Hallo Leute,
hab heut nicht schlecht gestaunt, als ich ein Männchen meiner diesjährigen Zucht im Schlupfkasten sah.
Der Puppenkasten befindet sich im Keller.
Hat diesbezüglich das schon mal jemand von Euch erlebt ?
Viele Grüße,
Mario
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Neues Benutzerkonto erstellenHallo Leute,
hab heut nicht schlecht gestaunt, als ich ein Männchen meiner diesjährigen Zucht im Schlupfkasten sah.
Der Puppenkasten befindet sich im Keller.
Hat diesbezüglich das schon mal jemand von Euch erlebt ?
Viele Grüße,
Mario
Die Natur spielt gelegentlich verrückt....
Ich hatte das bei der gleichen Art auch schon mal.
Bei mir sind Schwalbenschwänze in einer 3. Generation geschlüpft. Hatte ich auch noch nie...
das machaon in günstigen Jahren eine dritte Generation bildet, ist nicht so selten.
Aber versicolora ??
Ja, E. versicolora spielt gerne mal verrückt. Bei mir schlüpfen regelmäßig Männchen seltener auch Weibchen mitten im Winter oder noch vor der eigentlichen Flugzeit. In Extremfällen auch schon im Herbst. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, aber ich denke da kann man nicht viel machen. Man kann meistens nur hoffen das es nicht so viele sind, sodass man noch genug im Frühjahr hat.
Bei P. machaon gibt es übrigens tatsächlich mehr oder weniger regelmäßig eine dritte Generation das ist nicht ungewöhnlich.
Gruß Dennis
Hallo Mario,
in der Literatur kann man Bemerkungen finden, dass bei E. versicolora eine 2. Generation bei Zuchten erzielt werden kann.
Das ist aber meist ungewollt, weil die Birken bereits im Frühherbst gelbe Blätter bekommen, man muss dann auf andere Futtersorten ausweichen, die oft nur widerwillig angenommen werden.
Der Grund für den vorzeitigen Schlupf ist der Lagerort. Die Kellertemperaturen sind i.d.R. gleichbleibend und zu hoch, Schwankungen bewegen sich meist nur im Bereich von +/- 3o .
Mein Tipp: Puppen untersuchen, wenn noch nicht entwickelt, Kasten sofort ins Freie an einen schattigen und regensicheren Platz stellen. Im zeitigen Frühjahr (ab ca. Februar) an frostfreien Tagen hin und wieder befeuchten.
Viel Glück und beste Grüße
Wolfgang
Natürlich sollte man die Puppen draußen lagern, ansonsten schlüpfen sie ziemlich sicher. Bei mir passiert das allerdings trotzdem, auch wenn sie draußen unter Freilandbedingungen lagern.
Gruß Dennis
Das mit dem frühen Schlupf von versicolora hatten wir doch schon die letzten zwei Jahre immer mal wieder im Forum zu lesen bekommen.
Den Grund konnte niemand in Worte fassen, aber vllt holst du dir die entsprechenden Themen mal über die Suchfunktion.
Hallo Rudi,
werde ich machen, wußte nicht, daß hierzu schon mal was geschrieben wurde.
Bei mir ist auch eine deiner Puppen geschlüpft. Leider Tod, da ich damit nicht gerechnet habe und der Falter sich nicht aufpumpen konnte.
Hallo zusammen,
auch bei mir sind einzelne Falter in den letzten Jahren im Herbst geschlüpft. Wir sollten das im Auge behalten, möglicherweise hat das was mit dem Klimawandel zu tun. Ich habe auch schon bei einigen Pflanzen, die im zeitigen Frühjahr blühen, Herbstblüten beobachten können (z.B. Pulsatilla vulgaris, Epipactis palustris). Das hatte ich früher nie beobachtet.
Gruß
Klaus-Bernhard
Ich denke nicht, dass das etwas mit dem Klimawandel zu tun hat. Dann müssten ähnliche Probleme doch auch mit anderen früh schlüpfenden Arten wie Aglia tau und ähnlichem auftreten. Soweit ich das beurteilen kann ist diese Art von Problem aber ziemlich auf E. versicolora beschränkt und tritt auch nicht erst seit gestern auf. Das ist auch nicht immer in der selben Ausprägung vorhanden, sicher spielen die milden Winter der letzten Jahre eine Rolle, aber ich würde hier jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen. In wie weit man hier parallelen zur Pflanzenwelt ziehen kann halte ich auch für fraglich. Man sollte das ganze sicher mal im Auge behalten, ob eine merkliche Veränderung stattfindet. Ich kann nur sagen das ich diese Problem habe seit ich E. versicolora züchte und das sind jetzt schon einige Jahre, bis jetzt scheint mir kein Trend erkennbar das solche ausreißer häufiger werden.
Gruß Dennis
Es sind bei mir auch nur männliche Falter geschlüpft.
Gruß Mario
Hallo Dennis,
ich habe keine voreiligen Schlüsse gezogen, sondern einen Verdacht geäußert. Deine Argumente entkräften das nicht. Ob das auf E. versicoloria beschränkt ist, wissen wir nicht, weil das eigentlich die einzige sehr frühe Art ist, die wir regelmäßig züchten. Der Vergleich mit Aglia tau hinkt ebenfalls, weil diese Art ja deutlich später fliegt. Außerdem kann jede Art anders empfindlich auf klimatische Veränderungen reagieren. Vielleicht ist E. versicoloria da besonders sensibel.
Ich wollte nur anregen, auf solche Phänomene zukünftig mehr zu achten. Wenn der Klimawandel zu Veränderungen führt - und du kannst sicher sein, dass das aktuell schon bei einigen Arten der Fall ist (z.B. Arealverschiebungen) - wer soll das dann feststellen, wenn nicht wir. Ein reflexartiges "mit dem Klimawandel kann das nichts zu tun haben" ist da wenig hilfreich.
Viele Grüße
Klaus-Berenhard
Ok ich sehe ein das der Vergleich mit anderen Arten nichts bringt. Natürlich reagieren hier verschiedene Arten unter Umständen völlig unterschiedlich. Ich finde aber genauso wie ein reflexartiges " mit dem Klimawandel kann das nichts zu tun haben " ein reflexartiges "das muss was mit dem Klimawandel zu tun haben " wenig hilfreich. Letztlich bewegen wir uns hier auf einem schmalen Grad der Spekulation und es liegen praktisch keine Daten in diese Richtung vor. Von daher ist weder deine noch meine Aussage zu dem Thema verkehrt. Ich denke nur das E. versicolora generell durch die frühe Flugzeit sehr empfindlich an die Temperaturen bei der Überwinterung gekoppelt ist, die im Idealfall im Frühjahr den Schlupf auslösen. Vielleicht ist es aber auch was ganz anderes und wir sind alle auf dem Holzweg. Wenn einer dazu eine Studie machen möchte würde ich das begrüßen, bis dahin ist das eben alles Spekulation. Im Übrigen ist es völlig klar das der Klimawandel (sei er anthropogen oder nicht) zu Veränderungen bei Arten führt, das war schließlich schon immer so. Bei Schmetterlingen ist es in Mitteleuropa sowieso sehr ausgeprägt, da viele Arten während der letzten Eiszeit stark zurückgedrängt wurden und bei ihrer Ausbreitung erst jetzt wieder hier ankommen. Auf solche Dinge ein Auge zu haben ist wie ich oben schon geschrieben habe in keinem Fall verkehrt und wenn möglich so viele Daten wie möglich dazu zu sammeln ist noch besser. Wir werden ja sehen wie es sich entwickelt.
Gruß Dennis
Dennis,
dann sind wir uns ja prinzipiell völlig einig. Aber nochmal zur Richtigstellung: ich habe nicht reflexartig behauptet, dass das was mit dem Klimawandel zu tun haben muss, sondern nur dass es damit was zu tun haben könnte. Und dieser Gedanke ist ja nicht sehr weit hergeholt. Im übrigen sind wir auf dem besten Weg in eine Warmzeit und nicht in eine Eiszeit, somit hinkt dein Vergleich mit den natürlichen Prozessen in Mitteleuropa leider wieder etwas. Das ist auch für die Tierwelt eine völlig unterschiedliche Situation, da ein Ausweichen in die Höhe oder nach Norden bei uns nur sehr begrenzt möglich ist. Die Erwärmung führt bei vielen Arten zu Arealverschiebungen oder zu einer weiteren Generation im Jahr, auch Veränderungen von Flugzeiten lassen sich dokumentieren. Dieses Thema sollten wir daher alle im Auge haben und fleißig Daten sammeln, um Veränderungen zu dokumentieren.
Viele Grüße
Klaus-Bernhard
Ich denke auch wir sind uns ziemlich einig, es hängt wie so oft an unterschiedlichen Formulierungen, das das etwas mit dem Klimawandel zu tun haben könnte wollte ich natürlich nicht absprechen, das habe ich falsch aufgefasst. Ich habe allerdings meines Wissens nie behauptet das wir auf dem Weg in eine Eiszeit sind, sondern eben genau das Gegenteil, nämlich das sich die Arten seit der letzten Eiszeit (aufgrund der rezenten Warmzeit) wieder in ursprünglich unbesiedelbare Gebiete ausbreiten. Das geht aber eben nicht von heute auf morgen, sodass manche eben erst jetzt dort ankommen. Das ist z.B bei Brenthis daphne oder Cupido argiades zu beobachten. Von daher ist das meines Erachtens auch kein Vergleich sondern eine Beschreibung von Beobachtungen.
Gruß Dennis
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