Fange mein neues Hobby an

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich kurz vorstellen und freu mich auf netten Erfahrungsaustausch. Mein Name ist Sandy und ich bin Mutter von 3 Mädels. Meine zwei großen sind absolute Insektenliebhaber und suchen täglich draußen nach Käfern, Schmetterlingen, Grashüpfer... Nur durch meine Mädels bin ich auf dieses faszinierende Hobby gestoßen und habe kurzum entschlossen Schmetterlinge zu züchten damit wir alle an diesem wunderschönen Erlebnis teilhaben dürfen. Dieses Wochenende werden wir unsere 2 Aerien bauen und die ersten Eier sind hoffentlich auch bald schon unterwegs zu uns. Es sollen Atlas Attacus werden. Für das zweite Aerium sollen es Inachis Io werden, die wir dann auch wenn sie neue Eier abgelegt haben, in die Natur freilassen wollen (Ich hab heute die zuständige Person bei der Naturschutzbehörde nicht erreichen können, ob dies so auch erlaubt ist (bei den Distelfaltern darf man das ja, trotzdem wollte ich genauere Infomation von der Behörde haben). Wir freuen uns ganz toll und ich werde bald einige Bilder in meine Galerie hier einstellen. Ich werde auch bestimmt öfter mal Fragen haben, die erfahrene Züchter mir hoffentlich beantworten können. Ansonsten bin ich soweit mit vorerst allen Informationen, die ich für den Anfang brauche gerüstet und hoffe das meine ersten Eier alle gut durchkommen und sich zu wunderschönen Schmetterlingen entwickeln.


    Liebe Grüße Sandy

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  • Hallo Sandy,
    Zum freilassen von Schmetterlingen: Ich bin mir bei der Rechtslage nicht ganz sicher, ist aber ja eigentlich egal.


    Normalerweise ist es nicht okay Tiere von einem anderen Standort umzusiedeln, da ja lokale genetische Unterschiede bestehen können, die auch für die wissenschaftliche Forschung nützlich sein können.
    Als konkretes Beispiel: Mit DNA-Untersuchungen wird festgestellt, wo die Europäische Sumpfschildkröte in Deutschland ursprünglich verbreitet war und wo sie ausgesetzt wurde. Wenn jetzt jemand aus gutem Willen irgendwelche Europ. Sumpfschildkröten aus dem Zoofachhandel in eine autochthone (ursprüngliche) Population aussetzt (nach dem Motto "ist doch eine heimische Art"), wird damit das Bild natürlich verfälscht. Die Schildkröten aus dem Zoofachhandel können zB. aus Südeuropa stammen.


    Beim Distelfalter wäre das Aussetzen unbedenklich, da es sich sowiso um einen Wanderfalter handelt, der sehr weite Stecken fliegen kann, dadurch gibt es keine getrennten Populationen.
    Arten die bekanntermaßen Standortformen bilden oder deren Verbreitungsgebiet nicht flächendeckend ist, sollten nicht umgesiedelt werden. Beim Tagpfauenauge ist das aber wohl nicht der Fall, ich denke es ist okay sie freizulassen - wenn auch nicht optimal.
    Edit:
    Besser wäre es selbst nach Raupen oder Eiern zu suchen. Auch Eier sind gar nicht so schwer zu finden, vor allem wenn man direkt die Eiablage beobachten kann. Weibchen die Eier ablegen wollen fliegen auffällig um Grünpflanzen herum.
    Übrigens finde ich es toll dass du das Naturinteresse bei deinen Kindern so förderst :thumbs_up:


    Viele Grüße,
    Jakob

  • Danke Jakob, ich möchte meine Kinder damit auch fördern. Ist ja heute eher selten geworden, dass die Kinder sich dafür interessieren.
    Wegen der Freilassung will ich deshalb auch erst mit der Naturschutzbehörde sprechen und eventuell eine Auflistung erhalten welche Schmetterlinge freigelassen werden dürfen. Möglich, dass es auf den Distelfalter beschränkt ist. In dem Fall werde ich mich dann auch für den Distelfalter entscheiden. Den kleinen haben die Tagpfauenaugen so gut gefallen und ich persönlich finde ihn auch sehr schön, obwohl man ja dazu sagen muss, dass alle Schmetterlinge sehr schön sind.

  • Danke für den Zuchtbericht!! Sehr schön! :smiling_face: Ich werde auch versuchen jede Einzelheit festzuhalten! Aber gut zu wissen, dass man Ihnen Hibiskus anbieten kann. Das hatte ich bisher noch nirgends gelesen. Ich möchte Ihnen Liguster anbieten. Bei Flieder habe ich gelesen, dass manche Raupen es nicht vertrugen und sie Durchfall bekommen können. Das Aerarium wird 80x80x150 cm haben, dann kann ich auch eine zweite Pflanze reinstellen. Dazu wäre ein schöner Hibiskus sehr attraktiv.

  • Hallo Sandy.


    Du darfst die Zucht und anschließende Freilassung auch mit Tagpfauenauge und Kleinen Fuchs vornehmen. Dazu musst du nicht die Behörden fragen. Du musst nur die Tiere entsprechend gut versorgen.
    Jedoch ist es so wie Jakob schon sagte, dass es mehr Sinn macht, selbst die Eier/Raupen zu suchen und dann die fertigen Imagos wieder auszusetzen.
    Wenn du Eier oder Raupen dieser Arten zB aus Italien kaufen würdest, wäre es bei diesen Arten wohl kein Problem sie dann hier frei zu lassen. So der derzeitige Stand des Wissens um diese Arten, nehme ich mal an.
    Aber richtig wissen, tut das wohl kein Mensch. Und da es diese Arten problemlos auch bei uns zu finden gibt, grad jetzt um diese Jahreszeit, wärs doch Quatsch sie von Gott woher heran zu karren.


    Den Atlas darfst du auch ohne Genehmigung züchten, allerdings ist die Freilassung dieser Tiere ganz offiziell als Faunenverfälschung zu werten und damit eine, ich glaube, Ordnungswidrigkeit.
    Hm.....aber kein einziger Atlasspinner wird auch nur einen Winter bei uns überstehen..... :kissing_face:



    Somit, klasse dass du dich diesem Thema widmest und deinen Kinder so was zeigen willst. Hut ab!
    Und Hut ab, dass du dir vorher Gedanken machst! Geschieht viel zu selten.


    Kennst du unsere Beiträge zur Zucht von Schmetterlingen in Schulen? Das wäre auch Info für dich.


    Gruß
    Rudi


    PS: ein ganz luftiges Aerarium dürfte für die Aufzucht von Attacus atlas vielleicht nicht ganz das Richtige sein. Besser noch mal im Zuchtbericht nachlesen. :winking_face:

  • Danke Rudi, ich bin immer noch dabei alle Informationen zu sammeln. Natürlich werde ich den Atlas nicht freilassen! :smiling_face: Aber mit dem Aerarium muss ich noch nachhaken. Wieso soll er nicht ganz luftig sein? Der Boden und die Decke werden aus Holz sein und die Seiten komplett aus Netz? Ist das falsch? Ich habe da jetzt keine detailierten Beschreibungen finden können und mein englisch ist nicht so gut als dass mir diese Seiten jetzt besonders nützlich wären.


    Und ich dachte Dir und allen anderen auch für Eure Komplimente und Unterstützung. Ich bin erst seit 2 Tagen hier registriert und muss mir noch einiges durchlesen. Aber ich bin ein Bücherwurm und verschlinge jede Info, die bekommen kann :-). Das werde ich auf jeden Fall noch nachholen. Momentan bin ich noch an der Einkaufsliste für morgen dran. Ich glaub, ich hab mir eine falsche Vorstellung gemacht wieviel die Raupen fressen. Daher muss ich mir noch einige Ligusterpflanzen besorgen. Lorbeer haben wir in Unmengen bei meiner Schwägerin. An Nahrung soll es natürlich nicht mangeln.


    In welchem Zuchtbericht stehen denn genauere Infos zum Aerarium?


    LG
    Sandy

  • Bin nur kurz da......Attacus atlas sollte von der Luftfeuchte her nicht so trocken gehalten werden, wie es die Raumluft in der Regel ist.
    Daher verwendet man für so eine Zucht meist Zuchtbehälter, die zwar Lüftungsschlitze aufweisen, in der besten Ausstattung auch noch anpassbar in ihrer Größe oder Durchlässigkeit.
    Aber ansonsten sind die Behälterwände nicht luftdurchlässig.


    ich bin aber auch nicht der große Atlas-Züchter. Vielleicht kann dir da jemand andres noch weitere Tips geben.....


    ....und wech.... :winken:

  • hallo sandy,


    als flugkäfig später für die falter, kannst du dein aerarium mit den angegebenen maßen durchaus nutzen.


    für die aufzucht von atlasraupen ist es überhaupt nicht geeignet.
    die tiere kommen aus tropischen und subtropischen wäldern. die raupen brauchen eine gewisse wärme und luftfeuchtigkeit, um optimal zu wachsen.
    am besten eignen sich kunststoffbehälter, die allerdings eine lüftung haben sollten, damit keine zu hohe luftfeuchte entsteht.
    wie das so aussehen kann, findest du in dem zuchtbericht.


    schöne grüße


    ute :winken:


    p.s. uuupss^^ rudi war schneller! :winking_face:

    :blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume::falter::blume::insekt::blume:
    Wenn du einen Apfel hast und ich habe einen Apfel und wir tauschen die Äpfel, wird jeder von uns nach wie vor einen Apfel haben.
    Aber wenn du eine Idee hast und ich habe eine Idee und wir tauschen diese Ideen aus, dann wird jeder von uns zwei Ideen haben!

  • Das Thema der Aufzucht und Freilassung von Schmetterlingen hatten wir hier schon einige male. Ich würde diesen Unsinn grundsätzlich sein lassen. Es verzerrt die tatsächliche Populationsdichte, kann unnötig Prädatoren und Parasitoide fördern und die Population nachhaltig schädigen. Auch wenn die Freilassung von Seiten der Behörden erlaubt ist, macht es keinen Sinn. Im aller günstigsten Fall wirkt es sich neutral auf eine Population aus, es wird sich niemals positive auswirken, nur scheinbar und auf den ersten Blick. Negative Folgen sind nicht unwahrscheinlich.


    Viele Grüße
    Klaas

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  • Guten Morgen und danke für die viele Nachrichten und Antworten. Dann werde ich heute im Laufe des Tages mal die Zuchtberichte lesen und das Aerium entwas umgestalten. Dürfte ja kein Problem sein, statt Netze zum Teil Folien anzubringen. Da ich sowieso vorhatte mit Thermometer und Hygrometer die Temperatur und Luftfeuchte zu messen, werde ich da bestimmt eine angenehme Lösung für die Raupen finden. :smiling_face:


    Und was die Freilassung betrifft: Da denke ich nicht, dass es Probleme bereitet. Hier wurden bereits Aktionen zur Züchtung von Schmetterlingen sogar vom Bund angeboten, die Raupen- oder Eierpakete angeboten hatten. Ich weiß nicht wann die Aktion war, letztes Jahr?.... Es wird also eigentlich unterstützt, das die Population aufrechtgehalten bzw. vermehrt wird durch eigene Züchtung und Freilassung. Aber dies gilt natürlich in erster Linie für den Distelfalter. Aber wie Rudi schon schreibt, denke ich nicht, dass es für unsere Fauna problematisch ist, wenn ich 20-30 Schmetterlinge fliegen lasse. Ich werde aber auf jeden Fall versuchen selbst Eier oder Raupen hier in unserem Gebiet zu finden. Und Ziel meiner Züchtung ist es ja nicht die Population zu vergrößern, sondern meinen Kindern und mir damit eine Freude machen und lernen. :smiling_face:

  • Hallo Sandy,


    ich habe beim drüberlesen irgendwo gesehen du willst dir noch Pflanzen "besorgen".
    Ich weiß nicht genau, was du dir darunter vorstellst, aber bitte bedenke, dass wenn du in Baummärken / Gartencentern oder Gärtnerein Pflanzen kaufst, diese oftmals mit
    Pflanzeschutzmitteln behandelt sind (ich denke grade bei Hibiskus, wird das keine Seltenheit sein). Solche Pflanzen sollstest du nicht verfüttern, das führt in relativ kurzer Zeit zum Absterben deiner Pfleglinge. Richtig sicher sein, kann man sich erst nach einigen Monaten oder einem Jahr, dass die Pflanze die Mittel abgebaut haben und diese nicht mehr schädlich sind für die Raupen.
    Frag vor dem Kauf nach ob Pflanzenschutzmittel verwendet werden oder kaufe in Biogärtnereien, wobei du da sicher trotzdem auch nachfragen solltest.
    Liguster muss man ja nicht unbedingt kaufen, der wächst ja fast überall, da kann man sich auch mal ein junges Pflänzlein ausgraben. Das sollte nicht das Problem sein.


    Ich wünsche dir und deinen Mädels viel Spaß beim Züchten.
    Der Atlasfalter ist ja in jeden Fall spektakulär und auch dessen Raupen sind einzigartige Gesellen.
    Ausreichend Luftfeuchtigkeit ist bei der aufzucht wichtig und auf jedem Fall auch später beim Schlupf der Falter, damit die Flügel nicht knittrig werden.


    Liebe Grüße Frances

  • Hallo Frances, danke für Deine Nachricht. ja, ich habe mir über die Pflanzen auch meine Gedanken gemacht. Ich habe vor 1 Woche einen Lorbeerstrauch bei uns gekappt, weil wir überall neu anpflanzen und pflegeleichten Steingarten anlegen. Zum Glück ist die Wurzel und ein Zweig noch da. Ich werde ihn ausbudeln und in einen Topf setzen damit er wieder wachsen kann. Meine Schwägerin hat um die 50 Meterhohe Sträucher stehen, sie gibt mir gern ein paar Zweige ab. Aber Liguster haben wir hier kaum welche. Ich muss mich mal umhören. Ansonsten muss ich in unserer Gärtnerei mal nachfragen ob sie unbehandelte kleine Pflänzchen anbieten.


    Heute habe ich mit dem Bau meines Aerarium begonnen und bekam von meinem Mann gleich einen Baustopp verpasst, weil ich ungehobelte Kanthölzer verwendet habe. Jetzt muss ich im Keller morgen die geholbelten Hölzer suchen und die erstmal wieder schneiden bevor ich weiterarbeiten darf. Ich hab auch von dem Züchter noch keine Rückantwort ob er mir nun die Eier schickt. Ich hoffe er meldet sich die Tage. Ich denke bis Samstag Sonntag steht das Aerarium, dann stelle ich mal die ersten Bilder ein. :smiling_face: In freudiger Erwartung!

  • Guten Morgen und danke für die viele Nachrichten und Antworten. Dann werde ich heute im Laufe des Tages mal die Zuchtberichte lesen und das Aerium entwas umgestalten. Dürfte ja kein Problem sein, statt Netze zum Teil Folien anzubringen. Da ich sowieso vorhatte mit Thermometer und Hygrometer die Temperatur und Luftfeuchte zu messen, werde ich da bestimmt eine angenehme Lösung für die Raupen finden. :smiling_face:


    Und was die Freilassung betrifft: Da denke ich nicht, dass es Probleme bereitet. Hier wurden bereits Aktionen zur Züchtung von Schmetterlingen sogar vom Bund angeboten, die Raupen- oder Eierpakete angeboten hatten. Ich weiß nicht wann die Aktion war, letztes Jahr?.... Es wird also eigentlich unterstützt, das die Population aufrechtgehalten bzw. vermehrt wird durch eigene Züchtung und Freilassung. Aber dies gilt natürlich in erster Linie für den Distelfalter. Aber wie Rudi schon schreibt, denke ich nicht, dass es für unsere Fauna problematisch ist, wenn ich 20-30 Schmetterlinge fliegen lasse. Ich werde aber auf jeden Fall versuchen selbst Eier oder Raupen hier in unserem Gebiet zu finden. Und Ziel meiner Züchtung ist es ja nicht die Population zu vergrößern, sondern meinen Kindern und mir damit eine Freude machen und lernen. :smiling_face:


    Sorry, aber was den BUND betrifft, ist er nach meiner Erfahrung in Puncto Insekten in etwa so vertrauenswürdig wie eine Kuh als Nachhilfelehrer. Der BUND ist einer der typischen Vereine, die viel Willen haben, dabei aber oft genug mehr kaputt machen, als erhalten. Eine Population durch Züchtung aufrecht zu erhalten ist in etwa so, wie ein gebrochenes Bein mit Schmerztabletten zu behandeln. Die Symptome sind weg, das Problem bleibt.


    @ Rudi
    Ich habe nichts dagegen Kindern die Natur näher zu bringen, in dem man Raupen züchtet, aber warum muss man hierfür die Raupen unbedingt kaufen? Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, der findet Raupen vor der Haustür. Und diese kann man dann auch bedenkenlos als Schmetterling in die Natur entlassen.


    Hier wird gerade die Mentalität propagiert, die zur Aussetzung von Rotwangenschildkröten in unsere Teiche und Seen führt, einfach mal ein paar Fische in ein Gewässer zu setzen, wo keine sind und damit alles andere kaputt machen etc. Wieso glauben alle immer, dass sie mit "einfach machen" was gutes tun? Das ist wie die Renaturierung verschiedener Rheinabschnitte, wofür Millionenbeträge zur Verfügung gestellt werden, aber kein Geld dafür da ist, mal vorher zu schauen, was denn da überhaupt los ist und vorkommt, ob die Eingriffe nicht eher kontraproduktiv sind.


    ich kann dem ganzen gedankenlosen Getue nichts abgewinnen. Kindern die Natur näher bringen, in dem man Schmetterlingsraupen groß zieht. Wegen mir gerne. Bin ich sofort und mit Feuereifer dabei. Sie haben nicht nur das grandiose Erlebnis der Veränderung, sondern auch das Erlebnis, was die gefundenen Tiere für Ansprüche an ihre Umgebung stellen, damit sie sich entwickeln können. Wenn ich den Kindern Raupen von Sphinx ligustri kaufe, wissen sie, dass diese groß werden, dass ein toller Falter raus kommt und ein paar andere Sachen. Sie werden deshalb aber nie begreifen, dass man seine Ligusterhecke zwischenJuni und August/September einfach nicht stutzt, um dieser Art den Lebensraum zu erhalten. Diese Schmetterlinge aber aus einer Zucht kaufen, statt sich der Ressourcen vor der eigenen Haustür zu bedienen..., nein, keine Sekunde. Warum sagen wir das nicht einfach allen Menschen? Züchtet wie hirnamputiert Inachis io, oder Papilio machaon oder was Euch sonst noch einfällt und setzt die Arten zu tausenden aus. wundert Euch aber nicht, wenn diese eines Tages nur noch da sind, weil sie ausgesetzt werden und diese sofort fehlen werden, sobald die Aussetzungsmaßnahmen aufhören. Wir haben schon zuviel kaputt gemacht. Wenn ihr Arten schützen wollt, dann schützt nicht die Arten, das Individuum, sondern schützt konsequent den Lebensraum. Dann braucht es keine Freisetzungen, die im besten Fall in ihrer Auswirkung neutral sind. Und wenn Ihr Kinder an die Natur führen wollt, dann führt sie an der Natur vor der Tür, nicht hinter der Tür.


    Gruß
    Klaas

  • Hm.....aber kein einziger Atlasspinner wird auch nur einen Winter bei uns überstehen..... :kissing_face:

    Noch nicht :grinning_squinting_face: , danke Klimaerwärumg :angry:

    Da stimme ich voll und ganz zu. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden, heißt Lebensräume erhalten und vielleicht mal auf die ganzen Insektizide verzichten. Wenn ein Feld besprüht wird, wird zwangsläufig auch der angrenzende Wald eingenebelt.


    Raupen findet man wirklich genug, man muss nur wissen wo und ein Auge darauf haben. Habe dieses Jahr im Kottenforst (Bonn) jede Menge Raupen vom Kleinen Fuchs, Admiral, Distelfalter, C-Falter und Landkärtchen gefunden und sie alle auch dort wieder frei gelassen. Meine 2 jährige Tochter hat da nämlich auch Spaß an Papa´s Hobby :cool: .


    Bestes Beispiel für Faunaverfälschung ist neben der Rotwangenschildkröte und dem Ochsenfrosch ganz aktuell die Apfelschnecke. Eine gewöhnliche Schnecke für´s heimische Aquarium. In unserer Fauna überlebt diese Schnecke aber auch, sodass man die Schnecke nicht mehr im Handel bekommt und es auch strengstens verboten ist, diese auszusetzen. Ich glaube in Spanien hat diese Schnecke ganze Reisplantagen gefressen.



    @ Sandy


    ich kann dir nur empfehlen die Raupen mit deinen Töchtern in der Natur zu suchen. Das macht mindestens genauso viel Spaß wie das züchten. Vorallem weil man nie weiß, was man findet. Und du kannst die Falter ruhigens Gewissens frei lassen. :face_with_rolling_eyes:

  • Dere Klaas, Hallo Schokolina (netter Name^^)
    wer Raupen selber findet, erinnert sich auch vielleicht daran, ob die Nesseln (oder welche Pflanze auch immer) schattig oder sonnig standen, und zu diesem Satz:


    "Und wenn Ihr Kinder an die Natur führen wollt, dann führt sie an der Natur vor der Tür, nicht hinter der Tür."


    bleibt nur zu sagen: Ja! :smiling_face:


    Auf der anderen Seite kenne ich eine junge Mutter, alleinstehend, wenig Zeit,da immer Arbeit und am We wollen die Kinder zu diversen Veranstaltungen, Freunden, was auch immer.... Dennoch wollen sie Raupen und Schmetterlinge sehen. Kinder wollen eben alles, egal wie viel Zeit dafür da ist.


    Also Schokolina, wenns um Distelfalter geht, ist es total egal was Du machst, das ist ein Wanderfalter, der hier nicht überwintert (vermutlich noch nicht). Bis Du da was in der Population kaputt machst, musst du erst mal 100000 Kinder in die Welt setzen, die ebenso viele Distelfalter züchten....


    Liebe Schokolina, wenn Du Deinen Kindern echt was Gutes tun willst, nimm sie mit raus. Dreht mal nen Stein um (Käfer, Ameisen, Asseln, etc), schaut, was für Schmetterlinge fliegen (Hinweis TMD - Tagfalter Monitoring Deutschland), schaut, was dort für Pflanzen vorkommen, Deine Kinder finden, wenn sie Freude daran haben, schnell mehr als Du :smiling_face:


    Lieber Gruß
    Steffen


    P.S.: Klar, so was wie A. atlas muss man mal gesehen haben, ob im Schmetterlingshaus oder daheim, es ist einfach beeindruckend, auch wenn das "wissenschaftlich/naturschutzmäßig" keine Rolle spielt - es ist schön und es dürfte nur wenige hier geben, die nicht aus reiner Neugier mal einen schönen Falter/Käfer aufwachsen sehen wollten... Nicht vergessen sollte man aber, dass auch die einheimischen Tiere unheimlich schön sind, auch wenn sie nicht so groß sind - Größe ist nicht immer alles, schau Dir mal mit Deinen Kindern einen scheinbar langweiligen Spanner (Nachtfalter) an, auch diese sind schön, man muss nur "sehen lernen".

  • Uihhhh, ihr seit ja fleißig am Schreiben!! :smiling_face: Vielen Dank für die tollen Nachrichten und den Erfahrungsaustausch. Wir haben bereits gestern angefangen zu suchen, nur ums Haus, wurden aber leider nicht fündig. Die nächsten Tage gehen wir mal öfter spazieren, wenns nicht gerade so heiß wird. Der Garten meiner Schwägerin ist am Samstag dran :smiling_face: Momentan baue ich gerade an umserem Aerarium, stelle gleich mal die ersten Bilder ein. Ist natürlich nur das Grundgerüst, ich hab noch einiges vor mir :smiling_face:


    Klaas, was Du schreist, ist natürlich vollkommen richtig! Was denkst Du was meine Kinder den ganzen machen :winking_face: Gestern haben sie 10 Marienkäfer gesammelt, beobachtet und dann wieder auf der Wiese ausgesetzt. Die sind den ganzen Tag unterwegs und erforschen unsere Natur und das finde ich sehr schön. Meine Kinder hält man bei tollem Wetter keine Sekunde im Haus und ich hoffe, dass bleibt auch noch so, wenn sie älter sind. Wir wohnen sehr ländlich. Ein Blick aus dem Fenster und man sieht nur Bäume. Ich bin kein Stadtmensch und werde es auch nie werden. Auch ist es so, dass wir hier kaum Einwohner in der näheren Umgebung haben, die Liguster haben. Die meisten setzen Tujas und lassen die wachsen, aber Dein Denkanstoß ist natürlich sehr willkommen und ich finde es auch wichtig den Kindern diese Problematik zu erklären. Leider ist unsere Gesellschaft im Allgemeinen darauf programmiert erst etwas zu unternehmen, wenn es meist schon zu spät ist und das ist in allen Bereichen unseres Lebens zu beobachten. Aber sich darüber den Kopf so dermaßen zu zerbrechen, bringt am Ende nicht viel, denn wir kleine Bürger sind leider gegen die Dummheit unserer Gesellschaftspolitik ziemlich machtlos. Man kann nur das beste daraus machen und das versuche ich sogut ich kann. Ich wohne im Saarland und hier wird schon einiges für die Umwelt gemacht. Wir haben im Ort ein Naturwildpark, den wir jedes Jahr sehr oft besuchen. Aber im Allgemeinen bin ich da nicht so toll informiert, dass ich darüber jetzt viel diskutieren kann. Aber ich lerne hier bei euch bestimmt sehr vieles dazu. Viel Dank dafür :smiling_face:

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  • Hallo,
    OT:
    Apfelschnecken können bei uns nicht langfristig im Freien überleben, das EU-weite Verbot hat bei uns keinen Nutzen und nur viele Apfelschneckenfreunde verärgert. Gefährlicher sind Signalkrebse als "Teichkrebse" (kann man wirklich kaufen)...
    Vom BUND kann man halten was man will (Kenne keine Aktionen von denen, kann mir blinden Aktionismus aber gut vorstellen), aber Distelfalter züchten die wohl eher für pädagogische Zwecke, statt als Nachzuchtprojekt. Und das ist durchaus Sinnvoll.


    Auch gut zu finden wären Eier vom Landkärtchen, die sind dadurch dass sie turmartig gestapelt sind auf den Blattunterseiten von Brennesseln gut sichtbar. Sie sind oft an Wegrändern in Wäldern zu finden.
    Ansonsten kannst du auch bereits geschlüpfte Raupen suchen, die sind auch weniger empfindlich als frisch geschlüpfte Raupen.


    Viele Grüße,
    Jakob

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