Der entomologisch nicht weniger interessante Herbst beginnt...

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    Die Bäume verfärben sich, leise fallen Blätter zu Boden, die letzten Blüten neigen sich dem Ende, die Tage werden kürzer- keine Frage! Der Herbst gewinnt langsam aber sicher die Oberhand. Der Tier- und Pflanzenfreund stellt sich mittlerweile auf eine ruhigere- ja teils auch langweiligere Zeit ein. Doch der Schein trügt! Gerade jetzt, wo die letzten Blätter fallen und die Äste freigeben, lässt sich doch noch so einiges – auch seltenes- entdecken. Auch ich konnte in den letzten beiden Tagen zwei meiner größten Raritäten dieses Jahres finden. Schon vorgestern machte ich mich auf die „Eiersuche“ –ich weiß, die Erfahrenen unter euch werden sagen, dass dies noch keinen großen Sinn macht, da die Bäume größtenteils noch belaubt sind. Doch ich konnte es einfach nicht mehr erwarten. So machte ich mich gleich nachdem ich nach Hause kam auf den Weg und suchte eine Ulme auf. Leider war die Sonne dann schon untergegangen, was die Sache nicht gerade erleichterte. Doch einen Ast nahm ich mir noch vor… Und ja gleich am ersten Ast Wurde ich fündig. Zwischen den gelben Blättern versteckt befand sich ein kleines Ulmenzipfelfalterei auf einer Blütenknospe – ein genialer Anfang!

    Nun warte ich allerdings doch noch ein wenig ab und suche dafür später zu einer besseren Erfassung noch einmal ausführlich. Und gleich gestern ging es weiter- mein Highlight des Jahres! In meinem Praktikum musste ich einen Bachlauf vermessen. Schon gleich sah ich- eine vielversprechende Region! Ein Tal mit Bachlauf, überall Pappeln und Weiden- herrlich! Die Frühstückspause musste ich nutzen… Ich ging zur ersten interessanten Salweide und untersuchte die unteren Äste. Ebenso wie ich bei der Ulme, war mir das Glück wieder holt! Ich suchte eine, höchstens zwei Minuten und fand das erste schon schwarze, aber noch am Ast hängende Blatt. Tatsächlich war es festgesponnen. Sofort war mir bewusst, was ich hier vor mir hatte... und ja, 10 cm entfernt saß die Raupe- eine hervorragend getarnde Schillerfalterrraupe- meine Erste! :applaus: Das kann ruhig so weiter gehen. :kissing_face:


    Ich bin gespannt, was ich dieses Jahr wieder für Arten entdecken werde, somahl ich fast jedes Jahr eine seltene, oder für meine Region noch nicht erfasste Art fand. So fand ich regelmäßig Zipfelfalter, wie Thecla betulae, Flavonia quercus aber auch Pflaumenzipfelfalter und eben auch den Ulmenzipfelfalter. So lohnen sich gerade jetzt solche Arten, die als Ei überwintern und nun an den entlaubten Ästen leicht zu entdecken sind. Aber eben auch solche Arten wie der Schillerfalter oder der Eisvogel, bei denen sich typische Winterquartiere finden lassen. Interessierten ist das Buch „Tagfalter suchen im Winter“ von Gabriel Hermann zu empfehlen, bei den die Suche genau solcher Arten beschrieben wird –wirklich :dafür:
    Ich hoffe, ich habe einige ermuntert, noch nicht in die Herbstdepression zu verfallen :bibber:
    Also euch allen eine schöne Herbstzeit und viel Erfolg bei möglichen Ausflügen!
    Mit freundlichen Grüßen,
    Toni

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  • Ein sehr interessanter Beitrag Toni.


    Auch ich werde mich im Dezember auf die Suche machen nach "schwer" nachweisbaren Arten begeben. Bei einem Sommerspaziergang hatte ich das Glück ein Thecla betulae Weibchen bei der Eiablage an einer Schlehdorn Hecke zu beobachten, es war mir bis dahin gänzlich unbekannt dass es die Art auch in meinem Wohnort gibt :smiling_face: .


    Die Winter und Herbstzeit ist alles andere als eine geruhsame Zeit für entomologisch interessierte Personen, eine weitere Möglichkeit die sich nun bietet ist die Suche nach verschiedensten Tineidae und Phyllonorycter sp. . Hierbei werden die Blätter von Eichen nach Blattminen untersucht. Da junge Eichen ihr Blattlaub erst kurz vor dem neuen Austreiben im Frühling verlieren kann die Tätigkeit von Oktober bis März durchgeführt werden. Die Suche ist normalerweise schon nach 5 Minuten erfolgreich. Hierbei muss man natürlich beachten dass Minen auch leer sein können, man muss diese also auf Vorhandensein einer Puppe prüfen.


    Phyllonorycter quercifoliella (ZELLER, 1839) gefunden an Eiche im Februar 2011:



    Bei den beiden "Fäden" handelt es sich um eines meiner Kopfhaare, dies zeigt die geringe Grösse dieses Falters (Spannweite 8mm)

    • Offizieller Beitrag

    Also an meiner Disziplin muss ich wohl nach arbeiten;) Zumindest bin ich heute doch noch mal fix rausgelaufen und noch zwei/ drei Äste begutachtet. Nuja...mit Erfolg. So konnte ich erneut 2 Ulmenzipfelfaltereier am selben Baum finden.
    Bei T. Betulae mache ich irgendwie so die Erfahrung, dass diese Art bei uns immer seltener wird. Vor 2-3 Jahren fand ich noch auf fast jeder Schlehe 5 Eier. Letztes Jahr hingegen fand ich nur noch Ca. 5 Eier insgesamt. Dieses Jahr fand ich bis jetzt bei einer Stichprobenartigen Suche auch noch kein Ei. Mal sehen, wie viele es werden, doch ich hoffe, dass die Population nicht aus einem unbekannten Grund langsam verschwindet. Dies ist ja auch wirklich ein herrlicher Falter.
    ...Das mit den Minen ist aber auch ein guter Tipp. Werde ich sicher einmal ausprobieren.
    MfG,
    Toni

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend,
    Also meine Aussage über T. betulae muss ich wohl voraussichtlich relativieren. Zumindest kamen bei einer groben Untersuchung des ersten Drittels (ca. 2mal 4 Meter) des Schlehenbusches, an dem ich die Art sonst immer fand, schon 5 Eier zum Vorschein. Da wird es dieses Jahr wohl wieder mehr geben, als letztes Jahr...
    Übrigens w-album- Eier kamen heute auch noch mal 2 hinzu :stolz:
    MfG,
    Toni

  • Du hast mich mit dem Thread erstmal wieder aus dem Winterschlaf :winking_face: geholt, danke.
    Als ich das erste mal loszog hat es schon gedämmert. ich wollte nur noch geignete Bäume und sträucher suchen. Dass ich da nichts gefunden hab, schiebe ich auf die dunkelheit. Außerdem hatte ich die Kälte unterschätzt und meine hände waren trotz Handschuhen fast schockgefroren. :grinning_squinting_face: Am nächsten Tag( heute) habe ich mich auf Eiersuche an einer 30 meter langen Schlehenhecke gemacht. OHNE erfolg. ich weiß nicht ob ich nicht gucken kann oder es die falter hier schlichtweg nicht gibt :hilfe::nixweiss: Ich war am ende so verzweifelt, dass ich einfach wieder weggeradelt bin. Die Hecke liegt direkt an einer Straße. kann es sein, dass ich deshalb nichts gefunden habe :confused: Vielleicht kann ja einer von euch mal ein Bild eines Eis in einer größeren entfernung schicken, damit ich sehen kann wie gut man sie erkennt. könntet ihr mir außerdem noch tips zur Suche von den überwinternden Schillerfalterraupen geben? ( guter Standort der Salweide u.s.w)


    Viele :hilfe: - lose Grüße von Marc

  • Servus Marc,


    wenn Du ein bisschen Geld lockermachen kannst und möchtest, ist wahrscheinlich das die beste Empfehlung:


    Gabriel Hermann - Tagfalter suchen im Winter / Searching for Butterflies in Winter: Zipfelfalter, Schillerfalter und Eisvögel / Hairstreaks, Purple Emperors, Poplar Admiral & White Admirals [Taschenbuch]


    In Die Schillerfalter von Ekkehard Friedrich steht vermutlich auch etwas zum Thema suchen von Raupen, aber das Buch kenne ich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marc,
    Schade, dass das mit den Eiern nicht geklappt hat. An der Straße kann es eigentlich nicht liegen, vielleicht gibt es aber wirklich einfach keine Vertreter der Art in deiner Gegend. Falls morgen noch mal schöneres Wetter wird, werde ich gerne noch ein paar Bilder machen und hochladen. Einfacher ist vielleicht sogar die Suche nach F. quercus. So fand ich vor 2 Tagen bei einer nur kurzen Suche (max 15min) 13 Eier. Bei dieser Art sind die Blütenknospen älterer, sonnenexponierender Eichen-Äste abzusuchen. Die Eier sitzen meißt nur auf der Unterseite der dicken knospen und sind allerdings nicht so "leuchtend", wie die von betulae, doch wahrscheinlich sind diese häufiger anzutreffen und so leichter zu finden.
    Also morgen dann vielleicht noch ein paar Einzelheiten...
    MfG,
    Toni

  • Moin zusammen.


    Ich denke doch, das die betulae vor Ort sein werden, aber es geht, wie so oft bei der Insektensuche darum, erstmal das erste Tier zu finden. Wenn man dann mal einmal gesehen hat, wo und wie sie zu finden sind, wie sie in Natura aussehen etc etc. dann läuft es später fast von alleine.
    Ich habe auch zwei Jahre etwas lustlos aber ich immer mal wieder nach betulae gesucht und bin nie fündig geworden. Und vor zwei Jahren dann, nach den ersten Funden, gings wie von alleine.


    Und das ist bei vielen Tieren so. Ob du nun Raupen von elpenor, oder Eier von fuciformis oder sonst noch was suchst.
    Man kann sich Tips holen, Bücher und Artikel lesen, aber dass alles wiegt nicht die persönliche Erfahrung im Feld auf.


    Ich hatte zum Beispiel 3 Jahre ergebnislos nach fuciformis in meiner Gegend gesucht. Und völlig unerwartet, denn ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dann irgendwann mal eine L3 gefunden. Bis dahin dachte ich, fuciformis wäre wohl wirklich dieses seltene Tier, wie oft in der Literatur beschrieben. Die nächsten Funde waren dann nicht mehr so schwer und heute kann ich oft schon auf ein paar Meter Entfernung hin sagen, dass da höchstwahrscheinlich eine Raupe unterm Blatt sitzt. Selbst in meinem Garten habe ich die Tiere nach meinen ersten Erfolgen nachweisen können und vorher ging gar nichts. Heute bin ich der Meinung, fuciformis ist genauso häufig in Deutschland zu finden, wie ocellata oder elpenor, wenn nicht sogar noch häufiger.


    Also Tip von mir: nicht aufgeben, eventuell persönliche Unterstützung vor Ort suchen und sich zeigen lassen, wo und wie die Tiere zu finden sind.
    Oder eben selbst genug Energie aufbringen und sich nicht entmutigen lassen.


    Viel Glück
    Rudi

  • Hallo Forum !


    Danke erstmal für die schnellen Antworten. Da stellen sich gleich wieder neue fragen. :grinning_squinting_face: Den Eichenzipfelfalter, finde ich den nur an größeren Eichenbeständen, oder reicht auch ein einzelner Baum ? Ich werde wohl heute oder morgen nochmal losziehen. Mit wärmeren Handschuhen. :winking_face: . Entmutigen lasse ich mich noch lange nicht. Sonst wär ich kein Insektenfreund. :squint: .


    :viele: Grüße von Marc :cool:

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    • Offizieller Beitrag

    Servus,
    Also hier sind die versprochenen Bilder. Leider kann man sich daraus nicht allzu viel nehmen, da z. Z. Überall Eiskristalle hängen und jetzt schon zugefroren sind :nixweiss: . Auf alle Fälle muss ich aber auch Rudi Recht geben. Bilder können zwar helfen, doch die eigenen Erfahrungen kann nichts ersetzen. Geduld ist alles;)
    Also hier ist die Schlehenhecke am Rand eines Weges und einer angrenzenden Wiese, sowie eines Waldstreifens auf der anderen Seite (von Vorteil sind sonnige Stellen):

    Die Ablagehöhe ist sehr variabel, doch sollte bei der suche hauptsächlich die Astgabeln ausgiebig untersucht werden. Pro Strauch sind meist nur wenige Eier und mehrere Nebeneinander sind die Ausnahme.




    Hier ist auch noch mal ein Bild von den F. quercus-Eiern:

    Außergewöhnlich hierbei ist, dass gleich drei Eier nebeneinander auf einer Knospe sind. Zusätzlich sind (wahrscheinlich) auch gleich noch alle drei parasitiert, da auf jedem Ei ein kleines Löchlein zu sehen ist.
    Generell gilt aber, dass auch einzelne große Bäume sehr gerne angenommen werden. So ist auch die Suche einfacher, da es nicht gar so viel Auswahl für die Falter gibt.
    Zu den Schillerfaltern: Also wie schon von mir und Moe gesagt, ist dieses Buch von Gabriel Hermann wirklich nur zu empfehlen, wenn man solch eine Suche unternehmen möchte. Im Folgenden bediene ich mich einfach mal ein paar Zitaten.
    Bei den Schillerfaltern sollte man sich überlegen, ob man den Kleinen, oder den Großen sucht.
    Der Große bevorzugt „kühl und luftfeucht stehende Salweiden“. Besonders zu untersuchen sind „mäßig belaubte, 4-5 m hohe Weiden mit sperrigen Geäst an Nischenstandorten“. Die Raupen sitzen „dort fast ausschließlich an den nach Osten oder Norden abstehenden Zweigen“. Auf der Suche nach den Raupen sollte man sich eigentlich fast nur auf die noch am Ast hängenden, festgebundenen Sitzblätter verlassen. Diese sind „im unteren Drittel eines Busches an relativ dünnen, meist zweijährigen Zweigen“ mit Blattknospen. Findet man solch ein Blatt, sollte man die Knospen und Zweige in der Umgebung „konzentriert von der Unterseite her betrachten“.
    Beim Kleinen geht man eigentlich genauso vor, nur sind hier im Halbschatten stehende Pappeln zu untersuchen.
    Die Populationsdichte ist bei den Apatura Arten allerdings wahrscheinlich ziemlich gering, sodass nur wenige Raupen in einem Gebiet zu finden sind. So war ich seit meinem ersten Fund noch 2 weitere Male in diesem Gebiet und suchte mehrere Wegesränder und Salweiden ab –doch ohne Erfolg.


    Rudi: Du schreibst, dass H. fuciformis relativ häufig ist. Doch diese Art ist doch an Heckenkirsche und Schneebeere gebunden…gibt es denn da bei euch so viele? Bei uns gibt es nämlich in einem weiten Umkreis keine Einzige…demnach auch keine Raupen. Dafür gibt es allerdings H. tityus, der mir persönlich doch auch lieber ist;)


    Mit freundlichen Grüßen,
    Toni

  • Alles Wesentliche habt ihr schon gesagt, ich kann auch nur unterstreichen:


    es geht [...] darum, erstmal das erste Tier zu finden. Wenn man dann mal einmal gesehen hat, wo und wie sie zu finden sind, wie sie in Natura aussehen etc etc. dann läuft es später fast von alleine.


    Ich würde mal behaupten, dass man nach einiger Erfahrung mit einer bestimmten Art nicht nur weiß, wo und wie sie zu finden ist, sondern auch ein Gefühl dafür entwickelt, auf den ersten Blick zu sehen, ob an einer Stelle etwas zu finden ist oder nicht.


    Literatur und Forentipps sind sicher gute Hilfen, aber ich kann Dir auch nur ans Herz legen: Schnapp Dir einen erfahrenen Entomologen und geh mit ihm auf die Jagd! Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man es dabei am besten lernt.


    Der zweitbeste Lehrmeister ist der Zufall :winking_face: Du suchst eine Art, findest eine andere und weißt ab da wie's geht.


    Toni: Ja, die Pflanzen gibt's bei uns zum "Saufuadan" = wie am Sand am Meer. Und sorry wegen dem Buch, hatte den alten Hinweis von Dir nicht mehr gelesen :winking_face:

  • Hallo Forum.


    Erstmal Danke wieder, dass ihr euch soviel Mühe gemacht habt. Ich werde mal die Schlehenhecken fotografieren, dann können die Profis was dazu sagen :winking_face: . Was die Eichen betrifft, habe ich schon eine geeignete im Visier. Die werde ich morgen mal genauer untersuchen.
    Eine Schillerfalterraupe werde ich wohl eher nicht finden, da ich kaum weiß wo hier geeignete Salweiden stehen, und eigentlich ist es hier so oder so relativ :winking_face: Weidenarm :winking_face: .
    Auf meinem Schulhof stehen Ein paar, aber die sind nicht besonders groß und da müsste schon der Zufall überstunden machen, dass ich da eine finde. Entomologen in der gegend habe ich kaum, zumindest keinen, der so spezialisiert ist.
    Da fällt mir nur mein Großonkel ein. Ich habe vorhin aber eine gute Idee zum Suchen der Eier bekommen. Man könnte doch mit einem Geldscheinprüfer( kleine Schwarzlichtlampe ) die dunklen Straucher untersuchen.(wenn es dunkel ist)
    Die weißen eier müssten dochg dann eigentlich grünlich schimmern :face_with_open_mouth: .
    Und nun noch zu den heckenkirschen : Auch hier bei uns sind die massenhaft. Ich werde Nächstes jahr mal nach den Schwärmer und der Raupe des Kleinen Eisvogels Suchen


    Viel Grüße marc :cool:

  • '

    ...dass H. fuciformis relativ häufig ist. Doch diese Art ist doch an Heckenkirsche und Schneebeere gebunden…gibt es denn da bei euch so viele? Bei uns gibt es nämlich in einem weiten Umkreis keine Einzige…demnach auch keine Raupen.


    Die Häufigkeit von Hemaris fuciformis wechselt stark. In manchen Jahren sieht man nur wenige, im Mai/Juni 2007 beispielsweise waren sie sehr häufig. Wenn man der Literatur glauben will, sollen H. fuciformis Raupen auch an Schneebeeren leben. Ich habe aber noch nie welche an Schneebeere gesehen, sondern ausschließlich an Heckenkirsche oder Geißblatt. Heckenkirschen sind extrem häufig. Sie wachsen überall in Laub- und Mischwäldern teilweise auch in Nadelwäldern an offenen Stellen und an den Rändern von Wegen und Lichtungen. Dies sind auch die Stellen, die von H. fuciformis zur Eiablage bevorzugt werden und wo man oft Eier oder Raupen finden kann. Geißblatt findet man viel weniger häufig, aber wenn die Lokalitäten, an denen sie wachsen ähnlich sind wie oben beschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr hoch, daß man fündig wird.


    An Heckenkirschen leben auch die Raupen von Limenitis camilla, dessen Hibernarien (so nennt man die Einrichtungen, in denen sie überwintern) im Winter, wenn die Heckenkirschen blattlos sind, leicht zu finden sein müßten. Ich habe jedoch bisher noch kein einziges Hibernarium finden können, was vielleicht daran liegen mag, dass die Heckenkirschen viel häufiger sind als L. camilla und sich die Raupen so weit verteilen, das die Wahrscheinlichkeit ein Hibernarium zu finden relativ gering ist.
    '

  • Zitat

    Wenn man der Literatur glauben will, sollen H. fuciformis Raupen auch an Schneebeeren (Symphoricarpos albus) leben

    Dem ist wirklich so. Ich finde fuciformis in meinem Garten sowohl auf Lonicera xylosteum, als auch auf Symphoricarpos albus. Jedoch wird Lonicera xylosteum eindeutig bevorzugt.
    Auf kletternden Geißblättern, wie Lonicera henryi, Lonicera heckrottii oder L. tellmanniana konnte ich bisher keine Eier oder Raupen finden.


    Gruß
    Rudi

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