Aurorafalter

  • Nun ist bei mir der Aurorafalter fällig, als letzter häufiger Tagfalter in der Region den ich noch nicht beim Wickel hatte.


    Dazu ein paar Fragen um die Erfolgsquote zu verbessern :

    Futter: Knoblauchsrauke ist sicher das ergiebigste Futter. Werden auch die Blätter genommen, denn Blüten und Früchte sind doch wenig ergiebig?


    Sind die Raupen tatsächlich kannibalisch veranlagt und wenn ja wie bekomme ich eine größere Anzahl ohne allzu viel Aufwand aufgezogen?

    Bedenkt bitte dabei das die Art bei mir nur eine unter rund zwanzig aktuellen Zuchten ist. Einzelhaltung oder rund um die Uhr bewachen scheidet somit aus.


    Wie sollte man die Puppen bis zum Herbst lagern wenn man nur einen Südbalkon hat (von Mai bis September entomologisch nicht nutzbar)?

    Möglicherweise im kühlsten Raum der Wohnung auf Erde (analog zu Kätzcheneulen) oder auf einem Sieb über einer Wasserdose?

    Oder sind die Puppen so robust das man da gar keine Faxen mit machen muss???

    Was wäre da die beste Variante?

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  • Wenn die Blüten und Früchte aufgefressen sind, fressen sie auch Blätter. Ja, die sind Kanibalen, einzige Chance ist, sie einzeln zu halten, bewachen ist dann nicht nötig. Nicht umsonst wirst du nur jeweils ein Ei pro Futterpflanze finden. Sie verpuppen sich an den Stengeln, die du dann problemlos zusammen :grinning_squinting_face: lagern kannst, nicht zu warm und nicht zu trocken, am besten schattig im Freien, falls möglich.

  • Das ist ja einer der Punkte: Wenn man lediglich einen Südbalkon hat ist Freilandlagerung kaum möglich. Jedenfalls nicht vor September.


    Ab welchem Stadium werden sie bissig?

    Normalerweise passiert das ja nicht gleich zu Beginn - lediglich die garstige Rittersporneule beißt schon im L1...

    Und - töten sich auch gleichgroße Raupen?

    Oder greifen sie nur Schwächere an?

    Wie schon erwähnt, muss jede Vereinfachung genutzt werden - andere Zuchten verlangen bei mir ebenfalls Aufwand und Mühe.

  • Sie sind gleich von Anfang an kannibalisch, d.h. sie fressen auch die anderen Eier. Das beste ist wirklich 1 Ei oder 1 Raupe pro Stiel oder Pflanze. Vielleicht hast du kleine Vasen oder Epruvetten, wo du jeweils eine Pflanze hineingibst, mit Abstand zueinander, dann kann nichts passieren. Der Aufwand ist eher groß am Anfang beim Separieren, nachhher beim Futterholen eher gering, da sie nicht viel fressen.

    Bis zum Herbst lagern ist kein Problem, gib sie in eine kleine Schachtel oder gib die Stengel mit den Puppen in eine Vase und lass sie im Zimmer stehen ( nicht in der Sonne) .Im Winter sollen sie kühl stehen. ( Garage, Keller, Balkon) Sprühen ist nicht notwendig.

    Viel Glück!

  • Ich hab die immer nur auf gepflanzter Knoblauchsrauke gezogen. Im Zimmer als Zimmerpflanze gewissermaßen. Kanibalismus konnte ich nicht beobachten. Sie fraße erst die Blüten/Fruchtstände später die Blätter.

    Verpuppung direkt an der Pflanze.

    Puppen lagerte ich immer einfach so offen und schattig.



    Hat so immer gut funktioniert.

    Gruß, Heiko

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  • einfach ne ganze Reihe Eier samt Stängel suchen oder noch besser und leichter, ein W fangen und legen lassen.

    dann einfach ein paar Kunststoffdosen nehmen. Klopapier rein und in dieses Wasser. da dann einfach immer so 10, 12 Stängel mit 1 oder 2 Eiern reinstecken. Fertig. Sie fressen auch fast alles, Ackersenf, Knoblauchsrauke oder Silberblatt. Auch die Blätter. Kannibalistisch sind nur die ersten Stadien, bzw natürlich große vs. kleine, aber wenn genug Futter da ist bringt man ohne Probleme ne ganze Reihe durch. In der Zucht ergeben sich oft weibliche Falter mit minimaler orangener Bestäubung, das ist ziemlich cool!

  • Aktuell hängt der ganze Beutel voll mit Aurorafalter-Puppen.

    Schätzungsweise 70 - 80.

    Das waren Gelege von 4 etwas älteren Weibchen und ich kann jetzt nicht behaupten sie unter besonders großzügigen Platzbedingungen gehalten zu haben.

    Trotzdem schätze ich den kannibalismusbedingten Ausfall auf unter 15 Prozent.

    Also ziemlich unproblematisch und besser als ihr Ruf.



  • Hallo Andreas,


    ich züchtete erstmalig Aurorafalter 2021 (7 Raupen) und kann berichten, dass sich die Raupen im Aerarium in Ruhe lassen. Vorausgesetzt, alle haben genug zu fressen. Überwintert wurden die Puppen im Geräteschuppen, wo der Frost des Winters eindringen kann. Der erste männliche Falter schlüpfte am 13. April.


    Bei mir im Garten wächst Knoblauchsrauke, wo praktisch alle Raupen verloren gehen. Vermutlich sind die Ameisen schuld, die ständig in den Blütenständen patrouillieren. Das einjährige Silberblatt wurde noch nie mit Eiern belegt, eignet sich aber sehr gut in der Zucht, wegen den großen Samenschoten.


    Das relativ unbekannte Turmkraut wurde im Mai sehr gut von den Aurorafaltern angeflogen, ebenso die Gewöhnliche Nachtviole. In jeden Fruchtstand sitzt jetzt eine Raupe.


    Viele Grüße

    Falk

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