Imbrasia belina Zucht: Futterpflanzen?

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  • Hallo Martin!


    Ich finde nichts was Imbrasia belina tatsächlich isst, aber entweder du probierst es mit KuFu oder mit anderen Pflanzen die du findest (vielleicht hast du Glück und deine Raupen knabbern daran). Vielleicht fragst du auch den Verkäufer deiner Eier was er dir empfiehlt.


    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen!

  • Habe vor zwei Jahren auch Eier von Herr Lindner bestellt und die Raupen bis L5 gezüchtet,
    bevor sie dann eingingen. Ob es damals am Futter lag, weiss ich nicht.


    Auf jeden Fall haben sie es gerne gefressen und wuchsen normal daran.
    Herrn Lindner hat ein Bild in die Galerie gestellt von Raupen, die an Carissa macrocarpa fressen (Fam. Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), wo auch Immergrün und Oleander dazugehören, wobei das letzte sich anscheinend nicht bewährt hat.
    Aber Immergrün (Vinca mayor oder V. minor) dürfte noch einen Versuch wert sein.


    Soviel zum Thema. Hoffe geholfen zu haben.


    Beste Grüsse an alle Züchter
    Brunschi

  • Hallo Martin und anderen Forum Besucher,


    habe Gestern in aller Eile vergessen zu schreiben auf welcher Pflanze ich
    vor zwei Jahren die Zucht durchführte! Sorry!!
    Hier die Antwort; Mahonia, so heisst die Pflanze die wahrscheindlich jeder kennt
    aber nur wenige wissen wie sie heisst.
    Es ist eine Immergrüne,Stachelblättrige Pflanze und wird fast überall in
    Strassenrabatten ,Parkanlagen und Privatgärten gepflanzt.
    Google mal den Name Mahonia (Bilder ) und Du hast ein Aha -Erlebniss
    Schöne Grüsse,
    Brunschi


    P.S einige Blätter färben sich rot aber es sind auch immer Grüne darunter zu finden!

  • Hallo Rolf und Markus,
    ich kann euch nur voll zustimmen.


    Mich ärgert noch etwas anderes, das in letzter Zeit immer mehr praktiziert wird.
    Ich gehe in actias und sehe 10 neue Beiträge. In Wirklichkeit sind aber nur zwei neu, bei allen anderen steht : "Ich habe dir eine PN geschickt" oder "Du hast eine Mail bekommen".
    Ich ärgere mich dann jedes Mal darüber. Das zu lesen ist meiner Meinung nach verschwendete Zeit.


    Grüße
    Dietmar

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  • Ich habe die Eier aus Namibia gestern Morgen erhalten und zwei Räupchen waren bereits geschlüpft aber noch wohlauf.
    Heute Früh waren nochmals einige Geschwister dazugekommen. Auch die habe ich leicht besprüht und in die Dose mit Liguster und Turnereiche getan.
    Heute Abend sitzen nun sämtliche Tiere an der Eiche und legen sich mächtig ins Zeug.
    Quercus turneri ist nicht ganz leicht zu beschaffen - ich weiss.
    Jeder der den Winter durch das Züchten aber nicht lassen kann, dem empfehle ich, sich einen solche Baum in den eigenen Garten zu setzen, mit dem Hausbesitzer eine Ich-spende-und-nutze-Vereinbarung zu treffen, der Gemeinde einen solchen Baum an einer günstigen Lage zu schenken oder mit dem Friedhofsverwalter ein Schwätzchen zu halten.
    Es gibt auch für Mieter etliche Möglichkeiten, dieses äusserst nützliche Winterfutter in Reichweite zu bringen. Viele Botanische Gärten oder auch Friedhöfe beherbergen überdies auch die ebenfalls immergrüne Steineiche (Quercus ilex).
    Da diese gelegentlich auch als Kübelpflanze gehalten wird, ist sie wohl in Baumschulbetrieben erhältlich oder kann dort zumindest innert nützlicher Frist besorgt werden.
    Es lohnt sich auf jeden Fall einen oder mehrere immergrüne Eichen in
    der Nähe zu haben, denn es gibt etliche tropische Saturniden, die sich daran züchten lassen. Und selbst bei Marumba quercus oder anderen Arten an Eiche lässt sich das Mehl- und Russtauproblem damit umgehen, weil diese beiden Eichenarten praktisch resistent dagegen sind, also sauberes Futter bieten.


    Und sonst erscheint mir der Hinweis von André (Mahonia aquifolia) als sehr nützlich. Auch wenn diese in den letzten Jahren bei weitem nicht mehr so oft gepflanzt wurde wie noch in den 80-ern.


    Allen viel Erfolg


    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    das war ein wirklich nützlicher Hinweis.
    Ein Wort zu den kritischen Stimmen, die sich meines Erachtens bisweilen im Ton vergreifen: rundzufragen, welche Erfahrungen andere Züchter mit Raupenfutter gemacht haben, ist keine Schandtat. Der namibische Züchter, der mir die Eier zuschickt, hatte geraten, es mit mehreren europäischen Pflanzen zu versuchen, die Raupen seien relativ polyphag.
    Noch bietet die Entomologie einen, wenn auch kleinen, Spielraum für Experimente.
    Martin

  • Und es wäre wirklich schade, wenn niemand mehr den Mut hätte, einfach einmal den Versuch zu wagen! Wie soll man neue Futterpflanzen entdecken, neue oder exotische Arten züchten, wenn man immer nur "auf Nummer sicher" geht und nur bekannte, schon tausendmal gezüchtete Sorten bestellt? Allerdings verstehe ich auch diejenigen, die kein Geld verschwenden, und Tiere nicht unnötig leiden lassen möchten.


    Ich weiß - nicht alle Briefe kommen an, manchmal sind Raupen bereits geschlüpft, oder man findet nicht das passende Futter. In diesem Jahr haben dennoch 19 europäische Züchter insgesamt 700 Imbrasia belina Eier bei mir bestellt. Wie ich höre, haben viele die Eier bereits erhalten, zum Teil sind bereits Räupchen geschlüpft. Ich hoffe, alle haben viel Erfolg damit und berichten auch über Erfolge oder ggfs. Mißerfolge.


    Bitte beachten: Ich habe keine Vorkasse verlangt, der Versand ist also weitestgehend mein Risiko. Ich denke, alle Züchter sind ehrlich genug, beim Eintreffen des Zuchtmaterials den Kaufpreis zu entrichten. Viele haben das bereits getan. (An dieser Stelle, vielen Dank!)


    Die Eier stammen allesamt von wilden Eltern, sind also nicht in der zwanzigsten Inzucht-Generation, wie so manche Attacus atlas, Samia ricini oder Actias luna, die bei europäischen Züchtern so beliebt sind. Ein bißchen ist es eine Herausforderung, Imbrasia belina zu züchten: Immerhin fressen die Raupen 50 Tage lang, und recht große Mengen. Dennoch: Die 10 cm langen und fingerdicken, "gepanzerten" Raupen sind einfach gigantisch, und die Zucht ist den Aufwand wert und lohnt in jedem Fall. Schlüpfen dann die Falter, stellt man fest, daß alle eine andere Farbe haben: einzigartig!


    Also, viel Spaß damit und gutes Gelingen!


    Ein Gruß aus Namibia
    Heinrich Lindner

  • Hallo zusammen,
    bei mir sind am Donnerstag auch die ersten 5 Raupen geschlüpft.
    Ich war gar nicht darauf eingestellt (hatte den Termin "2 Wochen nach Versand" völlig überlesen) und bot alles Mögliche an, das ich im Garten finden konnte: Buchsbaum, Lorbeerkirsche, irgendeine immergrüne Hebe-Art, Sommerflieder (Schmetterlingsbaum), Geranienblätter und Golliwoog (gibt es für Ziervögel und Schildkröten).
    Aber nichts von alledem wurde angenommen.


    Gestern habe ich dann noch mit Ficus benjamini aus dem Büro versucht und ein paar Blätter gegeben. Nichts!


    Sie krabbeln nur umher, aber ich sehe nicht, dass sie irgendwo dran fressen.
    Heute habe ich dann ein Immergrün im Blumenladen gekauft. Ich muss abwarten.


    Mich würde nun interessieren, welche Beobachtungen ihr bei den Raupen gemacht habt ... fressen sie ständig? Sieht man deutlich, dass sie fressen? Laufen alle Raupen am Anfang hin und her und können sich nicht entscheiden? Brauchen Sie gewisse Einflussfaktoren, z.B. Licht, Dunkelheit, Feuchtigkeit, Wärme?!?


    Würde mal jemand ein Bild von seinen 2-3 Tage alten Räupchen einstellen?


    Freue mich über weitere Infos und Erfahrungsaustausch.


    Danke und LG
    Alex

  • Hallo,
    ich kann Herrn Lindner nur zustimmen, man sollte immer wieder versuchen, eine schier aussichtslose Zucht zu versuchen. Leider sind die Flugzeiten nicht immer im europäischen Sommer, was unser Hobby zu einer besonderen Herausforderung macht.
    Ich habe belina bereits 2 x gezüchtet, 1x im Sommer an Weide, 1x im Winter an immergrüner Eiche. An Weide war der Zuchterfolg sehr hoch, an Eiche eher bescheiden. Eine Nachzucht ist mir dabei nicht in den Kopf gekommen, da nur sehr wenige Züchter die wintergrüne Eiche zu Verfügung haben ( Schade). Die Falter schlüpften immer im Winter.
    Sollte also ein Züchter diese Art im Winter erfolgreich an einer anderen Pflanze züchten, bitte immer veröffentlichen oder mir mitteilen, dann setze ich es in meine sehr stark besuchte Webseite http://www.saturniidae-web.de und es haben alle was davon.
    Viel Zuchterfolg an alle
    Franz

  • Also: Die Raupen leben gesellig, vor allem am Anfang, aber selbst bei fast ausgewachsenen Raupen findet man oft 20 Stück nebeneinander auf einem einzigen Ast. Die kleinen Raupen schmiegen sich ganz eng aneinander, und zwar versammeln sich normalerweise alle relativ rasch auf einem einzigen Blatt der Futterpflanze - auch wenn dutzende Blätter gegeben worden sind. Es macht also beispielsweise keinen Sinn, einen "ganzen Blumenstrauß" an Futter für die kleinen Raupen zu geben. Ein Blatt reicht. Ist es abgefressen, legt man ein zweites daneben, und die Räupchen bewegen sich dann zum zweiten Blatt hin. Es ist also auch nicht nötig, die Räupchen per Hand zu bewegen. Vor allem wenn Raupen hungrig sind (z.B. wenn sie 1, 2 Tage lang nichts gefressen haben), bewegen sie sich sofort auf ein Blatt der Futterpflanze zu. Irren sie längere Zeit umher, befindet sich kein genießbares Blatt in der Nähe. Allerdings haben ältere Raupen manchmal Schwierigkeiten, sich umzugewöhnen.


    Die Raupen können problemlos in (durchsichtigen) Plastikdosen gehalten werden. Zuviel Feuchtigkeit könnte Schimmel begünstigen. Namibia ist ein eher trockenes Land, also sollten die Raupen Trockenheit gewöhnt sein. Bei mir im Zimmer schwankt die Temperatur zwischen 22 und 26 Grad, und die Luftfeuchtigkeit liegt bei rund 50%. Extra Licht oder Dunkelheit sind nicht nötig, nur in der prallen Sonne sollten die Raupen vielleicht nicht gerade gehalten werden. Es ist eindeutig erkennbar, wenn die Raupen fressen: Zum einen sind sie zusammen auf einem Blatt (sie fressen gesellig - einzeln umherwandernde Räupchen fressen normalerweise nicht), zum anderen sieht man die Fraßstellen, sowie den "Abfall", und oft hört man auch ein knackendes Geräusch. Raupen fressen 50 Tage lang, verpuppen sich dann 20 cm tief in der Erde (z.B. in einem Blumentopf), ohne einen Kokon zu spinnen. Höhere Feuchtigkeit löst dann den Schlupf der Falter aus, das ist aber erst 6 bis 10 Monate nach dem Verpuppen. Höhere Temperaturen sind nicht der Auslöser für den Schlupf, denn bei stärkeren Regenfällen, die den massenhaften Schlupf auslösen, fallen (!) die Temperaturen.


    Futterpflanzen in Namibia: Mopane, Rhus/Kareebaum, Carissa macrocarpa/Cape Plum, Mango, Bauhinia, gelegentlich Ficus.


    Oleander hat sich als unbrauchbar erwiesen.


    Eucalyptus wurde von Züchtern in England erfolgreich verwendet.


    Raupen überleben einige Tage auch auf dünnen Apfelscheiben (Schale entfernen).

  • Hallo Heinrich,
    vielen Dank noch mal für deine ausführliche Information.


    Wie sich heraus gestellt hat, ist dann wohl Immergrün für meine Pflanzen auch nicht das richtige - sie fressen nicht.


    Ich werde wohl morgen noch mal versuchen, verschiedenes Grün im Wald zu finden und anzubieten.
    Wenn alles nichts nutzt, muss ich die Zucht wohl aufgeben.
    Oder die anderen Raupen warten mit dem Schlupf noch so lange, bis die Weide austreibt :winking_face:


    Was die Zuchtbehälter angeht, habe ich dann alles richtig gemacht. Aber die Raupen wandern immer nach oben und hängen dann im Gardinenstoff, den ich als Abdeckung benutze.
    Meine Raupen leben auch nicht gesellig - sie gehen alle ihren eigenen Weg (vermutlich dann auf der Suche nach eßbaren Blättern).


    Also, wer noch Tipps und Tricks hat - bitte bitte weiter sagen. Würde es gerne schaffen und eine solch imposante Raupe und natürlich diesen Falter zu erhalten.


    Vielen Dank und LG
    Alex

  • Hallo Alexandra


    Deine Raupen bringen wir schon durch!
    Für Ficus oder Eucalyptus-Blätter würde ich den Hermann Gröne fragen.
    Hat er nicht ein Treibhaus, das im Winter geheizt wird?
    Wenn er nichts hat, kennt er sicher einen Ort in deiner Nähe,
    wo ein winterfester Ligustrum ovaliforum
    oder eine andere der erwähnten Futterpflanzen zu finden ist.
    Vielleicht im Oirlicher Blumengarten?


    Auch rund um den Naturschutzhof gibt es bestimmt Grünes,
    das von den Raupen vielleicht angenommen wird.

    Viel Glück bei deiner Suche!


    :falter:

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  • Zum Trost:


    Ich brauchte von einer Wanderung Eier vom Lindenschwärmer nach Hause.
    Als die Raupen schlüpften, brauchte ich dringend Lindenblätter.
    Irgendwie erinnerte ich mich, dass bei einem Dorf in der Nähe ein Bauernhof stand mit einer grossen alten Linde.
    Also fuhr ich mit dem Auto dorthin (schlappe zwölf Kilometer) und suchte die Bäuerin, um sie zu fragen, ob ich ab und zu vorbeikommen dürfte, um ein paar Lindenzweige abzureissen für meine Raupen.
    Sie sagte zwar ja, aber ihrem mitleidigen Lächeln entnahm ich, dass sie mich für einen Spinner hielt.
    Stolz brachte ich die Lindenblätter nach Hause, parkierte direkt vor meinem Haus bei einem Baum am Strassenrand. Dieser Baum ist eine Linde...


    Das war mir aber vorher nie aufgefallen.


    :daumenja:

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