Hemaris croatica in Österreich?

  • Hi!
    Ich habe gestern auf einer Trockenrasenböschung mit Skabiosen einen relativ großen Schwärmer der Gattung Hemaris gesehen. Er war definitiv größer als ein Hummelschwärmer oder ein Taubenschwänzchen. Er hatte etwa 4cm Spannweite und einen relativ langen Hinterleib und er war in verschiedenen hellen Brauntönen gefärbt.


    Für Hemaris tityus und Hemaris fuciformis war er auf jeden Fall zu Groß. Da kam mir ja nur der etwas größere, südliche verwandte in den Sinn. Ich habe nachgeforscht und herausgefunden, dass er in manchen Jahren mit passenden Winden zu uns getragen werden kann.


    Jetzt Frage ich: ist es möglich dass es so einer war? Danke schon mal!


    mfg, mondvogel99

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  • Hi Lukas,
    den Falter den du beschrieben hasst, sah der so aus ?
    [Blockierte Grafik: http://www.lepidoptera.ch/imag…/HaemorrhagiaCroatica.gif
    Spannweite 37 - 42mm (Bild von http://www.lepidoptera.ch)
    Ich hab mich schlau gemacht und gefunden, dass dieses Tier in der Schweiz und Österreich nicht heimisch ist.
    Er kann aber bei günstigen Windbedingungen vom Balkan nach Mitteleuropa getragen werden.
    Ursprungsland ist eigentlich Kroatien und Ungarn.

  • Hallo Lukas,
    ganz ausgeschlossen ist das nicht - aber es wäre schon eine äußerst bemerkenswerte Beobachtung.


    Tony PITTAWAY* schreibt in seinem Buch, dass Heinemann 1859** die Art für Kärnten verzeichnet. Freyer*** meldet die Art 1836 bei Salzburg und Hoffmann & Klos nennen sie 1914 für die Steiermark. Tony selbst hat die Art offenbar schon selbst im äußersten Süd-Osten Österreichs beobachtet.


    Andererseits legt eine Beobachtung von Hemaris croatica nicht unbedingt eine Vertreter der Gattung Hemaris nahe, da H. croatica im Gegensatz zu den anderen Vertretern dieser Gattung keine transparenten Vorderflügel besitzt.
    Ohne Beleg für die Beobachtung bin ich also zugegebenermaßen skeptisch, ob es sich tatsächlich um die o.g. Art handelt.


    Viele Grüße
    Joachim




    * Pittaway, A.R. (1993). The hawkmoths of the western Palaearctic, London & Colchester, UK: Harley Books.
    **Heinemann , H.(1859):. Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz, Braunschweig.
    ***Freyer, C.-F. (1836): Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur, Augsburg
    ****Hoffmann, F. & Klos, R. (1914): Die Schmetterlinge Steiermarks. 2. Mitt. naturw. Ver. Steierm. 51

  • Hallo,
    Ich habe schon von Kroatien bis in die Türkei viele Hemaris croatica in ihren Habitaten fliegen sehen.


    1.) :hinweis: hat Hemaris croatica,keinen rel.langen Hinterleib.
    2.) :hinweis: ist er nicht in versch.hellen Brauntönen gefärbt.


    Das Foto,zeigt einen sehr blassen,alten Falter. :irrelachen:


    In freier Natur fliegende Hemaris croatica,sind wahre Schönheiten in:
    :hinweis: moosgrün,dunkel-rot und orange. :winking_face:


    Tschau Heiner

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ich find es schon erstaunlich, dass man bei so einem kleinen Tier, welches auch noch mit etwa 70 Flügleschlägen pro Sekunde und damit nicht mehr unterscheidbar für das menschliche Auge fliegt, genaue Brauntöne auf den Flügeln feststellen kann und so gut ist, die Spannweite gleich noch auf 4 cm schätzen zu können, was übrigens deutlich kleiner ist als alle Macroglossum stellatarum die ich besitze... so viel zum Thema:

    Zitat

    Er war definitiv größer als ein Hummelschwärmer oder ein Taubenschwänzchen.


    Hut ab!

  • Hallo zusammen.


    Möchte mich Lucas und Heiner anschließen.
    Färbung, Größenangabe und sonstige Beschreibung sprechen nicht für Hemaris croatica, obwohl auch nicht ganz auszuschliessen ist, dass ein solches Tier den Weg nach Österreich gefunden haben sollte.
    War denn die Witterung entsprechend? Ideale Winde und warmer Sommer?


    Irgendwie tippe ich aus dem Bauch raus eher auf ein abgeflogenes und kleingeratenes Männchen von Hyles gallii.
    Was ja auch ein schöner Fund wäre.


    Rudi

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