Unvollständige Häutung von Raupen

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hatte schon öfter Raupen, bei denen die Häutung unvollständig war.

    Auch wenn es nur ein kleiner Ring um die Raupe war, hat sie sich nicht mehr richtig weiterentwickelt.

    Deshalb habe ich schon mehrfach bei grösseren Raupen zur Pinzette gegriffen und sie von der alten Haut befreit.

    Das hat relativ gut geklappt, ist aber eine sehr deffizile Geschichte.

    Der Raupe gefällt es überhaupt nicht und sie zappelt rum mit ganzer Kraft.


    Habt ihr eine einfachere Methode oder Tipps, wie die Raupe unterstützt werden kann sich doch noch selbst von der alten Haut zu befreien?


    Vielen Dank und liebe Grüsse

    Eva

    :herb: :bug: :butterfly: :cherry_blossom:

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  • Hallo Eva,


    ich denke, jeder der schon mal Schmetterlinge gezüchtet hat, kennt dieses Problem. Die Ursache des Problems liegt meines Erachtens darin, dass Raupen, die sich häuten wollen, sich oft am Ende der Raupe festspinnen, damit sie beim Häuten die alte Haut problemlos herunter bekommen. Wenn man die Raupen in diesem Stadium von der Unterlage entfernt, kann es zu dem von Dir beschriebenen Problem kommen. Deshalb empfehle ich, beim Umsetzen von Raupen in ein anderes Gefäß bzw. beim Reinigen des Zuchtgefäßes darauf zu achten, Raupen die sich häuten wollen, auf der jeweiligen Unterlage sitzen zu lassen. Man erkennt das in der Regel an der nach vorne geschobenen Kopfkapsel.


    Ansonsten versuche ich genauso wie Du es beschrieben hast, bei der Häutung nachzuhelfen. Wenn die alte Haut schon relativ weit nach hinten geschoben ist, sind die Chancen, die alte Haut ohne Beschädigung von der Raupe herunterzuziehen, relativ gut.


    Viele Grüße

    Georg

  • agree with George, when moving caterpillars, make sure they are walking around, and any stationary ones need

    to be transferred with whatever they are sitting on.

    Otherwise a steady hand and the right pair of tweezers, I had this problem with a number of A. atropos larva.

    I'm not entirely sure if the skin simply got stuck, or it was me moving larva, I seem to recall that I would spot

    a larva walking about with the larger part of the shed skin stuck around the rear feet, especially because I try

    avoiding prying off larva to change food plant, it's usually easier to circumvent the will of the larva and cut the

    entire branch. One of the few times a larva can be saved by intervention.

  • Vielen Dank, Georg, kevink und gfp!


    Beim Futterwechsel scheide ich die Raupen immer mit dem Blatt oder Ast ab und setze sie dann an die frischen Pflanzen.

    Ausserdem sprühe ich öfter Wasser, um genug Luftfeuchtigkeit zu haben.

    Aber manchmal kappt es leider doch nicht.

    Die letzte Raupe hing einfach an ihrem versponnen Faden vom Blatt herunter und kam nicht mehr weiter.


    Besonders bei meinen Samia ricini L1 zu L2 hatten ganz viele am Schieber noch ein Stück alte Haut, das dann auch die Kloake verschlossen hat.

    Weil sie noch zu klein waren, um die alte Haut abzupiddeln sind mir diese leider alle verendet.

    Diesen Raupen hatte ich so gut wie nicht bewegt, da sie genug Futter hatten und trotzdem war die Häutung unvollständig.


    Ich hab auch schon die ganzen Raupen angfeuchtet und habe gehofft, dass sie sich alleine aus den Resten befreien kann.

    Aber ohne Hilfe ging es dann doch nicht.


    Vielen Dank nochmal und liebe Grüsse

    Eva

    :herb: :bug: :butterfly: :cherry_blossom:

  • Manchmal liegt es auch an zu eng gehaltenen Raupen, die sich gegenseitig stören. Das betrifft aber eher größere Raupen und nicht die L1/L2-Stadien, da die meist sowieso in Gruppen leben.


    Ich lasse eigentlich nie etwas unversucht, zumal die betroffenen Raupen sowieso dem Tod geweiht wären. Mit ruhiger Hand gelingt es auch mit Lupe und Präpariernadel anstatt Pinzette. Die ist für kleine Raupen einfach zu grob. Mit der Nadel kann man versuchen, die alte Haut vorsichtig abzukratzen, zu ritzen oder abzuheben. Das ist natürlich bei zappelnden Raupen umso schwieriger. Würde mal sagen, ich habe da ca. 40:60 Erfolg. Das ist natürlich über Jahrzehnte gerechnet, da die Fälle ja selten sind.

  • Ja, das Problem kenne kenne ich auch, allerdings nur von Einzelexemplaren. Bei einer Infektion wären sicherlich mehrere Exemplare betroffen.

    Ich vermute, dass das Abstreifen der Kopfkapsel der schwierigste Teil der letzten Häutung ist.

    Interessanterweise gibt es aber auch Berichte, dass in seltenen Fällen eine Teil-Metamorphose stattfindet.

    d.h. es entsteht ein Falter mit einem Raupenkopf. Ich habe noch nie ein Exemplar gesehen, halte die Berichte aber für glaubhaft, da diese zum Teil von renommierten Entomologen stammen.


    Source: https://www.zobodat.at/pdf/Ent…-Stettin_33_0388-0402.pdf

    https://www.zobodat.at/pdf/Int-Ent-Zschr_3_0160.pdf

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  • Und kann man das irgendwie erkennen, ob eine Infektion vorliegt?

    Ja, in dem das Problem rasch um sich greift und die Raupen nach und nach eingehen. Meist beginnend bei den kleinsten .

    Je nach Erreger kann es sich aber auch dummerweise ziemlich in die Länge ziehen, so dass es anfangs nicht auffällt und die Krankheit in andere Zuchten verschleppt wird . Oder der Verlauf ist sehr aggressiv die Raupen werden binnen weniger Tage gehimmelt. Alle Varianten sind drin und beim geringsten Verdacht sollte man darum die Zucht von anderen isolieren und nach jedem Kontakt die Hände desinfizieren. Und beten das der Erreger nicht schon um sich gegriffen hat.

  • Ja, in dem das Problem rasch um sich greift und die Raupen nach und nach eingehen. Meist beginnend bei den kleinsten .

    Je nach Erreger kann es sich aber auch dummerweise ziemlich in die Länge ziehen, so dass es anfangs nicht auffällt und die Krankheit in andere Zuchten verschleppt wird . Oder der Verlauf ist sehr aggressiv die Raupen werden binnen weniger Tage gehimmelt. Alle Varianten sind drin und beim geringsten Verdacht sollte man darum die Zucht von anderen isolieren und nach jedem Kontakt die Hände desinfizieren. Und beten das der Erreger nicht schon um sich gegriffen hat.

    Oh wow, das hört sich ja wirklich schlimm an :emojiSmiley-33:

    So grosse Probleme sind bei meinen Raupen bis jetzt GsD noch nicht aufgetreten :four_leaf_clover: :lady_beetle: :thumbs_up:

  • Hatte häufiger bei A. yamamai das Problem, dass sich die Kopfkapsel nicht gelöst hat. Zu spät bemerkt, kann man da nichts sinnvolles mehr machen. Wenn die neue Kopfkapsel ausgehärtet ist, ist sie einschließlich Mandibeln völlig verformt, und das Tier kann nicht mehr fressen. Als Grund hierfür habe ich eine zu trockene Haltung identifiziert.

    Wenn man unvollständig abgestreifte Haut entfernt und es zu Verletzungen kommt, ist dies meist nicht schlimm. Man erkennt oft Hämolymphe, aber kann nicht erkennen, wo diese austritt (gilt auch für die Entfernung von Raupenfliegeneiern von der Haut). Meist erholen sich die Raupen davon, und manchmal lohnt es sich, den Raupen zusätzlich Wasser anzubieten, denn das Hauptproblem ist im Fall von Verletzungen der Flüssigkeitsverlust.

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