"What Insects have you just spread?" Was habt Ihr zuletzt gespannt?

  • ANZEIGE
  • Punkt 1:
    Styropor ist ein absoluter Notbehelf.
    Lege Dir sofort ein paar Spannbretter in guter Qualität zu. Das Styropor gibt seine Musterung leider an die Flügel weiter. An einem Spannbrett hingegen kannst Du sauber Querlinien aufzeichnen, anhand derer Du die Flügel ganz exakt ausrichten kannst. Auch der Körper liegt dann schön sauber in der Rinne. Außerdem haben die Spannbretter einen leichten "V"-frömigen Winkel, der ein späteres Absacken der Flügel verhindert. Spannbretter sind für eine anständige Sammlung absolut unerlässlich.


    Das zweite was ich Dir empfehle: Die Spannstreifen ( Ich verwende aufgeschnittene Klarsichtfolien -- diesen Tipp hat hier in diesem Thread jemand letztes Jahr gegeben) sollten den ganzen Flügel bis zum Flügelansatz abdecken.
    Außerdem solltest Du niemals Nadeln in den Flügelsaum hineinstecken -- es sieht zumindest auf Deinem Photo so aus, als wäre Dir das passiert.
    Der Körper hat - bedingt durch die selber geschnitzte Rinne - eine leichte Schräglage/ Verdrehung entlang der Längsachse, soweit ich erkennen kann.


    Aber ansonsten ist das für den ersten Spannversuch gar nicht mal schlecht, wie ich finde.


    Lege Dir unbedingt eine gute Ausrüstung zu, dann kannst Du Deine vielversprechenden Ansätze bestimmt sehr gut ausbauen!!


    Ps.: Anständige Insektennadeln nicht vergessen! (Für den Falter selbst) ( Müssen rostfrei sein)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Sepastian,
    Ich muss vornweg sagen, dass ich auch erst seit 2/3 Jahren spanne. Doch meiner Beurteilung nach sieht dein Falter schon sehr gut aus. Die Unterkanten der Vorderflügel sind waagercht, die Flügel sind parallel, also da kann man nicht meckern -soweit zumindest meine Einschätzung. Wenn man ganz streng sein will, könnte man höchstens anmerken, dass der rechte Hinterflügel nicht symetrisch zum Linken ist. Ich würde dir nur noch empfehlen, vielleicht einmal mit einen richtigen Spannbrett zu arbeiten, da der Falter -so wie ich das sehe- nur auf einer Styroporplatte gespannt würde. Im Großen und Ganzen ist das natürlich nicht verkehrt, doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein spezielles Spannbrett eindeutige Vorteile bringt.
    Doch ich würde auf alle Fälle sagen, dass dein erster Falter sehr gelungen ist ...und richtig gut wird man eh erst mit zunehmenden eigener Praxis und Erfahrung (nach dem Motto "learning by doing")
    MfG,
    Toni
    PS.: war leider etwas zu spät. Nun hast du ja auch schon einiges gesagt bekommen...

  • Hallo Mondspinner,


    Dein erster Versuch ist schon ganz gut (das und Verbesserungsvorschläge haben die anderen schon geschrieben). Wenn Du das weitermachen willst, dann lohnt es sich auf jedenfall Spannbretter zu kaufen. Leider sind in den Beiträgen die Spannbretter immer nur von oben oder in Ausschnitten zu sehen. Darum hab ich mal ein paar Fotos aus einer anderen Perspektive gemacht:




    Fig. 1: Spannbretter gibt es mit verschieden breiten Rinnen (zum Beispiel links: 3 mm für Falter mit kleinen und schmalen Körpern; Mitte: 7mm geeignet für die meisten Tagfalterarten und viele mittelgroße Nachtfalter; rechts: 15 mm für die dicken Brummer). Die Spannfläche ist aus Samba, einer Holzart mit sehr guten Steckeigenschaften. Die Nadeln lassen sich leicht ins Holz stecken und sitzen dann recht fest.




    Fig. 2: Verstellbares Spannbrett. Eine Spannfläche ist beweglich und so kann man die Rinnenbreite optimal an den Falterkörper anpassen. Bei diesem Bild sieht man auch die leichte V-Form des Spannbretts ganz gut.




    Fig. 3: Pergamin-Spannstreifen. Von den Empfehlungen in manchen Beiträgen, Pergament-, Back-, Butterbrotpapier oder Klarsichtfolie zu verwenden, halte ich nicht viel. Pergament-, Back- und Butterbrotpapier sind viel zu rauh, Klarsichtfolie ist eine Feuchtigkeitssperre und lädt sich statisch auf. Besonders bei Faltern mit empfindlichen Flügeln bei denen die Schuppen nur sehr lose sitzen, werden diese von den Flügeln abgerieben oder abgezogen. Der Pergamin-Spannstreifen ist sehr glatt, halbdurchsichtig und läßt sehr gut die Feuchtigkeit beim Trocknen durch. Die Spannstreifen gibts im verschiedenen Breiten, sind nicht so teuer und eine 50-Meter-Rolle hält eeeeeeewig!




    Fig. 4: Fundort-Etikett. Wie Hermes schon geschrieben hat, ist es wichtig das Präparat zu etikettieren. Ohne Fundort-Daten ist ein Objekt (wissenschaftlich) wertlos. In Deinem Fall könnte es beispielsweise - wie auf dem Bild - so beschriftet sein.


    Wenn Du mehr sehen willst und wissen willst wo es das Zeug gibt, dann schau mal hier: http://www.ento-meier.de


    Viele Grüße - TOX

  • Guten Morgen!


    Es stimmt, dass das "Styroporstück" waagerecht ist. Das habe ich übersehen, ich denke ich werde mir demnächst ein Spannbrett zulegen. Und an die vielen einzelnen Vorschläge denken, nur einen möchte ich abstreiten. :smiling_face: Ich habe einfach Mal einen ersten Versuch gemacht und daher ein natürlich gestorbenes Weibchen genommen, welches bereits Eiablage und 6 Tage hinter sich hat, an den Stellen, wo die Nadeln im Flügel zu verschwinden scheinen, ist der Flügel ausgefranst (das kann man dem Bild schlecht sehen).


    Nochmals vielen Dank,


    Sebastian

  • Hallo TOX!


    Danke für deine Tipps, ich habe mir die Seite einmal angeschaut. Wie würdest du das Etikett gestallten nach folgenden Kriterien;


    Gespannt am 26.04.2011
    Ex pupae Freilandmaterial (P,F0 ?)
    Freilandanflug französische Pyrenäen Umg.Saint Girons 1400m.
    Sebastian/Hamburg


    Sollte ich nicht noch irgendwo Actias isabellae :female: drauf schreiben?


    Viele Grüße,


    Mondspinner

  • A) Wenn der Falter im Freiland gefunden wurde:


    1. Datum (von dem Tag an dem das Tier gefunden wurde).


    2. Fundort (Ort bzw. Flurname von der Gegend; wenn der Fundort in den Bergen liegt zusätzlich Höhenangabe in Metern).


    3. Name des Sammlers und Wohnort (man kann "leg." davor schreiben, das bedeutet legit = gesammelt (von)).


    B) Wenn der Falter gezüchtet wurde:


    1. Datum (der Zeitraum von Anfang bis Ende der Zucht).


    2.1. Zucht mit Zusatz e.o. (= ex ovo; wenn das Ei gefunden wurde oder es von einem gehaltenen Weibchen abgelegt wurde) oder


    2.2. Zucht mit Zusatz e.l. (= ex larva; wenn die Zucht mit einem Raupenfund begonnen hat) oder


    2.3. Zucht mit Zusatz e.p. (= ex pupae; wenn die Zucht mit einem Puppenfund begonnen hat).


    2.4. Zucht e.o. und Zusatz Nachzucht in Klammern (wenn eine Weiterzucht, eine Inzucht durchgeführt wurde und die wievielte in Folge es ist. Beispiel: (2. Nachzucht)).


    3. Fundort (der Fundort an dem das entsprechende Stadium gefunden wurde, mit dem die Zucht begonnen hat).


    4. Name des Sammlers bzw. Züchters und Wohnort.



    Artennamen gehören nicht auf's Fundortetikett!


    Man kann dazu extra Kärtchen machen, die unter das Fundortetikett gesteckt werden. Darauf gehören der vollständige wissenschaftliche Name und das Geschlecht. Optional ist die Angabe "det." = determiniert (von) und der Name desjenigen, der die Bestimmung durchgeführt hat.


    Deine Etiketten würden wie folgt aussehen:



    xx. xx. 20xx: Datum, an dem der Falter die Eier abgelegt hat. / yy. yy. 2011: Datum, an dem der Falter geschlüpft ist (nicht wann er gespannt wurde!).




    Schöne Grüße - TOX

  • ANZEIGE
  • Hallo!


    Danke nochmals an Alle für eure Tipps! Noch am selben Abend habe ich mir ein behelfsmäßiges Spannbrett gebaut und den Falter umgespannt (ist dilettantisch aber es ist ja nur ein Übungsexemplar). Ich habe auch versucht die Vorderbeine mitzuspannen. Sollte ich sie vielleicht beim nächsten Mal auf die Spannbrettflächen spannen oder ist das Geschmackssache?



    Leider ist Bild leicht nach rechts verdreht.



    Wenn mal wieder ein Spannbrett angeboten wird, werde ich mir ein richtiges kaufen.

  • Wenn man die Beine mitpräparieren will (obligatorisch bei den großen Schwärmern und bei Arten, bei denn die Fußstellung charakteristisch ist), werden die Füße nicht auf die Spannflächen gelegt (...hast Du schon richtig gemacht).





    Die Flügel zu spannen geht relativ schnell. Da die Beine aber meistens recht widerspenstig sind und nie machen was man will, dauert es oft länger bis man sie in der gewünschten Position hat. Wenn ich sehr exakt arbeite, brauche ich schon mal über eine halbe Stunde für ein Präparat. In den folgenden Tagen muß manchmal nachkorrigiert werden bis der Falter so weit getrocknet ist, daß man keine Korrekturen mehr vornehmen kann/muß.

  • Als braves, kleines Kind, das ich damals (noch :face_with_tongue: ) war, folgt man den Vorgaben und fragt nicht nach den Hintergründen. Darum weiß ich bis heute nicht genau, warum man das so macht. Sinnvoll finde ich es bei solchen Arten wie zum Beispiel dem Streckfuß ( Dasychira pudibunda LINNAEUS, 1758 ) aber sonnst denke ich auch, daß es wohl eher ästhetische Gründe sind. Und bei Schwärmern bietet es sich auf Grund ihrer Anatomie geradezu an, die Füße mitzupräparieren.


    Gruß - TX

  • Hier nun mein 2. Spannversuch. Leider ist das Tier geschlüpft, als ich noch kein gutes Equipment hatte, sodass ich lediglich den Tipp mit dem Millimeterpapier umsetzen konnte. Jetzt habe ich Nadeln, Spannstreifen, Pinzette, ein tolles Brett, etc.


    Ich habe dem Falter ein kleines Eckchen zwischen Vorder und Hinterflügel gegönnt, weil ich es hübscher fand. Kritiken sind wie immer erwünscht.



    EDIT: :grinning_squinting_face: Mir ist gerade aufgefallen. Als ich von deinem Beispiel, TOX, abgeschrieben habe um die richtigen Daten in der richtigen Reihenfolge zu haben habe ich aus Versehen das "Frankreich" mit abgeschrieben. Das ist natürlich Unfug und muss geändert werden.

  • Hallo liebes Forum!


    Auch ich bin in Sachen Präparation noch ein Anfänger und hätte mal eine Frage. Ich habe hier schon öfter gelesen, dass bereits präparierte Schmetterlinge wieder aufgeweicht und nachgespannt werden. Bitte teilt mir doch mit, wie ihr sie so weich bekommt! Ich habe nur einige wenige Präparate, entweder von toten, gefundenen Schmetterlingen oder von einzelnen Exemplaren, die ich mittels Tiefkühltruhe abgetötet habe. Das Problem dabei ist, dass sich beim Auftauen die Flügel extrem nach unten biegen und sich dann nur sehr schwer, ohne Schuppen einbüßen zu müssen, wieder gerade biegen lassen. Klärt mich doch mal auf, wie ihr das macht! :grinning_squinting_face:


    Anbei ein Bild meiner 4 schönsten Falter (von der 90 Grad Flügelstellung habe ich erst vor kurzem erfahren, also nicht wundern :smiling_face: , werde das demnächt mal probieren)



    Liebe Grüße Insektenfan

  • Ich habe gestern auch mein erster schmetterling prapariert.
    Es ist ein z. trolii ich begreife einfach nicht warum keiner dies zynginea zuchten ich finde es super arten.
    Dies ist ein manchen aus meiner zucht. Ich weis das ich besser kein sturopor mus nemen aber ich habe kein bret und weis auch nicht wo ich es mus kaufen.
    Mit versankosten wird es fur mich ein bischen zu teuer. Bin schlieblich nur 14. 20 euro is fur mich viel geld.
    Aber hier ist dan mein erstes preparat


    Grube jens


    tips sind wilkommen

  • ANZEIGE
  • Hallo,


    Zum Nadeln des Tieres sollte man auf jeden Fall eine Insektennadel verwenden (oder ist es eine und ich sehe das falsch?). Ob die Flügelstellung richtig ist kann ich nicht gut erkennen, da das Foto dafür aus einer falschen Perspektive gemacht ist. Stell einfach ein Bild von oben rein! :smiling_face:
    Sonst sollte man die Fühler parallel zum Discalrand der Vordeflügel feststecken.


    Natürlich sind die fehlenden Utensilien ein Problem, aber zu Übungszwecken noch :ausruf: ok. Wenn du weiter sammeln möchtest, sind Spannbrett & Co. unerlässlich!


    mfg, mondvogel99

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!