Schutz vor Schädlingen

  • Hallo zusammen,


    als Anfänger habe ich hier mal ne Frage, die Sammlung in den Kästen muß ja vor Schäadlingen geschützt werden. Ich habe nun ein wenig gegoogelt.


    Mittel wie in Mottenkugeln verwendet werden zum Beispiel Paradichlorbenzol oder Naphthalin sind nun mal giftig und stehen im Ruf krebserregend zu sein. Gibt es ein Mittel welches ich den Sammlungskästen beigeben kann und mich keiner Gefahr aussetze. Denn egal was ich da rein tue, es wird aus den Kasten in die Raumluft entweichen. Da ich die Kästen nun mal in der Wohnung aufbewahren muß und ich mich nicht vergiften will aber anderseits die Schädlinge, welche sich evtl. einstellen könnten, auch nicht haben möchte meine Frage an alle. Gibt es ein Mittel welches unschädlich für den Menschen ist und am besten auch nicht aufdringlich riecht ??




    Grus Roland

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  • Hallo Klaas,


    ich widerspreche ungern, aber die Meinung, dass Kampfer nur vorbeugend und bei vorhandenem Befall nicht mehr wirkt, kann ich nicht teilen. Ich hatte im Vorjahr eine Sammlung eines verstorbenen Kollegen zu revisionieren, und musste entsetzt feststellen, dass diese z. T. schier hoffnungslos befallen war.


    Ich streute fein Kampferkristalle über die Schmetterlinge auf den Steckflächen (Kampfer macht auf den Schmetterlingsflügeln nicht die geringsten Schäden), und schon am nächsten Tag lagen tausende kleine Leichen unter den Präparaten am Boden der Sammlungskästen. So verfuhr ich mit etwa 100 Kästen und allesamt sind seitdem von Schädlingen befreit.



    Ein Hinweis noch an Roland: ich persönlich freue mich immer riesig, wenn Nachwuchs in unserer Zunft zu verzeichnen ist. Warum aber hast du es unterlassen (wie übrigens so viele actias-Kameraden(innen), die ich auch nicht verstehe) bei den "Persönlichen Informationen" dein Alter anzugeben? Wir wüssten dann, ob du ein Jungentomologe bist oder ein "Späteinsteiger".


    Vielleicht verstehen mich auch die anderen "Geheimniskrämer": Jung- bzw. Altsein ist keine Sünde und schon gar nicht ein Makel. Natürlich kann jede(r) seine Daten nur soweit angeben, wie es ihm/ihr gefällt. Aber für all' die anderen wäre es bestimmt angenehm, zu wissen, mit welcher Alters- und somit damit meist einhergehend, Erfahrungsklasse, man es zu tun hat.


    Versteht mich bitte nicht falsch und seit mir nicht böse, wenn ich diesen Aufruf mal loswerden wollte.


    Beste Grüße


    Heinz

  • Moin Heinz,


    diese Info ist interessant, denn der einmalige Versuch von mir mit Befall hatte nichts bewirkt (es handelte sich aber um Käfer und ich habe die Präparate nicht direkt bestreut). Muss ich bei Gelegenheit (die hoffentlich nicht kommen wird) mal probieren.


    Zitat

    Warum aber hast du es unterlassen (wie übrigens so viele actias-Kameraden(innen), die ich auch nicht verstehe) bei den "Persönlichen Informationen" dein Alter anzugeben?


    Hier schließe ich mich immer und voll und ganz der Argumentation an.


    Viele Grüße
    Klaas

  • Hallo allerseits,
    zu Fragen des Schutzes gegen Sammlungsschädlinge haben wie hier schon mehrfach diskutiert:
    hier: Schädlinge im Schrank ?
    hier: Nochmal Schädlinge im Schrankhttp://www.actias.de/index.php?page=Thread&postID=36489 und
    hier: Schädlingsbefall getrockneter Käfer - Was tun?http://www.actias.de/index.php?page=Thread&postID=36428


    Ich empfehle die Verwendung von Mottenschutzpapier, wie es in der Drogerie erhältlich ist. Diese enthalten heute in den allermeisten Fällen Pyrethroide - Substanzen, die gegen Insekten hoch wirksam und bei sorgfältiger Handhabung ungefährlich für Menschen sind. Wie Dietrich oben schrieb, ist unter diesen Mottenpapieren das Produkt von Nexalotte am effektivsten, da hier sowohl die Wirkstoffmenge ziemlich hoch ist und zwei verschiedene Wirkstoffe enthalten sind (zwar beides Pyrethroide - Transfluthrin und Empenthrin - aber strukturell so verschieden, dass eine breite Wirkung erreicht wird und für den -sehr unwarscheinlichen - Fall, das Schädlinge gegen einen Wirkstoff resistent sind, greift der andere).
    Auf alle Fälle sollte man jedes Objekt - egal ob eingetauscht, Leihrückgabe oder vom eigenen Spannbrett - bevor es in die Sammlung kommt, einfrieren. Nähere Hinweise dazu in den o.g. Beiträgen.


    Kampfer ist tatsächlich wirksam, wenn man es in hoher Konzentration anwendet - aber Freude macht das dann nicht mehr. Der intensive Geruch dringt überall hin.


    Von solchen Naturmitteln wie Zedern- und Lavendelöl, Rosmarin, Salbei oder Pfefferkörnern kann ich nur abraten. Diese wirken (wenn überhaupt), indem sie die Schädlinge vertreiben. Aber wie sollen die Tierchen aus einem dichten Kasten entkommen. Sie werden weiter fressen, wenn auch ohne Freude :grinning_squinting_face:


    Demgegenüber ist Naphthalin völlig unwirksam. Es riecht sehr stark und unangenehm aber die Samlungsschädlinge stört es nicht. Ich hatte vor Jahren mal einen Versuch durchgeführt, indem ich Speckkäfer (Dermestes lardarius) gehalten habe und dem Zuchtsubstrat ca. 10% Naphthalin zugesetzt habe. Das hat die Tierchen gar nicht gestört, die haben fröhlich weitergefressen und reproduziert.


    Viele Grüße
    Achim

  • Hallo,


    ich bin 46 und ein jung gebliebener Späteinsteiger. Mit aufziehen von Schmetterlingen habe ich schon einige Erfahrungen-dir tropischen Arten kommen aber nun erst. Eine Sammlung habe ich mir aber noch nie zugelegt darum meine Frage, da ich die Kästen ja in der Wohnung lagern muß.



    Gruss Roland

  • Hallo
    beim Mottenpapier sind 2 Streifen für den Kleiderschrank vorgesehen, dieser ist wiederum in kleine Streifen unterteilt. Meinst du nun einen kleinen Streifen pro Kasten oder so einen langen Streifen. Wenn ich den kleinen Streifen nehmen würde hätte ich einen mit ca. 15 mal 10 cm


    Gruss Roland

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  • Wenn ich den kleinen Streifen nehmen würde hätte ich einen mit ca. 15 mal 10 cm


    Hallo!
    Bin zwar nicht Lepi, aber aus jahrelanger eigener Erfahrung mit rund 250 Kästen kann ich sagen, daß das reicht. Zusammengefaltet, damit nicht so viel Platz in Anspruch genommen wird, Datum drauf und mit 'ner Insektennadel reingesteckt. Alle 2-3 Jahre auswechseln.


    MfG, spinne

  • Hallo Gerd,
    bei akutem Befall ist tatsächlich der Gefrierschrank das Mittel der Wahl. Aber auch die oben empfohlenen Mottenstreifen oder handelsübliche Insektensprays töten Sammlungsschädlinge zuverlässig ab. In diesem Falle empfehle ich Dir, einen leeren, dicht schließenden Insektenkasten mit einem Insektenspray gut einzusprühen, die befallenen Insekten (am besten alle Exemplare aus einem Kasten, in dem Du Befall festgestellt hast) hinein stecken und zusätzlich Mottenpapier hinzustecken.
    Anschließend den Kasten/die Kästen, in denen Befall aufgetreten ist, mit einem Staubsauger aussaugen und mit Insektenspray behandeln. (Sorgfältig arbeiten, gut lüften, hinterher Hände waschen!)
    Um sicher zu gehen, kannst Du den Kasten/die Kästen im Winter ein paar Tage bei ordentlichem Frostwetter schneegeschützt 'rausstellen (da Du keinen Gefrierschrank hast).
    Vielleicht gibt es in Deiner Nähe eine Schädlingsbekämpfungsfirma, die einen Begiftungstraum haben (wo üblicherweise befallene Bücher oder Antiquitäten behandelt werden). Dort könntest Du ggf. auch Deine Sammlungskästen behandeln lassen.


    Viel Erfolg!
    Achim

  • Hallo Gerd,
    in "unseren Breiten" gibt es mancherorts Gefrierhäuser, die immens viel Platz haben, da sie dort große Mengen Gefrierware lagern. Z. B. in Linz das "Donaulager", ehem. "Zollfreilager".
    Bei derartigen Institutionen könntest du versuchen, ein paar Tage einzulagern. Natürlich verlangen die etwas Geld dafür, aber es wird sich leisten lassen, denke ich.
    Ansonsten hast du ja bereits alle möglichen Tipps "ernten" können.
    Beste Grüße
    Heinz

  • Moin,


    die Aussagen von Joe möchte ich doch in einem Punkt etwas strikter und präziser ausführen:


    Zitat

    In diesem Falle empfehle ich Dir, einen leeren, dicht schließenden Insektenkasten mit einem Insektenspray gut einzusprühen, die befallenen Insekten (am besten alle Exemplare aus einem Kasten, in dem Du Befall festgestellt hast) hinein stecken und zusätzlich Mottenpapier hinzustecken.


    Präparate gehören grundsätzlich und ohne jede Ausnahme in dicht schließende Kästen. Wer anders verfährt sollte es lieber gleich bleiben lassen (weshalb ich davon ausgehe, dass es sich im vorliegenden Fall um idcht schließende Kästen handelt!).


    Herausstecken ist sinnlose Merharbeit. Die Präparate, auch die (scheinbar) nicht befallenen, sind ausnahmslos entsprechend zu behandeln, da Du niemals sehen kannst, welches möglicherweise derzeit "nur" mit Eiern belegt ist, bzw. in welchem die Larven von Anthrenus bisher "nur" drin stecken und ein Schaden noch nicht erkennbar ist. Behandlung also gleicher Maßen für alle Präparate desselben Kastens.


    Viele Grüße
    Klaas

  • Hallo Klaas,

    Präparate gehören grundsätzlich und ohne jede Ausnahme in dicht schließende Kästen. Wer anders verfährt sollte es lieber gleich bleiben lassen

    Das kann man nur unterstreichen!!!

    Zitat

    Herausstecken ist sinnlose Merharbeit. Die Präparate, auch die (scheinbar) nicht befallenen, sind ausnahmslos entsprechend zu behandeln, da Du niemals sehen kannst, welches möglicherweise derzeit "nur" mit Eiern belegt ist, bzw. in welchem die Larven von Anthrenus bisher "nur" drin stecken und ein Schaden noch nicht erkennbar ist. Behandlung also gleicher Maßen für alle Präparate desselben Kastens.

    Auch hier gebe ich Dir (fast) uneingeschränkt recht.
    Deshalb habe ich empfohlen, alle Exemplare aus einem Kasten, in dem Befall festgestellt wurde, zu behandeln.
    Das Umstecken hat jedoch den Grund, dass man bei der Verwendung von Insektenspray, keine belegten Kästen einsprühen kann, da die Insekten durch den Sprühdruck beschädigt werden (wenn wir vielleicht von stabilen Käfern absehen). Deshalb sollten in diesem Falle die Präparate in einen behandelten Kasten gesteckt werden um anschließend den leeren Kasten, aus dem die Tiere stammen, zu begiften.


    Also Umstecken nur bei der Verwendung von Insektenspray (das den Vorteil hat, dass schnell eine hohe Wirkstoffkonzentration erreicht wird und der Wirkstoff in alle Ecken des Kastens gelangt).


    Beim Einfrieren (das in vielerlei Hinsicht das Mittel der Wahl ist) kann man natürlich gleich den belegten Kasten in den Tiefkühler geben.


    Cheers
    Achim

  • Nun muß ich doch auch mal meinen Senf dazugeben.


    Man nehme einen Teelöffel voll vom guten alten DDT , verteile dieses im Kasten und ich garantiere, daß dieser die nächsten 15 Jahre frei von jeglichem Ungeziefer ist. Selbst bei infizierten Kästen hilft das Zeug hundertprozentig ! Kein Schädling überlebt.


    Gruß


    Hans

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