Wo sind unsere Schmetterlinge?

  • Ein Hallo an alle Mitglieder und Benutzer von actias,


    was ist das für ein Jahr...wo sind unsere Schmetterlinge geblieben? Ich war jetzt schon mehrmals stundenlang unterwegs in verschieden Regionen mit tollen Biotopen.


    Aber Schmetterlinge habe ich fast keine gesehen..keine Weißlinge, keine Bläulinge und von Edelfaltern oder Ritterfaltern z.B. dem Schwalbenschwanz ganz zu schweigen.


    Hat man am Anfang des Jahres noch das Tagpfauenauge (I. io), den kleinen Fuchs (A. urticae) oder auch verschiedene Scheckenfalter beobachten können...scheint es keine Falter mehr zu geben,


    vermissen tue ich auch das massenhafte Auftreten der Raupen der Arten die an Brennesseln zu finden sind.


    Auf einer 3 stündigen Exkursion in Berlin-Brandenburg, im Raum Finowfurt am Rande des Oder-Havelkanals am gestrigen Tage waren außer zwei kleinen Heufaltern (C. pamphilus) und einem Ochsenauge (M. jurtina)


    keine Falter zu entdecken. Auch die Temperaturunterschiede am Tag bis zu 27°C und in der Nacht bis 7°C , und das Ende Juni-Anfang Juli dem Hauptmonat des Sommers ist schon schlimm genug.


    Trotz der niedrigen Temperaturen war die Ausbeute beim Lichtfang (150 W-Mischlicht/Leuchtturm) im gleichen Gebiet mit über 70 Arten ein kleiner Trost.


    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


    Mit entomologischen Grüßen aus Berlin


    Carsten

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  • Servus zusammen.


    Was io und urticae betrifft, ist im Münchner Norden alles bestens. Wir finden immer wieder in den großen Brennesselbeständen Nester mit Raupen von L2-L4.
    Aber ansonsten ist es hier auch mau, mit anderen tagfliegenden Arten.
    Aber was will man erwarten von einem solch kalten und nassem Frühjahr und -sommer? Wie sollte die Natur diesen Zeitverlust schon innerhalb von einer Woche kompensieren können? Und dass bei diesem feuchtkalten Wetter so einiges an Insekten kaputt geht ist für mich klar. Erstaunlich, bei den Regenmengen, die bei uns herunter kamen, dass überhaupt noch was an Schmetteringen zu finden ist.


    Rudi

  • Ich habe bis jetzt viele Nester von Tagpfauenaugenraupen gesehen.Bei einem Waldrand habe ich an Brenneseln etwa 15-20 Nester von Tagpfauenaugenraupen gesehen.Raupen habe ich eigentlich auch schon viele gefunden.Was man aber von den Faltern nicht behaupten kann. :pinch:


    Wenn ich die Falter der Zucht nicht dazunehme,hatte ich dieses Jahr 1 Schwalbenschwanz gesehen,3 Kleine Füchse,1 Admiral,wenige Bläulinge,und 1 Kaisermantel,das wars auch schon mit den Tagfaltern.Merkwürdigerweise kaum Kohlweisslinge (10-20) dieses Jahr.Letztes Jahr waren über 50 (oder mehr) zu sehen. :wut:
    Nachtfalter sah ich bis jetzt 1Mondvogel,1Weidenbohrer,eine Weisse Tigermotte,und ein paar Kleinschmetterlinge. :upside_down_face:
    Wenn man das letzte Jahr mit diesem Jahr vergleicht,hat es viel weniger Schmetterlinge. :fluchen:
    Aber ich hoffe,dass die Schmetterlinge dafür im Juli im grossen Styl wiederkommen. :face_with_tongue:





    Gruss Nico

  • Hallo!


    Also mit den Raupennestern in den Brennnesseln ist bei mir alles in Ordnung: ein paar vom Tagpfauenauge und ein paar vom kl. Fuchs, viele vom Landkärtchen und manchmal ´ne Tüte mit ´ner Admiralsraupe. Fliegen sehen hab ich noch nicht so viel dieses Jahr: ~5 Tagpfauenauge, ~5 kl. Fuchs, ~10 Landkärtchen, ein paar Scheckenfalter und Weißlinge und 2 Schwalbenschwänze (hab´heute wieder ne Raupe gefunden).


    mfg, mondvogel99

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  • Hallo lieber trauriger Freund, kann Deine Frage auch nur mit Befremdung bejahen.
    Die Vegetation, insbes. die Artenvielfalt der Flora, durch Verkehrsbauten etc. hat sich in den letzten 20 Jahren sehr gut entwickelt.
    Gleichsam sind durch Rückgang der Kleintierzüchter- und -halter vieler ehem. Trockenhänge verkrautet.
    Zypressenwolfsmilch ist verschwunden.
    Es ist ein dramatischer allgemeiner Insektenrückgang , nicht nur Lepis, zu verzeichnen.
    Wohne in einem dörflichen Vorort von Weimar. Unter meinem rel. modernen Dach wohnten früher ca. 15 Sperlingspaare, heute noch 5!
    Diese laufen Hauswände wie Kleiber und feine Äste wie Meisen ab und kriegen ihre Brut nicht satt.
    Gesichtet bis heute: 1x io, 1x urticae, 2x kl. Weißling.
    Meine Vermutung : vermehrte Stickoxide lassen Vegetation sprießen, der Rest verkraftets nicht.


    zur Anregung Klaus (Porcellus)

  • Hallo alle zusammen!
    Ja es hat etwas nachgelassen. Wie Rudi schon sagt, bei dem Frühjahr ist einiges auf der Strecke geblieben.
    Aber es hat sich zeitlich auch alles etwas nach hinten verschoben. Wie kann es sein, das ich bei A. tau
    noch am 13. 06. Anflug auf ein Weibchen hatte. Komme gerade vom Lichtfang,da kann ich mich trotz
    15 Grad und Vollmond nicht beklagen. 6 Schwärmerarten,teilweise taufrisch,viele Arten an Nochtuiden,
    (E. virgo) 5 Tiere. Gabs vor ein paar Jahren hier gar nicht.
    Aber bei den Tagfaltern sieht es dieses Jahr nicht besonders aus, da muß ich euch Recht geben.
    An einem guten Flugplatz von L. populi, habe ich bis jetzt nur ein :male: gesehen.


    Gruß Bernd

  • Hallo allerseits,
    das haben wir hier [klick!] auch schon diskutiert.
    Es sieht heuer überhaupt recht traurig aus in der Insektenwelt. Hier und da fliegt oder krabbelt etwas aber die richtige Begeisterung will sich nicht einstellen. Vieles, was Jahreszeittypisch ist, kann kaum beobachtet werden. Die meisten Libellen erscheinen 3 bis 4 Wochen später als sonst und in viel geringeren Individuenzahlen. Lediglich den Hummeln hat das problematische Frühjahr offenbar nicht geschadet. Die sind auch deutlich unempfindlicher gegenüber niederigen Temperaturen. Das scheint zu bestätigen, was ich im o.g. Thread geschrieben habe.


    Cheers
    Joachim

  • Hallo Schmetterlingsfreunde.
    Ich hatte im "Wonnemonat Mai" an zwei regenfreien Tagen ein Fersehteam zu Besuch in Sachen Schmetterlingen (BR - La vita).
    Große Frage, wo sollte der Kameramann Aufnahmen machen, wenn kaum ein Tagfalter fliegt? Im Sudelfeld (Oberbayern) besuchten wir eine Almwiese und fanden tatsächlich eine ordentliche Anzahl von Bläulingen an einem frischen Kuhfladen und ein Auroraweibchen, neben ein paar Colias. Das war´s dann auc h schon.
    Hier in Oberbayern war das Wetter leider so miserabel, dass wirklich keine großen Erwartungen gemacht werden können. An den paar schönen Tagen allerdings sah ich ein paar Trauermantelüberwinterer, zwei Schwalbenschwänze, einige Scheckenfalter und Weißlinge (Aurora). Auch A.-tau (Männchen) ließen sich blicken, bereits Ende April.
    Die Natur hilft sich meistens selbst, auch die Schmetterlingsfauna wird mit den heurigen "Unebenheiten" zurecht kommen.
    Deshalb hoffen wir auf einen guten Sommer und Herbst und warten auf ein gutes Jahr 2011.
    Trotzdem weiterhin viel Spaß und Freude an unserem gemeinsamen Hobby.
    Gruß: Fritz

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