Spezielle Chemiekalie

1. offizieller Beitrag

    Hallo,


    mir ist heute eingefallen, dass ich mal eine Chemiekalie (glaub bei Fiebig Lehrmittel) gesehen habe, die Organisches Material in eine Art Plastik umwandeln soll. Bei dickleibigen Insekten, die schnell einfallen oder sich verfärben soll es hilfreich sein. Sogar Amphibien, Reptilien und kleine Vögel soll es schaffen 🤷‍♂️. Jedoch finde ich sie nicht mehr.


    Weiß irgendwer von euch wo man die findet oder gibt es die nicht mehr zu kaufen? Fiebig hat ja eine neue Webseite. Vielleicht war es auch woanders, ich will mich nicht zu sehr festbeißen. Wäre ja mal nützlich, man weiß nie wann man mal sowas braucht. Glaube wenn man es hat sogar öfters.


    Und wenn wir gleich dabei sind, hat das wer schonmal benutzt und funktioniert es wirklich so gut? Wäre mal interessant.


    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

    • http://www.insektitaet.de
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    Zitat von Policeman

    Lieber Finn,

    du solltest vielleicht unter "KÖRPERWELTEN" bei Gunther von Hagens nachsehen, dort wird alles plastifizeirt.

    Vielleicht ist es auch einfacher mit "normalen" insekten anzufangen, da reicht es, sie zu trocknen.

    Warum alles komplifizieren ???

    Weil,


    1. Nach über 2 Jahren Insekten und 5 Jahre anderes präparieren es nicht mehr anfangen ist :winking_face_with_tongue:.


    2.

    Falls die einen fetten "Arsch" haben, so schrumpelt er schnell zusammen und wird hässlich 😂. (Aber ich habe sowieso Arachnophobie und werde Spinnen nicht groß ausweiten).


    3. Kann das auch bei Schmetterlingen helfen, da, wie du höchstwahrscheinlich weißt, der Thorax manchmal bei dickleibigen Faltern einfällt. Ästhetik ist halt auch schön. Vielleicht zerstört es sogar die Fettzellen und es ölt nicht mehr 🤷‍♂️. Da bin ich mir aber nicht sicher.


    4. Ich bin zwar auf Schmetterlinge spezialisiert und Käfer (insbesondere Blatthornkäfer) und will mich langsam an Spanner weiter spezialisieren, aber eine große Sammlung ist immer Vorteilhaft. Das hast du selber gesagt. Ich bin ja auch in der Lage fast alle Insektengruppen zu präparieren (Spinnen sind keine falls wer auf die glorreiche Idee kommt das anzusprechen bei mir :winking_face_with_tongue:). Also bin ich da hingegend offen. Funktioniert auch alles spitze.


    Zitat von Andreas

    Eventuell Formalin?

    Verwandelt Eiweiße und co. in eine hornartige Substanz...

    Ich glaube das hat mit "E" angefangen, aber wenn Formaldehyd das selbe tut ist es auch gut. Wo bekommt man das denn her? Ist ja das pure Gift. In der Apotheke bei mir kann man das vergessen. Da würde der Liter Aceton schon 100 Euro kosten. Da hol ich nichts mehr.



    Mich würde auch mal interessieren ob das dann auch mit Raupen funktioniert :thinking_face:. Dann wäre die Gefriertrocknungsmethode ja dann nicht mehr nötig...


    Danke übrigens schonmal für die Antworten.


    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

    Lieber Fin,


    schau mal unter PEG (Polyethylenglycol)) nach. Neben vielen anderen Verwendungen wird dies auch in der zoologischen Präparation verwendet. Da dies wasserlöslich ist und das Präparat in eine wässrige Lösung von PEG eingebracht wird, dürften bei Schmetterlingsleibern die Farben sehr leiden. Vielleicht ist es für die Paräparation von Raupen geeignet. Hier fehlen mir die Erfahrungen.


    Hello,


    Mein Vater plastinierr Kleinfische, Raupen, Puppen, Käferlarven etc.


    Ich werd ihn mal nach der genauen Substanz fragen, jedenfalls werden die frisch toten Tiere für ca 2 Monate mit Silicagel im Tiefkühler gefriergetrocknet und dann in eine Substanz eingelegt - ich frag morgen nach was genau es ist!


    Ergebnis sieht in etwa so aus:



    Auf dem Foto nach dem Gefriertrocknen, sieht aber nach dem Plastinieren fast genauso aus - nur glänzen sie dann wie „lackiert“

    Also, der Prozess ist so:


    Totes Tier möglichst sofort in eine dichte Box mit Silicagel (auf Küchenpapier liegend, Silica macht sonst Flecken) für 8-12 Wochen - je nach Grösse - in den Tiefkühler.


    Die Lösung besteht dann aus farblosem Schellack, der in Ethanol - eventuell mit Aceton als Zusatz - gelöst ist. (Also kein PEG)


    Dann noch tiefgefroren in die Lösung einlegen. Dort einige Wochen drin liegen lassen, danach einfach rausnehmen und bei Raumtemparatur trocknen lassen. Grüne Farben werden schwarz bis braun, da hilft es manchmal (nicht immer) die Tiere vorher in Aceton einzulegen… ansonsten halt lackieren.


    LG

    • https://www.exotic-insects.com
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    Zitat von Policeman

    Vielleicht einfacher: das Insekt scannen - 3 D ausdrucken - lackieren

    hat zwar wenig mit Entomologie zu tun, schont aber die Tiere

    Kann man dann auch beliebig vergrößern und Farbe frei wählen

    Warum die abschätzigen Anmerkungen über Plastination?


    Ist alles was nicht aus Nadel und Trocknen besteht böse?


    Ach ja, ich vergaß, Insekten töten und dann nadeln und spannen ist ja viiiiel schonender als eine schon gestorbene Puppe zu plastinieren :grinning_squinting_face:


    :hilfe::wut:

    Ich hatte in den späten 70er Jahren ein Buch über Präparation von Tieren in der Hand, in welchem ein Rezept für eine Chemikalienmixtur beschrieben war, mit welcher unter anderem Fische präpariert werden konnten. Soweit ich mich erinnern kann, war auch Chloroform und Formalin neben etlichen anderen Zutaten dabei. Ich habe versuchsweise einen Stichling eine Woche reingelegt, danach hat er sich angefühlt wie Silikon und war auch recht lange haltbar.

    Leider existiert das Buch nicht mehr …


    LG

    Kurt

    Zitat von SkyPower64

    Ich hatte in den späten 70er Jahren ein Buch über Präparation von Tieren in der Hand, in welchem ein Rezept für eine Chemikalienmixtur beschrieben war, mit welcher unter anderem Fische präpariert werden konnten. Soweit ich mich erinnern kann, war auch Chloroform und Formalin neben etlichen anderen Zutaten dabei. Ich habe versuchsweise einen Stichling eine Woche reingelegt, danach hat er sich angefühlt wie Silikon und war auch recht lange haltbar.

    Leider existiert das Buch nicht mehr …


    LG

    Kurt

    Das ist sehr schade. Auch komisch das sowas nicht online zu finden ist. Schade das solche Informationen langsam verloren gehen...

    Das mit den 3D ist doch eine super Idee, insbesondere für Nicht-Entomologen, die keine Tiere töten wollen , sondern nur

    Dekorations-/Ausstellungsobjekte suchen.

    Es gibt noch wenig Erfahrung, 3D wird immer billiger, genauer und erfüllt in vielen Dingen (Schulung, Dekor ....)

    voll den Zweck.

    Dann braucht niemand mehr den "Riesenherkuleskäfer ..." zu züchten, einfach beliebig groß ausdrucken.

    Der künsterlischen Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt,es ist ernst gemeint und sicher eine lukrative Marktlücke.

    An das habe ich schonmal gedacht mit Muscheln und Kalk pressen. Da in einigen Ländern die ja zuhauft gefangen werden. Jedoch ist das bei Insekten so eine Sache... Es wäre doch besser, wenn die Leute von dem drumherum Ahnung haben. Dann gäbe es sogar weniger Stress gegenüber uns, denn dann heißt es:" Ihr könnt auch 3D Druck machen. Was bringt das wenn ihr die armen Tierchen tötet. Man sollte euch an den Pranger stellen und das selbe mit euch tun!" Ein bisschen ausgeschweift am Ende, aber so theoretisch würde es doch dann ablaufen 🤷‍♂️. Und für intakte Zuchten muss man auch nichts mehr entnehmen.

    Also da kann schon was dran sein, jedoch muss das noch erweitert werden UND es kommt auf den Bereich an. Ich denke man müsste es allgemeiner sehen als nur Insekten.

    Hallo Finn,


    die Flüssigkeit heisst CTS/CTI Exsikkationsflüssigkeit für die zoolog. Präparation nach Echsel.

    Es gibt sie bei Fiebig in Berlin und ist mit großer Vorsicht zu verwenden - nicht ohne Mundschutz arbeiten, Räume gut lüften.

    Funktioniert gut bei Spinnen, und anderem Getier mit großen Hinterleibern. Das Körpereiweis der Tiere wird dadurch plastiniert.

    DRINGEND nach Gebrauchsanweisung vorgehen!


    LG

    Rainer

    • We specialise in rare and common butterflies from the Neotropical (Central/South America, Caribbean Islands) and Holarctic regions (North America, Europe, Asia).
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    Zitat von Andreas

    Also ein Bekannter hatte mal vor 40 Jahren einen tot aufgefunden Habicht für ein paar Wochen in Formalin eingelegt.

    Keine Farb- oder sonstige Veränderungen.

    War danach knüppelhart - und optional als gefährliche Schlagwaffe einsetzbar, also waffenscheinpflichtig......:smiling_face_with_horns:

    Ein absolut überzeugendes Ergebnis, würde ich sagen.

    Bei Formalin gibt es nur das Problem, dass die Haut meist grau wird - egal bei welchem Tier.


    Mit Federn natürlich easy, die behalten ihre Farbe.


    Grossartige Story übrigens 😅

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