Euthrix potatoria Zucht

  • Hallo alle zusammen,


    Ich habe vorgestern ein Weibchen von E. potatoria am Licht gehabt und es zur Eiablage behalten, da ich die Art noch einmal versuchen wollte. Nun hat es mir rund 40 Eier gelegt bevor ich es wieder freigelassen habe.


    Ich hatte mir vor ein oder zwei Jahren schon einmal Eier bestellt, aber die Raupen sind schnell eingegangen. Ich weiß nicht woran das lag. Deshalb wollte ich diesmal im Voraus nach Tipps fragen. Ich hatte die frisch geschlüpften Raupen in eine kleine Box mit Gaze drüber gegeben, Küchenpapier auf den Boden, Schilf- und Grasbüschel reingelegt und ganz leicht gesprüht, da die Raupen ja gerne an kleine Wassertropfen zum Trinken gehen. Die Box habe ich dann dunkelgestellt und jeden Tag die Box frischgemacht. Nach zwei/drei Tagen waren die Raupen tot. Ich befürchte sie haben nicht einmal angefangen zu essen. Kann man sagen, was ich falsch gemacht habe oder was man verbessern kann? Ich bin mir sicher, dass sie nicht ertrunken sind, darauf habe ich gut geachtet, dass das nicht passieren kann. Würde mich freuen ein paar Tipps zu kriegen, damit die Zucht diesmal erfolgreich verläuft 😊


    Liebe Grüße

    Bela

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  • Auch die Grasglucke kommt in der Zucht komplett ohne Wasser aus!

    Die Feuchtigkeit im Futter reicht immer.

    Bin langsam am Verzweifeln das dieser Unfug Raupen oder Behälter anzusprühen oder anderweitig nass zu machen nicht auszurotten ist.

    In Gefangenschaft ist Feuchtigkeit Todesursache Nummer 1 da dadurch Verdauungsstörungen und Infektionen extrem forciert werden. :see_no_evil_monkey:



    Stelle ganz einfach etwas Schilf ins Wasser


    in etwa das Ganze so aufgebaut wie auf dem Foto. Das ist zwar eine Eiablagedose, aber es ist das gleiche Prinzip. Die Gaze zur Abdeckung engmaschiger wählen und das Loch im Boden zb mit geknüllter Frühstücksfolie abdichten.

    Das Futter muss immer dann gewechselt werden wenn es anfängt zu vergilben...In der Regel hält die Pflanze darin etliche Tage.

    Klappt auch mit jeder anderen Art bzw Pflanze.

    Selbst Weide und Pappel halten darin fast eine Woche.

  • Alles klar, danke für eure Antworten. Ich sprühe eigentlich auch nie, weil ich nur schlechte Erfahrungen damit hatte, aber bei potatoria hatte ich das immer explizit gelesen, dass man sprühen soll. Aber dann weiß ich es jetzt besser und hoffentlich klappt’s diesmal, danke!


    Wie ist das mit dem Wässern? Das führt nicht zu Verwässerung des Futters und damit einhergehende Erkrankungen?


    Liebe Grüße

    Bela

  • Habe nie irgendwelche Nachteile dadurch erlebt - keine Ahnung woher anderslautende Ansagen in der Literatur stammen .

    Es erspart jedenfalls einen Haufen Arbeit da der Fütterungsrhythmus lediglich von der Haltbarkeit der Pflanzen und der Freßmenge der Raupen abhängig ist.

    Bei Dosenzucht muss man in der Regel alle zwei Tage ran.

    Grundsätzlich: Dose lieber zu groß wählen und nicht zu voll stopfen.

    Ansonsten entsteht zwischen den Pflanzen ebenfalls gefährliche Nässe.

    Berücksichtigt man das erspart man sich jedenfalls sehr viel Zeit und Mühe.

  • Moin allerseits,


    ich kann die hier zu lesenden Aussagen zur Einwässerung von Futterpflanzen/Besprühung von Futter vollauf bestätigen. Die Einwässerung kann im Allgemeinen schadlos selbst bei extrem xerothermophilen Raupen erfolgen. Allerdings ist streng darauf zu achten, daß keine Raupenkacke in das Bewässerungsgefäß gelangt; also die Öffnung gut (zB. mit Watte) abdichten. Zudem zeigen viele Raupen eine suicidale Tendenz, indem sie in das Gefäß (bei ungenügender Abdichtung) eindringen und dann jämmerlich ersaufen. Das gewässerte Futter sollte auch nicht allzu lange im Zuchtgefäß verbleiben, da sich sonst natürlich eingetragene Keime in der Brühe stark vermehren können und die fressenden Rp. über den Saftstrom infizieren. Die Wassergefäße bei jedem Futterwechsel gründlich reinigen, am besten mit einem Spülmittel oder, falls stärkere Ablagerungen an der Gefäßwand festzustellen sind, mit einem Peroxid (solche sind zB. in herkömmlichen Haushaltsbleichmitteln enthalten). Damit und mit weiteren Hygienenmaßnahmen (rechtzeitiges Entfernen des Raupenkots, regelmäßige Desinfektion der Zuchtgefäße) sollte bei Zuchten eigentlich nichts schiefgehen (Obwohl - ein weiser Mensch sagte einmal: `Versuche nie, etwas narrensicher zu machen - Narren sind so unglaublich erfinderisch!` :ironie: ).

    Zum Einsprühen:

    Ich habe hier schon in einigen Beiträgen darauf hingewiesen, daß die Verabreichung von nassem Futter ein todsicherer Weg ist, seine Zuchten umzubringen! Daß das Argument "in der Natur haben die Rp. ja auch feuchtes Futter" bei Zuchten nicht sticht, sollte auch dem geistig am einfachsten Gestrickten klar sein, wenn man sich vor Augen hält, daß die Temperatur und die Luftzirkulationsverhältnisse in einem Zuchtgefäß völlig anders sind, als eben im Freiland! Also, werte Züchter, laßt den Unsinn mit dem Einsprühen (wie auch Andreas und andere hier ausgeführt haben), und achtet lieber auf die Hygieneregeln (auch in der Natur kommen die Rp. eher selten mit ihrer Kacke in Kontakt - Ausnahmen bestätigen diese Regel).


    In diesem Sinne,

    beste Grüße

  • ...und von mir auch noch ein Tipp lieber Bela.

    Wie Andreas oben schon schreibt engmaschige Gaze benutzen - ich nehme dazu Damennylonstrümpfe. Gibts saubillig beim Discounter 95 cent oder so. Da kommt Dir kein Räupchen durch und sie sind gut belüftet. Gummi ums Glas oder die Plastikbox und fertig.


    LG

    Rainer


    P.S. Und laß Dich nicht von den komischen Blicken der Anderen abschrecken, wenn Du an der Kasse Damenstrümpfe bezahlst :winking_face: :grinning_squinting_face:

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