Kolibrischwaermer/Macroglossum Stellatarum- Sichtungen

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  • Im Falle des Taubeschwänzchens ist diese Verbreitunsgkarte leider nicht aussagekräftig.
    Sie sagt einfach aus: «An den roten Punkten wurden 2010 Taubenschwänzchen gesichtet.»
    Das Fehlen von roten Punkten besagt aber nicht, dass es dort keine Taubenschwänzchen gebe.
    Im Gegenteil. Es könnten dort sogar besonders viele Taubenschwänzchen rumgeflogen sein.
    Sie wurden nur nicht von irgendwelchen Beobachtern gemeldet.
    Dichte und Frequenz des passiven Monitorings ist quantitativ und oft auch qualitativ zu klein, um aussagekräftige Resultate zu erhalten.
    Es gibt höchstens ein Abbild von zufälligen Sichtungen, im Gegensatz zum aktiven Monitoring, wie es zum Beispiel die Ornithologen machen.

    Das soll nicht etwa eine Abwertung des Faltermonitorings sein. Science4you macht da eine guten Job.
    Man darf aber die Resultate nicht überinterpretieren.


    Viel wichtiger ist: ein Taubenschwänzchen kann nachweislich pro Tag - je nach Windverhältnisse - bis zu 250 km zurücklegen.
    Der Falter ist aber nicht einfach ein Nord-Süd wärmegesteuerter Wanderfalter! Er fliegt auch viel Ost-West und umgekehrt.


    Da ist die Karte von Kurt Kulac schon aussagekräftiger, auch wenn sie das Flugverhalten nur andeutungsweise widergibt:



    Blau: Dort wird Macroglossum stellatarum im Sommer angetroffen.
    Grün: Vorkommen in allen Stadien das ganze Jahr.
    Gelb: Sichtungen im Winter möglich.


    Jürgen Hensle schrieb vor drei Jahren zum Thema Wanderfalter Taubenschwänzchen im Lepiforum:


    Macroglossum stellatarum ist mittlerweile ein festes ganzjähriges Bestandteil der Fauna des südwestlichen Mitteleuropas. Natürlich überwintert die Art hier nicht alljährlich flächendeckend, sondern beschränkt auf wintermilde Lagen und in Abhängigkeit vom winterlichen Witterungsverlauf. Am Kaiserstuhl (zwar die sommerwärmste, aber keineswegs die wintermildeste Region Deutschlands) konnte ich die Art im Vorfrühling der letzten Jahre stets nachweisen (auch im März 2006). Nach Osten zu nimmt die Zahl erfolgreicher Überwinterungen naturgemäß ab. Im März 2004 kamen Meldungen beispielsweise aber auch noch aus Ulm, einem keineswegs sehr milden Gebiet. Ich würde die Ostgrenze bodenständiger Populationen derzeit (also auf Grundlage der Daten der letzten fünf Jahre) am Ostrand des Einzugsgebietes des Rheins legen. Gar so genau geht es auf der Weltkarte nicht, also mal so ganz grob auf einer Linie Bodensee - Ostfriesland. In den Niederlanden ist M. stellatarum aber ebenfalls bodenständig und in Südengland (mindestens bis zur Linie Bristol - London) sowieso. Aus Irland liegen mir zu wenige Daten vor, ist aber für den Südwesten des Landes auch anzunehmen.

  • Hallo,


    in BDW habe ich dieses Jahr mein erstes Exemplar am 14.6.2010 bei 89143 Beiningen sichten können. Seit dem regelmäßig - letzmalig gestern ( 8.9.2010) in 88213 Ravensburg. Insgesamt deutlich weniger als im Ausnahmejahr 2009 (geschätzt ca. 25%). In 2009 ebenfalls erste Exemplare 16.6. + 17.6. in 88213 Ravensburg und 89188 Merklingen.


    VG
    Jörg

  • Eigentlich ist Kurt Kulac Rechtsanwaltsanwärter, doch wenn man bei Wikipedia einfach nur das Wort Käfer eingibt, dann kommt man zu seiner wahren Leidenschaft. "Ich bin ein Hobbynaturwissenschafter" erzählt der Grazer, der 2008 den Verein Wikimedia Österreich in Graz gegründet hat. Wikimedia ist der Zusammenschluss von Wikipedia-Autoren in Österreich. Kulac ist von der Idee hinter Wikipedia überzeugt: "Es geht darum, Wissen frei zur Verfügung zu stellen, es zu befreien."
    Insekten haben es Kulac angetan, über Käferfotografien kam er zum Onlinelexikon, bald fing er auch zu schreiben an, seinen ersten Artikel auf Wikipedia schrieb er 2004. Selbst bei der Erstellung von Seiten über Insekten sei es wichtig, neutral zu bleiben: "Auch da gibt es natürlich Expertenstreitigkeiten, es ist immer wichtig, in einem Artikel möglichst viele Standpunkte vertreten zu haben."
    Das Bld ist aus Wikimedia: Distribution map Macroglossum stellatarum

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  • Stimmt, aber die Futterpflanzen sind nicht viel vorkommend hier.
    Galium aparine ist ein sehr häufige Pflanze, sie blüht von April bis Juli.
    Galium verum ist mir am ersten Platz bekannt, aber da kann ich keine Raupen finden.


    Ich hat aus Spanien 2 Weibchen nach Hause genommen - komplett ohne Licht.
    In meinem Aerarium haben sie sich dann kaputt geflogen.
    Sie starben am gleichen Tag, bevor ich abends nach Hause kam.


    Hat jemand ein Kopulierung gemacht in einem Käfig oder in einem Gewächshaus?

  • Hallo,


    bei einer künstlichen Kopula egal welcher Art sollte man sich das natürliche Kopulationsverhalten vor Augen führen. Bei stellatarum ist es ja bekannlich so, dass das Männchen das Weibchen an seinem Ruheplatz mehrmals anfliegt, bis es zur Kopula kommt. Solch ein Ruheplatz lässt sich nach FRIEDRICH durch einen aufgeschnittenen Karton simulieren. Dort setzen sich die Weibchen zum ruhen ab, und werden dann vom Männchen wie in der Natur auch angeflogen (eine gewisse Größe des Flugkäfigs selbstverständlich vorrausgesetzt).


    GRuß


    Paul

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