Ich will mal kurz hier von meinem Freiflugkäfig berichten, und wünsche mir so ungefähr 3,5kg Verbesserungsvorschläge für meine Zucht (-versuche).
Raupen aufgezogen um die Schmetterlinge dann frei zu lassen, das habe ich schon öfters gemacht - die Haltung der Schmetterling, Paarung und Eiablage. Das sind die Themen in denen ich zurzeit versuche weiterzukommen.
Erster Versuch: Anfang Oktober diesen Jahres habe ich ein paar winzige Raupen von Battus polydamas gefunden, und sie aufgezogen. Die Raupen waren unwahrscheinlich hungrig, sind immens schnell gewachsen und haben sich mitte Oktober schon verpuppt. Die Falter sind in der letzten Oktoberwoche geschlüpft und ich habe versucht sie im Zimmer in einem Moskitonetz zu halten und sie zur Eiablage zu bringen. Die Haltung im Moskitonetz im Zimmer hat nicht geklappt - die Falter haben sich in kürzester Zeit die Flügel ruiniert und sind eingegangen.
Hier ein Bild der Raupen von Battus polydamas kurz vor der Verpuppung.
Also musste ein Freiflugkäfig her und hier ist er:
(Die Forensoftware scheint das Bild zu drehen - sorry) Ein Freiflugkäfig-Prototyp aus 2 Moskitonetzen, Wasserrohren und Reisverschluss zum Betreten an der Rückseite. Tropische UV Beleuchtung und Klimatisierung funktionieren hier in Santo Domingo ohne weitere Technik. Da der Käfig Nachmittagssonne abbekommt, und ich das leider nicht ändern kann, habe ich Schattiergewebe mit Klammern dran befestigt. Der Käfig steht draussen und hier weht des öfteren ein Windchen. Darum habe ich einige Tage später das Schattiergewebe mit Angelschnur festgenäht (Die Klammerlösung war nichts, das Gewebe flog davon). Ausserdem habe in den oberen Ecken des Käfigs Plastikfolienstücke eingenäht, da das Moskitonetz bereits nach wenigen Tagen durch Reibung an den Wasserrohren durchgescheuert war. Was ist so ein Freiflugkäfig ohne Einrichtung?
Verschiedene Zitruspflanzen als Eiablage- und Raupenfutterpflanzen, Lantana in gelb und weiss, Plumbago in blau und weiss und ein paar andere Nektarpflanzen (Foto von Montag). Eigentlich sah das in meinen Augen schon ganz gut aus.
Allerdings scheinen die gefügelten Bewohner meines zweiten Versuchs nicht ganz glücklich zu sein: Den ersten geschlüpften Falter konnte ich vor ein paar Tagen nur noch hübsch aber tot bergen. Yup, das ist Papilio (Heraclides) machaonides:
Der zweite Falter muss entweder Sonntag spät, oder Montag früh geschlüpft sein. Am Sonntag früh war er noch nicht geschlüpft, Montag nachmittag habe ich ihn zwischen der eingenähten Plastikfolie und dem Moskitonetz in der prallen Sonne eingeklemmt gefunden, und ihn sofort an einen Schwamm mit Zuckerwasser gesetzt, da er kaum noch reagierte.
Fühler, Klasper und Rüssel, das war alles, was er nach 20 Minuten am Zuckerwasser einigermassen natürlich bewegt hat. Ich hoffe natürlich es besteht trotzdem eine Chance, dass er sich wieder erholt.
Hier noch ein Bild der verflixten Plastikecken, die wegen des Durchriebs notwendig sind, sich in dieser Form aber als Problem entpuppt haben:
Ich werden die Plastikecken kürzen, um ein Einklemmen der Falter in Zukunft unwahrscheinlicher zu machen. Ausserdem werde ich morgen die Schattierung ca 30 cm verlängern und nach unten ziehen, so dass der hellste Punkt nicht genau in der Ecke, sondern tiefer liegt, wo die Gefahr des Einklemmens geringer ist.
Teller mit Obst steht bereit, der blaue Schwamm mit der Zuckerlösung wird morgen auch wieder in den ameisensicheren Halter gestellt. Was sollte ich noch tun, um den Faltern hier Paarung, Eiablage und einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen? Was sagen die Experten?? Sind die Plastikecken das letzte Problem, oder sieht der Fachmann/die Fachfrau hier noch etwas, was dringender Änderung bedarf?
Grüsse.