Lässt ihr tropische Schmetterlinge in die Natur?

  • Hallo,
    Und zwar habe ich eine sehr spitzele Frage, lässt ihr wenn ihr tropische Schmetterlinge habt, diese frei in die Natur ? Oder darf man das nicht?
    Wie sind da eure Erfahrungen?
    Frage nur aus Neugier.

    Mit Freundlichen Grüßen


    :respekt:
    Donovan 12345 :daumenja:


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    Züchte: Totenkopfschwärmer, Actias Artemis , Abendpfauenauge


    WIll gerne noch ...... Tropische Schmetterlinge sowie verschiedene Tag und Nachtfalter Züchten.
    :thumbs_up:

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  • Hallo Sebastian,


    zuerst möchte ich einmal sagen, dass ich erst 14 bin und es nicht genau erklären kann, sondern nur das sagen kann, was mir gesagt wurde und was für mich logisch klingt.


    Ich habe es so verstanden, dass wenn man ein Tier (egal ob Insekt, Säugetier oder Reptil) was hier nicht heimisch ist, freilässt, die Fauna fälscht, da es diese Tiere hier nicht geben sollte. Es kommt glaube ich auch etwas auf die Art drauf an, welche man freilässt. Denn wenn man hier Arten freilassen würde und es (durch den Klimawandel durchaus möglich) einen sehr milden Winter geben würde, gäbe es vielleicht doch Chancen, dass die Tiere den Winter überleben würden. Und dann verpuppen sich mehrere Raupe durch Zufall in einem Heizungskeller und können wieder überleben und so weiter. Mit der Zeit würden sich die Tiere dann auch an das Klima hier anpassen. Ich weiß allerdings nicht genau wie lange so etwas dauern kann…


    Aber ich würde vorschlagen, dass sich hier mal jemand äußert, der wirklich Ahnung davon hat und uns das richtig erklären kann.


    Ich persönlich glaube, dass man viel über dieses Thema diskutieren kann und man zum Schluss doch immer noch zwei Meinungen hat.


    Liebe Grüße
    Bela

  • Alles ist relativ. Wölfe halst man uns ja auch auf... Einige würden uns auch gerne Bären zumuten.
    Es wird nur halbherzig gegen den Waschbären vorgegangen, die ausgebuexten Nandus in West- M. V. lässt man auch weitestgehend gewähren.
    Wen also interessieren ernsthaft ein paar ausgesetzte Falter?
    Ich würde Deutschland mal ein Import Insekt wünschen was dann hier so haust wie der Schwammspinner in Amerika.
    Vielleicht wachen dann mal ein paar Leute auf und hören endlich auf so lax mit vielen tierischen Einwanderern umzugehen.
    Und so lange soll jeder tun was er persönlich für vertretbar hält.

    • Offizieller Beitrag

    ... nur mit dem Unterschied, dass Wölfe und Bären vor dem Menschen die Wälder bewohnt haben und der Mensch ihnen
    den angestammten Lebensraum genommen hat.

    Ich wollte gerade sagen... inwiefern halst man uns die auf? Die waren vor uns hier. Wenn dann wurden wir denen aufgehalst.

    Es wird nur halbherzig gegen den Waschbären vorgegangen, die ausgebuexten Nandus in West- M. V. lässt man auch weitestgehend gewähren.
    Wen also interessieren ernsthaft ein paar ausgesetzte Falter?

    Das sind verschiedene paar Schuhe, aber selbst wenn wir das ignorieren: Nur weil irgendwo etwas schiefläuft ist das keine Begründung es selber auch falsch zu machen.


    Und so lange soll jeder tun was er persönlich für vertretbar hält.

    Ja und nein. Wenn das was jemand persönlich für vertretbar hält tatsächlich vertretbar ist kann er in diesem Rahmen gerne machen was für ihn vertretbar ist. Ich hab eigentlich echt keine Lust die Faunenverfäschungsdebatte zum 500. Mal aufzuwärmen. Wenn jemand ernsthafte Fragen dazu hat ok, aber ich möchte vorbeugend schonmal sagen: Wenn hier jetzt jemand wieder polemisch wird und mit sinnfreien, haltlosen Meinungen um sich wirft, dann bekomme ich die Krise und werde demenstprechend etwas unleidlich.
    Das beiseite: Es ist an sich anzunehmen, dass viele rein tropisch verbreitete Arten kein Problem darstellen werden, da sie hier nicht überleben. In der Hinsicht ist holarktisch verbreitete Neozoen einzuführen eine wesentlich heiklere Sache. Man kann jetzt geteilter Meinung sein, ob es deswegen eine gute Idee ist tropische Schmetterlinge hier auszusetzen. Ich bin der begründeten Meinung, dass das völliger Schwachsinn ist, weil es weder den Tieren etwas bringt, noch der heimischen Fauna. Ein gewisses Risiko birgt es immer gebietsfremde Tiere auszusetzen. Es gibt zum Beispiel Fälle in denen Papilio demoleus in Europa eingeschleppt wurde und unklar ist, ob Tiere sich nicht sogar hier vermehren konnten. Im Zuge der Klimaerwärmung ist es jedenfalls nicht weit hergeholt, dass sich diese Art in südeuropäischen Zitrusplantagen vermehren und halten könnte.
    Fazit: Vermutlich macht es nichts, aber das eine Mal wo es doch was macht reicht ja und das wollen wir doch lieber nicht ausprobieren (siehe Aga-Kröte)


    Grüße Dennis


    EDIT: Ach ja, auch gut ist natürlich immer, wenn man die Futterpflanze vorher schon miteingeschleppt hat (siehe Paysandisia archon)

  • Moin.



    Oder darf man das nicht?


    Rein rechtlich gesehen dürfte das Bundesnaturschutzgesetz sicher einen Passus haben, der einer solchen Freilassung entgegen spricht.
    Hab grad keine Lust zu recherchieren; musst selbst schauen.


    Das Tierschutzgesetz unter §3, Punkt 3 und 4 ist da auch eindeutig:



    Es ist verboten

    3.
    ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen,

    4.ein gezüchtetes oder aufgezogenes Tier einer wildlebenden Art in der freien Natur auszusetzen oder anzusiedeln, das nicht auf die zum Überleben in dem vorgesehenen Lebensraum erforderliche artgemäße Nahrungsaufnahme vorbereitet und an das Klima angepasst ist; die Vorschriften des Jagdrechts und des Naturschutzrechts bleiben unberührt,


    Kann jeder halten wie er will.
    Auf eine weitere Diskussion lass ich mich zu dem Thema auch nicht mehr ein.


    Grüße
    Rudi

  • @ Andreas:


    Eine derartige Aussage über Wölfe und Bären Deinerseits ist schlichtweg unglaublich.


    Wölfe und auch Bären waren - bis der Mensch sie in Deutschland ausgerottet hat - natürlicher Bestandteil unserer heimischen Fauna, und beginnen, es auch jetzt - GOTTSEIDANK - wieder zu werden. Bei Wölfen von "Aufhalsen" und bei Bären von "Zumutung" zu sprechen - sag mal, geht´s noch???? Das schlägt dem Fass ja wohl den Boden aus...


    Das ist ganz etwas anderes, als tropische Falter hier frei zu lassen...


    Ich empfehle Dir dringend, Dich selbst gründlich zu informieren, bevor Du anderen hier im Forum mit unqualifizierten und falschen Stammtischparolen Ratschläge erteilst!

  • Ja und nein. Wenn das was jemand persönlich für vertretbar hält tatsächlich vertretbar ist kann er in diesem Rahmen gerne machen was für ihn vertretbar ist. Ich hab eigentlich echt keine Lust die Faunenverfäschungsdebatte zum 500. Mal aufzuwärmen. Wenn jemand ernsthafte Fragen dazu hat ok

    Ich würde SEHR gerne mehr dazu lesen, hast du einen Link für mich zu einem Thema?
    Finde über die Suchfunktion nichts konkretes.
    Finde dieses Thema sehr interessant!
    Vor allem weil ich selbst etliche tropische Schmetterlinge in der Natur fotografiere und ihnen die " Freiheit " gönne.
    LG

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  • Danke für eure Meinungen.

    Mit Freundlichen Grüßen


    :respekt:
    Donovan 12345 :daumenja:


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    Züchte: Totenkopfschwärmer, Actias Artemis , Abendpfauenauge


    WIll gerne noch ...... Tropische Schmetterlinge sowie verschiedene Tag und Nachtfalter Züchten.
    :thumbs_up:

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde SEHR gerne mehr dazu lesen, hast du einen Link für mich zu einem Thema?

    Klar, die Diskussion hatten wir hier schon öfters. Das waren glaub ich die größten:


    Verbringung von Arten aus unterschiedlichen Klimazonen am Beispiel Papilio machaon
    Faunenverfälschung Schmetterlinge freilassen




    Grüße Dennis

  • Dankeschön!
    Leute die hier "neu" einsteigen haben die "durchgekauten" Themen gar nicht aufm Schirm!
    Ich finde dieses Thema sehr interessant.
    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Ist ja kein Problem. Ist auch nicht böse gemeint, man muss nur wissen, dass bei bestimmten Themen eine gewisse Ermüdung eintritt, wenn man sie schon so oft hatte. Das richtet sich aber meistens mehr gegen einige festgefahrene Meinungen und gar nicht so sehr gegen die Leute die ernsthafte Fragen stellen. Es ist absolut kein Problem wenn wirklich ernstgemeinte, sinnvolle Fragen bestehen diese zu stellen und ich befürworte das auch. Solche Themen können nur oft sehr leidenschaftlich werden und ziehen Stammtischparolen magisch an, dagegen muss man etwas vorbeugen. Solange eine ruhige, gesittete Diskussion entsteht kann das gerne so oft diskutiert werden wie es sich ergibt.

  • Ich sehe dieses Thema als wertvoll an, wer bestellt sich nicht einmal ein paar Exoten und lichtet diese in freier Natur ab und "entlässt" sie danach einfach ihrem "Schicksal" ?
    Bei mir ist das jedenfalls ziemlich oft so.. daher interessiert es mich auch wirklich sehr was andere dazu zu sagen haben... habe überhaupt keine Meinung dazu weil ich es erst seit einigen Monaten so mache...
    Bin auch nicht zimperlich wenn es um Kritik geht, also nur raus damit!
    LG

  • Moin,


    ein letztes Statement.


    Ich finde es völlig in Ordnung, dass solche Fragen gestellt werden. Ansonsten geht´s mir dabei wie Dennis.


    Grundsätzlich hat es nie einen positiven Einfluss auf unsere Natur, wenn man gebietsfremde Arten in die "Freiheit" entlässt.
    Es kann im besten Fall nur "neutral" enden, sprich das Tier/die Pflanze stirbt schnellstmöglich und hinterlässt keine Spuren.
    Leider geht das nicht immer so glatt: Goldrute, Springkraut, Waschbär, div. Schildkröten sind populäre Beispiele. Die ganzen unwissentlich eingeschleppten Arten mal gar nicht erwähnt.
    Niemand.....und wirklich NIEMAND, kann einschätzen, wie sich eine gebietsfremde Art in einem fremden Ökosystem verhalten wird.


    Aus diesem Grund ist ein Freilassen von solchen Arten ein biologischer Tanz auf dem Vulkan und für mich abzulehnen.
    Auch wenn es meistens von den Befürwortern der Fraktion "was soll den schon groß passieren" bagatellisiert wird; ich habe kein Verständnis dafür.
    Beliebte Beispiele sind immer die Papilio alexanor und Actias isabellae in der Schweiz.


    Sicher gibt es Arten, bei denen extrem unwahrscheinlich ist, dass etwas passieren wird. Eine Schmetterlingsart aus den Tropen, die auf Passiflora frisst wird kaum hier in Deutschland im Freiland Schaden anrichten können, zumindest nicht die nächsten 50 Jahre...hoffe ich.


    Die Frage ist, warum muss ich denn überhaupt solche Arten frei lassen? Aus "humanitären" Gründen? Tierliebe?
    Vollquatsch!!
    Wer solche Tiere züchtet, hält oder sonst was, muss sich auch darüber Gedanken machen, wie diese Tiere ihre Lebenszeit als Imago verbringen sollen.
    Das ist mit jedem Hund, jeder Katze, jeder Maus, Leguan, Papagei, Ziege und Pottwal so.


    Der Züchter von Insekten macht mit den Tieren bis zur nächsten Generation weiter. Überschüsse werden abgegeben oder vielleicht getötet und präpariert. Auch der Sammler agiert so.
    Wer es nicht schafft ein Insekt in ein Tötungsglas zu geben oder mit der Salmiakspritze in Sekunden zu töten, dem sei empfohlen, die Imago lieber im Tiefkühlfach über Nacht tot zu frieren und danach den Vögeln als Futter vorzulegen.
    Damit wäre alles Risiko ausgeschaltet, das Tier geht in den natürlichen Nahrungskreislauf auf und das Ganze ist auch noch ziemlich "human", denn Schlechtwetterphasen in denen viele Insekten sterben sind ganz normal.


    Schönes Wochenende und Ende für mich zu diesem Topic.
    Rudi

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  • Hallo,


    ich wollte jetzt eigentlich nicht so eine Diskussion herbeibringen.
    Sorry.


    Ich hatte dies bezüglich gefragt wie ihr dies macht, wenn ihr tropische Falter hält.



    Die Antworten habe ich ja.

    Mit Freundlichen Grüßen


    :respekt:
    Donovan 12345 :daumenja:


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