Nachtfalter im Kindergarten

  • Ich möchte mit Kindern das Züchten von Nachtfaltern beginnen. Ich habe noch keine Erfahrung und bin über jeden Tipp dankbar.

    Am liebsten hätten wir Raupen oder Eier vom Actius Dubernardi.

    Aber auch der Argema Mimose hat uns in seinen Bann gezogen.

    Da die Kinder noch jünger sind (zwischen 5/6 Jahre) möchte ich ihnen unbedingt ein Erfolgserlebnis schaffen.

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  • Hallo Carolin,

    Actias dubernardi ist definitiv keine Anfängerart für den Kindergarten. Auch Argema mimosae ist für jemanden ohne Erfahrung nicht empfehlenswert.

    Empfehlenswert sind Arten wie Samia ricini oder Antherina suraka. Sie sind einfach in ihrer Zucht und können auch im Herbst/Winter gut gefüttert werden.

    Sie werden laufend in der Börse angeboten. Über die beiden Arten findet man auch viel im Internet. Argema und Actias dubernardi würde ich aber auf keinen Fall ohne erfahrung ziehen, die Gefahr, dass sie eingehen iat einfach zu groß.

  • Es gibt so viele heimische Arten Nachtfalter. Die kann man auch bedenkenlos rauslassen. Mittlerweile ist es natürlich schon etwas spät. Vielleicht erwischt man noch ein W der Achateule.

    Ansonsten: warum keine Tagfalter wie Kohlweißlinge? Sehr einfache Zucht. Ei bis Falter nur 3 Wochen. An Schleifenblume kann man aktuell noch legende W des Karstweißlings abfangen. Eine kleine Schleifenblume ausgebuddelt (oder einen Stiel ins Wasser), in ein kleines Behältnis und 3 Tage das W eiern lassen. Danach kann man in Ruhe die Raupen züchten.

  • Vielen Dank für die Tipps.

    Natürlich würde ich so ein Projekt nicht beginnen ohne es bis zum Schluss zu planen. Die Kinder kennen bereits die Raupe Nimmersatt und das Thema Schmetterlinge. Sobald man das Wort „Motte“ erwähnt erklingt sofort ein „ihh“. Auch die Eltern bringen Nachtfalter meist nur mit Schädlingen in Verbindung.

    Aus diesem Grund habe ich mich für Nachtfalter entschieden. Ich möchte neue Gedankenimpulse lostreten und zeigen wie nützlich und wunderschön Nachtfalter sein können.

    Nach dem Projekt werde ich die Falter privat weiterzüchten - es wird also selbstverständlich kein Tier freigelassen 😉


    Mir wurde Arctias Dubernardi als anfängerfreundlich empfohlen, weil die Zucht wohl relativ einfach ist und die Raupen gern Kiefern/Tannen fressen. Nun lese ich hier das er für Anfänger nicht zu empfehlen ist, kann mir jemand einen Grund nennen?

  • Allein dass A. dubernardi (Artname immer klein) hier nicht heimisch ist, ist schon ein Ausschlusskriterium.


    Wie wäre es mit Saturnia pavonia? Da könnte man sogar jetzt Puppen erwerben. Der Falter schlüpft gegen Ende April. Dann könnte man mit den Kindern rausgehen und ein wildes M anfliegen lassen, das W Eier legen lassen und die Tiere züchten. Das geht recht schnell und unkompliziert. Die Falter schlüpfen allerdings erst im Frühling darauf.


    Ansonsten muss man wirklich auf Arten gehen, die mehrere Generationen pro Jahr machen. Phlogophora meticulosa zB. Sowas wie Buchsbaumzünsler ginge auch, aber das will wohl niemand.

    Schick sind natürlich auch Schwärmer wie Sphinx ligustri.

  • Hallo Carolin,

    die grundsätzlichen Frage, was mit den Arten, welche man nach erfolgreicher Zucht nicht "Aussetzen kann, geschehen soll wurde ja schon erörtert.

    Deshalb kommen meines Erachtens nur einheimische Nachfalterarten in Frage.


    Hinsichtlich von Zuchten und deren Problemen.

    Ein Vergleich. Er schon gut Pfannkuchen machen kann, für den ist es nicht schwer auch Pan-Cakes oder Kaiserschmarrn herzustellen.

    Wer aber nicht mal Übung mit Spiegeleiern hat, wäre für diesen die Zubereitung eines Kaiserschmarrn (ohne Tütengericht von Knorr) "anfängerfreundlich"?

    Die Lebensräume von tropischen und subtropischen Arten unterscheiden sich erheblich von denen in Deutschland. (Dauer Tageslicht / Temperaturverlauf / Luftfeuchtigkeit/ Futterpflanze usw.).

    Für eine erfolgreiche Zucht müssen diese Bedingungen (in Abhängigkeit von der Art, manche sind toleranter) möglichst "künstlich" geschaffen werden.

    Arctias dubernardi kommt in höheren Gebirgslagen in Südchina /Nordchina vor. Das Nahrung-Spektrum ist zwar recht breit, die klimatischen Bedingungen weichen doch deutlich von den unseren ab.

    Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Actias-Arten ist die Zucht (bei gewissen Zuchterfahrungen) nicht besonders schwierig, die Zucht als anfängerfreundlich zu bezeichnen halte ich für gewagt.

    Insbesondere das Schlüpfen der Falter kann sich sehr verzögen. Habe die Art schon selbst gezüchtet und habe gewissen Erfahrungen gemacht

    Falls es "tropische" Nachtfalter sein sollen, rate ich zu der Zucht von Antheraea yamamai oder Antheraea pernyi (siehe Google).

    Besser wäre, auch hinsichtlich "Fliegenlassen" einheimische Arten. Auch hier gibt es sehr schöne Arten, welche relativ einfach zu züchten sind z.B. Lindenschwärmen.

    Bevor jedoch irgendwelche Zuchten begonnen werden, ist es m.E, unbedingt erforderlich, dass vorher Kenntnisse über die Zucht der Art und deren Lebenszyklus bekannt sind.

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  • Ich finde die Idee sehr gut! Viele Kinder verlieren leider den Bezug zu den "Krabbeltieren" und eine Zucht von Schmetterlingen im Kindergarten kann bei einigen Kindern echte Wunder hervorrufen. Ich vertrete da die Auffassung, was man nicht kennt, kann man nicht schützen.

    Das Problem "Was mach ich mit den fertigen Faltern" ist doch ausserdem bei vielen tropischen Faltern gar nicht vorhanden, viele tropische Nachtfalter nehmen keine Nahrung zu sich und erreichen ganz von alleine nach 1 bis 2 Wochen ihr natürliches Lebensende. Falls sie bis dahin befruchtete Eier gelegt haben kann man sie ganz einfach einfrieren und dadurch für die Tiere schmerzlos abtöten. Oder man züchtet eine weitere Generation.


    Das ist zum Beispiel bei Samia ricini der Fall. Auch wenn er vielleicht nicht so farbenfroh ist, hat er mich (und viele andere) in dieses schöne Hobby begleitet. Er ist leicht zu züchten, recht groß, flugfaul (man kann ihn auf die Hand nehmen), frisst viele verschiedene, auch wintergrüne Pflanzen und bildet tolle Kokons aus Seide. Wenn man ein paar grundlegende Sachen beachtet wird die Zucht in der Regel gelingen.


    Natürlich soll man sich vorher über sein Vorhaben belesen, aber irgendwann muss man dann einfach starten. Falls spezielle Fragen auftauchen kann man den Züchter oder dieses Forum fragen. Da hilft nur "Learning by doing", was nicht bedeutet, dass man auf Kosten der Tiere Fehler begehen soll.


    Ich habe noch Samia ricini Eier da, und der Threadersteller kann sich gerne bei mir mittels Privatnachricht melden, falls er umsonst Eier haben möchte. Bei Fragen während der Zucht oder vorab kann er sich gerne melden.

  • Wer "Exoten" züchten will, der muß beachten, dass sie nicht freigelassen werden dürfen.

    Auch das passende Futter muß vorhanden sein. Durch "Inzucht" wird der Stamm geschwächt oder stirbt oft ganz

    ab. Wie erklärt man Kindern "Inzucht" ???

    Einheimische Arten müssen auch wirklich einheimisch sein, gleiche Arten aus fremden Gebieten können

    schlimme Auswirkungen auf Arten vor der Haustür bringen.

    "Ligusterschwärmer" ist nicht gleich "Ligustershwärmer" u.s.w.

    Völlig ungeeignet sind Arten, die lokal z.T. ein-/mehrbrütig sind und somit das lokale Verhalten verändert wird.

    Ungeeignet sind auch leicht zu kreuzende "Hyles"-Arten und z.B. Saturnia pavonia/pavoniella ....

    Es eignen sich für die SHOW-Zucht, z.B, im Kindergarten, eigentlich nur Falter, welche im Genpool keine

    Veränderungen hervorrufen. Dies sind z.B. WANDERFALTER, welche von Natur aus herumwandern und

    weite Strecken überwinden. Ausgesprochen gut für die Vorführung ist der UNGESCHÜTZTE Distelfalter.

    Mehrere Generationen, leichte Eiablage, gut zum Freilassen.

    Dies sollten sich auch alle durch den Kopf gehen lassen, welche der Meinung sind, Tiere frei zu lassen ist immer

    besser als diese zu töten.

  • Where is a very unfriendly answer??? I do not find any.

    VG

    In my opinion some of the answers are clearly subjective. Everyone's experience will NOT be identical, or hasn't

    anyone noticed that ? Personally, if I was going to teach students, beginners, of any age, and had no experience

    myself, I'd look to a science related website that can provide a kit or some all in one package. Many lepidoptera

    can be raised on artificial diet, and are suitable. Clearly issues with release or disposition of adults is another

    matter. And dubernardi is easy, Except for mating.

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