Lichtfang 2021

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    bist du dir beim 2. Bild sicher, daß es sich um orbona handelt? Könnte das nicht interposita sein?

    Hey,

    danke euch beiden für die Einschätzung! Also grundsätzlich versuche ich zwar nach bestem Wissen und Gewissen zu bestimmen - Fehler können mir da aber immer mal wieder unterlaufen. Oft genug fehlt mir einfach noch die Erfahrung, gerade auch weil ich viele Tiere zum ersten Mal sehe.... Insofern ist "sicher" bestimmt nicht der richtige Ausdruck - und ich bin euch umso mehr dankbar, dass ihr so aufmerksam die Ergebnisse durchschaut :emojiSmiley-04:


    Zum Tier: ja, auch das war so eine Art, bei der ich hin und her geblättert habe. Es kamen 2 Tiere - eines davon mit sehr kräftigem, ziemlich schwarzen Fleck am Vorderrand. Dazu wusste ich nicht genau, wie verbreitet interposita nun tatsächlich schon ist (der Steiner war da nicht sonderlich hilfreich). Aber wenn sie sich wohl so ausgebreitet hat, wie ihr meint, ist es wohl wahrscheinlich wirklich interposita. Danke!



    Anmerkend dazu: ich kann mir schwer vorstellen, wie bei solchen Arten eine Konkurrenz bzw. Verdrängung aussehen könnte. Sie werden den orbona ja wohl kaum alle Futterpflanzen wegfressen. Oder den Nektar wegsaugen... Gibt es dazu irgendwelche Theorien (evtl. auch zu anderen Arten)? Maximal könnte ich mir vorstellen, dass sich nahe verwandte Arten eben doch kreuzen und dann die dominantere schlichtweg die andere überragt... Aber da würden mir jetzt sicherlich einige widersprechen :grinning_face_with_smiling_eyes: Aber mir würde sonst irgendwie keine plausible Erklärung einfallen :thinking_face:

  • Die einleuchtendste Erklärung ist das die Ansprüche von interposita und orbona ziemlich deckungsgleich sind.

    So das die wesentlichen durchsetzungsstärkere Art die althergebrachte orbona aus ihrer Nische verdrängt. Ein Biotop ist in der Regel für eine ganz bestimmte Populationsdichte einer bestimmten Art optimal. Und genau hier haut interposita massiv in die selbe Nische rein. Mit bekannten Ergebnis.

    So würde die Beobachtung auf jeden Fall Sinn machen.

    Ich habe z. B. einmal an einer Waldkante geködert. PRO KÖDER 20 - 30 interposita.

    Das das so ziemlich jeden Rahmen sprengt ist dann logisch.

  • Grüße,


    ich hatte vor ein paar Tagen die allererste interposita hier bei mir am Licht. Hier in Niederbayern gibt es jährlich nicht viele Meldungen, drum bin ich über diesen Fund auch überrascht. Im Osten Deutschlands sind sie häufiger, wandern ja auch von Osteuropa ein. Sehr interessant zu beobachten wie eine Art expandiert in der heutigen Zeit.

    Hat wohl auch ein bisschen mit dem Klima zu tun. Die Art mag´s ja warm und trocken, unsere letzten Hitzejahre sind ihr wohl gut bekommen, wohl eine der wenigen Arten, die vom Klimawandel profitieren könnten.


    NG Heiko

    • Offizieller Beitrag

    Andreas ich habe die Diskussion mal in ein eigenes Thema verschoben, da ich doch ein wenig mehr daran interessiert wäre, es sich aber doch etwas weiter vom eigtl. Thread entfernt.


    >>Link<<

    Im Osten Deutschlands sind sie häufiger, wandern ja auch von Osteuropa ein.

    Zumal ich mit Göttingen ja doch auch recht weit im Zentrum bzw. Norden/Westen bin

    • Offizieller Beitrag

    Die eher kühlen Bedingungen gestern Nacht haben sich bemerkbar gemacht. Nach den sehr hohen Artenzahlen der letzten Wochen kamen gestern in Hannover nur 60 Arten ans Licht. Darunter jedoch auch Highlights wie der Rauschbeerspanner, welcher in Niedersachsen vom Aussterben bedroht ist und an Rauschbeere gebunden ist, die vorrangig in Mooren wächst.

    Auch die Bunte Ligustereule ist für mich ein kleines ein Highlight - sie wurde bisher vorrangig in den südlichen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz gefunden. In der Checkliste der Arten für Niedersachsen wird die Art noch nicht gelistet - ein Rote-Liste-Status ist daher für Niedersachsen noch nicht vergeben.

    Geleuchtet habe ich von 22:15-2:15 bei 17-10°C.

    Agrotis exclamationis
    Agrotis segetum
    Angerona prunaria
    Apamea monoglypha
    Apamea scolopacina
    Apamea sordens
    Apoda limacodes
    Apterogenum ypsillon
    Arichanna melanaria
    Axylia putris
    Biston betularia
    Cabera exanthemata
    Cabera pusaria
    Cidaria fulvata
    Cosmia trapezina
    Eilema complana
    Elaphria venustula
    Eulithis prunata
    Eupithecia haworthiata
    Euplexia lucipara
    Euthrix potatoria
    Hemithea aestivaria
    Herminia grisealis
    Herminia tarsicrinalis
    Hoplodrina octogenaria
    Hypena proboscidalis
    Hypomecis punctinalis
    Hypomecis roboraria
    Idaea aversata
    Idaea biselata
    Idaea fuscovenosa
    Lacanobia oleracea
    Lacanobia thalassina
    Laspeyria flexula
    Lomaspilis marginata
    Macaria wauaria
    Macrochilo cribrumalis
    Malacosoma neustria
    Melanthia procellata
    Miltochrista miniata
    Mythimna pallens
    Mythimna straminea
    Noctua interposita
    Noctua janthe/ janthina
    Noctua pronuba
    Oligia strigilis
    Ourapteryx sambucaria
    Peribatodes rhomboidaria
    Philereme transversata
    Philereme transversata
    Philereme vetulata
    Plemyria rubiginata
    Polyphaenis sericata
    Pterostoma palpina
    Rivula sericalis
    Scopula nigropunctata
    Selenia tetralunaria
    Sideridis reticulata
    Timandra comae
    Xestia ditrapezium

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  • Ich habe gestern an der Donau in Oberösterreich geleuchtet. Was in diesem Biotop besonders ist, ist die hohe Anzahl einzelnerArten, wie z.B. erminea, crenata, ... oder gestern eben Abraxas sylvata. Dieser Spanner war so zahlreich, dass ich beinahe erstickt wäre, als ich den Turm abschüttelte.

    Am Köder waren schon die ersten Mormo maura und für dieses Biotop typisch epomidion, turca, ...

    Werde kommende woche in die trocken Eichenwälder wechseln ...

    Euch viel Erfolg

    • Offizieller Beitrag

    Göttingen-Update:

    Gestern habe ich 2 LEDs von 21:45-2:30 bei 17-15°C hängen gehabt. Der Anflug war mit etwas über 70 Arten zwar ok - man merkt jedoch eine kleine (Generations-?)lücke. Viele größere Arten (wie z.B. Schwärmer und Notodontidae) waren diesmal nichtmehr anzutreffen. Auch die Eupithecien waren zurückhaltend.

    Flechtenbärchen wiederum waren zu hunderten vertreten.

    Immerhin waren zudem 5 in Niedersachsen stark gefährdete, 5 gefährdete und 6 Arten der Vorwarnliste anzutreffen.

    Tagsüber konnte ich zudem noch ein paar Eier der in Niedersachsen vom Aussterben bedrohten Kreuzdornzipfelfalter (Satyrium spini) antreffen.


    Insgesamt kamen nun in den 5 Durchgängen dieses Jahr schon 200 Nachtfalter (Großschmetterlinge) zusammen.


    Abrostola triplasia

    Agrotis exclamationis

    Alcis repandata

    Anaplectoides prasina

    Apamea epomidion

    Apamea monoglypha

    Apamea scolopacina

    Apamea sublustris

    Apoda limacodes

    Autographa gamma

    Axylia putris

    Biston betularia

    Cabera pusaria

    Campaea margaritata

    Camptogramma bilineata

    Catarhoe cuculata

    Chiasmia clathrata

    Chloroclystis v-ata

    Cidaria fulvata

    Colostygia pectinataria

    Cosmia pyralina

    Cosmia trapezina

    Deilephila elpenor

    Diachrysia stenochrysis

    Drymonia obliterata

    Eilema complana

    Eilema griseola

    Eilema lurideola

    Epirrhoe alternata

    Eulithis pyraliata

    Euplexia lucipara

    Habrosyne pyritoides

    Hemithea aestivaria

    Herminia grisealis

    Herminia tarsicrinalis

    Hoplodrina ambigua

    Hoplodrina octogenaria

    Hypena proboscidalis

    Idaea aversata

    Idaea biselata

    Idaea fuscovenosa

    Idaea muricata

    Idaea ochrata

    Lacanobia oleracea

    Laspeyria flexula

    Lomaspilis marginata

    Macaria alternata

    Melanchra persicariae

    Mesapamea secalis/secalella

    Miltochrista miniata

    Mythimna conigera

    Mythimna ferrago

    Mythimna impura

    Noctua comes

    Noctua fimbriata

    Noctua pronuba

    Oligia latruncula

    Oligia strigilis

    Oligia versicolor

    Ourapteryx sambucaria

    Parastichtis ypsillon

    Peribatodes rhomboidaria

    Philereme transversata

    Philereme vetulata

    Polia nebulosa

    Pseudoips prasinana

    Scopula nigropunctata

    Spilosoma lubricipeda

    Spilosoma lutea

    Stauropus fagi

    Tethea or

    Trachea atriplicis

    Xestia c-nigrum

    Xestia triangulum

  • Toni, bei mir war es andersrum.

    Ich war von 22 Uhr bis 0:30 Uhr leuchten bei 20 bis 14 °C. Im allgemeinen war wenig da, aber besonders haben dann die Riesenbrocken herausgestochen.


    Malacosoma neustria

    Ourapteryx sambucaria

    Noctua pronuba

    Diachrysia chrysitis

    Cabera pusaria

    Calamia tridens

    Deilephila elpenor

    Deilephila porcellus


    Es waren so ungefähr 30 bis 40 Arten, aber irgendwie hat mich irgendwas abgelenkt und so habe ich sie nicht eingefangen und/oder identifiziert. Auf jeden Fall waren so 60 - 70 % so Riesenapparate. Dadurch das es leider 24/7 bei mir nur durchregnet, war wahrscheinlich auch nur so wenig da. Und ich hätte mir mehr Behälter mitnehmen müssen um sie alle zu identifizieren... :neutral_face: Mann bin blöd...

    Jedenfalls kam auch ein Odonteus armiger (RL 3) angeflogen. Dann kann ich mich mal auf Trüffel(verwandte)-Suche machen :grinning_squinting_face::ironie:.

    Jedenfalls Sorry für diese mickrige Liste. Ich hatte gestern schon zu viel Entomologiezeug gemacht, da war Abends dann die Luft draußen... Aber was soll man machen, wenn es einmal nicht regnet - da leuchtet man halt. Ich kann aber noch dazu sagen, dass es viele Eulen und Spanner gab. Mit Zünslern ging es diesmal. Und es kamen so 7 Schwärmer an. Einige sind wieder weggeflogen... Wahrscheinlich auch einige unbemerkt, weil auf einmal hing einer in einem Spinnennetz. Normal höre ich die... Naja, nächstes mal wird´s besser mit der Liste, aber man muss ja hier auch den Thread am Leben erhalten.


    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

  • fotografieren und mit obsidentify vorbestimmen spart viel Zeit :winking_face:

    zur Sicherheit querchecken und das wars. Dann hast du 90% weniger Arbeit und kannst dich auf die kniffligen Tiere konzentrieren :winking_face:

    Wenn sie sich setzen würde ja. Aber wenn sie nur umherfliefen oder mir ins Gesicht... naja, da wirds schwer 😂😂😂.

  • Ich bewundere all jene, die diese langen Listen führen. Ich muss gestehen, dass ich mir da etwas schwer tue. Zum einen gibt es viele Arten die ich, wenn überhaupt erst zuhause am Bildschirm bestimmen kann und zum anderen bin ich beim Leuchten sehr viel unterwegs. Alleine stelle ich 3 Türme auf und hänge an anderer Stelle noch Köder aus. Wenn ich mit einem Freund unterwegs bin können es bis zu 7 Türme sein. Da konzentriere ich mich hauptsächlich auf Arten die ich suche und jene die für mich interessant sein könnten. Ein guter Freund macht dann zuhause ein "Gedächtnisprotokoll". Der ist halt Profi und macht das seit mehr als 40 Jahren.


    Es tut mir zwar leid, dass es bei dir Finn ständig regnet, aber glaube mir das Gegenteil wäre das größere Übel. Ich war im Weinviertel und im Burgenland, also im Osten Österreichs, der auch stark vom Pannonischen Klima geprägt ist. Dort wartet jeder auf den ersten Tropfen seit langem. Alles ist verdorrt und an meinem ersten Platz im Norden fehlten viele Arten, da es kaum mehr etwas zu saugen gibt, nichts mehr auf der Wiese blüht ... im Burgenland waren sie so klug und ließen Teile ungemäht. So konnten sich dort eine Unmenge an Königskerzen und Disteln entwickeln. Man glaubt es fast nicht, was da alles anfliegt ...


    Neben einigen Eichenschwärmern flogen auch die gelben Ordensbänder fulminea und nymphagoga, was für diese Gegend nichts Außergewöhnliches ist. Überraschend war jedoch der Anflug von einem proserpina ... und das Anfang Juli.


    Euch weiterhin viel Erfolg

    Leo

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