe, ihr könnt mir weiter helfen.


    LG
    Josephine



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  • Dear Josephine,


    I reared the species last year, after I received some caterpillars from the UK in April that had already hatched during shipment.
    I chose some Prunus domestica twigs of which the buds had just started to open and took them inside (watered). I used a needle to
    put the caterpillars that were of course very small inside the opened buds. If I remember correctly, I transported the caterpillars
    to a new twig once a week. When they were half-grown I also kept some on Prunus spinosa. It took about one month
    at room temperature
    until the caterpillars were full-grown, pupation took at least a week and the pupal period took a month. I started with 6 young caterpillars and
    I ended up with 6 perfect adults.


    Regards, Klaas

  • Dear Josephine,


    I think the young caterpillars can't move to other buds from fresh twigs themselves, so you must try to find them
    hiding between the small leafs in the buds. When the caterpillars are in L4-L5 (1-2,2 cm)they sometimes crawl
    up to 20 cm away from the leafs that they eat, to hide, while hanging under a leaf. In this stage you can easily move
    them to other twigs.


    Regards, Klaas

  • Hallo Josephine,
    das selbe habe ich mir auch vorgenommen. Ich habe bis jetzt ca. 20 Eier von Thecla betulae. Die Zweige mit den Eiern hebe ich zur Zeit in meinem unbeheizten Gewächshaus auf. Einige Eier habe ich auch im Freien an Ort und Stelle gelassen, aber mit einem kleinen Papierstreifen mit Tesafilm gekennzeichnet, damit ich sie wiederfinde.
    Viele Grüße
    Franz

  • Hallo zusammen.


    Die betulae-Zucht ist sehr einfach und in so gut wie jeder Plastikbox oder jedem Glas durchzuführen. Nur die Winzigkeit der Jungraupen stellt zu Beginn ein Problem dar, beim Futterwechsel die Tiere wieder zu finden.
    Ich hatte vor Jahren mal ein paar Eier bekommen und kann mich eben daran noch gut erinnern. In Knospen eingebohrt hatten sich die L1 damals nicht, aber sie sind zwischen den Blättern der gerade aufbrechenden Knospen gut versteckt. Somit wäre wohl in einer Vase frisch gehaltene Schlehenzweige (Prunus spinosa) zu Beginn das beste Futter, so dass ein Futterwechsel möglichst selten vorzunehmen ist.
    Letztes Jahr hatte ich auf einer eingetopften Prunus spinosa 6 Raupen von betulae gefunden, nachdem meine Langia zenzeroides die Pflanze fast komplett entblättert hatten. :face_with_rolling_eyes:
    Mit diesen L3 + L4 Raupen gab es gar keine Probleme mehr. Die Puppenruhe betrug bei Freilandhaltung dann zwischen 3-4 Wochen.

  • Ich danke euch allen ganz herzlich für die vielen Tips,
    ihr habt mir wirklich weiter geholfen!
    Dann steht dem wohl eigentlich nichts mehr im Wege.
    Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher. ob ich es versuchen werde.
    Aber wie ich mich kenne, werde ich es bestimmt am Ende sowieso
    (bewaffnet mit meiner Lupe!) probieren.


    Auf alle Fälle bin ich euch wirklich dankbar für die Unterstützung!


    I thank you all very much for the many tips
    you have really helped me on!


    LG
    Josephine

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  • Hallo zusammen,
    Ich selber habe T.betulae noch nicht gezogen,würde euch aber Raten,dieZucht(wenn möglich)auf der lebenden(eingetopften)Futterpflanze durchzuführen,
    da es gerade in L1,L2(aber auch bis L5)vieles erleichtert.
    1.)Der oft Probleme bereitende,zeitaufwändige Futterwechsel entfällt.
    2.)Die Raupen haben immer optimales,frisches,ungewässertes Futter.
    3.)Man kann die ganze Zucht mit relativ wenig Arbeitsaufwand, je nach Möglichkeit unter optimalen, mehr oder weniger geschützten Freilandbedingungen durchführen.


    Gerade wenn man nur wenige Raupen hat, ist es meiner Meinung nach die Beste und auch einfachste Methode und sollten die Containerpflanzen nicht ausreichen kann man jederzeit auf gewässertes Futter umsteigen. Um an die Futterpflanzen zu kommen geht ihr folgendermaßen vor.
    Dafür benötigte Materialien:


    Auto ( wenn möglich Kombi!), Spaten, Rosenschere und zwei bis drei fünf bis acht Liter ( 20- 25 cm Durchmesser ) Plastikpflanzcontainer.
    ( keine schweren ungeeigneten Tontöpfe verwenden! )
    Eine geeignete Stelle im Freiland aufsuchen und vor Ort nach Größe und Habitus ausgesuchte Pflanzen ausstechen. Danach mit der Rosenschere die Wurzeln auf Containermaß einstutzen ( nicht krumm reinbiegen ) und mit der gleichen Erde worin sie gewachsen sind eintopfen. Wieder Zuhause angekommen die Pflanzen an einem windgeschützten Ort aufstellen und kräftig anggießen. Nach zwei bis drei Wochen bilden sich an den Wurzelschnittstellen wieder neue Saugwurzeln und die Pflanzen fangen an zu treiben. Jetzt noch die Zweigstückchen mit den Eiern befestigen und mit einem Feingazebeutel unten am Stamm abbinden.
    Durch die Flexibilität der Containerpflanzen lassen sich ohne Probleme geeignete Stellplätze finden und dem beobachten und Fotografieren steht nichts mehr im Wege!


    Jetzt ist die richtige Zeit dafür!


    Je nach Region, sobald der Boden aufgetaut ( frostfrei! ) ist.

    Grüße Heiner


    Ps.: Hallo Christoph! da hatten wir beide zur gleichen Zeit denselben Gedanken.

  • Hallo Josephine,


    auch ich möchte noch meinen Senf dazugeben, denn ich habe T. betulae schon 2mal erfolgreich, und zwar in einem Petriglas (im Zimmer), gezüchtet. Wegen der Kleinheit der geschlüpften Räupchen ist die Zucht tatsächlich nur am Anfang problematisch. Ich würde Dir vorschlagen, die Zweige mit den Eiern solange wie möglich im Freiland zu belassen (z.B. die Ästchen mit den Eiern in einen Blumentopf mit Sand stecken). Die Natur hat es so eingerichtet, dass die Räupchen von betulae erst schlüpfen, wenn die Knospen der Schlehe entsprechendes Futter für die Jungräupchen bieten. Bei der Schlehe ist zuerst die Blüte da, die jungen Blättchen entwickeln sich erst anschließend. Hier müßtest Du zwischen Ende März und im April jeden Tag die Ästchen mit den Eiern mit einer Lupe kontrollieren, um festzustellen, wann das erste Räupchen geschlüpft ist. Dieses Räupchen wirst Du nicht mehr finden. Ab diesem Zeitpunkt, solltest Du die restlichen Ästchen in die Wohnung nehmen und in ein geschlossenes Gefäß geben (Luftzufuhr muß zur Vermeidung von Schimmel vorhanden sein). Ich nehme hierzu meistens kleine, durchsichtige Gefäße, weil hier dann die Räupchen besser aufzufinden sind. Bevorzugt nehme ich hier Petrigläser. Du kannst hierfür natürlich auch ein kleines, durchsichtiges Plastikgefäß nehmen (kleine Löcher mit Nadel reinstechen). Beim Schlupf der Räupchen stehen zu diesem Zeitpunkt an sonnenexponierten Örtlichkeiten meistens schon Schlehenzweige mit frischen Blättchen zur Verfügung. Die schneidest Du dir zurecht und gibst sie in Dein Zuchtgefäß. Alle 2 bis 3 Tage solltest Du die alten Zweige rausnehmen und diese durch frische ergänzen. Das Ganze geht aber nur mit Lupe oder -wie ich es handhabe- mit einer Lupenbrille. Beim Futterwechsel mußt Du allerdings wegen der Winzigkeit der Räupchen mit aller Vorsicht vorgehen, weil diese sehr empfindlich sind. Vorher die Räupchen mit einem feinen Haarpinsel suchen usw. usw.... Dann sollte Deine Zucht gelingen!


    Wenn Du noch weiltere Einzelheiten erfahren möchtest oder noch irgendwelche Unklarheiten bestehen, kannst Du mich gerne anmailen. Am besten unterhalten wir uns dann telefonisch, weil da doch am meisten rüberkommt.


    Viele Grüße und viel Erfolg bei der Zucht.


    Alfred

  • Hallo,


    ich glaube, da müßte jetzt für jeden die passende Möglichkeit dabei sein!


    Getopfte Futterpflanzen sind eine super Sache! Aber ich wohne in einer 2ZKB Wohnung, ohne Garten oder Balkon :loudly_crying_face: .
    Ich bezweifle leider z.B. P.spinosa in der Wohnung ziehen zu können.
    Da bleibt mir garnichts anderes übrig, als auf kleinen Plastikbehältern auszuweichen.


    Vielen Dank, für die großartige Unterstützung!


    LG
    Josephine

  • Hallo zusammen.


    Um das Thema wieder in Gang zu bringen: vor 5 Tagen sind die ersten 5 L1 Raupen geschlüpft. Man musste schon genau hinsehen, um sie zu erkennen. Sie sind gerade mal 1-2 mm gross. Heute habe ich zum ersten Mal das Futter (Prunus spinosa) gewechselt und konnte feststellen, dass sich die Jungraupen zwischen zwei aufeinanderliegenden Blättern kleine Polster gesponnen hatten. Von dort aus bearbeiteten sie die jungen Blätter mit Lochfraß. Ein Einbohren in Knospen etc. konnte ich nicht beobachten. Nach der Nahrungsaufnahme waren sie in den letzten Tagen auf gut 3mm angewachsen und grün verfärbt.


    Wie sieht es mit euren betulae-Zuchten aus?


    Grüße
    Rudi

  • Hallo zusammen,
    ich habe zu zu meinen T. betulae Eier (die ich den Winter über drinnen hatte) frische Zweige von Zwetschge reingelegt,
    ich denke die Eier schlüpfen demnächst da sie in der Mitte einen kleinen braunen Punkt bekommen.




    Einige Eier habe ich auch draußen gelassen un bei denen sind manche schon geschlüpft, aber noch nicht alle (die Eier von noch nicht geschlüpft sind, haben auch eine braunen Punkt).


    ENDLICH FRÜHLING


    Gruß Max

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