Prunus laurocerasus

  • Meines Wissens nach gibt es keine weitere Kirschlorbeer-Art, sondern ausschließlich Prunus laurocerasus in Sorten.

    Muss aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein.


    ABER....ziemlich sicher ist, dass die in Deutschland/Mitteleuropa angepflanzten Kirschlorbeere alle Prunus laurocerasus sind, die sich nur in der Sorte unterscheiden. Dies mitunter aber ziemlich auffällig im Erscheinungsbild. Was ja auch gewollt ist, denn sonst würde sich die meist kostenintensive Züchtungsarbeit nicht auszahlen. Nur selten werden neue Sorten heutzutage zufällig irgendwo auf einem Acker oder in der Natur gefunden und dann auch noch kommerziell weiter vermehrt. Mit dem Erscheinungsbild ändern sich manchmal auch Textur, Inhaltsstoffe und Nährstoffgehalt der Pflanzen und sind so unterschiedlich gut für unsere Zwecke geeignet.


    Eine Planzensorte wird in der Regel vegetativ vermehrt, also geklont. So bleiben die Eigenschaften der Ausgangspflanze in jeder neu entstehenden Pflanze stets dieselben. Das kann über Stecklinge, Veredelungen, Absenker, Brutzwiebeln und noch viele andere Vermehrungsmethoden erfolgen.

    Bei diesen durch menschliche Zucht und Auslese erhaltenen Pflanzen handelt es sich nicht um neue "Arten" oder "Gattungen" oder so, sondern um "Sorten", einer bestimmten Art. In manchen Fällen können es natürlich auch Hybriden sein und noch einiges mehr. Die Pflanzen sind da bedeutend weniger schwierig zu handhaben, als höhere Tiere.

    Die botanische Schreibweise ist dann im Fall einer Sorte zB Prunus laurocerasus "Herbergii" und nicht etwa Prunus herbergii.


    Dies zu verinnerlichen ist wichtig, um das Verwandtschaftsprinzip innerhalb der Pflanzen und deren Sorten leichter zu verstehen und im weiteren Verlauf zB leichter Ersatzfutterpflanzen für eine Schmetterlingszucht zu finden.


    Daraus folgt, dass ein Prunus laurocerasus "Herbergii" in Hamburg erstmal völlig identisch mit einem Prunus laurocerasus "Herbergii" in Palermo ist. Erstmal, wohl gemerkt. Denn jede Pflanze versucht sich seinem Standort so optimal wie möglich anzupassen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. So kann der Boden, Lichteinfall, Sonnenscheindauer und viele andere Dinge direkten Einfluss auf die Inhaltsstoffe oder Konsistenz der Pflanze nehmen. Das zu wissen, kann bei heiklen Schmetterlingszuchten über Erfolg oder Misserfolg mitentscheiden.



    Meine Frage lautete eigentlich, wenn als Winterfutter Prunus laurocerasus angegeben ist, fressen sie auch die anderen Lorbeerkirscharten(😉)????

    Die Frage ist nun, welche anderen "Arten" du überhaupt meinst?

    Ich nehme an, du hast irgendwelche Pflanzen (Sorten von Prunus laurocerasus?) vor Ort, bei denen du dir nicht sicher bist, ob sie wirklich Prunus laurocerasus sind, bzw. hast Bedenken da was zu verwechseln. Oder du willst dir noch eine Prunus laurocerasus für eine Zucht kaufen?

    Der einfachste Weg wäre, hier ein - zwei Fotos von den besagten Pflanzen hoch zu laden und dann sollte das Problem schnell gelöst sein.


    LG

    Rudi


    PS: mein Beitrag hat sich mit den letzten beiden vor mir überschnitten :winking_face:

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  • Ach ja, noch etwas um die Problematik noch bissl besser zu verstehen.

    Die "Stammart" Prunus laurocerasus dürfte meiner Einschätzung nach in Mitteleuropa nicht im Verkauf zu bekommen sein. Es handelt sich immer um irgendwelche Sorten, wenn Prunus laurocerasus verkauft wird.

    Wenn du also einen Vergleich mit "den anderen Sorten" ziehen möchtest, muss man zuerst wissen, welche Sorten du meinst?


    Ich weiß, des is nu fast gemein, aber es ist halt mal so :winking_face:


    So...genug zugetextet. :grinning_squinting_face:


    LG

    Rudi

  • Moin zusammen , hallo Uwe !


    Bisher habe ich viele Arten auf Prunus laurocerasus gezogen. Bei mir im Garten stehen sowohl Büsche der schmalblättrigen Sorte, als auch welche mit breiten, fast runden Blättern.

    Die Falterarten, die nach Empfehlung des Lieferanten mit Kirschlorbeer/Lorbeerkirsche zu füttern waren, haben alle der breitblättrigen Sorte den Vorzug gegeben. Und hierbei wurden die älteren (nicht alten) Blätter bevorzugt, nicht die heller grünen frischen.

    Bei diesen Blättern habe ich den doch harten Rand abgeschnitten, bis die Raupen etwa in L2 - L3 waren, der Schnittrand ist dann doch weicher.

    Falls man die Büsche nicht im Garten hat, sind sie sehr oft in der Nachbarschaft oder in Parkanlagen zu finden.


    Vielleicht , Uwe, konnte ich dir damit helfen.


    LG, Hans

  • Weiß niemand, welche Sorten man bevorzugt bzw bedenkenlos verwenden kann?

    Das ist nun ne Frage, mit der man arbeiten kann :winking_face:

    Ich hab gute Erfahrungen mit den Sorten "Herbergii", "Caucasica", "Schipkaensis Macrophylla" und "Novita" gemacht.

    "Otto Luyken" war den Tieren in jüngeren Stadien zu hart.

    "Rotundifolia" ist sehr gut als Futter, da die Blätter sehr weich sind. Diese Sorte ist jedoch ziemlich frostempfindlich und daher nicht in allen Ecken Deutschlands zu finden.


    Bedenkenlos verwenden ist so ne Sache.

    Prunus laurocerasus beinhaltet Blausäure. Angeblich in den jüngeren, hellgrünen Blättern mehr als in den alten.

    Im Sommer weniger als im Winter.


    Ich nutzte P. laurocerasus bisher hauptsächlich für Winterzuchten von Lasiocampa quercus und die liefen ohne Verluste.

    Das ist aber auch eine sehr robuste Art.

    • Offizieller Beitrag

    Das heißt dann, wenn ich Prunus laurocerasus brauche, gehe ich in Nachbars Garten und hole mir die Lorbeerkirsche. Nur: Dünne Blätter, dicke Blätter….

    Weiß niemand, welche Sorten man bevorzugt bzw bedenkenlos verwenden kann?

    Habe ich nicht gesagt. :upside_down_face: ....und nunja wenn eine Frage präzise gestellt wird dann kann man auch präzise darauf antworten. :winking_face: Ist halt etwas Missverständlich abgelaufen aber jetzt ist ja das Ziel erreicht :daumenja: Und danke an alle für die Tipps!

  • Hallo Rudi,

    auch dir ganz herzlichen Dank für die zusätzlichen Infos.

    Der Ausflug in die Floristik der Kirschlorbeerarten war spannend und informativ.

    Beste Grüße

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