Servus zusammen,
gestern war ich wieder einmal im berühmten Forst im Osten Deutschlands, auf der Suche nach L. populi. Interessanterweise fand ich kein einziges aktuelles Hibernarium. Schon im Sommer fand ich nur ganz vereinzelt wenige Eier - ich dachte aber, ich wäre nur zu zeitig gewesen. Gestern konnte ich nur noch 4 alte Hibernarien aus dem letzten Jahr finden (suchte insg. 61 Äste ab). Zudem fand ich nebenbei noch ein Sitzblatt von A. iris und 4 von A. ilia - jeweils ohne Raupe. Dies ist schon verwunderlich. Bei dem Aufwand würde ich in besagtem Gebiet unter normalen Umständen mind. 10-15 Hibernarien aus diesem Jahr erwarten.
Was ich mir nun gedacht habe: diesen Sommer gab es extrem viele Raupen vom Schwammspinner in dem Gebiet. Auch an Pappeln waren sie überall zu finden, ließen kaum ein Blatt unangefressen. Schon im Sommer dachte ich mir, dass allein diese Tatsache für die Eier/ Raupen der Eisvögel problematisch werden könnte. Wäre es nicht aber vielleicht logisch, dass sich die Vögel auf genau diese Massenvermehrung eingestellt haben und dieses Jahr gefühlt den ganzen Wald leer gefressen haben (natürlich dabei dann alles, was ihnen vor den Schnabel kam - also auch populi Raupen)? Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen vllt. bei anderen Arten gemacht? Auffällig sind auch die Sitzblätter von ilia und iris, bei denen ebenfalls die Raupen weggefressen wurden. Komischerweise fand ich nichtmal leere Hibernarien von diesem Jahr - also müssten die Raupen schon vor der Anfertigung weggefressen worden sein (anders als bei Apatura scheinbar)...
Auf jeden Fall erwarte ich für nächsten Sommer wohl eine eher geringe Dichte an Faltern. Bin gespannt, vllt war ich ja auch einfach nur blind gestern und im Sommer (*hoffentlich)
LG,
Toni
PS.: Anbei trotzdem noch ein Bild einer schönen iris-Raupe von vor einigen Tagen aus Göttingen