Winterliche Exkursion

    Hallo, liebe Actiasgemeinde,

    Auch im Winter gibt es immer etwas zu entdecken.
    Wer das doch etwas frostige Wetter nicht scheut, kann sich auch im Winter
    auf die Suche begeben.
    So waren wir gestern im NSG Hasbruch (bei Oldenburg) unterwegs um nach Eiern
    von Thecla betulae, Quercusia quercus, Nordmannia ilicis, nach Hibernarien
    vonLimenitis camilla, sowie nach überwinternden Raupen von Apatura iris zu suchen.
    Da wir schon im Vorjahr dort fündig geworden sind ( siehe http://www.falteralarm.de),
    wollten wir es diesmal aber so richtig wissen.
    Wie wir losgingen schneite es zwar noch etwas, hörte dann aber auf.
    Der Schnee als Hintergrund erwies sich sogar als nützlich, denn die Konturen der
    Zweige - und alles, was sich darauf befand - hob sich somit noch deutlicher vom
    weißen Hintergrund ab.
    Nach einiger Zeit wurde mein Begleiter dann auch fündig und entdeckte eine über-
    winternde Apatura iris Raupe auf einem Weidenzweig.
    (im internen Wettbewerb steht es somit 1:1)

    Nach diesem Erfolg beschlossen wir dann, auch noch die etwas weiter entfernten
    Schlehen- und Eichenzweige nach Eiern abzusuchen.
    Leider war unser Unterfangen hierbei nicht von Erfolg gekrönt und der Schnee, der sich
    auf den Zweigen befand, war mehr als hinderlich. Selbst nach Abschütteln blieben
    immer noch Reste zurück und dann noch die kleinen Eier zu finden war fast unmöglich.
    Alles in Allem war es aber ein tolles Erlebnis, das wir demnächst wiederholen werden.
    Noch schnell ein paar weitere Bilder:

  • AD

    Hallo Frank.

    Einfach nur klasse.

    Die wenigen Male, die ich im Winter mal in einem Apatura-Biotop unterwegs bin, schaue ich auch nach Raupen, aber wohl immer zu halbherzig und mit zuwenig Ausdauer. Umso mehr beneide ich dich, dass es dir gelungen ist, diese Raupe zu finden und von diesem schönen Tier solche phantastische Fotos zu machen.

    Und dann gleich eben noch ein riesiges "Danke"!!, dass du sie hier auch für uns alle eingestellt hast.

    Supi. :applaus:

    Rudi

    Hallo Frank,
    ja ich schließe mich Rudi zu 101 % an. :applaus::applaus::applaus:
    Ich bin zwar schon ein alter Mann (um nicht zu sagen: alter Hase), bin bislang aber noch nie auf die Idee gekommen, auch im Winter, sozus. bei Eis und Schnee, nach Eiern und/oder Raupen zu suchen.
    So kann auch manchmal der Vater vom Sohn (alters- nicht erfahrungsmäßig, meine ich) dazulernen.
    Und da ich eigentlich keinen Lehrherrn hatte, von dem ich das eine oder andere abschauen konnte, sondern mir all die kleinen und großen Geheimnisse und Spitzfindigkeiten selbst erarbeiten musste, beschränkte sich die "Winterentomologie" eben auf die eine oder andere Zimmerzucht sowie das "Aufarbeiten der Ernte".

    Danke jedenfalls für die tollen Bilder , die für mich Ansporn und Empfehlung zur Nachahmung gleichermaßen sind.

    Grüße
    Heinz

    Anmerkung:

    für die Suche von Tagfaltern im Winter gibt es übrigens ein tolles Buch,
    auf das letztes jahr schon einmal hingewiesen wurde:

    Buch: Tagfalter suchen im Winter

    http://www.amazon.de/Tagfalter-such…s/dp/3833496436
    (Resonanz)
    http://www.lepiforum.de/lepidopterenfo…ung_hermann.htm
    http://www.entomologische-literatur.de/startseite/akt…ermann-gab.html

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass es bei dieser Eises-Kälte auch noch Raupen zu finden gibt, die nicht erfrieren, obwohl ich ja auch mal welche suchen könnte. :thumbs_up:

    Vieleicht kann man ja auch überwinternde Puppen finden, und wenn man welche findet, sollte man sie nicht in die geheizte Wohnung bringen, oder ? :bibber: :confused_face:

    MFG Nsimba

    Hallo Frank,

    Vielen herzlichen Dank, das Du uns alle an Deiner winterliche Exkursion teilhaben lässt. :thumbs_up:

    Apatura iris Raupen habe ich auch schon gefunden, allerdings haben wir nur Zitterpappeln abgesucht. Das ist 20 Jahre her und war im Vogtland.
    Sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, dass Populus tremula wohl auch die bevorzugte Futterpflanze sein wird. So bin ich eigentlich noch nie auf die Idee gekommen auch Weiden abzusuchen.
    Da es bei uns hier, Umgebung von Greding, aber kaum noch Espen gibt, werde ich meine Suche auch auf Salix caprea ausdehnen. Auf jeden Fall hast Du mich und Annett ganz schön Heiß gemacht. :face_with_tongue:

    Lieber Frank

    Super Beitrag, ich gratuliere zu Deinem Fund. Mir wäre es wirklich auch noch nie in den Sinn
    gekommen bei Schnee Eier oder Raupen zu suchen. Das ist wirklich einmal etwas anderes.
    Ich werde mich auch einmal auf den Weg machen. Drücke mir doch bitte die Daumen.
    Herzlichen Dank auch für die Information zu dem Buch. Ich werde es mir in nächster Zeit
    einmal in einer Buchhandlung anschauen.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochennende

    Gruss, Rolf

    Lieber Frank!


    Klasse, dass Du uns an Deiner Winterlichen Exkursion teilhaben lässt! Herzliche Gratulation zu Deinen Apatura iris – Funden, wunderbare Fotos!


    Das Buch von Gabriel Hermann „Tagfalter suchen im Winter“ kann ich aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen: es ist eine grossartige Stütze für die Feldexkursionen und die Eier- oder Raupensuche im Winter macht riesigen Spass und ist sehr ansteckend!

    Ich habe früher schon Hibernarien vom Kleinen Eisvogel (Limenitis camilla) und Eier vom Nierenfleck (Thecla betulae) im Winter gesucht und auch erfolgreich gefunden. Mit Hilfe des Buches habe ich nun einige Arten für die Wintersuche dazu kennen gelernt. Der Blaue Eichenzipfelfalter (Quercusia quercus) ist beispielsweise sehr gut an Eichenknospen zu finden, da er in Europa weit verbreitet ist sowie auch der Ulmenzipfelfalter (Satyrium w-album)! Vom Grosser Schillerfalter (Apatura iris) habe ich Sommer/Herbst `09 während der Vegetationszeit in der Region Basel Kartierungen gemacht und kontrolliere nun im Winter die Fundorte, um auch im Winter durch das Training neue Standorte ausfindig zu machen! Auch meine ersten Raupe vom Kleinen Schillerfalter (Apatura ilia[font='&lt']) habe ich 2009 gefunden, Infos dazu unter[/font]

    http://www.tagfalter.net/seite23.html


    Wichtig ist es, dass Nachweise von Tagfaltern (Eier, Raupen, etc.) an Naturschutzorganisationen (Pro Natura, NABU) oder Kartierungszentren (in der Schweiz das CSCF in Neuchâtel) für das Erstellen von Verbreitungsatlassen u.ä. weitergeleitet werden!.
    Für das Bundesland Baden-Württemberg gibt es im Internet eine Landesdatenbank Schmetterlinge, wo ihr die

    Verbreitung von Schmetterlingsarten nachschlagen könnt:

    http://www.schmetterlinge-bw.de/MapServerClient/Map.aspx

    Für die Schweiz findet ihr eine Datenbank auf

    http://www.cscf.ch/page9835_de_CH.html

    Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben!

    @ Rolf Schafroth und weitere Schmetterlingsinteressierte aus der Region Basel und darüber hinaus: falls ihr mal auf Feldexkursion geht schliesse ich mich gerne als Experten an – die
    gemeinsame Suche macht doppelt soviel Spass und spornt enorm an!

    LG aus der Regio Basilea

    Andreas

    Lieber Andreas

    Besten Dank für Deinen Beitrag. Es würde mich sehr freuen einmal mit Dir, eventuell auch mit Patrick aus Magden und Uwe Kauz aus Hutwill, auf die Suche zu gehen.
    Wie Du schon gesagt hast: Zu zweit oder zu dritt macht die Suche doppelt Spass.
    Melde Dich doch bitte einmal bei mir wenn Du Zeit hast.

    Herzliche Grüsse Rolf

    :applaus::applaus::applaus:

    Tolles Thema und es lohn sich!

    Seit vielen Jahren suche ich schon die Hibernarien von Liminitis camilla und habe daraus die Rutine gefunden dass ich immer etwas finde.
    Seit dem letzten Winter hat es auch mich gepackt nach Raupen von Apatura iris und A.ilia Ausschau zu halten
    nachdem ein Kollege mich dazu motivierte.


    Es war ein absolutes Highligth nach dem ersten Fund vom letzten Winter und im Frühjahr hatten wir über 30 Raupen von A.iris
    und 6 Raupen von A.ilia zusammen die meisten davon konnten wir dann auch als Schmetterlinge wieder in die Natur entlassen!

    Auch ist dieses Jahr ist der Erfolg nicht minder und wenn ich in irgend einen Wald gehe komme ich fast immer mit einem
    oder mehreren Mitbringsel (Raupen) nach Hause.

    Um Erfolgreich zu sein braucht es ein Ratgeber wie zum Beispiel das erwähnte Buch oder ein schon Erfahrener Kollege
    wie auch etwas Enthusiasmus.

    Aber wenn man sich etwas eingearbeitet hat und die Ansprüche der Schmetterlinge (entsprechenden Arten)versteht und
    auch den bevorzugten Standort wie die Futterpflanze im Winter erkennen vermag ist es jedem versprochen
    solche Glücksmomente zu erfahren und ein prächtigen Schillerfalter im Juni/Juli fliegen zu lassen.

    Meiner Meinung nach ist der Grosse Schillerfalter nicht so selten wie mann glauben könnte er ist lediglich schwieriger ihn
    zu sehen da er sich im Wald und häufig in den Baumkronen aufhält,wobei der Kleine Schillerfalter
    schon seltener ist (bei uns in der Nordschweiz) und es auch an ideal stehenden Zitterpappeln fehlt.

    Wünsche allen viel Glück die beherzt sich nach der Suche begeben!

    Brunschi

  • AD

    Servus zusammen.

    Da entwickelt sich ein wirklich interessanter Bericht über dieses Thema. Bin schon gespannt, wie es weiter geht und ob noch mehr Infos zu dem vorher geschriebenen zusammen kommen.

    Eine Frage noch an dich, Frank.

    Die iris-Raupe, die du da fotografiert hast, frisst ja auf einer Weide. Falk schreibt, dass er Salweiden (Salix caprea) verstärkt absuchen will. Allerdings kommt mir die Weide auf deinen Raupenfotos nicht wie eine S. caprea vor, wobei ich mich da auch sehr leicht irren kann.

    Kennst du dich mit Pflanzen so gut aus, dass du "deine" Weide genauer bestimmen kannst?

    @Heiner: Wie siehts aus, kannst du diese Salix eingrenzen?

    Beste Grüsse.

    Rudi

    @ Rudi,

    wenn ich das noch vom Vorjahr richtig in Erinnerung habe,
    waren dort vorwiegend Salix caprea-Bastarde.
    Eine genaue Bestimmung ist mir derzeit leider nicht mög-
    lich - aber im Frühjahr bestimmt und ich bleibe diesbezüg-
    lich am Ball.
    Ich denke, dass es mit Hilfe unserer "Pflanzen-Professoren"
    dann gelingen wird.

    Hallo zusammen
    also ich würde eher zu S.aurita bzw.S.cinerea tendieren.
    Öhrchen bzw.Asch o.Grauweide. :dafür:
    Die genaue Bestimmung ist bei dem kleinen sichtbaren
    Aststückchen schwierig. :nixweiss:
    Bei S.caprea ist die Rinde nicht so fein silbrig filzig behaart,
    sondern glatt und grün bis bräunlich. :dagegen:
    Eine genaue Bestimmung ist erst möglich,wenn man einen
    Zweig im warmen 10-14 Tage Antreiben würde.
    Auch ein Salix Hybrid ist letztendlich nicht auszuschließen. :confused_face:
    Gruß Heiner

    Wer mit Tieren und Pflanzen in der richtigen Weise umzugehen weiß,
    erschließt für sich Quellen unversiegbaren Reichtums. ( Max Metzger )

    Hui, Dominik, bei Salix wäre ich mit solchen Aussagen, bei so wenig einsehbarem Material, sehr sehr vorsichtig. :bibber:

    Und gerade wenn es sich um Hybriden handelt. Für so eine genaue Zuordnung ist ein Blick auf´s Laub unerlässlich, zusätzlich zum Habitus der zu bestimmenden Pflanze.[Blocked Image: http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_klugscheisser2.gif]

    Das Ganze nur aufgrund von 15cm-Aststück zu bestimmen ist mehr eine Schätzung, als eine Bestimmung. Wobei es ohne weiteres eine cinerea x caprea sein, aber auch noch vieles andere. Nicht umsonst habe ich um eine Eingrenzung und nicht um eine Bestimmung ersucht.

    Gruss.

    Rudi

    Hallo zusammen,

    Es ist keine Beurteilung! :fluchen: Es ist nur eine Vermutung, dies habe ich auch geschrieben. :fluchen: Ich weiß sehr viel über Bäume und Sträucher bescheid, da ich auf eine höhere Schule gehe, die mit solchen Sachen zu tun hat. Ich schreibe auch demnächst eine Diplomarbeit über ein solches Thema. Weiters musste ich viele Prüfungen ablegen: Knopsen, Blätter, Rinde, Holz, Kerfe des Waldes, und Standortsanzeiger!
    Sicherlich ist es schwierig ohne Rinde, Blatt, Blüte oder Holz eine Hybrid- Weide zu erkennen. Aber ich hielt mich nach der Knospenstellung, dem Abstand, der Form und ich beurteilte das Aussehen! :grinsen:

  • AD

    Hei Dominik.

    Ich kann zwar nirgends bei deinem Beitrag lesen, dass es nur eine Vermutung von dir ist, aber ich verneige mich trotzdem bis über meinen Bierbauch hinweg auf den Boden meines Wohnzimmers, vor deinem Auge und Wissen.

    Leider fehlt mir als gelernter Baumschulgärtner-Meister mit zurückliegender 15-jähriger Berufserfahrung der nötige Durchblick um eine solche Bestimmung vorzunehmen. :winking_face:

    Daher nochmals: :sensationell:

    Schmunzelnder Gruss.

    Rudi

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