hilfe bei Acherontia atropos

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  • Sieht nach einer Infektion bzw. Stoffwechselstörung aus; passiert bei allen Arten ab und zu, wenn die Bedingungen sich abrupt ändern - manchmal unsichtbar, z.B. beim feucht-trocken Wechsel bei Wetterumschwung, wenn Pflanzen ihre Konsistenz verändern - kann mit andauerndem feuchtkaltem Wetter zusammenhängen.


    Sind es große Raupen? Wenn es kleine Räupchen sind, haben sie nur Durst; Wasssertröpchen zerstäuben hilft sofort.


    Gruß

  • Hallo Bostjan,
    was fütterst Du denn, welche Pflanze, gewässert oder getopft? Mich interessiert das, weil ich den Falter auch mal ziehen möchte.
    Frage an die Experten: Ich habe Brennnessel im Kontainer und passende Gaze-Säcke. Geht Kartoffel besser? Ich stehe auf lebenden Planzen statt Schnittgut.


    Rony

  • Hallo,
    ziehe derzeit auch Totenkopfschwärmer und mir sind schon 3 in den letzten Tagen eingegangen. Die kleineren beiden hingen einfach schlaff von einer Pflanze herunter.
    Die 3. hatte schon das typische Aussehen (mit dem kleinen runzligen Hörnchen) , war aber noch recht klein (ca. 3-4 cm) und ist mir gestern eingegangen. Sie hatte dünnflüssigen Kot aus dem Hinterteil und sonderte auch Flüssigkeit aus dem Mund ab.


    Ich halte sie in der Küche in einem kleinen mit Gaze bespanntem Holzkasten. Sie bekommen Fliedertriebe und Sommerfliedertriebe (Schmetterlingsflieder) in einem kleinen Gläschen gewässert.


    Sie haben auch alle bislang nicht so viel gefuttert, wie ich vorher vermutet hatte. Der Flieder treibt nämlich noch nicht so.


    Ich habe jetzt noch mal das Futter erneuert und meine letzten Beiden auf jeweils einen Ast gesetzt, so dass sie sich nicht in die Quere kommen.


    Wenn jemand eine Idee hat, bin ich für alles offen.
    Werde auch gleich noch mal mit Wasser sprühen, falls es tatsächlich aufgrund Wassermangels sein sollte.

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  • Hallo an Alle,


    Wir hatten uns auch Eier von einem Mitglied aus dem Forum bestellt, von einem Dutzend sind 8 geschlüpft, was wir denken ein guter Schnitt ist, jedoch was sollen wir sagen bei uns ist es das gleiche Spiel. Entweder haben sie sich kannibalisch verhalten( gerade beim Totenkopf haben wir in vorhergehenden Zuchten nie beobachten können, das sich die Raupen gegenseitig beißen), oder sie hingen am Futter und fraßen nichts mehr. Jetzt haben wir noch 2 Raupen, die jedoch keinen guten Eindruck hinterlassen. ( L3 und L4)


    Kann sein das der Zuchtstamm nicht fertil genug war, wegen der 2. Nachzucht, oder sie waren doch schon mit einem Virus befallen. Allerdings haben wir, noch nie gehört, dass ein Virus bereits im Ei mitgeliefert werden kann.
    Normalerweise schleppt man sich doch sowas erst mit dem Futter oder mangelnder Hygiene ein. Haben wir bisher zumindest angenommen.
    Wir wissen nicht an was es liegt, da wir ja zurzeit ziemlich erfolgreich auch diverse Zuchten am Laufen haben. (z.B. L. quercus, S. pavonia, naranja, u.a.) Wir hoffen nur, dass wir nichts auf die anderen Zuchten übertragen, wir waschen uns halt bei jedem Wechsel die Hände.
    Wir müssen auch gleich sagen, einen ,,traumatischen Wechsel“ haben die Räupchen nicht ertragen müssen, sie wurden mit eingetopftem Liguster versorgt und auch die Luftfeuchtigkeit stimmte.


    Es ist tröstend zu lesen, das wir nicht die Einzigen sind die mit dem Totenkopf eine Pleite erlebt haben. :bibber:


    Liebe Grüße
    Falk und Annett

  • Hallo,


    Raupen von Acherontia atropos sind relativ empfindlich gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Zucht. Sind zwar einfach zu züchten, man sollte aber auf gewässertes Futter verzichten. Ich empfehle, etwas Küchenpapier als Bodengrund zu verwenden.
    Ebenso sollte man Blätter, die man nass von draußen geholt hat erstmal trocknen lassen, bevor man sie verfüttert.


    Grundvorraussetzung für eine erfolgreiche Zucht ist die TÄGLICHE Reinigung des Zuchtgefäßes. Die Exkremente der Raupen sind Gift für ihre Artgenossen.


    Zu hohe Temperaturen sollten vermieden werden. Es ist nicht nötig, oder sogar schädlich für die Raupen, wenn man versucht tropische Bedingungen für sie zu schaffen !


    Bitte denkt auch daran, Kurztagsbedingungen zu simulieren, d.H. 12 Stunden dunkel, 12 Stunden hell. Sonst war alles für die Katz ...


    Bitte nicht von Ausfällen entmutigen lassen. Es macht einfach sooooo viel Spaß Acherontia atropos in allen Stadien beobachten zu können.


    Bye,


    Flo :augenrollen:

  • Hallo,
    also ich hatte die meisten Ausfälle bei A.atropos kurz nach dem Schlupf der Jungraupen. Dann eigentlich keine mehr. Habe die Raupen im luftigen Gazekäfig bei Zimmertemp. gehalten und nur mit Liguster (ovalblättriger, in Vase gestellt) gefüttert. Ab der 3.Haut müsste der Futterbedarf allerdings schon recht ansteigen.


    Allerdings sind von allen Puppen erst ein Drittel geschlüpft. Jetzt seit langem nichts mehr. Die Puppen sind aktiv und gut gelagert. Sind aber noch nicht dunkel geworden. Wahrscheinlich in Diapause gegangen. Könnte ein Kühlstellen der Puppen den Schlupf (oder die Weiterentwicklung) positiv beeinflussen???


    Gruß Stefan

  • Guten Abend zusammen.


    Es gibt mehrere bekannte Möglichkeiten, warum diese Zucht nicht rund läuft; und sicher auch noch ein paar unbekannte. :smiling_face_with_horns:


    1. wie Bostian schon anmerkte, ändert sich die Futterbeschaffenheit bei solch feuchtem Wetter stetig zum Schlechteren. Es wird mehr Feuchtigkeit in die Blattmasse eingelagert und die Zellstrukturen der Blätter werden "instabiler"! Wenn solches Futter dann noch im Wasser frisch gehalten wird, sterben die Raupen spätestens anfangs der 5. Haut; meist aber schon in der 4. Haut. Die Kälte, die im Augenblick herrscht ist eher von Nutzen, da die das Wachstum von Pilzen auf der Kutikula und in der Epidermis der Blätter verhindert.


    2. Die Luftfeuchtigkeit während der Zucht ist zu gering oder auch zu hoch. Dies führt zu unregelmäßiger Nahrungsaufnahme und schwächt das Tier.


    3. Eine Reihe von Krankheitserregern (Bakterien und Viren) werden sehr wohl schon bei der Eiablage von der Mutter an die Nachkommen weiter gegeben. Die Infektion erfolgt dann meist beim Schlupf der Jungraupen.


    4. Besonders bei Acherontia atropos als ausgesprochenen Honig"säufer" besteht die Gefahr einer Infektion mit Nosema-Sporen (Sporentierchen).
    Nosema-Erreger (Nosema apis) sind im Darm der Honigbienen meist latent vorhanden und gelangen so auch in den Honig, der dann wiederum an die Falter verfüttert wird. Bei den Raupen vermehren sich dann die Erreger dann vor allem im Darm und schädigen dort die Darmwand. Dies löst die Krankheit aus, die typischerweise mit Fressunlust beginnt. Über die geschädigte Darmwand gelangen alle möglichen anderen Krankheitserreger in die Raupen und schädigen hier vor allem die Hämolymphe ("Blut" der Raupen). Die Raupen werden immer kleiner statt größer, werden blass und fressen kaum noch. Zum Schluss der meist unvermeindliche Tod. Sollten die Tiere es noch bis zur Verpuppung schaffen, schlüpfen meist kleine Falter, die bei einer etwaigen Nachzucht die Krankheit weiter geben.


    Bekannt wurde diese Krankheit vor allem durch den Befall von Bombyx mori.
    Eine Behandlung der Raupen ist möglich aber angeblich recht aufwändig.


    Vorbeugung ist dagegen besser: Nosema-Sporen überleben im Honig bis zu einem Jahr. Danach sind sie kaum noch infektiös.
    Also Honig kaufen und ein bis zwei Jahre lagern und dann als Falter-Futterhonig verwenden.


    Übrigens ist nicht jede Art gleich empfindlich gegenüber Nosema und auch die Vitalität der Elterntiere bei Zuchten ist ein sehr wichtiges Kriterium.
    Das muss nicht bedeuten, dass eine 5. Nachzucht automatisch einen schlechten Zuchtstamm bedeutet, denn es kommt auch auf die Größe und den Genpool eines Zuchtstammes an.


    Wenn ich zwei Generationen Inzucht von einem weiblichen Elternteil mache ist das eine Sache.
    Mache ich jedoch 5 Generationen Inzucht von 10 Weibchen unteschiedlicher Abstammung, dann wieder eine andere Angelegenheit.
    Entscheidet selbst......



    Belehrungsmodus aus :irrelachen:


    Guats Nächtle noch.


    Rudi

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