Video-Tutorials zur Eier-/ Raupensuche

    Moin,

    ich suche diese Cucullia sp. seit Jahren, orientiere mich an den "Fraßspuren", die ich nicht zu selten vorfinde. Es sind wirklich Raupenfrassspuren und nicht abgerissene Blattteile etc.

    Leider bisher ohne jeden Erfolg.

    LG

    Rudi

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    Wovon hat die sich denn ernährt? Luft und Liebe?

    Kann ich dir nicht sagen :grinning_face_with_smiling_eyes: . Ich hatte den Eindruck, dass die Raupen oft die Position wechseln und nur einzelne Blüten abfressen. So fällt es vielleicht kaum auf, dass der Blütenstand etwas ausgedünnt wird, anstatt dass ganze Partien fehlen?

    vorwiegend auf Artemisia absinthium

    Auch interessant, dass die bei auch eher auf Artemisia absinthium zu finden sind. Ich meine dass es davon nur wenige Funde im Rheingraben gibt. Das ist hier aber auch bedeutend seltener als Artemisia vulgaris, also vieleicht einfach nur Problem der Verfügbarkeit.

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    Leider bisher ohne jeden Erfolg.

    Dazu noch: Gibt's die bei euch überhaupt? Also ich hab auch jahrelang zugegebenermaßen sehr lustlos immer mal in die Artemisia gestarrt und nie was gefunden. Also leicht finde ich die Suche nicht. Ich musste teilweise bestimmt hunderte Pflanzen absuchen. Kann aber sein, dass die Häufigkeit regional und von Jahr zu Jahr stark schwankt. Es wird ja auch von Parasiten berichtet...

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    Dazu noch: Gibt's die bei euch überhaupt?

    Also zumindest für Ingolstadt führt Schmetterlinge-d.de noch nen Nachweis für artemisiae auf. Aber ich denke mir eigtl. dass die Cucullias gnadenlos unterkartiert sind und deutlich weiter verbreitet sind als dargestellt, da sie einfach selten ans Licht kommen und wenig Leute nach Raupen suchen. Könnte ich mir jedenfalls gut vorstellen.

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    Ich wär mir nicht so sicher ob die nur unterkartiert sind. Sicher sind sie auch unterkartiert, aber besonders relativ weit verbreitete Arten (als in über große Gebiete verstreut vorkommend, nicht als in häufig) werden doch über die Zeit auch viel zufällig gefunden. Ich werde momentan aus den beiden Arten noch nicht so schlau, aber besonders artemisiae scheint schon irgendeine klimatische Bindung zu haben. Weil Beifuß gibt es ja nun wirklich überall, aber offensichtlich gibt es die Raupen ja so gar nicht überall wo es Beifuß gibt. Ich meine es sollte sie im südlichen Bayern schon geben, aber es würde mich nicht wundern, wenn sie da nicht besonders häufig und nur in bestimmten Gebieten sind.

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    Sehr spannend, danke Leo! :thumbs_up: Der Beifuß hier ist an den meisten Stellen schon ziemlich durch - da gäbe es nichts wirklich grünes mehr zu fressen.

    Aber wer Lust auf Raupen-/ und Eiersuche hat: jetzt wäre die Zeit :winking_face:

    Leider gehört zur Wahrheit auch die traurige Statistik zu iris dieses Jahr. Die Hitzewelle hat leider einen extrem hohen Anteil der Tiere schon im Ei oder als Jungraupen absterben lassen. Die Engländer berichten auch davon, dass dieses Jahr deutlich weniger Eier gelegt wurden - wohl auch an ungewöhnlich dichten und beschatteten Stellen. Eihüllen fand ich heute ganz gut - jedoch nur noch 6 zugehörige Raupen.

    Etwa ein Zehntel von der erwarteten Menge. Dabei liegt die Hauptmortalitätsphase noch vor uns.

    Auch bei camilla gibt es eine traurige Bilanz: nahezu alle Geißblätter in dem Wald sind über dem Sommer abgestorben. Einzige Raupe fand ich an einer Heckenkirsche, die sich noch gehalten hat. Nächster Sommer wird ruhiger...

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    Mein erster Gedanke war zwar Artemisia absinthium - aber evtl. kommt bei dir sogar A. pontica vor? Der Blüht jedenfalls auch bis Oktober hinein (absinthium eigtl nur bis August). Müsstest du mal abgleichen. Bei pontica ist der Stengel unten weniger verholzt als bei absinthium.

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    Hi Georg,

    hinter den Zahlen verbergen sich einzelne Individuen (teils Raupen, teils Eier, teils auch nur Eihüllen oder Fraßspuren, sofern die Raupe prädiert wurde). Ich fasse meist die Beobachtungen pro Ort (also zB pro Baum oder Baumgruppe) zusammen. Also wenn da 10 A. iris und 5 A. iris steht, dann habe ich da zB 10 iris auf einem Baum gefunden und evtl ein paar Meter weiter auf einem Baum nochmal 5.

    Alle Beobachtungen sind übrigens auch auf Observation.org auf meinem Profil einzusehen - dort dann teils auch mit weiteren Details/Bildern/Kommentaren.

    LG,

    Toni

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    Die Hitzewelle hat leider einen extrem hohen Anteil der Tiere schon im Ei oder als Jungraupen absterben lassen.

    Das war leider zu befürchten...

    Ich hab übrigens auch am 23.09. noch eine Raupe von Cucullia absinthii beobachtet, die ich schon eine Woche zuvor gefunden hatte. Das wäre ja indirekt ein Indiz für deine Vermutung, dass die später durch sind als C. artemisiae, kann aber auch sein, dass die beide einfach etwas streuen. Sind einfach nicht genug Datenpunkte um das feststellen zu können.

    Grüße Dennis

    Hallo in die Runde,

    ich möchte ein Fundbeispiele zu Satyrium ilicis für Mecklenburg-Vorpommern anbringen. Im Sommer konnte ich erstmalig ein Imagine der Art finden. Es wurden ca. 70 kleine Eichen abgesucht. Von denen waren 20 Eichen etwas größer gewachsen (mindestens 40cm). Funde erfolgten an zwei Eichen (zwei Eihüllen; eine Eihülle). Der erste Fundpunkt befand sich 1km entfernt vom Fundort des Falters. Dort war es ausgesprochen trocken (kaum Aufwuchs von Jungbäumen, Sträuchern). Im Sommer patrouillierten an dem Waldweg fünf Falter von Limenitis camilla. Die Eiche stand neben einer jungen Mirabelle, ansonsten recht frei in einem breiten Saum (ca. 3-4m breit) an einem Waldweg im Schutze von Kiefern. Auf der gegenüberliegenden Wegseite war deutlich stärkerer Aufwuchs von Jungbäumen, da beschattet durch alte Eichen. Der untere Ast der Eiche

    war von einem Grasfilz überwuchert. Die Moosdeckung lag bei 30% und der Waldweg verlief von Südost nach Nordwest, Eiablage erfolgte am Nordostsaum. Die Eiche wuchs möglicherweise auf einem alten Ameisennest. Weitere zwei Eichen in dem Wegsaum waren

    mitunter vollständig unter einem Grasfilz verborgen, waren aber bodennah nicht verzweigt.

    Die Eiche war 1,40m groß. Eihüllen befanden sich in 1,10m Höhe (südwestlich exponierter Ast, bräunlich gefärbt) und 50cm Höhe (nordwestlich exponierter Ast, weiß-grau-grün gefärbt, kaum von Ast zu unterscheiden). Die Rinde der Eiche war komplett glatt und braun-silbrig.

    Der zweite Standort befand sich nahe dem Falterfund. Dort wuchsen mehr Jungbäume auf. Die belegte Eiche stand wieder relativ frei in einem breiten Saum (ca. 3-4m breit) eines Waldwegs im Schutz von einer großen Eiche und mehreren Kiefern. Die Moosdeckung betrug 100%, mitunter wuchs Preiselbeere auf und der Waldweg verlief von Ost nach West, Eiablage erfolgte am Südsaum. Im Saum wuchsen ca. 20 Eichen, davon sechs mindestens 50cm groß.

    Die Eiche war 85cm groß. Eine Eihülle befand sich in 50cm Höhe (nordexponierter Ast, weiß gefärbt).

    Die Rinde der Eiche war weitestgehend glatt und braun-silbrig, teils grünlich (noch jünger).

    Was mir zu den Funden aufgefallen ist, Eiablagen an allen Standorten mit Eichen nie am unteren Stammbereich, Eiablagen trotz relativ gutem Eichenangebot sehr gering, Eichen waren zumindest einen Teil des Tages nicht direkter Sonne ausgesetzt. Die Eihüllen wirkten verhältnismäßig riesig und deutlich rundlicher anstatt flach wie bei anderen Zipfelfaltern. Sie ähnelten vielmehr in der Gestalt denen von Pheosia tremula oder ähnlichen

    Eiern von Nachtfaltern, welche an Pappel ablegen. Entgegen anderen Zipfelfaltern wurden hierbei die Eier zudem immer auf der Astunterseite abgelegt (vor Sonne geschützter), weitestgehend an bodenparallele bis 45 Grad abstehende 5mm breite Äste, sodass man immerzu die Äste wenden musste, um die Eihüllen entdecken zu können. Die Stämme der Eichen waren ca. 1,6cm breit. Das Ablageschema und die Wahl zur Eiablage von kleinen Ästen von Eichen mit etwas breiteren Stämmen (<2cm) und der geringen Dichte von Eiablagen trotz gut geeigneter Futterpflanzen erinnert mich sehr an eigene Funde von Satyrium pruni. Da in der Literatur angegeben ist, dass Eimengen von bis zu 40 Eiern an einem Standort nur zu erwarten sind, wenn ausreichend Metapopulationen vorhanden sind, schätze ich die Fundorte als eher schlecht ein, wobei das Verhältnis von frisch gelegten Eiern zu Eihüllen zwischen den Jahren starken Schwankungen unterliegen soll.

    Optimal wären deutlich länger gezogene Säume am Waldrand (aber evtl. nicht breiter als 4m da Schutz durch Hohe Bäume) mit bis zu 50 Eichen und überall an Waldwegen wiederkehrend. Bereiche mit höher wüchsigen Gräsern waren nicht belegt, möglicherweise sind diese nachteilig. Die Art schätze ich als sehr anspruchsvoll ein. Die weiß gefärbte Eihülle war zusätzlich sehr auffällig. Vermooste Stämme sind womöglich vernachlässigbar. Es kann sein, dass bodennahe Eihüllen deutlich zeitiger im Jahresverlauf aufgrund höherer Bodenfeuchte abfallen. Zudem kann dieser Sommer schlecht für die Art gewesen sein, weswegen sich keine frisch gelegten Eier finden ließen.

    Für die vereinfachte Suche nach Eihüllen anhand ähnlicher Habitatausprägungen und regionaler Gemeinsamkeiten kann

    ich bei größeren Vorkommen kleiner bis mittelgroßer Eichen an Waldwegen mit breitem Waldsaum im Verbund mit Kiefern

    und alten Eichen empfehlen, ausschließlich die waagerechten bis 45 Grad abstehenden Äste zu wenden.

    Das Suchschema ist wahrscheinlich in schlechten Flugjahren der Art besser geeignet, um die Eihüllen des Vorjahres

    zu finden.

    Beste Grüße

    • Official Post

    Hallo Kai,

    vielen Dank für diesen so ausführlichen Bericht und Glückwunsch zu den Funden!

    Ilicis ist eine Art, an der ich mir noch immer die Zähne ausbeiße - meine Bemühungen im Fluggebiet in Sachsen-Anhalt waren bisher noch nicht von Erfolg gekrönt. Interessant, dass du bei so vielen abgesuchten Eichen auch nur so wenige Eier finden konntest. Wie du schon richtig angemerkt hast, kenne ich es aus der Literatur auch nur mit deutlich höheren Dichten....evtl. existieren hier einfach regional ziemlich starke Unterschiede und die Literatur hierzu ist deutlich von den süddeutschen Verhältnissen geprägt (?) Zumindest von Baden-Württemberg und Hessen kenne ich Berichte zu solchen Dichten - von Ost-/Norddeutschland liegen mir solche Meldungen bisher nicht vor....@alle: gibt es hier im Forum evtl. jemand, der so hohe Dichten auch für jene Regionen in Nord-/Ostdeutschland bestätigen kann?

    Interessant fand ich auch deine Übersichtsbilder. Ich persönlich hätte vermutlich insb. den Standort 1.2 für zu dunkel eingestuft. Gut zu wissen/sehen, wie die tatsächlichen Habitate aussehen können.

    Womöglich ist die Ablage in diesem Jahr auch etwas verändert zu den sonstigen Jahren. Bspw. beim Schillerfalter würde ich ja erwarten, dass verhältnismäßig mehr Eier an kühleren Bereichen abgelegt wurden, um der Hitze zu entgehen. Zwar ist ilicis ja eh wärmeliebend - aber wer weiß. Wobei ich dann erwartet hätte, dass eher mehr Eier tiefer am Boden in der Vegetation zu finden sind und nicht exponiert oberhalb vom Gras.

    Spannend auf jeden Fall - und sehr schön zu sehen!

    Liebe Grüße,

    Toni

    Interessant, dass du bei so vielen abgesuchten Eichen auch nur so wenige Eier finden konntest.

    Ich persönlich hätte vermutlich insb. den Standort 1.2 für zu dunkel eingestuft. Gut zu wissen/sehen, wie die tatsächlichen Habitate aussehen können.

    Womöglich ist die Ablage in diesem Jahr auch etwas verändert zu den sonstigen Jahren. Bspw. beim Schillerfalter würde ich ja erwarten, dass verhältnismäßig mehr Eier an kühleren Bereichen abgelegt wurden, um der Hitze zu entgehen. Zwar ist ilicis ja eh wärmeliebend - aber wer weiß. Wobei ich dann erwartet hätte, dass eher mehr Eier tiefer am Boden in der Vegetation zu finden sind und nicht exponiert oberhalb vom Gras.

    Standort 1.2 wirkt evtl. auf dem Foto etwas dunkel, aber auffällig war die dunkle Saumseite gegenüber mit einem eher dunklen Mauerbestand an Eichen. Dennoch war es dort insgesamt dunkler als am zweiten Standort, aber die Kiefern lassen Licht durch.

    Es gab auch noch weitere Saumbereiche mit Literatur typischen Eichen, möglicherweise hatte ich auch ca. 100 Eichen vergeblich abgesucht.

    Im Hintergrund von zweiten Standort (2.1) gab es auch viele gut geeignete Jungeichen, wie in der Literatur angegeben, welche hierbei zw. Kiefern wuchsen, evtl. war es dort zu trocken oder die Nähe zu alten Eichen fehlte. Dort waren keine Eier zu finden. Insofern Favonius quercus in alten Eichen lebt, könnte sich ilicis auch in den Baumkronen aufhalten und braucht daher Eichen mit einem gewissen Mindestalter, welche besseren Schutz vor Trockenheit (Honigtau als Nahrungsquelle) bieten als Kiefern.

    Ich habe auch vermehrt vergeblich nach Favonius quercus gesucht. Der Art ist es in Mecklenburg-Vorpommern evtl. etwas zu trocken. Die Eichen haben oft schlecht ausgebildete Endknospen. Ilicis scheint sehr trockenheitsliebend zu sein, aber dennoch geschützt durch hohe Bäume, möglicherweise immer in Verbindung mit alten Eichen.

    Interessant wäre zu wissen, ob die Art die alten Eichen mitunter nutzt, aber das Eiablageverhalten der Art ist wohl zu speziell, um an diesen erfolgreich Eier zu finden.

    Alte Eihüllen in Bodennähe könnten abgefallen sein. Ich hatte dort sehr gründlich gesucht, aber keine Nachweise.

    Hier noch ein paar Erfahrungen zur Suche nach Limenitis populi.

    Bei der Art traf ich die Mehrzahl der besetzten Hibernarien vom Vorjahr im Frühjahr mit weißen Punkten (Pilzen)

    übersäht an. Die Raupen darin konnte man noch erkennen. Nur zwei von 8 Raupen in Hibernarien hatten die Überwinterung

    erfolgreich geschafft. In höheren Straten (5m, 7m) waren noch 2 weitere Raupen aktiv.

    Die Mehrheit der Hibernarien, welche mit Pilzen übersäht waren, fand ich in einer feuchten Senke.

    Daher scheinen Habitate mit einer zu hohen Luftfeuchte nicht geeignet zu sein.

    Auffällig war die unmittelbare Nähe der mobilen Raupen im Frühjahr zu ihren Hibernarien (vgl. Bilder).

    Ich konnte ebenfalls im Herbst mehrere Kotrippen (26) finden, welche allesamt verlassen waren, eine

    entsprechend hohe Mortalitätsrate. 8 Hibernarien ließen sich in Nähe zu Kotrippen finden. 4 Raupen im Hibernarium wurden

    von Pilzen befallen, 2 weitere Hibernarien waren im Frühjahr leer und nur 2 Raupen (von insgesamt ca. 26, 8%) hatten die Überwinterung

    geschafft.

    Eines der 8 Hibernarien war in der kühlen letzten Augustwoche letzten Jahres besetzt, danach kam eine Hitzewoche im September.

    Daraufhin fehlte die Raupe. Ich fand auch kein neu angefertigtes Hibernarium in der Nähe.

    Im Sommer diesen Jahres machte ich daraufhin eine interessante Beobachtung bei der neuen Generation.

    Auf dem Foto "Hibernarien mit Raupen" sind 2 besetzte Hibernarien direkt neben den ausgeschnittenen kreisrunden Blättern

    an einer 1.5m hohen Pappel.

    An dem Tag als ich vor Ort war, war es sonnig und warm. Die erste Raupe kroch sehr langsam aus dem Hibernarium (vgl. Populi 6).

    Als ich den Ast berührte, kroch sie rasant zurück. Danach kroch sie erneut heraus und fraß eine Blattrippe ab (vgl. Populi 7)

    und kroch zurück ins Hibernarium (Wasseraufnahme?). Das dauerte ca. 10-20min. Vermutlich werden so viele Raupen im Herbst

    von Hornissen und anderen Arten prädiert. Insbesondere, wenn die Raupe das ca. 2x am Tag bzw. 14x/Woche macht.

    Das kuriose daran, die Nachbarsraupe kroch 10min nachdem die Raupe wiederum im Hibernarium verschwunden war, ebenfalls heraus.

    Wer weiß, wie lange diese Raupe danach unterwegs war. Auf jedenfall reagierten diese auf Hitze. Evtl. reagiert Limenitis camilla

    auch darauf.

    Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. :smiling_face:

    Raupen von Apatura iris konnte ich erstmals im Herbst vor der Überwinterung anhand

    eher kantiger/ unordentlicher Fraßmuster nachweisen.

    Hat jemand bei Apatura ilia ähnliche Fraßmuster beobachten können bzw. Anzeichen, um diese Art bereits vor

    der Überwinterung nachweisen zu können?

    Mich würden auch Fundbeispiele von Raupen zu Melitaea cinxia und athalia im Herbst

    an Spitzwegerich und Wachtelweizen interessieren. Ich schätze im Frühjahr

    findet man die Raupen vereinfachter, insofern die auffälligen Raupen gesellig anzutreffen sind.

    Beste Grüße

    • Official Post

    Zumindest von Baden-Württemberg und Hessen kenne ich Berichte zu solchen Dichten

    Meine /Unsere Erfahrung in Südhessen zu ilicis sind aber sehr ähnlich zu den geschilderten von Kai. Konkret konnten wir Eier hier nur in einer einzelnen Eichenaufforstung über jetzt glaube ich 3 oder 4 Jahre kontinuierlich nachweisen. Die Dichte von Eiern ist nicht sehr hoch und die Suche ist sehr mühsam. Die in der Literatur tendenziell als favorisiert dargestellte Ablage an der Stammbasis kommt hier vor, aber es ist schwer zu sagen, ob diese sich mit Ablagen an Ästen die Waage hält oder unter Umständen sogar die Ausnahme ist. Das Problem ist, dass die Eier am Stamm deutlich leichter zu finden sind und sich oft darauf konzentriert wird, eben weil es in der Literatur so als Ablageschema angegeben wird. Ich finde gerade den Bericht aus dem Saarland nicht mehr, wo sogar überwiegend Ablagen an Ästen auch größerer Eichen gefunden wurden (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Die Angaben zu hohen Dichten von Eiern auf die du dich beziehst, sind nehme ich an von der Schwäbischen Alb und den Haubergen bei Haiger. Sowas ist aber meines Wissens aus keiner anderen Region dokumentiert, sodass ich davon ausgehen würde, dass es nicht die Regel darstellt. Auch am Nordrand der Schwäbischen Alb scheint das sich nicht flächendeckend so darzustellen. Die Art ist jedenfalls definitiv ein bisschen ein Rätsel was sich nur langsam durch mehr und mehr Funde etwas besser verstehen lässt. Ich denke, dass die Art eventuell ein bisschen ein "gestreckter Ruderalstratege" ist, der eben Eichenjungaufwuchs über die Zeitperiode besiedelt in der dieser aufwächst bis er zu alt und zu dicht wird.

    Grüße Dennis

  • AD

    Hallo Dennis,

    Strätling, R. hatte in "Bestandserfassung von Satyrium ilicis (ESPER, 1779), Brauner Eichen-Zipfelfalter (Lepidoptera: Lycaenidae),

    im deutschen Teil des Warndts (Saarland) durch systematische Eisuche" (Saarbrücken, Abh. DELATTINIA 35/36: 435 – 454, 2010) sehr ausführliche und gründliche Suchanalysen durchgeführt. Es wurde erwähnt, dass der Warndt 2010 noch einer der wenigen Standorte Deutschlands mit stabilen Metapopulationen der Art war, aber sich der Schwund ebenfalls bemerkbar machte, da es Jahre vorher besser aussah.

    Die maximale Anzahl Eihüllen an einem Standort betrug 44 und die Zahl der maximal intakten Eier 23.

    Zwei Eiablagen von insgesamt 138 Eiern erfolgten an Eichen mit einer Höhe >150cm.

    Wäre interessant zu wissen, in welchem Bericht vermehrt Eiablagen in höheren Straten auftraten. Da bodennahe Ablagen aufgrund einer schützenden Grasschicht stattfinden sollten, schätze ich, dass in höheren Straten erhöhte Luftfeuchte vorhanden sein muss, aber dennoch Besonnung. In welchen Situationen dann mitunter sogar mehrere Eiablagen in größerer Höhe stattfinden würden, wäre aus ökologischer Sicht sicherlich gut zu wissen, um die Art auch in ihrem Potenzial zu beurteilen, inwiefern sie sich in eher schlechten Habitaten halten kann, bevor sie verschwindet.

    Grüße Kai

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