Bestimmen einer Motte

    Ein freundliches Hallo in die Gruppe,

    ich hoffe, ich bin hier richtig und ihr könnt mir helfen. Seit Tagen sitzt eine Motte bei mir und ich hätte zu gern gewusst, was das für eine ist und ob der braune kuschelige Fleck, auf dem sie sitzt, ihr "Gelege" oder wie das bei Motten heißt, ist. Sie ist ca. 4 cm lang.

    Sie saß da tagelang an einem Fleck unter dem Fenstersockel undist seit gestern abgefallen und sitzt nun unten. Ist aber nicht tot, wie es aussieht.

    Lieben Dank, dass ihr euer Wissen mit mir teilt.

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    • Official Post

    Servus,

    dürfte ein Schwammspinner (Lymantria dispar) inklusive Gelege sein.


    Viele Grüße

    Markus

    Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware,das heisst: du kannst sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, dass heißt du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

    Hallo!

    Ich würde sagen es ist Lymantria dispar - Schwammspinner. Allerdings keine Motte sondern ein Nachtfalter wenn man es einigermaßen genau nimmt.

    Eindeutig ein Weibchen, welches sich um die nächste Generation bemüht. Das braune kuschelige Ding ist in der Tat das Gelege und wird mit den Hinterleibshaaren des Weibchens bedeckt. Daher sieht es auch so pelzig aus.

    LG

    Till

    Ganz lieben Dank für die Infos. Und sorry, dass ich den Nachtfalter Motte genannt habe. Den Rest konnte ich mir aus dem Internet erlesen. Ist ja leider nicht son netter Kollege, der Schwammspinner :frowning_face: . Aber interessant. Vor allem, was macht das Weibchen jetzt? Es sitzt unter dem Gelege und rührt sich nicht vom Fleck. Oder geht es doch nachts auf Nahrungssuche und sitzt früh nur wieder am selben Fleck? Es kann doch auch für das Gelege gar keinen Nutzen mehr haben.

    Nochmals ganz lieben Dank und vielleicht bis zum nächsten unbekannten Falter, der uns besucht :winken:.

    Ganz so falsch ist das mit der Bezeichnung Motte gar nicht und umgangssprachlich für Nachtfalter in Ordnung. Die Echten Motten (Tineidae) sind eine Familie der Nachtfalter.

    Im engischsprachigen gibt es auch nur die Bezeichnungen Butterflies für Tagfalter unds Moths für alle Nachtfalter.

    Das Schwammspinnerweibchen hat einen verkümmertten Rüssel und nimmt so keine Nahrung mehr auf, entweder legt es noch ein weiteres Gelege oder stirbt bald.

    Grüße

    Rolf

    Hallo Rolf,

    auch wenn es durchaus zutreffend ist, dass die "Echten Motten" eine Familie der Nachtfalter darstellen, ist es aus meiner Sicht sogar sehr falsch, die Bezeichnung "Motte" pauschal für alle Nachtfalter zu verwenden, auch umgangssprachlich.

    Die Bezeichnung / Titulierung "Motte" ist bei den meisten Leuten im deutschen Sprachraum äußerst negativ belegt ("Kleidermotte") und assoziiert somit, dass ALLE Nachtfalter Schädlinge sind!!! Mit entsprechenden negativen Folgen, wenn sich Nachtfalter ins Haus / die Wohnung verirren!!!

    Auch der Verweis auf den englischen Sprachraum greift hier nicht, da dort eben diese generell negative Belegung nicht gegeben ist.

    Von Leuten, die sich in diesem Forum tummeln und die sich offensichtlich mehr als der Durchschnittsbürger für Falter interessieren, sollte man erwarten können, die richtige Formulierung zu verwenden, also nicht "Motte", sondern "Nachtfalter", da hiervon unter Umständen auch eine positive Auswirkung im persönlichen Umfeld des Betreffenden ausgehen kann, manch einer erschlägt nämlich sicher weniger gern einen Falter, als eine "Motte".

    Gruß Thomas

    • Official Post

    Ist ja leider nicht son netter Kollege, der Schwammspinner

    Das ist ein ganz netter Kollege, der bloß schlechte publicity bekommt. Wirtschaftliche Schäden sind halt immer die größte Katastrophe überhaupt und wie kommt die Natur auch dazu nicht ausschließlich dem Menschen zu nutzen. Wenn man den Forst fragt, stirbt der Wald heutzutage an allem, Schwammspinner eingeschlossen. Wenn man den Wald fragt sterben Bäume, aber nicht der Wald. Magischerweise hat der Wald die letzten 2000 Jahre mit Schwammspinner und ohne Pestizide überlebt.

    Was die "Motten" angeht ist es denke ich schwierig die Verwendung von deutschen Bezeichnungen für wissenschaftliche Taxa als eindeutig richtig oder falsch zu betrachten. Im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Namen sind die Namen der jeweiligen Landessprachen nicht festgelegt, werden nicht vergeben und auch nicht kontrolliert. Die entwickeln sich also wie der Rest der Sprache und Sprache ist wie wir wissen wandelbar. Man könnte daher argumentieren was genutzt wird ist auch korrekt. Der Begriff "Motte" wird daher selbst in Biologenkreisen teilweise für alle Nachtfalter verwendet. Dies liegt sicher vor allem wie erwähnt an der Ähnlichkeit des englischen Begriffs "moth". Nur weil es ähnlich klingt heißt das aber nicht, dass die Bedeutung identisch ist. Im englischen ist die Bedeutung eben korrekterweise mit "Nachtfalter" zu übersetzen. Im übrigen gibt es dort kein Wort für die deutschen Wörter Motte, Schmetterling oder Falter. Die Übersetzung oder Verwendung von "Motte" neben "Nachtfalter" ist im deutschen mindestens verwirrend, eben weil Motte mehrere untergeordnete Familien bezeichnet. Das wären ja dann die Motten innerhalb der Motten. Abgesehen davon gibt es dadurch noch die von Andreas (EDIT: Natürlich Thomas nicht Andreas :wut: ) erwähnte schlechte Konnotation des Wortes "Motte" mit Schädlingen und langweilig grauem Aussehen. Ich würde daher sagen die Verwendung ist nicht objektiv falsch, aber trotzdem so falsch wie etwas in Sprache halt sein kann. Zumindest gibt es gute Gründe es nicht so zu verwenden und keine es doch zu tun.

    Grüße Dennis

    Hallo Dennis,

    mehrfach Widerspruch:

    1) Der Begriff ist auch objektiv falsch, weil die Echten Motten eben eine Familie innerhalb der Nachtfalter sind, und da kommt auch die sprachliche Entwicklung nicht dran vorbei. Du führst das ja auch selber aus.

    2) Im Englischen gibt es sehr wohl ein Wort für Schmetterling: butterfly

    3) die schlechte Konnotation von "Motte" wurde von mir erwähnt, Andreas hat hier nix gepostet :nixweiss:

    Ergo: Die Bezeichnung "Motte" sollte den "Echten Motten" vorbehalten bleiben und hat im Deutschen definitiv nichts, aber auch gar nichts, im Zusammenhang mit Nachtfaltern zu suchen, weder umgangssprachlich, sprachethymologisch, biologisch (ich kenne keinen Biologen, und derer kenne ich einige, die Nachtfalter pauschal als Motten bezeichnen), noch in Anlehnung / Ableitung an das englische Wort "moth"...

    VG Thomas

    Hallo Thomas,

    Da muss ich widersprechen.

    Es gibt keinen englischen Begriff für Schmetterlinge.

    Butterflies – Es gibt keine englischen Schmetterlinge
    (Was die Wikipedia nicht weiß, Folge 265) Immer wieder behauptete Unwahrheiten werden nicht zu Wahrheiten, sondern, was schlimmer ist, zu Gewohnheiten. Oliver…
    lepiblog.wordpress.com

    VG

    Peter

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    mehrfach Widerspruch

    Oh je, gleich mehrfacher? :emojiSmiley-28:

    1. Na ja, aber wirklich objektiv ist das halt nicht nur weil es keinen Sinn macht. Es gibt auch viele andere Namen die das nicht tun. Der "Große Weinschwärmer" (Hippotion celerio) ist z.B. kaum größer als der "Mittlere Weinschwärmer" (Deilephila elpenor). Viele Arten (fast die Mehrzahl) tragen mehrere Namen, die auch parallel genutzt werden. Außer der Häufigkeit der Nutzung gibt es da keine wirkliche Logik die sagt was richtig und was falsch ist. Man kann nur sagen was mehr Sinn ergibt.

    2. Nein "butterfly" übersetzt sich korrekt zu "Tagfalter"

    3. Ups, sorry. Ja ich meinte natürlich dich Thomas. Keine Ahnung wie ich jetzt auf Andreas kam.

    Grüße Dennis

    Ist ja leider nicht son netter Kollege, der Schwammspinner

    Schon gesagt, gehört wiederholt:

    Es ist ein netter Kollege!

    Wir Menschen werten in Schädlinge und nützliche Arten. Und verdrängen bei diesen Einteilungen, dass der Mensch nicht ohne die Natur existieren kann. Anders herum gefragt: Welchen Nutzen hat der Mensch?

    Wir sind Teil eines hoch komplexen und ineinander verzahnten Ökosystems, welches unsere Lebensgrundlage darstellt. Jede Art hat darin ihre Funktion und Daseinsberechtigung!

    Hallo nochmal,

    Peter: so einfach ist es nicht, und auch nicht jeder Artikel ist zu 100% richtig. Im englischen Sprachgebrauch (und ohne arrogant wirken zu wollen, ich habe unter anderem auch Anglistik studiert) sind unter den "Butterflies" auch die Hedyloidea ("moth-butterflies") inkludiert: "Butterflies (Rhopalocera) are lepidopteran insects that have large, often brightly coloured wings, and a conspicuous, fluttering flight. The group comprises the superfamilies Hedyloidea (moth-butterflies in the Americas) and Papilionoidea (all others)." Die Hedyloidea stehen irgendwo zwischen Tag- und Nachfaltern, wurden deswegen bis vor nicht allzu langer Zeit auch den Geometridae zugerechnet. Es ist also falsch, dass sich "butterflies" im Englischen nur auf "echte" Tagfalter (Papilionoidea) bezieht. Und somit kann man "butterfly" sehr wohl auch als Schmetterling übersetzen.

    @ Dennis:

    1) es ist - zumindest für mich - ein großer Unterschied, ob wir hier von Familien oder Arten sprechen. Auf Artniveau gebe ich Dir recht, dass sehr häufig bei ein und derselben Art verschiedene und oft auch verwirrende / unlogische deutsche Namen verwendet werden. Deswegen sollte man sich ja auch an die - eindeutigen - lateinischen Namen, die Nomenklatur halten. Das auf Artniveau herunter zu brechen ist aus meiner Sicht jedoch nicht angebracht, immerhin reden wir hier von der "Superfamilie" der Nachtfalter. Und es ist genau so wenig objektiv, weil bei manchen Leuten im Sprachgebrauch alle Nachtfalter Motten sind. Im Gegenteil, das ist eine subjektive Verfälschung von wissenschaftlich fundierten Tatsachen, auch wenn aus Unwissenheit, wenn Leute Nachtfalter pauschal als Motten bezeichnen. Und es gibt eben durchaus eine Logik, Wissenschaftler zerbrechen sich seit hunderten von Jahren den Kopf, wie Tag- und Nachtfalter einzuordnen sind, zu welchen Familien die einzelnen Arten gehören, etc. etc.. Und auch wenn sich hier immer wieder mal bei einzelnen Arten auch etwas ändert, so ändert sich aber nichts an der mittlerweile weltweit anerkannten Systematik innerhalb der Lepidoptera. Und diese Systematik ist somit als objektiv und damit richtig anzusehen. Folglich unrichtig und falsch ist in der Analogie die Bezeichnung aller Nachtfalter als Motten, und das auch, wenn sich bei manchen Leuten (und eben auch nicht bei allen!) im täglichen Sprachgebrauch etwas anderes eingebürgert hat, dadurch wird es definitiv nicht richtiger.

    Und ich sehe es als sehr wichtig an, bei den Leuten - eben auch wegen der negativen Assoziation des Begriffs "Motte" - Aufklärung zu leisten. Wir hatten zum Beispiel im Juni hier einen Leuchtabend für die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins (und es sei angemerkt, eine sehr kritische und schwierige Klientel, alles, was ihren Pflänzchen gefährlich werden kann, muss vernichtet werden...). Zwei Drittel haben die Nachtfalter auch als solche angesprochen, für rund ein Drittel waren es einfach nur "Motten", die im Garten alles Grünzeug vernichten und somit bekämpft werden müssen. Und genau diesem Drittel habe ich im Zuge des Leuchtabends sehr genau den Unterschied zwischen Motte und Nachtfalter erklärt, mit im Nachhinein betrachtet sehr gutem Ergebnis. Im Nachgang des Leuchtabends schicken mir einzelne der "Motten-Fraktion" nun Bilder mit der Bitte um Bestimmung des NACHTFALTERS, und nicht nur ein Mitglied dieser Fraktion hat mir mitgeteilt, dass sie die Nachtfalter nun mit ganz anderen Augen sehen.

    2) siehe Ausführungen zu Peter

    3) passt schon, kann im Eifer des Gefechts schon mal passieren.

    VG Thomas

    Eine gewisse Arroganz muss man den Engländern trotzdem vorhalten .

    Mir ist schon öfters aufgefallen das bei Skripten englischer Entomologen vor dem lateinischen Namen häufig die Formulierung "the british moth..."zu finden ist. So als wäre die Art allerhöchsten marginal außerhalb des Einflußbereiches seiner Majestät zu finden bzw. wäre ein exklusiver Bestandteil des Inselreiches...(Arctia caja= the british garden tiger)

    Das finden wir (pluralis majestatis) doch etwas sehr anmaßend... :verwirrt:

    • Official Post

    Die Hedyloidea stehen irgendwo zwischen Tag- und Nachfaltern

    Nein, die Hedyloidea/Hedylidae stehen den Papilionoidea sehr nahe. Wie nahe ist noch fraglich, jedenfalls stellen sie keinen "Übergang" zwischen Nacht-und Tagfaltern dar. Genetische Analysen gruppieren sie teilweise sogar relativ tief in den Papilionoidea (siehe Regier et al. 2013). Das ganze ist aber noch Gegenstand von Forschung und Revisionen. Es sieht aber so aus, als ob die Hypothese die Hedylidae als eigene Überfamilie und somit als Schwestergruppe der Papilionoidea zu führen nicht haltbar ist. Zwischenzeitlich wurden ja sogar mal die Hesperiidae als eigene Überfamilie ausgruppiert. Insofern ist auch der deutsche Begriff "Tagfalter" und der englische Begriff "butterfly" unscharf und keiner eindeutigen taxonomischen Gruppe zuzuordnen. Im Deutschen wurde und wird Tagfalter mit Rhopalocera gleichgesetzt, eine Gruppe die aber wieder verworfen wurde. Momentan ist der Begriff am ehesten mit den Papilionoidea gleichzusetzen was tatsächlich nach derzeitigem Stand ein monophyletisches Taxon darstellt. Das Wort Schmetterling ist im Deutschen synonym zur Familie der Lepidoptera (ebenso ein monophyletisches Taxon). Insofern kann man definitiv nicht sagen, dass es eine englische Entsprechung dazu gibt. Wenn man im Englischen die Familie meint gibt es nur das Wort Lepidoptera, da butterfly eben nicht alle Lepidoptera einschließt.

    immerhin reden wir hier von der "Superfamilie" der Nachtfalter

    Im Gegensatz zu den Tagfaltern (wenn man damit die Papilionoidea meint) sind die Nachtfalter kein Taxon. Das ist quasi alles was übrig ist wenn man die Tagfalter abgrenzt und ist nicht alles miteinander verwandt. Ich denke das deutest du mit den Anführungszeichen an, ich sag's nur nochmal der Vollständigkeit halber. Diese Trennung ist ähnlich wie die in Macro- und Microlepidoptera historisch gewachsen und rein praktischer Natur. Man sieht schon, dass es da bei den nicht-wissenschaftlichen Bezeichnungen sowieso sehr schwammig zugeht. Es gab mal ein Taxon Heterocera dafür, aber das ist wie gesagt lange als paraphyletisch erkannt worden und sollte daher unter keinen Umständen mehr genutzt werden.

    so ändert sich aber nichts an der mittlerweile weltweit anerkannten Systematik innerhalb der Lepidoptera

    Öhm, also... da ändert sich aber eine ganze Menge. Eigentlich wird die vor allem in den letzten Jahren sehr intensiv revidiert. Speziell bei den obskureren Familien von dem was man so landläufig als Microlepidoptera bezeichnen würde ist noch nicht besonders klar wie das einzuordnen ist.

    Die Situation, dass sehr unscharfe landessprachliche Begriffe verwendet werden gibt es bei einer Reihe von Tieren. So ist zum Beispiel der Begriff "Wurm" oder "Würmer" völlig undefinierbar und bezeichnet irgendwie so ziemlich alles was annähernd wurmförmig ist. Auch das englische "bug" wird extrem inflationär für alle möglichen Insekten und auch mit der Bedeutung "Ungeziefer" verwendet, obwohl er im wissenschaftlichen Sinn die Hemiptera bezeichnet. Und ja es gibt auch höhere Taxa als die Art welche mit mehreren deutschen Begriffen belegt sind. Insofern ist es leider nicht nur auf Artebene so, dass es ein Namenschaos gibt.

    Also ich stimme mit dir ja völlig überein, dass der Begriff "Motten" nicht für die Nachtfalter verwendet werden sollte, weil es verwirrend ist und eben wegen der schlechten Konnotation des Begriffs. Man kann sicher auch aus einer wissenschaftlichen Perspektive sagen, dass diese Verwendung falsch ist. Trotzdem wird er nunmal umgangssprachlich verwendet, weswegen ich irgendwie ein Problem damit habe zu sagen das ist objektiv falsch. Einen Regenwurm "Wurm" zu nennen ist dann ja genauso objektiv falsch weil man dann Ringelwurm sagen müsste... also sicher aus wissenschaftlicher Perspektive ist das richtig, aber es sind nunmal nicht alle Menschen Wissenschaftler, geschweige denn Entomologen. Ich bevorzuge deshalb zu erklären warum das nicht so richtig richtig ist, anstatt einfach zu sagen dass der andere falsch liegt. Aber alle nicht haarspalterisch Veranlagten haben diese Konversation jetzt sowieso sicher schon fluchtartig verlassen :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Eine gewisse Arroganz muss man den Engländern trotzdem vorhalten

    Das ist bei den Briten normal. Anders lässt sich nicht erklären, dass alle Feldführer aus Groß-Britannien "The butterflies (oder was auch immer) of Britain and Europe" betitelt sind. Als ob Groß-Britannien kein Teil von Europa wäre :face_with_tongue:

    Grüße Dennis

    Hallo Dennis: Du scheinst es nicht zu verstehen, was ich auszudrücken versuche, und es ist und bleibt NICHT OBJEKTIV, einen Nachtfalter Motte zu nennen, auch wenn es hundert Mal im Sprachgebrauch so angewendet wird, das ist Unkenntnis, Unwissenheit, mangelnde Bildung oder was auch immer, aber eines sicher nicht: objektiv!

    Und damit lass ich es bewenden, es ist nur schade, dass Du immer wieder versuchst, Argumente zu finden, warum es doch so ist - und deswegen verlassen wegen solcher Diskussionen die Leute fluchtartig den Thread, zumal Du ja scheinbar sogar beipflichtest, dass Nachtfalter eben nicht generell Motten sind.

    Und die Hedyaloidea SCHEINEN den Papilionoidea näher zu stehen, aber abgeschlossen sind diese Untersuchungen noch nicht, und sie stehen in mancherlei Hinsicht durchaus zwischen Tag- und Nachtfaltern, wenngleich näher an den Papilionoidea.

    Ich denke, ich habe anschaulich genug aufgezeigt anhand des Beispiels mit dem Leuchtabend, worauf es ankommt, bei einem großen Teil der Bevölkerung sind Nachtfalter einfach nur Motten und werden egal welcher Art rücksichtlos vernichtet, und das in allen Stadien!!! Und das sollten Leute wie wir hier versuchen, den anderen Leuten klar zu machen, dass das nicht in Ordnung ist, das es nicht nur Motten sind, die man erschlägt, sondern Nachtfalter, die auch wichtige Aufgaben erfüllen, als Bestäuber, Nahrungsgrundlage für Vögel, etc etc.

    Und darauf kommt es an, und nicht, was evtl. objektiv an der Bezeichnung Motte richtig oder falsch ist!

    Gruß Thomas

    Ergo: Die Bezeichnung "Motte" sollte den "Echten Motten" vorbehalten bleiben und hat im Deutschen definitiv nichts, aber auch gar nichts, im Zusammenhang mit Nachtfaltern zu suchen, weder umgangssprachlich, sprachethymologisch, biologisch (ich kenne keinen Biologen, und derer kenne ich einige, die Nachtfalter pauschal als Motten bezeichnen), noch in Anlehnung / Ableitung an das englische Wort "moth"...

    Hallo Thomas,

    was ist denn mit den Gespinstmotten, Federmotten, Flachleibmotten, Faulholzmotten etc,, müssen diese jetzt in Gespinstnachtfalter usw. umbenannt werden?

    Der Begriff Motte ist umgangssprachlich etabliert, Google doch mal Nachtfalter und Licht, Du wirst als Ergebnis überwiegend "warum fliegen Motten ans Licht?" und ähnliches finden.

    Und ich sehe es als sehr wichtig an, bei den Leuten - eben auch wegen der negativen Assoziation des Begriffs "Motte" - Aufklärung zu leisten. Wir hatten zum Beispiel im Juni hier einen Leuchtabend für die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins (und es sei angemerkt, eine sehr kritische und schwierige Klientel, alles, was ihren Pflänzchen gefährlich werden kann, muss vernichtet werden...). Zwei Drittel haben die Nachtfalter auch als solche angesprochen, für rund ein Drittel waren es einfach nur "Motten", die im Garten alles Grünzeug vernichten und somit bekämpft werden müssen. Und genau diesem Drittel habe ich im Zuge des Leuchtabends sehr genau den Unterschied zwischen Motte und Nachtfalter erklärt, mit im Nachhinein betrachtet sehr gutem Ergebnis. Im Nachgang des Leuchtabends schicken mir einzelne der "Motten-Fraktion" nun Bilder mit der Bitte um Bestimmung des NACHTFALTERS, und nicht nur ein Mitglied dieser Fraktion hat mir mitgeteilt, dass sie die Nachtfalter nun mit ganz anderen Augen sehen.

    Solche Aktivitäten sind sehr wichtig und lobenswert. Ich mache auch regelmäßig öffentliche Leuchtabende, verwende dabei selbst überwiegend auch den Begriff Nachtfalter, aber wenn die Leute zum Teil von Motten sprechen, bringen sie das normalerweise nicht negativ assoziiert mit den Echten Motten in Verbindung, sondern meinen alles was Nachts durchs Licht angelockt wird und einfach grau, braun und allesfalls lästig ist wenn sie ins Zimmer fliegen.

    Sie staunen dann über die Formen- und Farbenvielfalt unserer Nachtfalterfauna und einige meinen dann dass Motten doch toll und schützenswert sind und ich korrigiere sie dann nicht. Die positive Erfahrung der Leuchtabende hängt nicht davon ab ob ich nun Nachtfalter oder Motten sage. Ich finde man sollte das nicht so dogmatisch sehen.

    Die Gärtner machen beim vernichten der Raupen an ihrem Gemüse auch keinen Unterschied zwischen Tag- und Nachtfaltern oder Motten, denen muß man dann eher erklären dass alles Schmetterlinge sind.

    Viele Grüße

    Rolf

    • Official Post

    Und darauf kommt es an, und nicht, was evtl. objektiv an der Bezeichnung Motte richtig oder falsch ist!

    Also ich will ja nichts sagen, aber der Einzige der hier darauf besteht, dass die Verwendung von Motte objektiv falsch ist und darüber diskutiert bist du. Selbiges darüber ob es im Englischen eine Entsprechung zum Wort Schmetterling gibt. Ich verstehe schon was du sagen willst nämlich dass die Verwendung von Motte für Nachtfalter objektiv falsch ist, ich bin einfach nur anderer Meinung. Ich habe lediglich gesagt, dass das nicht objektiv falsch sein kann wenn Sprache subjektiv ist, es aber trotzdem nicht so verwendet werden sollte. Das habe ich initial gesagt, dabei hätte ich es belassen können und dabei bleibe ich. Offenbar bin ich jetzt hier der, wegen dem die Leute den Thread verlassen, deswegen belasse ich es auch dabei.

    Grüße Dennis

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    Guten Morgen,

    ich schließe mich Thomas voll an, für mich waren alle eure Beiträge sehr lehrreich. Zum einen entschuldige ich mich für die Schublade "nicht son netter Kollege" , ihr habt ja Recht, aber als Gartenbesitzer und Naturfreund tun mir die kahlgefressenen Pflanzen halt auch leid🤷‍♀️. Zum anderen werde ICH definitiv jeden korrigieren, der künftig von Motten spricht und diese nicht meint😁. Und für mich gibt es zwischen Lebensmittelmotten und Nachtfaltern sehr wohl einen großen Unterschied. Die Falter werden immer unversehrt vor die Tür gesetzt, wenn sie sich ins Haus verirren, die Lebensmittelmotten, muss ich gestehen, eher nicht.

    Freue mich auf jeden Fall, wieder was gelernt zu haben und das war ja auch Sinn der Frage an euch.

    Das Schwammspinnerweibchen lebt leider nicht mehr, hat noch eine ganze Zeit vor dem Nest ausgeharrt und wurde irgendwann vom Wind von der Terrasse gefegt.

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