Kunstfutter für Saturniidae

  • Hallo Acitas-Gemeinschaft,



    ich bin auf der Suche nach einem für Saturniidae geeignetem Kunstfutter-Rezept.
    Leider herrscht was das angeht, verständlicherweise, ziemliches Stilschweigen was "gute" Rezepte angeht.


    Ich bin im Internet auf ein Rezept nach Bergomaz und Boppre gestoßen:



    - 500g Weißes Bohnenmehl
    - 117g Bierhefe
    - 23,5g Ascorbinsäure
    - 3,3g Cholesterol/Cholesterinum
    - 3,3g Sorbinsäure
    - 3,3g Methyl-4-hydroxybenzoat
    - 15,7g (17%iges!) Streptomycin; oder
    - 2,67g Äquivalent reines Streptomycin
    - 20g 10% Tocopherol in Weizenkeimöl
    - 26,7g Leinsaat-Öl


    Da ich noch nicht der Super-Entomologe bin, tun sich mir einige Fragen bezüglich diesem "alten" Rezept auf.


    1. Ist dieses Rezept für Saturniidae geeignet, gibt es da Erfahrungen?
    2. Es handelt sich ja offensichtlich um ein älteres Rezept,
    viele der angegebenen Inhaltsstoffe kann ich so nicht im Internet finden, worauf weicht man da am besten aus?
    3. Streptomycin ist meines Wissens nach ein Antibiotikum, darauf kann doch auch verzichtet werden, oder?


    Tipps und gerne auch Quellen um die Inhaltsstoffe zu beziehen wären toll.



    Liebe Grüße,


    Dominik

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  • Hallo Dominik,


    ob das Rezept noch zeitgemäss ist, weiss ich nicht. Aber ...

    3,3g Methyl-4-hydroxybenzoat
    - 15,7g (17%iges!) Streptomycin; oder
    - 2,67g Äquivalent reines Streptomycin

    ... würde ich mir und meinen Raupen nicht zumuten.


    Da fehlen eigentlich nur noch HCl, Schwalbenzungen und Krötenschleim :fearful_face: ...


    Das hilft dir jetzt zwar nicht wirklich weiter, aber ich musste es einfach loswerden !


    Viele Grüsse
    Hans

  • ich bin auf der Suche nach einem für Saturniidae geeignetem Kunstfutter-Rezept

    Hallo Dominik,


    ich werde aus der Frage auch nicht so richtig schlau.
    Gerade jetzt, wo es die geeigneten Futterpflanzen im Überfluß gibt, fragst du nach Kunstfutter.
    Ich persönlich sehe Kunstfutter immer als einen Notbehelf.
    Frisches natürliches Futter anzubieten ist immer die bessere Wahl.
    Wenn dieses nicht vorhanden ist, kann man es durchaus versuchen - aber im Moment wohl eher nicht.

  • Das Rezept war in erster Linie für Arctiiden angelegt. Für diese ist das Rezept prima. Mittlerweile gibt es davon Variationen.
    Ich habe mit diesem Rezept(ohne die "kritischen" Komponenten!) erfolgreich A.atropos und Brahmaea hearseyi gezüchtet. Bei Antheraea polyphemus und A.oculea hat es nicht funktioniert.
    Es soll möglich sein unter Zusatz von Blattpulver Saturniiden an das Futter zu bringen. Angeblich ist es durchaus vereinzelt gelungen, Kufu an Saturniiden zu verfüttern. Dabei wurde das Rezept abgewandelt.
    Es werden Rezepturen im net angeboten, ob sie funktionieren ist nicht eindeutig dokumentiert.
    Leider werden solche Rezepturen aus kommerziellen Gründen von ihren Entwicklern verschwiegen.
    Um jedenfalls auf deine Frage zu antworten: Nein, das ist ein altes Rezept. Such dich hier mal ein wenig durch, da wurde bereits Etliches geschrieben.
    Gruß
    Arnd

  • Hallo Leute,


    danke für eure Antworten.


    Zitat von Schnägge

    ich werde aus der Frage auch nicht so richtig schlau

    In erster Linie ging es mir darum, ein für Saturniidae geeignetes Kunstfutter-Rezept zu kriegen. Aktuell gibt es mehr als genug Futterpflanzen, gar keine Frage. Etwas anderes kriegen meine Raupen auch nicht.


    Kunstfutter ist als Notbehelf gedacht, deshalb mache ich mir zu soetwas lieber im Vorfeld Gedanken, dann ist man vorbereitet falls es nötig wird.


    Es dient aktuell lediglich dem Ausbau meines Wissens.

  • Moin,
    also Attacus atlas-Raupen frassen bei uns (aus Versehen) auch schon mal Packpapier, waren offensichtlich satt geworden und hatten das auch überlebt.
    Zu dem Rezept: Wenn es von Boppré vorgeschlagen wurde, kann man es für Saturniiden versuchen. Denke aber, dass das ein künstliches Futter für Arctiiden gewesen war.
    Ein artspezifisches oder ein Ersatzfutter aus der freien Natur wären zu dieser Jahreszeit immer vorzuziehen.
    Ulrich

  • Hallo zusammen,


    ich bin zwar beruflich fast den ganzen Tag in der Natur, also sollten frische Futterpflanzen nicht wirklich das Problem sein. Trotzdem habe ich auch für mich das Projekt „Kunstfutter“ ins Auge gefasst, weil ich beispielsweise für Ailanthus (in ausreichender Menge) etwa 30 Minuten mit dem Auto unterwegs sein müsste, Liguster selbst nicht zur Hand habe und Kirschlorbeer in unseren Hausgarten absolut nicht passt.


    Somit wäre zwar Kunstfutter ganz sicher nicht die erste Wahl, jedoch andererseits die perfekte Möglichkeit, bei Annahme durch die Raupen das Futter in ausreichender Menge und qualitativ gleichbleibender Qualität bieten zu können.


    Die oben erwähnten Zusatzstoffe wollte mir allerdings kein Apotheker oder Tierarzt verkaufen ...



    LG
    Kurt

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