Wo sind unsere schönen heimischen Falter geblieben?

  • Seit einiger Zeit ist mir aufgefallen das der bestand der heimischen Falter zurück gegangen ist man sieht hier bei uns kaum noch Schmettlinge oder sonstige Falterarten.Nicht mal Raupen findet man am Wald oder auf Wiesen und Feldern.Finde das sehr erschreckend irgendwie,es gibt doch nichts schöners als die bunten Falter an einen vorbei fliegen zu sehen wenn man in der Sonne liegt.


    Machen die Bauern etwa den Lebensraum mit ihren Pestiziden so kaputt, dass die Raupen keine Überlebenschancen mehr haben?


    Von Maikäfern will ich erst gar nicht anfangen zu schreiben, die habe ich seit jahren schon nicht mehr gesehen! :loudly_crying_face:

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  • Also hier seh ich täglich irgendwelche Falter. Manche waren auch
    schon recht früh dran und sind vermutlich schon wieder weg. Ist nicht
    jetzt (im Sommer) eh mehr Raupenzeit?

    Wie poste ich falsch?
    Nachdem ich Google, das Wiki und die Suche
    erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich zwei bis fünf neue Themen,
    in den falschen Unterforen, mit kreativen Titel und undeutlichem Text,
    unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann.

  • Hallo Daniel!
    Du hast Recht damit, dass es immer weniger Schmetterlinge gibt. Allerdings kann man diesen allgemeinen Artenrückgang meiner Meinung nach nur feststellen, wenn man den heutigen Artenpool einer Gegend mit dem von vor 50 Jahren vergleicht. Wenn man nur ein paar Jahre zum vergleichen hat, dann verzerren (natürliche) Populationsschwankungen das Bild. Gründe für den Artenrückgang gibt es viele. Die Landwirtschaft (Überdüngung der Flächen, steigender Flächendruck) hat einen massiven Einfluss auf die Schmetterlinge. Aber auch Nährstoffeinträge über die Luft, "Lichtverschmutzung", Verinselung von Lebensräumen spezialisierter Arten ... spielen eine Rolle. Wenn du aber Schmetterlinge beobachten willst, dann gibt es viele Gelegenheiten dazu. Schau dich nur mal an naturnahen Waldrändern oder auf nährstofärmeren offenen Flächen um ... dann siehst du einiges flattern. Es gibt Augenblicke, da sehe ich Tausende von Schmetterlingen, doch um soetwas zu erleben, muss man schon genau wissen, wann und wo man zu suchen hat.

  • Ja ihr habt recht aber ich wohne hier fast am wald und im gegensatz zu letztem jahr ist es deutlich zurück gegangen der bestand.und das ist mir jetzt erst richtig aufgefallen weil ich seit gestern ununterbrochen auf der suche nach heimischen Raupen bin.Letztes jahr hatten wir hier ganz viele Tagpfauenaugen und dieses jahr nicht mal einen kohlweißling es ist nichts hier zu finden und das ist doch nicht normal

  • Arten rückgang...??


    Bei uns in der Schweiz, in unserer Region ist es von jahr zu jahr verschieden...... Letztes jahr hatten wir Diestelfalter und Tagpfauenaugen zum verschleissen :winking_face:
    Dieses Jahr :bibber: Dafür aber mehr Schwalbenzwänze :irrelachen: !!
    Das hat mich riesig gefreut!!


    :falter:

  • Hallo Zusammen,


    das man so wenige Falter zu Gesicht bekommt, ist meiner Meinung nach einfach nur witterungsabhängig.
    Der letzte Schwalbenschwanz ist Gestern geschlüpft. Hummelschwärmer war der letzte am Montag aus der Puppe. Über 50 Nachtpfauenaugen haben sich entschlossen im Kokon zu bleiben und werden es wohl im nächsten Jahr noch einmal versuchen. Es war einfach zu lange - zu kalt. Es geht also jetzt erst richtig los. Es dürfte jedoch nicht zu erwarten sein, dass es ,, Mutter Natur" schafft, wochenlanges kaltes und nasses Wetter, in ein paar Sonnentagen wieder aufzuholen. Also keine Angst, für einige ist das Jahr zwar gelaufen aber andere Arten kommen jetzt erst. :falter::winking_face:

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    Hallo Daniel,


    wie so oft im Leben muss man zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Also ist es manchmal Zufall, dass man den Eindruck hat, es gebe keine Schmetterlinge oder Raupen mehr.


    Bei uns im Norden ist es dieses Jahr ein ungewöhnlich gutes Raupenjahr. Ich habe schon viele Raupen vom Kleinen Fuchs und Tagpfauenauge gesehen. Die Eichen sind voll von Spanner- und Eulen-Raupen, teilweise sind sie in der Umgebung von Bremen für Kahlfraß an Eichen verantwortlich, wie ich mir gerade am Wochenende von einem Förster habe erklären lassen. In dem betreffendenWald bei Bremen "regnete" es förmlich bei bestem Wetter Raupen (an Seidenfäden) und Raupenkot von den Bäumen. Geh mal in den Wald, leg ein großes Tuch unter eine Eiche und schlag auf die Äste. Du wirst sicherlich einige Raupen auf dem Tuch finden. So weit liegt Dein Wohnort ja von Bremen nicht entfernt. Da werden die Unterschiede sicherlich nicht so groß sein.


    Auch viele andere Krabbeltiere sind dieses Jahr sehr gut vertreten, allen voran leider die (nicht zu den Insekten zählenden) Zecken!!!! Ich leide schon unter Verfolgungswahn.

  • Hallo allerseits,
    mein Großvater hat mir berichtet, dass es früher viel mehr Schmetterlinge gab, meine Eltern erzählen das und ich ertappe mich inzwischen gelegentlich auch dabei, das zu sagen. In den alten Protokollen unseres Entomologischen Vereins von 1884 ist auch nachzulesen, dass die ehrenwerten Herrschaften einen Rückgang der Schmetterlinge beklagten.
    Wenn das wirklich so wäre, müssten sich die Falter früher auf den Wiesen gestapelt haben. Ich denke, dass die Eindrücke sehr subjektiv sind und man sich ohnehin eher an positive Erlebnisse erinnert. So bleiben uns die schönen Sommertage mit den vielen bunten Faltern auf duftenden Waldwiesen im Gedächtnis, währen wir die tristen, kühlen und regnerischen Tage (die es garantiert gab) vergessen haben.


    Andererseits haben sich die landschaftlichen Strukturen tatsächlich sehr verändert. Die Vorgärten in den Randgebieten unserer Städte sind seltener geworden. Blühende Randstreifen entlang der Straßen und an Äckern gibt es kaum noch und die Wälder sind blütenärmer geworden, weil es viel weniger Lichtungen gibt.


    Jedoch unterliegt das Auftreten der Schmetterlinge einer langfristigen Dynamik, die vom Zusammenspiel vieler Faktoren abhängt (weshalb Untersuchungen, die nur ein Jahr umfassen, keine große Aussagekraft besitzen).
    In diesem Jahr sehe ich es so, dass der strenge Winter keine negativen Auswirkungen hatte. Ganz im Gegenteil - die Überwinterer vertragen Frost gut, während milde Winter oftmals zu Verlusten durch Verpilzung führen. Jedoch wird das nass-kalte Wetter im Frühjahr problematische Folgen gehabt haben. Tiere, die als Falter überwintern, müssen nach der Winterruhe zunächst meist auf Nahrungssuche gehen. Wenn es so kalt ist, dass die Schmetterlinge einerseits nicht fliegen können, andererseits das Angebot an Blüten zu gering ist, besteht die Gefahr, dass Tiere schlicht verhungern. Bei Arten, die als Puppen überwintern, verzögert sich oftmals der Schlupf der Falter. Das könnten aus meiner Sicht zwei Gründe dafür sein, dass man bis jetzt nur relativ wenige Falter beobachten kann. Wir sollten die Situation einfach noch ein wenig verfolgen.


    Viel Freude bei der Insektenbeobachtung wünscht
    Joachim

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