Raupen finden....aber wie?

  • Hallo zusammen,


    seit einigen Jahren ziehe ich Schmetterlingsraupen auf. Das macht mir auch viel Freude doch ich finde immer nur eine Art: Tagpfauenaugen. Nicht das ich sie nicht mag,nein im Gegenteil! Aber ich hätte schon gern mal ein paar andere Arten dabei. Ich sehe oft die erwachsenen Falter aber finde eben fast nur die Raupen des Tagpfauenauges. Habt ihr Tipps für mich wie ich am besten Suche?


    LG TiefImWald

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  • Hallo Nicole,
    um Schmetterlingsraupen zu finden braucht man viel Geduld und muss sehr aufmerksam suchen. Dann findet man oft welche. Neben dem Tagpfauenauge gibt es noch andere gesellig lebende Arten wie etwa den Kleinen Fuchs, den man an sonnigen und großen Brennesselbeständen oft findet. Raupen der ersten Generation etwa ab Ende April. Admiralraupen findest du in Blatttüten, welche ebenfalls an Brennesseln gebaut werden etwa im Juli. Beide Arten entdeckt man auch gelegentlich bei der Eiablage. Viele andere Raupen lassen sich ebenfalls leicht entdecken, wenn man ihren Kot findet. Z.B kann man Ligusterschwärmerraupen im August an Ligusterhecken entdecken anhand des auf dem Boden liegenden Kots. Diese sind allerdings sehr schwer in der Hecke zu sehen und um diese zu finden musst du sehr genau und lange nach suchen. Auch durch auffällige Fraßspuren an Blättern kann man in der Nähe dieser, Raupen finden. Sehr wichtig ist auch die Jahreszeit. Man findet nicht jede Raupenart während des ganzen Sommers/ Frühjahrs. :smiling_face:

  • Ehrlich gesagt würde ich mich freuen wenn ich tagpfenaugen finden würde, ich habe nämlich noch nie Raupen von denen gefunden. Ich find oft Eulen, Spanner und manchmal Landkärtchen...



    Wenn ich z.b. an Ligusterschwärmer Raupen kommen will ist es mir zu aufwendig die Raupen zu suchen, ich suche dann die Falter, z.b. habe ich schon mit einem Freund Ligusterschwärmer an der Hauswand mitten am Tag gefunden, als sie sich gepaart haben, so habe ich auch schon eimal einen Lindenschwärmer gefunden.Du kannst allerdings auch nach inen leuchten.

  • Hallo Nicole,


    die Suche nach Frassspuren ist genau der richtige Weg zu den Raupen.
    Dass man an vielen Frassspuren keine Verursacher findet, liegt daran, dass viele Raupen von Nachtfaltern ausschließlich nachts fressen, sie wären auch sonst eine viel zu leichte Beute für die Meisen.
    Es macht also durchaus Sinn, sich eine Taschenlampe zu schnappen und einmal nachts auf die Suche zu gehen.
    Zur Zeit blühen bei uns die Schlehen, es gibt etliche Raupen, die zwar noch klein sind, aber die schon jetzt auf den Schlehen unterwegs sind. Manche Arten haben als kleine Raupen überwintert und fressen nun Blüten und sprießende Blätter. Überhaupt sind das ganze Jahr über viele Raupen an Schlehe oder verwandten Pflanzen zu finden.


    Eine andere Methode wäre das Suchen mit der Klopfmethode. Dazu nimmt man einen Regenschirm, hängt diesen umgekehrt an einen Ast z. B. einer Eiche und schlägt dann mit einem Stock kräftig auf den Ast. Viele Insekten fallen in den Schirm, darunter sicher etliche Raupen. Diese Methode ist aber erst ab dem späten Frühjahr, wenn die Blätter gut entwickelt sind, erfolgreich.
    Besonders wenn Du nachts unterwegs bist, wirst Du erstaunt sein, wie viele Raupen tatsächlich unterwegs sind.


    Ich empfehle Dir, in einem guten Bestimmungsbuch zu blättern, welche Falter jetzt als Raupen zu finden sind und dann an den Futterpflanzen gezielt zu suchen. Ich nehm dazu meinen guten alten abgegriffenen Koch, da stehen die Infos zu den Arten übersichtlich nebeneinander.


    Gruß
    Arnd

    • Offizieller Beitrag

    Ich empfehle Dir, in einem guten Bestimmungsbuch zu blättern, welche Falter jetzt als Raupen zu finden sind und dann an den Futterpflanzen gezielt zu suchen.

    Das kann ich da auch nur empfehlen. Man kann zwar auch einfach losgehen mit dem Ziel irgendwelche Raupen zu finden, aber zumindest bei mir klappt so etwas meistens nicht. Man sollte schon nach etwas bestimmten suchen und wissen, wie man es finden müsste. Ich denke sonst kann man sich nicht darauf konzentrieren, dann sucht man hier und da und dort und findet am Ende nichts. Am besten einfach mal im Forum suchen oder wie Arnd schon schrieb ein paar Bücher durchblättern, was es jetzt so gibt und wie man es am besten findet. Manche Arten kann man auch gar nicht wirklich gezielt suchen die findet man wenn dann eher zufällig.


    Im Moment kann man zum Beispiel die abfallenden Weidenkätzchen sammeln. Wenn man die ein paar Tage in einer Dose aufbewahrt, meistens reicht auch schon kräftig schütteln, kommen dabei Raupen von Gelbeulen zutage.
    Ist vielleicht jetzt eher schon zu spät, aber ich denke versuchen kann man es mal.


    Gruß Dennis

  • Vielen Dank nochmal für die Tipps,die Klopftechnik kannte ich noch gar nicht. Und ein Buch werde ich mir bestellen.(ich habe zwar einige wo ein paar Arten drin sind aber das reicht nicht) Und klar,ich nehme nur Raupen mit wenn ich die Futterpflanze kenne und genug davon in der Umgebung habe um Nachschub zu haben.

  • Ich suche im Juni/Juli immer die Raupen der Zitronenfalter. Diese fressen an Faulbaum.


    Meine Erfahrungen der letzten 3 Jahre zeigt, dass die Falter gerne an schattig stehenden kleineren Sträuchern (an Waldwegen, am Rande von Waldlichtungen) ihre Eier ablegen.
    Mit viel Glück und gutem Auge kann man auch Eier finden. Auch Puppen habe ich schon in der Natur entdeckt.


    Die Raupen findet man tagsüber, vor allem anhand der Fraßspuren an den Faulbaumblättern. Die kleineren Raupen ruhen gerne in der Blattmitte und sind recht gut getarnt.


    Leider sind viele Raupen schon recht früh von Parasiten befallen.


    Die Falter schlüpfen noch im selben Jahr.

  • Sehr einfach zu finden sind jetzt die Eier vom Aurorafalter (Anthocharis cardamines) an Wiesenschaumkraut. Sie sind meistens direkt unter den Blüten, sind länglich, wie die Eier des Zitronenfalters, und sind weiß oder orange. In einer halben Stunde habe ich heute 13 Eier gefunden. In 1-2 Wochen kann man sie noch häufiger und auch an Knoblauchranke finden.


    LG David

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  • Hast Du schon etwas gefunden/gesucht? ich habe heute noch in einer halben Stunde 39 Eier und 1 Raupe von Anthocharis cardamines gefunden. Auch an Knoblauchrauke sind sie nun zu finden. Aber meistens nur an diesen Pflanzen, die schon richtig blühen. An Wiesenschaumkraut ist es aber deutlich einfacher, da bei den meisten Pflanzen schon die Blüten abgefallen sind. So kann man die Eier noch besser finden.
    Seltsamerweise habe ich heute auch ganz weiße Eier gefunden, was heißt, dass sie erst heute abgelegt wurden. Dabei hat es heute fast den ganzen Tag lang geschneit und es schien nie die Sonne.


    LG David

  • Brennnesselraupen habe ich in den letzten Tagen schon oft gesucht, hab aber noch keine gefunden.
    An Saalweide müssten nun aber sehr viele Noctuidae und Geometridae Raupen sein. Ich würde Dir aber empfehlen, erst in ein paar Wochen Raupen zu klopfen, da sie dann größer sind und man sie einfach besser sehen kann. Ich vermute auch mal, dass man die jungen Raupen beim klopfen eher verletzen kann, als große.

    • Offizieller Beitrag

    Seltsamerweise habe ich heute auch ganz weiße Eier gefunden, was heißt, dass sie erst heute abgelegt wurde

    Das muss nicht sein. Die Eier verfärben sich oft erst nach ein paar Tagen. Das die Aurorafalter bei Schneefall fliegen ist eher unwahrscheinlich.
    Für Brennnesselraupen ist es jetzt noch zu früh würde ich sagen. Überhaupt ist es für Schmetterlinge noch recht früh. Die Aurorafalter sind so eine der ersten Sachen die man Suchen kann, demnächst kommen dann noch die Zitronenfalter hinzu.


    Gruß Dennis

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    • Offizieller Beitrag

    Und wie groß waren die da ? Ich streite nicht ab das man so früh schon welche finden kann, aber das sind dann wohl eher die ersten. Meine ersten L4 Raupen vom Kleinen Fuchs waren eher so um den 5. Mai. Außerdem war letztes Jahr ein ziemlich warmes Frühjahr (als es dann mal warm wurde) wenn ich mich recht erinnere. Ich denke jetzt bei Regen,Schneeregen und Schnee und etwas über 0° wird man nicht viel finden. Aber versuchen kann man es immer, ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen.


    Gruß Dennis

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