Ein paar generelle Fragen

  • Hallo zusammen,

    ich erhalte in ein paar Tagen, wenn alles klappt, meine allerersten Eier. Antherina suraka.
    Ich habe ein paar recht allgemeine Fragen zu Zucht und Haltung und wäre über Antworten der Profis dankbar.
    Züchten möchte ich rein aus Spaß an der Freude und um meinem Sohn ein bisschen Natur näher zu bringen und seine NeuGIER nach Tieren ein bisschen zu stillen.
    Außerdem hab ich die krude Idee, später mal einheimische, bedrohte Arten zu züchten und sie alle zurückzubringen :freudentanz:

    Es sind einige Fragen, sollte es jeweils schon Antworten woanders geben, die ich akut nicht gefunden habe, wäre ich um die entsprechenden Links/tipps dankbar :red_heart:

    1. Gibt es nirgends eine Datenbank/ Seite, auf der die meisten/ viele Schmetterlinge mit Haltungs-/Zuchtbedingungen aufgeführt sind?
    Es ist recht mühsam, sich das alles peux a peux zusammensuchen zu müssen und einige Fragen scheinen so banal zu sein, dass ich keine Antworten finde.

    2. Wie lange müssten gekaufte Pflanzen draußen stehen, wie oft gewaschen/ beregnet werden, um Pflanzenschutzmittelrückstände zu entfernen, so dass sie ungiftig für die Räuplein sind? Ich gehe gleich auf Futtersuche, aber Liguster und Kirschlorbeer sind hier rar. Gibt es für den A. suraka Alternativen?

    3. Wie flugfaul sind die Tiere wirklich? Ich habe Interesse daran, den Tieren ihr Leben hier so angenehm wie irgendwie möglich zu gestalten und finde die im Handel angebotenen Käfige ganz schön klein. Wie gestaltet ihr Freiflug, wenn ihr das überhaupt macht?

    4. Ich finde nirgends Infos zur Eiablage. Wenn die Tiere nach der Kopula in einem Flugkäfig sitzen, was biete ich ihnen an für die Eiablage?
    Wann und wie transferiere ich die Eier dann am besten in das Schlupfgefäß?

    5. Wie verhindert ihr Inzucht? Wie oft sollte ich von extern Eier dazu kaufen? Markiert ihr die fremden Eier/Raupen/Falter und verpaart sie dann gezielt oder reicht der Fremdeinschlag nach Zufallsprinzip, um die Zucht gesund zu halten?

    6. Speziell zu dieser Art. Weiß jemand, wo genau die Tiere auf Madagaskar leben? Es gibt ja völlig unterschiedliche Microklimata dort...

    7. Warum lässt man die Puppen nicht an Ort und Stelle, dort wo die Raupe sich eingesponnen und verpuppt hat? Das würde mir ungefährlicher bezüglich möglicher Manipulationen am Kokon erscheinen...

    8. Die Klebesache mit den Puppen macht mir etwas Sorge. Ich habe gelesen, dass alternativ durchaus auch liegende Puppenhaltung möglich ist. Worauf muss ich dabei achten? Aber da nehme ich dem Falter dann die Möglichkeit, die Schwerkraft für's Aufpumpen der Flügel zu nutzen, oder? Hm...


    Das war viel.... und ich werde sicher noch viele weitere Fragen haben, aber ich glaube, das waren die dringendsten.

    Vielen Dank und liebe Grüße,
    Lena (, die sich mega freut auf die ersten :falter:)

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  • Ich würde dir ein paar relativ billige Bücher (je a. 10-25 Euro) empfehlen:

    Ekkehard Friedrich, Handbuch der Schmetterlingszucht

    A.U.E. - Aue, Handbuch für den praktischen Entomologen (4 Bände)

    Das sind die Gebetsbücher für den Anfänger.

    Die meisten Fragen werden dort ausführlich beschrieben.

    Zu Puppen "kleben", großen Flugkäfigen ... möchte ich mich hier nicht mehr äußern,

    da meine Kritiker mich dann wieder zerreissen.

    Hatte noch nie ein "Aerarium",habe aber in den letzten 55 Jahren jährlich zwischen

    50-80 Zuchten erfolgreich ausgeführt.

    Schmetterlinge sind Insekten und vermehren sich auf engsten Raum.

    Auf Naturschutz-/Artenschutz möchte ich auch nicht eingehen, weil vieles sehr

    kompliziert ist und oft legal nicht ausführbar (obwohl es evtl. sinnvoll wäre) ist.

    Bring deinem Kind und insbesondere dich der Natur näher und züchte

    Tiere der Heimat (nicht Madasgakar) .

    Geeignete Arten sind Mondfleckfalter, Tannenpfeilschwärmer ....

    viel Spaß

    Policeman

  • Hallo Lena,


    1. Gibt es nirgends eine Datenbank/ Seite, auf der die meisten/ viele Schmetterlinge mit Haltungs-/Zuchtbedingungen aufgeführt sind?

    Eigentlich kenne ich da nur Actias, hier wo es sehr gute Zuchtberichte gibt.

    2. Wie lange müssten gekaufte Pflanzen draußen stehen, wie oft gewaschen/ beregnet werden, um Pflanzenschutzmittelrückstände zu entfernen, so dass sie ungiftig für die Räuplein sind?

    Um dieses Thema gab es schonmal hier auf Actias eine sehr lesenswerte Diskussion: Futterpflanzen aus den Gartencenter da sollte diese Frage hinlänglich beantwortet werden.

    Ich gehe gleich auf Futtersuche, aber Liguster und Kirschlorbeer sind hier rar. Gibt es für den A. suraka Alternativen?

    Da wäre einerseits Kunstfutter (verkaufen auch einige Leute hier) oder vielleicht (?) andere Pflanzen, da meldet sich bestimmt noch jemand der sich damit auskennt.

    3. Wie flugfaul sind die Tiere wirklich? Ich habe Interesse daran, den Tieren ihr Leben hier so angenehm wie irgendwie möglich zu gestalten und finde die im Handel angebotenen Käfige ganz schön klein. Wie gestaltet ihr Freiflug, wenn ihr das überhaupt macht?

    Vor allen Dingen Tagfalter fliegen schon bei den richtigen Bedingungen ganz schön rum, da gibt es im Internet eigentlich relativ viele Flugkäfige für Schmetterlinge zu kaufen (sind aber öfters leider (sehr) teuer). Da sollte eine Google-Suche schon Erfolg bringen. Oder man baut halt einen selber wie zum Beispiel hier Flugkäfig (nur als Beispiel) oder so ähnlich. Wenn du ihn kaufen willst: https://www.ento-meier.de/463/shop/flugkaefige   https://www.bioform.de/shop.ph…wg=1&pid=5264&treeid=5265 die für größere Arten bestimmt nicht schlecht sind.

    4. Ich finde nirgends Infos zur Eiablage. Wenn die Tiere nach der Kopula in einem Flugkäfig sitzen, was biete ich ihnen an für die Eiablage?
    Wann und wie transferiere ich die Eier dann am besten in das Schlupfgefäß?

    Sowas Ähnliches habe ich auch schonmal gefragt als ich mich erst neu mit der Eiablage beschäftigte, hier ist der Thread: Eiablage Achateule Es gibt aber teilweise Arten und ganze Familien deren Rüssel verkrüppelt ist und deswegen sowieso keine Nahrung aufnehmen können (weiß nicht ob das bei suraka auch so ist). Wie dort steht sind Teile der Futterpflanze dabei hilfreich.

    5. Wie verhindert ihr Inzucht? Wie oft sollte ich von extern Eier dazu kaufen? Markiert ihr die fremden Eier/Raupen/Falter und verpaart sie dann gezielt oder reicht der Fremdeinschlag nach Zufallsprinzip, um die Zucht gesund zu halten?

    Warte lieber erstmal ab ob die Zucht überhaupt über mehrere Generationen funktioniert, erst dann gibt es potentielle Problememit der Inzucht, das hat aber sicherlich noch Zeit.

    6. Speziell zu dieser Art. Weiß jemand, wo genau die Tiere auf Madagaskar leben? Es gibt ja völlig unterschiedliche Microklimata dort...

    Nein, da findet sich bestimmt noch jemand.

    7. Warum lässt man die Puppen nicht an Ort und Stelle, dort wo die Raupe sich eingesponnen und verpuppt hat? Das würde mir ungefährlicher bezüglich möglicher Manipulationen am Kokon erscheinen...

    Das macht man in der Regel entweder aus Platzgründen (man braucht das Zuchtgefäß für was anderes) oder die Umgebung ist für den der Schmetterlinge nicht richtig geeignet.


    Obwohl ich großen Respekt vor jedem Züchter der das schon so lange macht und schon viel geleistet hat habe, würde ich gerne noch etwas zum post von Policeman sagen:

    Ich würde dir ein paar relativ billige Bücher (je a. 10-25 Euro) empfehlen:

    Ekkehard Friedrich, Handbuch der Schmetterlingszucht

    A.U.E. - Aue, Handbuch für den praktischen Entomologen (4 Bände)

    Diese Bücher finde ich auch toll und habe sie selber, aber ganz so billig sind die Bücher selbst gebraucht nicht (günstigstes Buch in gutem Zustand bei Handbuch der Schmetterlingszucht 40euro)

    Bring deinem Kind und insbesondere dich der Natur näher und züchte

    Tiere der Heimat (nicht Madasgakar) .

    Ja, das ist nicht so einfach, sagen wir es Mal so: einheimische Schmetterlinge sind natürlich grundsätzlich besser, aber auch nicht so groß und farbenfroh was Kinder in der Regel mehr beeindruckt. Zum anderen stehen da relativ viele, gerade schöne und bunte Tagfalter öfters unter Schutz, das sollte in der Regel kein Problem sein, aber manchmal gibt es dann leider militante Naturschützer die was dagegen haben dass man Schmetterlinge aus der Natur zeitweise entnimmt, wo man dann eventuell ärger kriegen könnte.


    Vielleicht hilft es dir ein Bisschen.

    Viele Grüße Constantin

  • Hallo Lena, Hallo Constantin, Hallo alle Neueinsteiger,


    vorab wie andere Actias-aner und -anerinnen beschäftige ich mich seit Jahrzehnten mit Schmetterlingen incl. Sammlung. Hatte auch meine Anfangsschwierigkeiten und, und,.....

    Vor allem bin ich sehr froh, dass sich -trotz allem- es immer noch Jüngere bzw. ältere Neueinsteiger / innen gibt.

    Was mir aber schwer fällt zu verstehen ist, dass keine Bücher (kann hier Policeman nur recht geben) gelesen werden. Es ist oft erschreckend wie gering die Kenntnisse über fundamentale Grundlagen (Metamorphose etc.) sind und dann sollen "tropischen" Arten gezüchtet werden.

    In meiner Jugend musste man sich alles an-lesen. Die einzige Möglichkeit Zuchtmaterial zu kaufen, war die Insektenbörse in der Entomologischen Zeitung.

    Und es müssen keine neuen Bücher sein; auf Actias werden oft auch günstig gebrauchte Bücher angeboten. Für das erste "Reinschnupper" reichen diese völlig aus.

    Was soll mit diesen Faltern geschehen, sobald (im Winter?) schlüpfen. Fliegen lassen=> geht nicht; Faunenverfälschung; zu Recht verboten / Im Terrarium halten=> Größere Arten bzw. Tagfalter flattern sich zu Tode; nur bei kleineren Arten vielleicht möglich; Fütterung ?; was mache ich mit dem Nachwuchs? / Töten der Falter und Präparieren => innere Gewissensfrage.


    Bei allem Verständnis für den Wunsch schöne / große Falter zu züchten, auch bei der Zucht von Schmetterlingen sollte "klein" angefangen werden.

    Es werden oft genug auch attraktive Arten aus Mitteleuropa angeboten. Kleines Nachtpfauenauge; Nagelfleck; kleiner u. mittlerer Weinschwärmer; kleiner Fuchs; und so weiter. Auch hier kann ich Policeman nur recht geben.

    Sofern bei der Zucht der natürliche Lebensablauf der Falter hält, kann man diese dann (in geeigneten Flächen; nicht mitten in der Groß-Stadt) ohne schlechtes Gewissen fliegen lassen.

    Letzten Sommer habe ich (seit 5 Jahren) mal wieder Kleiner-Fuchs Raupen gefunden; habe etwa die Hälfte mitgenommen; gezüchtet und alle fliegen lassen.

    Es ist ein schönes Gefühl, den Kerlen beim Wegfliegen zuzusehen.

    Habe aktuell 20 Abendpfauenaugen in der Überwinterung. Ende April sobald die Weide ordentlich Blätter hat, werde ich die Falter schlüpfen lassen und weit überwiegend frei lassen.

    Nach Sonnenuntergang auf den Finger setzten und zusehen wie er abhebt.

    Dies dürfte "schöner" sein, als zusehen zu müssen wie die Falter sich zu Tode flattern.


    Wie bei allen Lebewesen, für welche man "Verantwortung" übernimmt, sollte man sich auch bei Schmetterlingen über die Folge seine Tuns im Klaren sein.


    Zu Schluss: Kein Meister fällt vom Himmel und nach fast 50 Jahren Sammeln und Züchten lerne ich immer noch dazu (und dies auch bei mitteleuropäischen Arten).


    In diesem Sinne Beste Grüße Armin

  • Hallo Armin,

    ich glaube uns ist ein kleines Missverständnis unterlaufen.

    Was mir aber schwer fällt zu verstehen ist, dass keine Bücher (kann hier Policeman nur recht geben) gelesen werden. Es ist oft erschreckend wie gering die Kenntnisse über fundamentale Grundlagen (Metamorphose etc.) sind

    Diese Bücher finde ich auch toll und habe sie selber, aber ganz so billig sind die Bücher selbst gebraucht nicht (günstigstes Buch in gutem Zustand bei Handbuch der Schmetterlingszucht 40euro)

    Wie auch in meinem Beitrag steht habe ich Policeman nur und auschließlich wegen des Preises etwas wiedersprochen, was aber nur beim Handbuch der Schmetterlingszucht richtig ist (mein Fehler, da hat Policeman Recht), gerade Fachbücher zur Entomologie lese ich sehr gerne! Weiterhin bin ich bin der Meinung dass mein fundamentales Grundwissen nicht allzu schlecht ist, natürlich weder mit deinem oder dem von Policemen vergleichbar, aber dafür dass ich es noch bei weitem nicht so lange mache doch akzeptabel.

    dann sollen "tropischen" Arten gezüchtet werden.

    Ja, da bin ich mir absolout sicher dass die zu Anschauungszwecken, gerade für Kinder deutlich besser sind. Was Lena, wenn ich es richtig verstanden habe genau so vorhat.

    Und es müssen keine neuen Bücher sein; auf Actias werden oft auch günstig gebrauchte Bücher angeboten.

    Ja, ich weiß. Habe ich über diese Plattform auch schon gekauft.

    Was soll mit diesen Faltern geschehen, sobald (im Winter?) schlüpfen. Fliegen lassen=> geht nicht; Faunenverfälschung; zu Recht verboten

    Da wir uns aktuell im Monat März befinden und es ja um eine aktuell geplante Zucht geht die in kurzer Zeit starten soll, denke ich bis zum Winter ist es noch ein Weilchen. Und ich weiß auch nicht richtig warum man solche Falter freilassen sollte wenn man nachzüchten will:question_mark:was ich aus der Frage zum Thema Inzucht von Lena ableiten würde.

    Im Terrarium halten=> Größere Arten bzw. Tagfalter flattern sich zu Tode; nur bei kleineren Arten vielleicht möglich;

    Meines Wissens lassen viele Züchter die Exemplare die sie Nachzüchten möchten sich in einem Flugkäfig oder Ähnlichem verpaaren. Wenn es dann zur Paarung kommt scheinen solche Behältnisse ja groß genug zu sein. Des weiteren kennen wir ja auch nicht die Platzverhältnisse bei Lena, es werden ja teilweise sogar Zuchtkäfige angeboten die von Menschen begehbar sind, ich denke dass sollte dann für fast alle Arten oder zumindest die meisten gut funktionieren.

    Fütterung ?

    Wurde laut Zuchtberichten auf Actias zum Beispiel vom Oleanderschwärmer durchaus als machbar bewiesen. Ja, das ist jetzt eine andere Familie aber trotzdem kann man das bestimmt in abgewandelter Form auch anwenden, wenn die betreffende Art überhaupt einen Saugrüssel hat und der nicht im Rahmen der Evolution zurückgebildet wurde.

    was mache ich mit dem Nachwuchs?

    Auch züchten, gegebenenfalls als Winterzucht.

    Töten der Falter und Präparieren => innere Gewissensfrage.

    Oder einfach warten dass sie selber sterben? Für mich persönlich gehört die Präperation zur richtigen Entomologie einfach mit dazu, wenn man das nicht will: vorhergehender Satz.

    Bei allem Verständnis für den Wunsch schöne / große Falter zu züchten, auch bei der Zucht von Schmetterlingen sollte "klein" angefangen werden.

    Es werden oft genug auch attraktive Arten aus Mitteleuropa angeboten.

    Ich züchte auch meist Arten von Weibchen die ich beim Licht/-Köderfang mitnehme, aber ist es schlimm wenn Man auch Mal Exoten züchten möchte. Zum anderen sind wie schon geschrieben auch viele Einheimische unter Schutz gestellt vom BNatSchG oder anderen Gesetzen.

    Nach Sonnenuntergang auf den Finger setzten und zusehen wie er abhebt.

    Dies dürfte "schöner" sein, als zusehen zu müssen wie die Falter sich zu Tode flattern.

    Ja, stimmt, aber was macht er denn in der Natur? Sich nicht zu Tode flattern? Gut, da dient er vielleicht einer Fledermaus noch als Nahrung. Oder pflanzt sich fort, aber ob das für die Population ausschlaggebend ist?

    Sofern bei der Zucht der natürliche Lebensablauf der Falter hält, kann man diese dann (in geeigneten Flächen; nicht mitten in der Groß-Stadt) ohne schlechtes Gewissen fliegen lassen.

    Wie gesagt, ob das was bringt, außer ein gutes Gefühl? Ich weiß es nicht.


    Gerade wenn man nur reinschnuppern will sind Exoten oft die bessere Wahl. Außerdem zählte die Wahl, ob Exot oder Einheimischer, mit der sich ja fast dein ganzer post beschäftigt niemals zu den ursprünglichen Fragen. Da finde ich Policemans Antwort mit dem Literaturverweis deutlich besser, es beantwortet nämlich die gestellten Fragen, im Gegensatz zu deinem post!


    Viele Grüße Constantin

  • Hallo :smiling_face:

    Danke euch für die vielen Antworten.

    Policeman, danke für die Buchtipps, das ist gut, die werde ich mir zulegen.

    Robert07 Vielen Dank. Die Links sind sehr hilfreich und beantworten ein paar meiner Fragen :smiling_face:

    Ich habe tatsächlich fast nebenan eine große Hecke Kirschlorbeer gefunden - ich werde morgen mit einer Flasche Wein zur Nachbarin gehen :winking_face:

    Witzig, genau so habe ich heute mit einer Freundin den Plan für den Selbstbau gemacht. Also der 6 Eckige Prisma-Käfig.
    Reicht der denn von der Größe, damit sich die Falter nicht totflattern?
    Die kaufbaren kenne ich und finde sie ultrahässlich. Es muss ein Eigenbau her :smiling_face:

    sphingidae Danke auch dir, Heiner. Das habe ich natürlich gelesen, aber ich finde, es ist doch nur ein kleiner Abriss (außer mir sind Unterseiten entgangen :thinking_face: )

    caligo58 Hm, Armin, das war leider nicht wirklich hilfreich. Ich habe nach Links gefragt, weil die schneller und leichter zu erreichen sind - schön, dass es auch gute Bücher gibt, ich werde mich einlesen.
    Zum Thema klein anfangen: Die Lektüre für Anfänger ist leider (von den mir noch unbekannten Büchern abgesehen) nicht so wahnsinnig ausführlich und ich habe oft und viel gelesen, dass Antherina suraka eine gute Einsteigerart ist. Ich möchte keine Raupen der Natur entnehmen, wenn ich selbst noch keine praktische Erfahrung habe. Im Gegensatz zu den exotischen Zuchttieren braucht unser Ökosystem die Falter hier dringend. Es war also durchaus eine durchdachte Entscheidung und keine, die mit der Optik zu tun hat (sonst wäre es nun wirklich nicht ausgerechnet dieser Falter geworden).
    Bitte hilf mir mit deinem reichen Wissen doch wirklich:
    Welche Größe muss ein Flugkäfig oder eine Voliere (?) denn haben, damit die Falter sich nicht zu Tode flattern?
    Gibt es Zeiten, zu denen man sie gut frei fliegen lassen kann, damit das eben nicht passiert? (die Gefahr von Schränken, Türen, Fenstern ist mir bewusst und lässt sich hier gut vermeiden)

    Robert07 Das mit den Büchern war wohl eher auf mich bezogen, nicht auf dich :winking_face:
    Danke ansonsten für die Initiative.
    Tatsächlich habe ich nicht vor, die Tiere einfach sich selbst zu überlassen, o.ä. komische Annahme...
    Du hast richtig gelesen, ich denke, dass ich längerfristig dabeibleiben will - und wenn nicht: Was spricht dagegen, die Eier zu verschenken, caligo58 ? Oder gar keine Paarung zuzulassen (wobei ich ihnen das von Herzen gönne ;))? Die Tiere sterben so oder so, ich sehe das Problem nicht wirklich.


    Zum Thema Eiablage und Puppen wäre ich um weitere Wortmeldungen dankbar :red_heart:


    • Offizieller Beitrag

    Nichts für ungut, es wurde jetzt viel generelles ethisch-philosophisches Zeug drumrum gequatscht, was auch sicher seinen Platz hat, aber die Fragen wurden irgendwie nicht beantwortet. Deswegen gebe ich jetzt mal meinen Senf dazu, auch wenn ich A. suraka nie gezüchtet hab. Aber diese Sachen treffen praktisch auf alle Saturniiden zu.


    1. Nein, nicht das ich wüsste. Das wäre sicher schön, aber man muss den Arbeitsaufwand betrachten. Für die winzige Menge an Leuten die soetwas benötigt ist das nicht wirklich machbar. Auf Actias ist meines Erachtens die größte Sammlung an Wissen zum Thema Schmetterlingszucht. Es gibt viele Zuchtberichte die natürlich mehr oder weniger ausführlich sind und jeder ist eingeladen das zu erweitern. Wir haben auch die Artseiten auf denen wir versuchen Wissen zusammenzutragen und natürlich die Mitglieder die sich gegenseitig helfen und Tips geben können. Ein kleines bisschen gehört es auch dazu sich Sachen selbst zusammenzusuchen. Lernen ist immer auch ein wenig Arbeit. Ich glaube jeder hier hat so angefangen und eigentlich kommt man davon nie los. Ich hab immer noch Gebiete wo ich alles in mühsamer Arbeit zusammentrage, weil es nicht viel Infos gibt.


    2. Das hängt sehr vom verwendeten Mittel und der Pflanze ab. Wenn es eine Pflanze ist die im Winter ihre Blätter abwirft und es ein Insektizid war, welches auf die Blätter aufgetragen wurde reicht eine Vegetationsperiode (bzw. halt die Zeit bis zur nächsten). Bei immergrünen Pflanzen ist das schwieriger da würde ich nicht unter einem halben Jahr bis Jahr rechnen. Wenn es Pflanzenschutzmittel waren die in das Gießwasser gegeben und von der Pflanze in die Blätter eingelagert werden, dann ist es sehr schwer eine Zeit zu geben. Das könnte Jahre dauern bis das wirklich wieder raus ist. Im Idealfall kaufst du Pflanzen von einer Gärtnerei die keine Insektizide verwendet. Fungizide und Herbizide schaden den Raupen in der Regel nicht. Falls die Gärtnerei sinnvolle Auskunft darüber geben kann was verwendet wurde, kannst du eventuell auch bei einer herkömmlichen Gärtnerei ungesprizte Pflanzen bekommen. Nicht alle Pflanzen werden mit Insektiziden behandelt. Wenn ich nicht völlig daneben liege (ich hab mit tropischen Arten nichts am Hut) dann nimmt A. suraka z.B. auch Prunus und Salix. Da es bald Frühling wird sollte sich davon auch irgendwas finden lassen.


    3. Also Saturniidae sind in der Regel relativ flugfaul. Ein großes Aerarium (90x60x60) ist für die kurze Lebenszeit und eine angemessene Anzahl von Faltern durchaus ausreichend. Wenn man natürlich will kann man den Tieren mehr Platz geben, aber die Notwendigkeit dafür sie frei im Zimmer fliegen zu lassen sehe ich nicht. Das schadet im Zweifelsfall mehr als es bringt. Ein Eigenbau mit Seitenlängen von 2- 3 m ist schon völlig ausreichend.


    4. Saturniidae sind nicht sehr spezifisch mit der Wahl ihrer Eiablageplätze. Sprich, die kleistern ihre Eier überall hin wo es ihnen gerade passt. Du brauchst gar nichts zu machen. Die werden ihre Eier and die Kastenwände legen ohne dich zu fragen. Die Eier sind sehr robust und können mit etwas vorsichtigem ruckeln von der Unterlage gelöst werden. Falls das am Anfang ungewohnt ist und du Angst hast was kaputt zu machen, hilft etwas anfeuchten den Kitt zu lösen, mit dem sie an der Unterlage befestigt sind.


    5. Ehrlich? In der Regel gar nicht. So schnell geht das jetzt nicht und bei vielen Arten ist es auch kein Problem. Kommt immer darauf an wie lange du so eine Art züchtest. Nach 3-4 Generationen könnte man mal darüber nachdenken neue einzukreuzen. Wenn du das machen willst, reicht es die einfach zu mischen. So exakt mit markieren oder so muss das für deine Zwecke denke ich jetzt nicht sein.


    6. Nicht meine Baustelle. Wie gesagt, keine Ahnung von tropischen Arten.


    7. Weil ich in der Regel den Käfig wieder für andere Sachen brauche :grinning_face_with_smiling_eyes: Nein, ernsthaft du kannst die Kokons prinzipiell einfach im Käfig hängen lassen. Aber wenn du halt viel züchtest ist das mega unpraktisch, wenn du irgendwann 5 Käfige rumstehen hast die praktisch leer sind wegen ein paar Kokons. Es ist in aller Regel (es gibt ein paar Ausnahmen) absolut kein Problem die Kokons abzumachen und liegend zu lagern. Die Puppen sind meistens sehr robust und die Kokons schützen sie ja zusätzlich.


    8. ich weiß nicht genau was du mit "Klebesache" meinst. Wie schon gesagt liegende Lagerung ist normal kein Problem. Die Falter brauchen nur Platz in einem Behältnis, wo sie an den Wänden hochklettern können. Da haben sie dann die Möglichkeit sich einen Platz zu suchen um ihre Flügel zu entfalten. Meistens werden sie dazu an der Decke hängen.


    Grüße Dennis

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  • bellargus

    Lieber Dennis,
    vielen, vielen Dank - das war jetzt der hilfreichste Beitrag und meine Fragen sind damit größtenteils beantwortet.
    DANKE!

    Eine ergibt sich aus den Antworten noch: Wie passiert das denn, dass die Falter anfangen, sich tot zu flattern?
    Ich habe jetzt einen Käfig in Bau mit 90cm auf 1,20 Höhe und eine Ecke im Wohnzimmer - 5x1,5m - die ich gut zeitweise abhängen kann.
    Was hältst du davon, Dennis?

    • Offizieller Beitrag

    Wie passiert das denn, dass die Falter anfangen, sich tot zu flattern?
    Ich habe jetzt einen Käfig in Bau mit 90cm auf 1,20 Höhe und eine Ecke im Wohnzimmer - 5x1,5m - die ich gut zeitweise abhängen kann.

    Na ja, totflattern ist so ein bisschen ein etwas reduzierter Ausdruck. Damit ist einfach gemeint, dass die Falter sich im Käfig früher oder später sehr stark abfliegen, teilweise auch Beine oder Fühler verlieren können, wenn es blöd läuft irgendwann kaum noch fliegen oder sich festhalten können und dann etwas unschön zugrunde gehen. Prinzipiell passiert das zwar in der Natur auch, aber wesentlich weniger schnell und nicht so drastisch. Letztlich ist ein Flugkäfig oder jeder begrenzte Raum natürlich keine normale Umgebung für einen Falter, der gewohnt ist überall hinfliegen zu können wo er hinwill und für den das Konzept von "Wand" nicht wirklich viel Sinn ergibt. Es variiert ziemlich von Familie zu Familie und Art zu Art welches Flugverhalten die Falter so an den Tag legen. Manche Schwärmer sind z.B. unheimlich gute Flieger, können Hindernisse extrem gut umfliegen und vermeiden auch die Kastenwände. Saturniidae haben da eher die Strategie "geradeaus bis ein Hindernis kommt und dann ändert sich die Flugbahn schon von selbst". Die sind zwar nicht so ungestüme Flieger und orientieren sich nicht so stark zum Licht wie viele Tagfalter, aber kleben eben doch die meiste Zeit an den Kastenwänden. Wenn die Flügel die ganze Zeit gegen die Kastenwände schlagen nutzen die sich dann eben schnell ab. Das ist einfach ein Problem der Haltung, das man nicht wirklich umgehen kann. Du könntest den Kasten noch so groß machen, die Falter werden den zur Verfügung stehenden Raum trotzdem wenig nutzen und viel an die Wände stoßen. Da Saturniiden wegen dem fehlenden Rüssel so kurzlebig sind ist das aber auch nicht so ein großes Problem. Ich würde 1,20 Kantenlänge für sagen wir mal 6-8 Falter als ausreichend betrachten.


    Grüße Dennis

  • Hallo Lena,


    wirklich toll, dass Du Dich in die Schmetterlingszucht und ihre Entwicklung einarbeiten willst. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude damit.


    Wenn Du oben Forum anklickst, kommst Du unter Veröffentlichungen zu Zuchtberichte Lepidoptera. Hier findest Du einen meiner Meinung nach gelungenen Zuchtbericht zu A. suraka.


    Zur Aufbewahrung der Eier mein Tipp: nimm 2 leere Plastikbecher gleicher Grösse (z.B. von Joghurt). Einer bleibt, wie er ist, beim zweiten schneidest Du den Boden aus, so dass aber vom Boden noch ein Rand stehen bleibt. Verklebe jetzt dieses Loch mit z.B. einem Stück Strumpfhose (Sekundenkleber, Heisskleber). Stelle Becher 2 in Becher 1, so müsste ein freier Raum zwischen dem Boden von Becher 1 und der Netzabklebung von Becher 2 entstehen. Diesen Raum füllst Du mit Wasser, aber nur bis ca 2-3 mm unterhalb des Netzes. In warmen Raum stellen, z.B. Bad. Fertig. Wenn die gelieferten Eier befruchtet sind, schlüpfen nach +/- 14 Tagen die Räupchen.


    Vllt. noch ein Rat: bevor ich Eier bestelle, erkundige ich mich immer vorher, was die Art frisst, und ob ich über die Zuchtdauer die Möglichkeit habe, das Futter zu besorgen.

  • You've been given a lot of good advice. It is a great hobby.

    I raised Antherina suraka one time outdoors on cherry, I had poor

    success, it might be my coastal climate here, even in the summer,

    23 c is a scorcher, and usually it's cooler. I'd try to keep them indoors if given

    another chance, where temperature is more consistent.


    Sometimes we, or at least some of us...myself included overthink things, like positioning

    cocoons, if possible, I tie them to a branch, failing that, they can lie any which way

    On the cage floor.

    Best of luck with them. What you can be sure of, is the axiom- "your results may vary"

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