Warum sammelst du Schmetterlinge?

    Ich befasse mich erst seit ein paar Wochen mit dem Thema Entomologie. Hier im Forum habe ich jetzt schon öfter abfällige Kommentare gelesen über Anfänger, die sich große bunte Schmetterlinge als Tütenfalter kaufen und sie präparieren wollen. Das trifft bei mir lustigerweise genau zu. Ich bin tatsächlich über die schöne Optik zu den Tierchen gekommen. Jetzt frage ich mich natürlich, warum so viele Profis oder die "besseren" Sammler dann das Hobby betreiben, wenn es da wohl eher nicht auf die Optik ankommt.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass viele ein Interesse dran haben die Arten zu züchten und zu dokumentieren. Wollt ihr dann an eurem Lebensende euer Machwerk an Museen spenden?

    Ich würde gern mal ein paar verschiedene Hintergründe hören, wie ihr so zu dem Hobby gekommen seit und was euch so antreibt.

    Und nicht zuletzt will ich nochmal eine Lanze für die blutigen Anfänger brechen die Morphos sammeln.. ich finde auch das sei einem doch als Hobby gegönnt. Auch wenns vielleicht dann nicht die anspruchsvollste Sammlung der Welt ist und man nicht gerade der Wegbereiter der Entomologie des 22. Jahrhunderts wird.

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    Ich sammele gar keine Schmetterlinge, man könnte mir also vorwerfen, dass ich zu dem Thema nichts sagen sollte. Ich bin aber als wissenschaftlich arbeitende Person der Meinung, dass Sammlungen unersetzlich sind. Fotos oder jegliche digitale Reproduktionen können und werden niemals den Informationsgehalt konservieren können wie die konservierten Tiere selbst. In vielen Fällen kann man nur mit den tatsächlich vorhandenen Exemplaren nach Jahrzehnten bestätigen, dass eine Art an einem Ort x tatsächlich mal vorkam. Mit ungenauen Funddokumentationen geht das oft nicht mehr. Rückwirkende DNA-Analysen, neue Artzuordungen, systematische Revisionen, morphologische Untersuchungen, all das kann man wirklich gut oder überhaupt nur mit den Originaltieren machen. Artbeschreibungen würden ohne Typusexemplare gar keinen Sinn ergeben, weil man kein "Maßstab" hätte an dem man diese Art definiert. Wann ist es eine neue Art wenn ich nicht weiß was die ursprüngliche Art ist? Von daher: Sammlungen sind ein unschätzbar wertvolles wissenschaftliches Werkzeug.

    Was das sammeln zum reinen Privatvergnügen angeht: Sehe ich eher kritisch. Meine persönliche Meinung ist, dass es sich immer noch um Lebewesen handelt. Auch wenn der Verlust für die Populationen gering ist und Insekten nach derzeitigem Stand keinen Schmerz oder sonstige Empfindungen verspüren, bin ich nicht dafür Tiere zu töten wenn es keinem überwiegenden Zweck dient. Der Grund "weil es schön aussieht" ist für mich kein guter Grund ein Tier zu töten. Ich finde Tiere sehen in ihrem Lebensraum lebend um einiges schöner aus. Wenn eine Sammlung schlecht etikettiert ist und damit null wissenschaftlichen Wert hat, ist das in meinen Augen eine ziemliche Verschwendung und nicht wirklich zu rechtfertigen. Ein bisschen könnte man das als Abbild vom generellen Umgang des Menschen mit Tieren und der Natur sehen. Wir nehmen uns weil wir es wollen, nicht weil wir es brauchen.

    In diesem Sinne: Lasst die endlose Diskussion beginnen.

    Grüße Dennis

    P.S.: Vielleicht sollte ich noch zur Frage ergänzen wie ich zu dem Hobby gekommen bin: Ich fühle mich seit ich ein kleines Kind war sehr verbunden mit allem Lebenden und bin unheimlich fasziniert davon. Tatsächlich habe ich auch mit dem Sammeln angefangen, fand es aber ziemlich schnell ziemlich blöd das umzubringen was mich eigentlich fasziniert. Ich habe festgestellt, dass es so viel interessanter ist einem Insekt dabei zuzuschauen wie es durch das Gras läuft oder was auch immer macht und wie es sich dabei verhält. Deswegen hab ich dann das Fotografieren für mich entdeckt, weil dabei kann man das prima machen.

    I collect insects because I enjoy experiencing them, I breed, and don't buy deadstock, except for the few pairs of Ornithoptera I have. How it all started? Who knows,

    While I label specimens with data I consider relevant, it's not museum fodder. The issue of disposing of one's

    possessions after death is a problem, I have a book collection, a collection of vintage comics, books, and toys,

    things that mean something to me, and possibly no one else, especially by the time I die, because few will

    be interested in my collection of Marx dinosaurs or Aurora kits, certainly, if my heirs are careful, there is a lot

    Of value lying about the house. The subject of an insect collection disposition has been discussed in the forum

    at Insectnet.com, and it can be complicated, of course, one can always donate their material before it's left

    in an estate, that's if you can find a qualified curator interested in accepting your specimens. Personally,

    selling off my treasures and counting the money while I wait for death would make it all seem like a waste

    Of time.

    Danke für eure Antworten 👍

    Wäre auch komisch gewesen jetzt zu erwarten, dass jeder meinen Einstieg gut findet.

    Ich bin eigentlich auch nicht so für das sinnlose töten von Lebewesen. Aber ich denke, wenn man die paar Exemplare hat, auf die ich dann wahrscheinlich komme und ich dann die nächsten 30+ Jahre was davon habe, kann ich es für mich rechtfertigen. Aber ich verstehe auch die, die das doof finden.

    Labeln werde ich sie, wenn ich kann, da versuche ich mein Bestes. Aber ich glaube jetzt nicht, dass das den größten Unterschied der Welt macht, weil meine Sammlung eh nicht bei den Profis landet.

    Wir können nur schützen was wir kennen.. das stimmt. Ich glaube kaum, dass ich mir jetzt in ein paar Wochen Wissen aneignen kann wofür andere Jahre brauchen aber mich interessieren die Schmetterlinge, wie man sie züchtet, wo sie herkommen, wie sie getötet und präpariert werden auch.

    Züchten könnte ich mir prinzipiell auch vorstellen, aber ich hab nur ne Wohnung und kenne in näherer Distanz keinen bei dem ich Futter holen könnte außer im Wald. Da müsste ich tatsächlich bevor ich das in Angriff nehmen würde nochmal die Gegend erkunden, wo man dann auch eine sichere Futterquelle her bekommt.

    Ich würde mich freuen bei noch mehr von euch zu lesen wie sie zum sammeln gekommen sind und wie euer ethisch-moralischer Standpunkt dazu ist.

    jeder fängt klein an und aller Anfang ist schwer.

    Es ist ein Hobby dass man bis ins hohe Alter betreiben kann.

    Wenn man will bekommt man Kontakte in die ganze Welt und wer gerne reist,

    der kommt daduch an die "unmöglichsten" Orte.

    Niemand fängt mt grauen, kleinen, häßlichen Motten an - es ist fast immer der Morpho, Seidenspinner, Schwärmer ...

    Das ist normal.

    Wer dabei bleibt spezialisiert sich "irgendwann".

    Er wird zu Botaniker (Futter), kennt sich geogaphisch aus, wird zum Sprachenkünstler (alleine in Äthiopien über 50 Sprachen),

    isst irgendwann fast alles und hat Freunde, die er sonst nie kennergelernt hätte.

    Ich beschäftige mich seit ca. 60 Jahren mit dem Thema und lerne nie aus.

    Trotz meines Alters habe ich viele Kontakte zu jungen Leuten und natürlich auch zu erfahrenen Hobby- und

    Berufsentomologen.

    Ein "Rentenloch" oder nichts zu tun bei "Corona" gibt es nicht.

    Wenn du Freude daran hast und weitermachen willst, so empfehle ich dir meine Veranstaltung TRAUSCHENDORF.

    Entomologen jeden Alters, mit und ohne Erfahrung, gesellig beieinander.

    Sich Kennenlernen, Erfahrung und Material austauschen, oder einfach nur dabeisein.

    Schau mal die Bilder unter obigen Stichwort im Actias an.

    Viel Spaß, mach weiter,

    wichtig ist das es Freude macht,

    Manfred

    Liebe Sara

    ich schließe mich Manfred an. Ich bin durchs Fernsehen darauf gestoßen vor über 40 Jahren. Dort hat damals ein Junge bei "Jugend Forscht" im Themenbereich Biologie den 3. Platz belegt da er was neues über Laufkäfer heraus gefunden hat. Damals fragte ich mich was ist ein Käfer was ich ein Schmetterling - ich wusste zwar das beides Insekten sind. Durch einen ehemaligen Freund meiner Mama der Franz Bachmeier der von Beruf Entomologe war in der Bayrischen Staatssammlung (heute Zoologische Staatssammlung München), bin ich zum Sammeln gekommen.

    Das ein Sammlung nach den Ableben in ein Museum kommt ist nicht sicher. So lagert nach dem Ableben vor über 10 Jahren die von meinen ehemaligen Tauschpartner K. J. Kleiner die Sammlung, im Sammlungszimmer da seine Frau niemand ins Sammlungszimmer lässt. Die Speckkäfer feiern eine riesige Party in dne 150 Kästen die mein Freund hatte.

    Meine erste Sphingidae Sammlung ist schon in Natural History Museum in London seit 2010.Mein zweite Sammlung kommt nach meinen Ableben auch ins NHM - da ich beide Sammlungen zusammen bringen will ins gleiche Museum.

    Liebe Grüße Michi

    So jetzt komme ich auch mal dazu meine Story zu erzählen...

    So weit ich mich zurückerinnern kann, habe ich mich für Tiere interessiert. Es gibt ja auch so einige Phasen bei kleinen Kindern, die sich auf kreuzen. Phasen wie Beispielsweise Fußball, Traktoren, Autos oder so etwas in der Art. Egal wie sehr meine Eltern versucht haben mir so ein "Hobby" oder Interessengebiet einzuflößen, es hat nie funktioniert. Mein Interesse lag immer bei den Tieren.

    Ein besonderes Interesse lag den Insekten und Fischen, Echsen und Amphibien. Wahrscheinlich wegen ihrer versteckten Lebensweise und des Aussehens.

    Dann kam ich in den Kindergarten und habe mir alles angeschaut was es gab. Dort gab es auch ganz viele Marienkäfer im Sandkasten. Die habe ich immer mit meinen Kumpels umhergeschleppt und sonst wo hingesetzt. Besonders die schwarzen, also Harmonia axyridis haben mir gefallen. Fand man so einen, war das was ganz besonderes. Mir fällt auch gerade ein, wie Beeinflussbar kleine Kinder sind. Das war alles meine "Schuld", dass die anderen Kinder mitgemacht haben... Meine Kindergärtner habe ich mit meiner Euphorie damit anscheinend auch begeistert. Vorletzte Woche habe ich eine alte Kindergärtnerin von mir gesehen bei der Walduntersuchung. Sie wusste sofort das ich es war und hat Geschichten von Früher erwähnt.

    Dann kam ich in die Grundschule. Eine klasse Lehrerin. Währenddessen bin ich auch mal kurz zu Vögeln gewechselt, aber im allgemeinen galt mein Interesse aller Tierarten. Das hat sich dann so bis bis zum Ende gezogen. Jedoch habe ich mich langsam von Insekten distanziert. Habe sogar Berührungsängste bekommen dadurch. Ich reduzierte mich auf Reptilien, Amphibien und Fische.

    Die Weiterführende Schule kam logischerweise danach. Da wurden meine Kompetenzen in der Rubrik Biologie Frage gestellt und mir einen Stein in den Weg gelegt. Nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir" habe ich es geschafft. Danach habe ich aber eine bessere bekommen und immer gefachsimpelt. Immer runtergemacht zu werden von einer Person ist nicht schön. Da kann man nicht aufblühen. Und währenddessen, im Jahre 2015 fand ich einen Oxythyrea funesta in einer Erdbeerblüte im Garten. Ich war hochgradig begeistert! Mein Interesse an Insekten begann wieder aufzublühen. Ebenfalls der Start meiner großen Liebe der Blatthornkäfer. Ich versuchte Sammlungen anzulegen und habe Wald und Wiese abgesucht. Leider vergebens, da ich damals noch nicht in der Lage war "besondere" Arten zu fangen. Die Lurche, Reptilien und Fische jedoch waren noch da. Erstere beide jedoch langsam schwindend. Im Sommer machte ich mich auch auf die Suche nach Lucanus cervus. Leider bis heute niemals gefunden. Habe auch immer an der falschen Stelle gesucht. Laut meinen Nachbarn kommt er nur in einem Teil meines Ortes vor. Die Zeit verging und ich habe mich in die Meeresbiologie verliebt und alle möglichen Fischarten gehalten. Das ging so lange, bis ich meine Projektarbeit schrieb. Leider besaß ich zu viel Wissen, weshalb ich es zu wissenschaftlich geschrieben habe. 5 mal musste ich deswegen neu anfangen. Das Endergebnis hat mir nicht gefallen, da es mir zu primitiv war. Aber in der Zeit kam mein Großonkel ins Spiel. Seine Frau hat endlich seine alte Sammlung vom Dachboden geholt. Er hat früher Studenten betreut und diese mussten eine wissenschaftliche Sammlung anlegen. Daher hatte er einige Kästen, die ich schon als kleines Kind immer sehen wollte. Nun waren sie da und er schenkte mir einen leeren Kasten und ein paar Nadeln. Der wahre Beginn...

    Ich fing an zu präparieren und zu sammeln. Habe hier viele neue Kollegen und Freunde gefunden. Konnte mich selber verbessern und ereignete mir immer mehr wissen an. Nun arbeite ich nebenbei noch an einigen Projekten und Leute kommen für Bestimmungsanfragen zu mir. Jedoch war mir das zu wenig. Mir hat es so gut gefallen, dass ich mehr wollte. Und nun engagiere ich mich so weit wie es geht in die Entomologie. Es geht immer noch ein bisschen mehr und das ist meine Devise. Was ich machen kann, das mache ich. Wenn manmal bedenkt wie unproduktiv bei anderem bin ist das beeindruckend. Beispiel - Gartenarbeit: Ich will die Steine nicht bewegen, da ich ja Erde an die Hände bekommen könnte. Vergleich-Entomologie: Ich drehe alle möglichen Baumstümpfe und Steine um ohne Probleme, in der Hoffnung das was darunter ist. Wenn nicht, dann wird die Erde oder anderer Dreck abgeklopft. Ich bin übrigens Arachnophobiker. Im Hobby juckt es mich fast nicht. Und das ist gut so und deswegen bleibe ich bei der Entomologie. Sie ist das einzige was mich auf Hochturen bringt und mir Lebensfreude einhaucht. Man muss nämlich erwähnen, dass ich "alles" hasse. Und das macht natürlich nicht viel Spaß. Das änderte die Entomologie. Nun habe ich endlich die Lebensfreud, die andere bei ihren Hobbys empfinden. Und wie mehr ich machen kann, desto besser wird es. Ich theoretisch eine ganz andere Person wenn ich das mache. Aus diesem Grund habe ich den größten Teil meiner Freizeit diesem Teil der Zoologie gewidmet. Einige finden es komisch und ich sollte nicht so viel machen und mir auch andere Hobbys suchen. Tja, hab ich es bisher gemacht? - Nein. Und in Planung ist es auch nicht.

    So, das ist meine Geschichte wie ich zur Entomologie gekommen bin und plane bei ihr zu bleiben.

    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

    Some nice and detailed posts, curiosity is the guide for the worthwhile.

    I like getting out in the field, but travel only locally, within my state.

    Ethics can be a somewhat subjective subject when taking animals out of nature,

    I think about the absence of the animals I bring home, and typically limit that to either upgrading,

    Or specimens I'm missing, but I'm not a scientist, and research can take thousands

    Of specimens over time, on that note, mere collecting, even on a large scale is not generally

    Going to reduce populations or cause extinction, it's habitat loss.

    Rearing is a great way to expand your experiences, but it can be problematic as to

    being able to care for your animals. Difficult without space, or access to food plants.

    Ich erzähle meine Geschichte auch gerne. Auch ich habe mich schon immer sehr für Tiere interessiert und alle möglichen Tierchen gesucht und von Gehwegen oder Straßen gerettet. Das waren meistens Käfer die sonst wahrscheinlich überfahren worden wären. Dann im Alter von 8 Jahren habe ich dann mit einem Kumpel zusammen in seinem Garten Raupen des Zitronenfalters gefunden und erfolgreich in einem Marmeladenglas gezüchtet. Den fertig entwickelten Falter fliegen zu lassen war super toll für mich damals und ist es auch heute noch. Danach habe ich einige Jahre lang keine Schmetterlinge mehr gezüchtet bis ich mich mit 14 Jahren wieder daran erinnerte und erneut Raupen züchten wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings keine Ahnung wo man welche finden könnte, hatte aber mal gehört dass es an Brennesseln welche geben soll. An einer Stelle mit vielen Brennesseln bin ich suchen gegangen und nach kürzester Zeit fündig geworden und nahm 6 Tiere mit. Ich wusste nicht was daraus wird bis gute 3 Wochen später 6 Kleine Füchse schlüpften. Rückblickend hatte ich da ziemlich viel Glück gehabt weil es ja auch eine Art gewesen sein könnte, die sich unter der Erde verpuppt... . Ab da begann ich mich immer mehr mit den Tieren zu beschäftigen, zu recherchieren und auch immer mehr zu züchten. So habe ich zur Zeit immer etwa 7 Zuchten pro Jahr. Das ist zwar kein Vergleich zu manch anderen hier, aber ich habe nicht ewig viel Zeit und will mich ordentlich um alle Tiere kümmern können. Daher habe ich selten mehr als 2 Arten gleichzeitig im Raupenstadium hier. So habe ich seit 2015 eine Lindeschwärmerzucht am laufen, die jedes Jahr über Freilandanflüge am Leben gehalten wird. Mit Ligusterschwärmern ist es da ähnlich jedoch hatte ich bis 2018 kein Glück und immer nur männliche bzw. parasitierte weibliche Raupen gefunden. Seit dem züchte ich die jedes Jahr und mache Freilandanflüge. Freilandanflüge finde ich immer besonders spannend und es beeindruckt mich dass die Männchen es schaffen die Weibchen jedes mal zu finden. Was das sammeln angeht teile ich voll und ganz die Meinung von Dennis. Für wissenschaftliche Zwecke ist es das beste Mittel in der Entomologie. Andersfalls sage ich immer Schmetterlinge sind keine Briefmarken die man sammelt sondern lebende Tiere, die nicht einfach getötet werden sollten. Daher dokumentiere ich meine Zuchten immer mit reichlich Fotos in allen Stadien. Die Falter lasse ich sofern sie aus meiner Gegend kamen immer frei. Für Exoten habe ich einen geräumigen Flugkäfig, in dem sie sich neben dem Fliegen auch auf die Fortpflanzung konzentrieren können. So das sollte es soweit sein, falls doch nicht kommt sicher noch was.

    Beste Grüße, David

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    Hallo zusammen!

    Da erzähl ich nochmal kurz meine Geschichte....

    Also ich kam zu den Faltern, weil ich die Leere eines Verlustes ausfüllen wollte, unbewusst. Ich war so deprimiert, das ich aus lauter Langeweile auf Youtube Tiervideos sah um mich aufzuheitern.

    Da sah ich das Video von unsem Lieben Falterfreund Bart Coppens, ich glaube es hiess " cute pet moth". Da flogen sie : Argema Mittrei, Attacus Atlas, Actias Luna und die Rosy Maple Moth...ich war wie verzaubert. Dann suchte ich im Internet nach Infos über Attacus Atlas und siehe da..man konnte Kokons kaufen! Das tat ich dann und besorgte auch einige Flug- und Zuchtkäfige. Ich konnte es kaum erwarten und die überwätigende Freude beim ersten life erlebten Schlupf war so gross, das ich alle Traurigkeit vergass. Seit dem hänge ich an Faltern und Insekten, auch an Tieren generell.

    Das sich kümmern um Raupen und Falter macht so viel Freude! Anfangs hatte ich noch nicht präpariert. Als ich dann aber einige perfekt erhaltene, natürlich gestorbene Falter bei mir hatte, entschied ich mich dazu, sie zu präparieren. Ich lernte es und nun präpariere ich die schönsten unter meinen Faltern, aber auch die mit Macken und Lebensspuren präpariere ich und verwende sie für Kunstobjekte und Schmuck. Meine besten Präparate stelle ich gelegentlich auf Märkten und Tag der offenen Türen, in Museen etc aus. Ich präpariere nur von mir selbst gezüchte und eines natürlichen Todes (also nach Ablauf Ihrer Lebensspanne) gestorbene Falter.

    Ich habe auch eine schöne Sammlung geschenkt bekommen, alt aber gut erhalten. .-)

    Dieses Hobby ist so vielseitig und ich entdecke immer wieder neue Aspekte. Man lernt jeden Tag etwas neues dazu, macht spannende Beobachtungen und erlebt die Metamorphose quasi Life mit!

    Ich kann mit Recht behaupten das mich die Falter gerettet haben, auf eine wunderbare Weise und in jeder Hinsicht, wie ein Mensch gerettet werden kann. Und dafür bin ich jeden Tag von Herzen dankbar.

    :red_heart: :falter:

    Liebes Forum, warum ich hier bin so eine Geschichte meiner zwei Sammlungen. Ich war in der Scheidungsphase von meiner Ex mit der ich 16 Jahre zusammen war vor der Entscheidung gestanden meine erste Sammlung zu verkaufen - aus Platzgründen. Ich war in einer Umbruchstimmung und fragte meinen Freund Ian Kitching aus dem Natural History Museum in London nach Sphingidae Sammlern die eine komplette kleine Sammlung kaufen könnten. So bin ich an 5 oder 6 Adressen gekommen in Deutschland, Frankreich und Italien. Ich wollte diese nur komplett verkaufen. Meine erste Sammlung umfasste über 400 Arten nur Tropen in nur 1400 Exemplaren. Unter den Adressen war Jean Marie Cadiou der weltweit größte Private Sammler der Interesse an der Sammlung zeigte. Ich verkaufte Sie guten Gewissens und wollte vielleicht eine andere Gruppe an Insekten sammeln war kurz meine Überlegung.

    Da ich schwer erkrankte einige Monate später so behielt ich vom Verkauf meine Literatur und mein Wissen das ich 20 Jahre mir aneignete. Ich bin seit dem Schwerbehindert und wollte mich ablenken. 2005 entschloss ich mich wieder alte Kontakte herzustellen wie meinen mittler weilen verstorbenen Tauschpartner Klaus Jürgen Kleiner aus Idar-Oberstein das er interessante Tiere mir anbieten sollte. Das ich wieder Anfangen werde so auch Ian im NHM aus London das ich vielleicht wieder mit Fragen in ein Paar Monaten an ihn herantreten werde. Beide freuten sich das ich wieder Anfangen wollte. Ich wollte wieder mit meinen Sphingidae arbeiten und suchte neue Kontakte für Originalausbeuten wo ich in der EZ inserierte. Monate später nach mehreren Umzügen fand ich einen Artikel der in der ersten Sammlung über Bestäubung von Adhemarius sexoculata aus Venezuela an der Orchideen Gruppe Ephidendrum in einer Umzugskiste meinen zweiten Artikel. ich recherchierte nachträglich und brachte ihn zum Druck in der EZ mit Michael Ochse, der mir beim Schreiben half. Von MIchael bekam ich meine mehrere Originalausbeuten aus Kamerun. 2007 starb Jean Marie Cadiou und dann fragte ich mich was nun aus meiner Sammlung werden soll - jetzt habe ich keinen Einfluss mehr. 2010 erfuhr ich von Ian das meine erste Sammlung im Natural History Museum komplett ins Magazin kam. Das war meine erste Flugreise nach meiner Erkrankung ins NHM wenige Monate später, da ich Ian persönlich kennen lernen wollte. 2011 auf Fuerteventura beim Sammeln von Schwarzkäfern für Michael Langer was mit meiner 2. Sammlung geschehen sollte. Ich machte mir damals Gedanken über ein Testament. So entschloss ich mich meine zwei Sammlungen zusammen zu bringen. Ich entschloss mich für eine Schenkung ans NHM. Die Sammlung von Klaus Jürgen rottet in seinen Sammlungszimmer und das sollte nicht mit meiner Sammlung nicht auch passieren.

    Mein Hobby half mir das ich wieder ein "normales" Leben führen kann. Meine zweite Sammlung ist in gleicher Zeit mehr als doppelt so Groß. Habe mittler weilen die Wochen meinen 6 Artikel veröffentlicht. Plane meine zweiten Äthiopien Reise mit meiner Freund Robert Beck. Robert nahm mich 2018 nach Äthiopien mit trotz meines Handycups und das beflügelt mich normal zu werden .

    Das Wissen beflügelt mich und und ich werde bald meine 7 Artikel schreiben. Das Hobby und das Wissen was ich mir aneignete lassen mich meine Krankheit vergessen.

    Grüße Michi

    • Official Post

    Vielen Dank für die offenen Worte von euch allen. Ich habe irgendwie beim Lesen Tränen in den Augen. Aber es sind Tränen der Freude! Schöne interessante und bewegende Geschichten über unser Hobby!

    Ist es nicht erstaunlich wie Hobbys gerade mit Lebenden Tiere uns helfen? Und Freude machen? Wissensdurst und Entdeckergeist wecken? Grossartig!!!!

    Bitte erzählt weiter!

    Es ist schön das dieses Thema gestartet wurde.

    I was originally from Hong Kong and moved to England but I wasn't quite fitting in the place, lifestyle, temperature, school problems on making friends etc. I wasn't too happy back then. until I found the butterfly/moth breeding hobby. It made me make more friends and cheer me up. The hobby actually helped me through the sad times in adapting to a new country. I originally breed beetles but I came across someone selling some eri silkmoth (samia ricini) larva, so I decided to try some. I loved when they came out so I started to get into the butterfly/moth hobby. I think my second moth species I raised is poplar hawks (loathoe populi) as I found a wild female individual. I learned there is actually much deeper stuff about moths. I learned a lot of other stuff like identification of trees and shrubs for the larva; geography, as I always look at maps and stuff to see where my favorite moths and butterflies originated and habitats on where to find them; it made me more out going and willing to go to different places to find them. I pin my butterflies/moths after they naturally died since I can't get the courage to kill them myself. I collect them as they remind me of what I successfully raised. I actually want to be a photographer since I can take great pictures of what I raised and not needing to kill them. I hope this information helps you.:smiling_face:

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    wunderbar

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