Voliere für Schmetterlinge...

  • Hallo zusammen.


    Ich möchte gerne etwas in dieser Richtung im Garten aufbauen. Es soll wie eine Voliere sein, aber eben für Schmetterlinge. Ich möchte es nutzen für Raupen, Puppen aber auch für die Imagos. Abmaße sollen sein: Breite 2,5 m, Höhe 2,0 m und Tiefe 2,0 m.


    So, mein Wunsch ! Die Realität sieht meistens etwas anders aus.


    Hat jemand so ein Vorhaben bereits aufgebaut ? Und/Oder kann mir Hilfe zu meinem "Ziel" geben ?


    Folgende Fragen stellen sich mir:


    Sind die Maße OK ?
    Welches ist der Standort ? Sonnig, Halbschatten? - Eher Zweites !?
    Welches Material sollte verwendet werden ?
    Wo gibt es das (Material) ?


    Eventuell noch mehr Fragen ?... Ganz sicher sogar
    Ich habe bestimmt noch etwas übersehen..


    Ich möchte Saturniidae und Sphingidae züchten. Bisher fand die Zucht eher im Haus statt.


    Vielen Dank für Eure Anregungen, Ideen, Hife und was sonst noch folgen mag.


    Viele Grüße aus Moringen.


    André


    Ein nicht so einfaches Thema (für mich), ich bin auf eure Hilfe angewiesen. Daher vielen Dank im voraus.

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  • Hallo André,


    ich hatte mal eine Voliere aus einem Moquitonetz gebastelt, so wie Paul. Das ist sehr billig und leicht gemacht. Der Nachteil ist, dass ein Moquitonetz auf die Dauer nicht sehr witterungsbestänig ist. Nach zwei drei Hagelschauer werden die Flicken langsam größer als das Netz sein. Vielleicht sollte man die Voliere doch lieber mit einem wetterfesten Dach versehen.


    Ich fand es irgandwann lästig, ständig am Netz herumzuflicken, und habe mir ein Folien-Gewächshaus angeschafft. Das ist etwas stabiler.


    Die Frage des Standorts hängt von den Wünschen der Bewohner ab. Schau doch mal auf meiner HP, bzw. auf diesem "deep link".


    Schönen Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andre´,


    meinst du so was?:





    diese (meine) Voliere ist etwas kleiner in den Maßen als deine geplante, hat sich aber bestens bewährt für. papilios, Sphingiden, Raupen, Puppen + Überwinterung, Falterüberwinterung, als Anflugkasten...und als Abstellkammer :grinning_squinting_face:


    Vor allem hat sie micht nur knapp 60 Euro gekostet und hält schon eine ganze Weile :daumenja:




    MFG,


    Lucas

  • Hallo Paul, Holger und Lucas,


    vielen Dank für eure Hilfe.


    @ Paul: Bei dem Netz, denke ich dass es viel zu Anfällig bei Wind ist.


    @ Holger und Lucas: Ich hatte mir Gedanklich so eine Bauweise, wie Lucas sie verwendet, vorgestellt. Bei einem Foliengewächshaus hätte ich Bedenken, weil:


    Die Folie hält nicht lange.
    Ist Wind/Witterungsanfälliger.
    Die Schmetterlinge können sich an der Folie nicht festhalten.


    Lucas, was sind denn die Materialien, die du verwendet hast?


    Holger, deine HP ist ja Interessant. Danke für den Link.



    Ich denke... selbst wenn ich weiß was ich haben möchte, fangen die Probleme erst richtig an. Bleibt es bei meiner gewünschten Größe ?
    Zum Thema Material. Welches, wo gibt es das u.s.w. Na ja, es wird weiterhin spannend bleiben.


    Viele Grüße
    André

  • Hallo André,


    mir ist noch nicht ganz klar, was du wirklich wünschst.


    Soll das eine Art Gemeinschaftsvoliere sein?


    Bei der Zucht von Saturniden und Sphingiden im einem Raum wird es Schwierigkeiten geben.


    Ich habe mein Problem so gelöst, dass ich mir ein Alu-Gewächshaus (6x2.5.m) mit Doppelstegplatten (16 mm) aufgebaut habe.


    Rund um den Mittelgang befinden sich Tische. Und jetzt kannst du variieren. Auf der einen


    Seite lassen sich kleinere Volieren bauen oder hinstellen, auf der anderen Seite Zuchtboxen in verschiedener Größe. Das kann je nach Jahreszeit und Zuchtprogramm geändert werden geändert werden.


    Durch das Gewächshaus ist der Schutz nach oben gewährleistet. Im Sommer kannst du evtl. auf zwei Seiten die Stegplatten herausnehmen und durch Holzrahmen mit Gaze ersetzen. Mit einer geeigneten Schattierung (Schattiergewebe) lässt sich die Sonneneinstrahlung und die


    Temperatur gut beeinflussen.


    Und im Winter lässt sich das Ganze mit einem Frostwächter auch knapp über den Gefrierpunkt halten.


    LG Götz

  • Hallo zusammen
    so wie von Götz beschrieben, (in einem Gewächshaus) füre ich auch
    meine Zuchten durch.Für die Kopula, benutze ich(je nach Art) versch.
    große Flugkäfige,die bei gutem Wetter draußen,bei schlechtem Wetter
    im Gewächshaus stehen.Für einige Arten, z.b.am Tag fliegende Sphingiden,
    hänge ich an einer geeigneten Stelle im Garten ein Moskitonetz auf.
    Auf diese Art und Weise,züchte ich schon seit vielen Jahren, sehr
    erfolgreich Saturniden und Sphingiden.


    Gruß Heiner


    Sphingidae :falter:

  • Hallo
    Ich würde dir das Buch "Terrarien bauen und einrichten" von Henkel und Schmidt empfehlen. Ist zwar eigentlich für Reptilien gedacht, lässt sich aber auch wunderbar auf Schmetterlinge anwenden.
    Meine Anlagen sind/waren immer umfunktionierte Terrarien und Frischhaldedosen für Jungraupen.
    Denke das wichtigste zum duchgehenden Züchten in der Fluganlage ist Schädlingssicherheit. Mir hatten Meisen letztes Jahr einen halben Bestand Wofsmilchschwärmer erledigt indem sie durch das Gitter die Raupen angepickt haben. Weitere Probleme können Mäuse, Ameisen und Parasiten (vor allem Schlupfwespen und Fliegen) sein.
    Größter Vorteil einer solchen Anlage wie du sie planst ist das große Platzangebot für die Falter( allerdings sind Eier und Jungraupen schwerer zu finden). Darüberhinaus kann eine Anlage diese Größe auch attraktiv bepflanzt werden.
    Allerdings würde ich die Anlage etwas höher machen (ca.2,5m). Dies hat mehrere Vorteile:1. Die Anlage kann bequemer betreten und gepflegt werden, da man nicht mit Rechen/Besenstiel sofort an die Decke stößt. 2. zumindest bei mir und in der Uni wahren die Falter wesentlich ruhiger, wenn sie sich nach oben zurückziehen konnten. (gilt vor allem bei Tagfaltern).
    Was das Material anbelangt, bei mir haben sich die Falter die Flügel an Gewebe( Gardinen, Moskitonetz)deutlich schneller zerschlagen als an Holz und Glas.
    Gruß Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andre´,



    die Materialien sind folgende:



    -unten ein fester rahmen aus dickem Holz, in den wird später die Erde gefüllt. Außerdem bietet er einen Schutz vor Bodenwasser, damit das daraufgestellte Holzgestell nicht vorzeitig vergammelt.


    -als Dach habe ich eine leicht angeschrägte Doppelsteg-platte genommen.


    -als Regen-und Wind schutz hab ich noch eine Holzpatte an die Wand geschraubt(auf dem Bild vorn gut zu sehen), dort hängen sich meist die Puppen, aber auch die Imagos bei Sommerhitze in den Schatten sowie im Winter zur Überwinterung hin.


    -die Hinterseite ist eine Mauer, daran werden die verschiedenen Holzrahmen später geschraubt. Außerdem kann man sie schön mit Efeu und Geißblatt bewachsen lassen - wenn man das will. Sieht auf Kalk + Ziegelmauer auf jeden Fall schön aus.


    - die Holzrahmen wurden alle einzeln zusammengeschraubt, also auch einzeln gebaut. Holz gibt es in jedem Gartencenter.


    -die Gaze ist eine sehr robuste, etwas teurere aus der Baywa, ist dort als meterlänge zu kaufen.


    -Die Tür wurde mit Schanieren eingefügt und geht nach außen auf,


    -und zum Schluß hab ich alles gegen das Wetter von oben mit Holzlasur(braun) eingestrichen, nur von außen!!!, da leicht giftig für Insekten! gab aber keine Probleme damit.



    -Zur Inneneinrichtung: möglich sind(bei mir) -wie schon geschrieben Efeu, Geißblatt, Blütenplanzen wie kleine Buddleia-sträucher, Nachtkerzen...


    -Auf dem Boden ist eine Mischung Sand/Torf/Erde, darauf einige cm Holzschnitzel, die fallen bei Gartenarbeiten, wenn man Äste zerhäckselt zum Bsp. an, das ist für eventuelle Puppen (hat sich bei 200 elpenors bestens bewährt)



    -Dazu kommt noch ein wenig Silikon, Mörtel... eben um die Fugen dicht zu kriegen - da hat man auch keine Probleme mit Fliegen, Spinnen, Nagern..., den wenn nichts raus kann, kommt auch nichts rein!



    MFG,


    Lucas

  • Hallo an alle, die hier einen Beitrag geschrieben haben.


    Ich möchte mich entschuldigen, dass ich erst jetzt antworte.


    Ich bin über die Resonanz total Begeistert. Dies erschlägt mich förmlich. Auch outet es mich ein wenig, da ich diesbezüglich ein Einsteiger bin. Aber egal, ich möchte dieses 'Projekt' angehen und bin auf eure Erfahrungen angewiesen. Ich habe hier so viele Anregungen und Hinweise erhalten. Ehrlich gesagt, stellen sich mir mittlerweise Fragen, an die ich vorher noch gar nicht gedacht hatte.


    Beispiele:
    Ich weiß gar nicht ob die Größe ausreicht, oder gar zu groß ist. Gedacht habe ich, die Höhe ist 2,0 m, damit ich noch bis zur Decke greifen kann. Dann kommt Christoph und schreibt, er würde die Höhe auf 2,50m setzen. Ganz entgegen meinen Vorstellungen, allerdings Plausibel erklärt. Das sind Dinge, woran ich zu 'knacken' habe.


    Saturniidae und Sphingidae, wie von dir Götz beschrieben, wird wohl Schwierigkeiten geben.... Habe ich so erstmal nicht ge-/bedacht.


    Das sind für mich super viel Info's. Ich muss darüber nachdenken.


    Und dir Lucas, auch dir vielen Dank für deine Mühe, mir die Daten zur Verfügung zu stellen.


    Ich werde diesen Thread auf alle Fälle weiterhin pflegen.


    Viele Grüße aus Moringen.
    André


    Im Moment kann ich mir eine Anlage aus Holz mit bespannter (stabiler) Gaze vorstellen.
    Wenn es nicht so schwierig wäre...


    Mal schauen, ob ich bald ein: :stolz: anbringen kann?!

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  • Hallo zusammen.


    Zur Gaze habe ich noch eine Frage. Da die Voliere im Garten aufgestellt werden soll und dort Katzen, Igel und Marder herumlaufen, wird es doch
    wohl besser sein, Aluminium Gaze zu verwenden ?! Ist zwar teurer aber die scheint mir auch sicherer zu sein. Möglicherweise nehmen die Flügel
    der Falter mehr Schaden an Alu-Gaze. Also: ---> Unterer Bereich Alu-Gaze, oberer Bereich ene andere, aber welche ?


    Was denkt ihr ? Oder gibt es eine andere stabile/Preisgünstige Alternative?


    Dann noch eine andere Frage, die mich zu diesem Thema beschäftigt:


    Kann die Voliere ‚frei’ auf dem Boden stehen, oder sollte sie einen eigenen Boden haben,
    damit ein gewisser Schutz von unten gegeben ist? ‚Frei’ soll heißen, dass sie dann an der Garagenwand, aber direkt auf dem Rasen stehen würde.


    Schon mal vielen Dank für Eure Hinweise und Gedanken dazu.


    Viele Grüße


    André

  • Hallo Andre,

    Zitat

    Kann die Voliere ‚frei’ auf dem Boden stehen, oder sollte sie einen eigenen Boden haben,


    damit ein gewisser Schutz von unten gegeben ist? ‚Frei’ soll heißen,
    dass sie dann an der Garagenwand, aber direkt auf dem Rasen stehen
    würde.

    Ich würde die Voliere auf einen erhöhten Rahmen stellen, damit das Holz nicht so
    schnell verrottet.
    Ich hatte mir mal eine Konstruktion mit Einschlaghülsen (gibt es in jedem Baumarkt)
    gebaut.


    Gruß Frank

  • Servus Andre-


    Ich würde dir auch zu einer stabilieren "Gaze" raten, da die anwesenden Meisen, Wespen etc. sehr schnell an den fetten Brocken in deiner Anlage interessiert sein werden. Diese Insektenvertilger haben es schnell heraus, wie sie durch eine weiche Gaze hindurch die Schmetterlinge töten können und durch die Gaze hindurch (ja: richtig gelesen!) auffressen.


    Ich habe auf diese Weise schon viele Sphingidenimagos unter Tags verloren. Selbst Hummelschwärmer, die ja nun wirklich nicht die langsamsten sind, sind vor solchen Attacken nicht gefeit.


    So arbeite ich im Freiland jetzt mit Metallgaze, schwarzer Gaze worauf die Falter bessere Deckung finden und doppelwandigen Flugkäfigen. So lassen sich bei mir die meisten Ausfälle vermeiden. Wobei ich letztes Jahr ein Meisenpärchen hatte, das sich auf meine schwarze Gaze spezialisiert hatte. :fluchen: Und bis ich es merkte, hatten sie mir schon ein paar fette Ceratomia undulosa weg gefressen!


    Des einen Freud, des anderen Leid! :grinning_squinting_face:


    Aber vielleicht sind die Meisen in deiner Gegend ja auch zu doof zu solchen Handlungen. :kissing_face:


    Viel Erfolg.


    Rudi

  • Hallo
    Ich würde den Boden dicht machen(10mm Volierengitter), da Mäuse und Spitzmäuse wahrscheinlich das größere Problem sein werden als Marder und Katzen. Gegen das Verrotten des Holzes am Boden Hannst du dich mit Teichfolie gut absichern. Als langer Steifen an die Unter-und Innenseite der unteren Balken tackern oder schrauben und vorher das holz mit Acryllack auf Wasserbasis Streichen. mit der Behandlung haben bei mir MFD-Platten in einem beheitzten Dschungelterrarium (70-100% Luftfeuchte) ohne Schaden überstanden. Gegen Katzen und vor allem Igel währe sie eindachste Lösung die unteren 50cm aus Holz und nicht aus Fliegendraht o.ä. zu machen. Metallgaze ist meiner Erfarung nach recht empfindlich, wor allem in größeren Flächen. Bei meinem ersten selbstgebauten Zuchtkasten hatte ich auch Metallgaze verwendet und bei der geringsten Belastung ist die eingerissen. Falls deine Marder auf die Idee kommen die Voliere zu untersuchen, dann sind Schäden sicher. Kunststoffgaze ist elastischer, leichter zu verarbeiten und hat bei mir Schmetterlingsflügel weniger beschädigt,. Allerdings ist der Flügelschaden auch vonn der Maschenweite abhängig.Je gröber die Maschen, dedo höher der Schaden, da sich freiliegene Aderenden in in dern Machen verfangen und den Verscleiß beschleunigen.
    Gruß Christoph
    p.s. Rudis erfahrung mit Meisen kann ich bestätigen, bei mir haben die auch schon eine Wofsmichschwärmerzucht stark dezimiert. :fluchen:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,



    zur Alugaze kann ich nichts sagen, wohl aber, dass ich mit meiner Kunststoffgaze noch keien einzigen Ausfall von "außen hatte".


    Zwar habe ich schon mehrfach beobachtet, wie die Meisen in einer Art kolibriähnlichen schwirrflug wenige cm vorm Gitter tänzelten, und immer wieder nach vorne stießen um sich die D. elpenors zu schnappen - jedes mal hauten sie sich die Schnäbel ein.


    Löcher oder sogar Tötungen von außen gab es noch nicht - in 3 jahren. Allerdings habe ich sehr feine Maschen, fast wie Stoff, und dazu sehr stabile, etwas teurere Gaze (10 Euro für den laufenden Meter Länge zahlte ich damals)


    Einziges Problem sind meiner Meinung nach kleinere Tiere wie Spinen, die sich über den Herbst + Winter einschleichen und natürlich Ameisen:


    fliegt ein altes, schwaches Tier zu dicht nach unten und setzt sich, kann man damit rechen, dass am nächsten morgen nur noch die Flügel daliegen - da alte schwache Tiere aber ihren dienst zur Reproduktion schon getan haben und meist nicht mehr für die Sammlung geeignet sind, lässt sich das schon verkraften.



    MFG,


    Lucas

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