Verpuppung unter der Erde

  • Guten Morgen Actias-Gemeinde,


    mir steht die Zucht von der mir ersten unter der Erde verpuppenden Art bevor.


    Leider konnte ich durch Suchfunktion und Google keine zufriedenstellende Antwort finden.


    Welche Erde sollte man zur Verpuppung bereitstellen?


    Ganz normale Erde von draußen einfach abkochen?
    Oder vielleicht doch Terrarienbodengrund, wie z.B. Lucky Reptile Jungle Bedding?



    Liebe Grüße


    Dominik

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  • Für solch große/empfindliche Arten gibt es noch bessere Methode, da sich beim Eingraben die Tiere
    oft gegenseitig behindern und Krüppelfalter die Folge sein können.


    Nimm dir etwas rundes, was ein bischen größer ist als die Raupe dick.
    Mache z.B. aus Schreibmaschinenblättern entsprechend viele Röhren.
    Eine Seite umklappen und zutackern.
    Wenn Raupen sich verfärben/sich eingraben/schon in der Erde sind - in die
    Röhre einzeln stecken und mit Wäscheklammer verschließen.
    Datum auf jeder Röhre vermerken. Dunkel stellen.
    Nach 10 Tagen Wäscheklammer entfernen und du kannst "saubere" Puppe in
    Schlüpfkasten geben.
    Geht bei fast allen Arten und man hat bessere Möglichkeit den Zustand zu kontrollieren.
    Viel Erfolg
    Manfred

  • Donnerwetter, was für ein Aufwand. Habe N. Krucki viele mal gezüchtet. An Krüppelpuppen kann ich mich nicht erinnern. Erde habe ich in 40 Jahren Zucht weder abgekocht noch im Backofen gebacken. Ich nehme immer Sand oder Erde aus dem Baumarkt, was gerade da ist und kleine Plaste Blumentöpfe. Ergibt dann keine Biofalter, oder was ist der Hintergrund im Ofen Erde statt Kuchen zu backen und Erde auszukochen?

  • Ich verwende seit vielen Jahren Kokoshumus (ungedüngt).
    Es ist nahezu steril, schimmelt nicht und man kann den Feuchtigkeitsgrad
    individuell anpassen.
    Außerdem kann man es einige Jahe verwenden - einfach alte Kokonreste oder Raupenhäute
    raussammeln und wenn es ausgetrocknet ist - einfach wieder anfeuchten.

  • Die ganz normale 0815-Erde bei mir auf dem Hof (Rabatte) tut es seit fast 50 Jahren ohne Probleme,
    lediglich bei wochenlang liegenden Präpuppen wird das Zeug vorher mal durchgesiebt, für Schwärmer/Cucullien auch mal mit Sand aus dem Buddelkasten gemixt...gab nie irgendwelchen Ärger!
    Zumindest in manchen Punkten macht man sich einfach viel zuviel unnötigen Arbeit....

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  • Der Gedankengang (es ist nicht meine Erfindung!) ist wohl der, dass die Raupe in der liegenden Kartonrolle eine Art Höhle findet, die ihr die Erdhöhle ersetzt.

    jetzt drängt sich mir aber eine ganz wichtige Frage auf:
    Wissen die Leute in Ostafrika überhaupt, dass die Raupen diese Kartonrollen zur Verpuppung benötigen?


    Wenn nicht, kann man ja einen Großtransport dorthin organisieren!!!
    Nicht, dass die Art infolge von fehlenden Klopapier-Kartonrollen ausstirbt!
    Das könnte man ja mit einfachen Mitteln verhindern.

  • Klopapierrollen/Küchentücherrollen in Bayern habe einen Durchmesser von ca. 4cm.
    Der Durchmesser der Rolle sollte nur ein bischen größer sein als der Durchmesser der Raupe.
    Die Länge der Rolle muß nicht viel länger als die Raupe sein.


    Ich glaube nur sehr wenige Raupen sind mehr als 3,5cm dick.
    Röhre sollte schon relativ an die jeweiligen Raupen/Durchmesser angepasst werden.


    Schreibmaschinenpapier ist glatter als Zeitung und ich benutze es bevorzugt,
    weil manche Raupen noch daran knabbern (Druckerschwärze, Farbstoffe) und ganz
    wilde sich durch nicht mehrfach gerolltes Papier herausfressen.
    Unbedingt finster stellen.

  • jetzt drängt sich mir aber eine ganz wichtige Frage auf:
    Wissen die Leute in Ostafrika überhaupt, dass die Raupen diese Kartonrollen zur Verpuppung benötigen?


    Wenn nicht, kann man ja einen Großtransport dorthin organisieren!!!
    Nicht, dass die Art infolge von fehlenden Klopapier-Kartonrollen ausstirbt!
    Das könnte man ja mit einfachen Mitteln verhindern.

    Im Hinblick auf die Fragestellung in Beitrag 1 ein wirklich gelungener Beitrag ...


    Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass sich an Diskussionen hier im Forum immer weniger Leute beteiligen ? Langsam wird mir auch klar, warum.


    Und tschüss !

  • Moin Hans,


    sicher ist mein Beitrag etwas überspitzt!
    Aber ich sehe da folgenden Hintergrund.
    Wir als Züchter haben da auch etwas Verantwortung unseren Zöglingen gegenüber.
    Daher erachte ich eine artgerechte Haltung als Grundbedingung für unsere Zuchten.
    Die Frage ist doch, warum sollte man einer Art, die sich seit hunderten von Jahren in
    der Erde verpuppt, ihr das verweigern? Sicher tut sie es auch in anderen Behelfsmitteln -
    was aber weder nätürlich noch sonst etwas ist. Sie tut es ausschliesslich nur, weil man ihr
    keine andere Möglichkeit gelassen hat.

  • Hallo Leute,


    vielen dank für eure Zahlreichen Tipps und Hilfestellungen.
    Ich denke, ich habe nun genug in Erfahrung bringen können um ein wenig auszuprobieren sobald die Zucht losgeht.


    Natürlich sollten sich Züchter um eine Artgerechte Haltung bemühen.
    Einige Hilfsmittel zur Verpuppung zuzuziehen soll wohl einfach nur die "Effizienz" fordern und im gesamten die Kontrolle erleichtern.


    Zum Streit:


    Als Anfang 20 jähriger freue ich mich, von so (meistens) so alten Hasen wie euch an die Hand genommen zu werden und von eurer mitunter 40-50 jährigen Erfarungen zu profitieren.


    Ich kann auch verstehen, dass sich in dieser Zeit einige unterschiedliche Meinungen gebildet haben.


    Aber vergesst nicht, eure individuellen Meinungen und Erfahrungen haben sich für euch alle bewahrheitet, sonst würdet ihr das nicht schon so lange erfolgreich betreiben.


    Ihr, bzw. wir haben so ein tolles und interessantes Hobby, niemand sollte sich wegen so Dingen streiten, das ist für mich als Anfänger wirklich anstrengend.


    Hört auf in Schwarz u. Weiß zu denken, es gibt auch Grau!



    Ich danke euch für eure Hilfe


    Dominik B.


  • Hallo zusammen,
    sorry wenn ich mich hier so einklinke aber ich bin in derselben Situation wie Dominik vor einigen Tagen.
    Ich habe diesbezüglich auch schon einiges gelesen, habe aber noch eine kleine Frage.


    Ich habe einige Smerintus ocellata Raupen welche ich in einem großen Terrarium an gewässerten Futterpflanzen halte.
    Ein der der größeren Raupen hat jetzt die Futterpflanze verlassen und dreht fleißig Ihre Runden auf dem Glasboden,
    hat sich aber für mich noch nicht markant verfärbt…
    Soll, kann ich die Raupe jetzt in eine der besagte Röhre stecken oder soll ich noch etwas abwarten ?


    Viele Grüße Mario

  • Ich darf meine Vorgehensweise ins Spiel bringen, die ich sehr erfolgreich seit vielen Jahren z.B. bei A.atropos, Brahmaea hearseyi, S.ocellata, S.ligustri und vielen mehr anwende.
    Wenn sich die Raupen verfärben, gebe ich sie in Kunststoffbehälter, z.B. eine leere runde Ramadose. Dahinein gebe ich ein, zwei Küchentücher und feuchte sie leicht an. Dann lasse ich die Raupen in Ruhe, bis sie ihre Puppenwiege im Krepp gebaut haben und sich verpuppt haben. Die Dauer ist artspezifisch und relativ stabil. Sind die Puppen ausgehärtet, entnehme ich sie und lege sie in einen Schlupfbehälter mit angefeuchteten Sägespänen/Kleintierstreu. Fertig. Kein Chichi, nix Erde! Simpel und funzt immer...

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