Warum sterben meine Raupen?!

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  • Schaut auf jeden Fall einer galoppierenden Infektion verdammt ähnlich. Wodurch sie verursacht wurde ist allerdings weniger offensichtlich.

    In der Regel handelt es sich um suboptimale Haltungsbedingungen welche die Tiere überhaupt erst empfänglich für den Befall mit Mikroorganismen und co. gemacht hat.

    Das eventuell das eine oder andere Tier immun ist oder robust genug ist das Ganze erstmal zu überleben widerspricht der These nicht.

    Generell kann man sagen das sich (selbst unerkannte bzw unbemerkte) Haltungsfehler häufig aufsummieren und dann mit unschöner Regelmäßigkeit in diversen Infektionen enden. Heißt also - sehr viele Ursachen laufen oft auf ein ähnliches Ende hinaus.


    Eine Nachzucht würde ich mit eventuellen Überlebenden nicht versuchen.

    Die allgemeine Schwächung bzw die Infektion wird häufig an die Nachkommen weitergegeben. Du schaffst damit nur neue Problemzonen im nächsten Jahr.


    Ganz wichtig: Großen Abstand zu anderen Zuchten halten, nach jedem Kontakt Hände schrubben, am besten desinfizieren.. Kurz - behandle die Zucht als hättest Du als Erreger eine Hybride aus Schnupfen und Ebola vor Dir. Andernfalls greift so etwas häufig wie ein Flächenbrand um sich...

    Zuchtgefäße am besten im Geschirrspüler auf 70 Grad reinigen.

    Ist das nicht möglich, dann vernichten.


    Ganz ehrlich, würden sich bei mir in einer Zucht mehr als ein, zwei solcher Ausfälle zeigen, hätte ich bereits alles vernichtet bzw desinfiziert. Große Seuchenzüge die durchaus alle vorhandenen Zuchten vernichten können lassen sich nur durch rigorose und rabiate Gegenmaßnahmen verhindern.


    🤣Analog wäre solches Handeln auch bei Corona hilfreich gewesen und hätte uns viel Ärger erspart 🤣

  • Also fasse ich mal alle Faktoren zusammen, die Schuld sein könnten:


    - an Himmelfahrt keine Zeit Futter zu holen

    - einen Tag keine Zeit gehabt den Behälter zu reinigen

    - Dichte der Raupen

    - Futterartenwechsel (obwohl sie alles genommen haben)


    Das fällt mir alles so pauschal ein. Klingt aber nicht sonderlich schlimm. Aber ok, Arbeit umsonst...


    Mit freundlichen Grüßen

    Finn Küchenmeister

  • Kopf Hoch Finn...

    Ich habs schon geschafft ne Tagpfauenaugenzucht durch einen Fehler von mit komplett an die Wand zu Fahren. Also von ~1500 io Raupen waren es dann ungefähr 150 Gesunde Falter.

    4 Faktoren inkl. meiner eigenen Dummheit muss ich sagen waren Schuld:

    - Spritzmittel

    - Infektion

    - Leider Schimmel weil die Brennnessel einmal zu Nass wegen Starkregen waren

    - Kot nicht Säuberlichst aus dem Terra geputzt.

    Resultat: Schlupfwespen, Tot und Verderben, viiiiiiiiel Frustration und ein Kaputtes Terra.


    Egal, aufgegeben hab ich nicht. Dieses Jahr Problemlos 4 Raupennester Urticae durchbekommen, hat ca. 400 Falter ergeben, und gerade ziehe ich 2 Freilandfunde S. pavonia/pavoniella durch.

    Liebe Grüße aus Österreich

  • Und um die Stimmung aufzuheitern, hier eine noch lebende ganz fette Raupe. Die habe ich extra für euch fotografiert 🥰🥰🥰.

    Man kann auch erkennen das sie noch nicht lila sind. Aber fette Oschis sind es geworden.

    so richtig gut sieht die leider auch nicht aus. Ich fürchte, die wird es ebenfalls nicht machen. Da hast du dir eine fette Infektion eingefangen.


    Übrigens „richtig“ fette Raupen findet man bei dieser Art nur im Freiland. In der Zucht bekommt man fast immer deutlich kleinere Tiere raus.

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  • Infektionsvorbeugung:


    Mit jeder großen Zimmerpandemie im Laufe der Jahre wurden meine Gegenmaßnahmen drastischer.


    Der Erfolg: Es kann durchaus mal sein das eine einzelne Zucht erkrankt. Aber dabei bleibt es dann auch. Und das seit fast 20 Jahren. Es gibt seitdem kein Überspringen auf andere Zuchten mehr.


    Ich behandle dafür aber auch jede einzelne (auch anscheinend völlig gesunde) Zucht als Risiko.


    Das heißt ständiges Finger waschen nach jeder einzelnen Zucht, bei der geringsten Unregelmäßigkeit Desinfektion der Finger und für jede Zucht eine eigene Unterlage (Tageszeitung ist dafür super) die danach gleich in den Eimer kommt.


    So läßt sich das Risiko minimieren bzw die Folgen einer Infektion stark begrenzen.

  • Vinula ist nicht sooo einfach zu halten wie jeder glaubt. Ab der Hälfte der Zucht, also L3, sind die sehr anfällig auf feuchte, stehende Luft. Also nicht in geschlossenen Behältern ohne größere Belüftung halten.

    Wenn sich die Raupen gegenseitig stören und somit dauerhaft Stress ausgesetzt sind, reagieren die auch recht empfindlich.

    Futter hatte ich immer nur Espe, ist ideal für diese Art. Und ab L3 nur voll ausgereifte Blätter.

    Wenn in der Zucht mal eine anfängt mit Infektion, was in der Regel immer von zu hoher Feuchtigkeit kommt, dann sind alle anderen auch hin, die im selben Behälter sind. Selbst wenn sie einen Kokon spinnen sollten, sterben sie in diesem ab.

    So meine Erfahrung.

  • Große Seuchenzüge die durchaus alle vorhandenen Zuchten vernichten können lassen sich nur durch rigorose und rabiate Gegenmaßnahmen verhindern.


    🤣Analog wäre solches Handeln auch bei Corona hilfreich gewesen und hätte uns viel Ärger erspart 🤣

    Kleiner Exkurs: Gruselige Gedanken eines NoCovid-Anhängers? Das ist eine totalitäre Fantasie, zu denken, so ein Vorgehen hätte uns IRGENDWAS erspart. Um zu wissen, wie das konkret aussieht, kann man mal einen Blick nach Shanghai werfen. Und dort, wo es versucht wurde, hat es auch nicht funktioniert.


    Back to topic:

    Anders als erwähnt, sehen die Raupen gerade nicht völlig normal aus. Wird schon eine Infektionserkrankung sein. Ich fürchte, es wird auch die verbliebene vinula erwischen, wenn ich mir die so ansehe.

    Bei einer meiner Zuchten von D. nerii letztes Jahr hatte ich vermutlich Bacillus thuringiensis grassieren. Ich gab ein Antibiotikum (Amoxicillin oder Erythromycin, ich weiß nicht mehr) Das rettete nicht final, verzögerte aber den Verlauf bei einigen Raupen. Richtig angewendet könnte es aber theoretisch funktionieren. Fragen zu Pharmakokinetik und -Dynamik erfordern wohl noch ein paar klinische Studien.😁

  • Moin,


    eindeutig eine Infektion und auch die fette Raupe auf dem Bild, mit der fleckig dunklen Haut, wird es kaum schaffen. Sieht mir zumindest nicht nach einer beginnenden Verfärbung zweckst Verpuppen aus. Vielleicht baut sie noch einen Kokon, aber ob sie über die Präpuppe hinaus kommt, ist zweifelhaft. Aber vielleicht hast ja Glück :winking_face:

    Die Gründe dafür sind hinlänglich benannt worden. Mit Spritzmittel etc hat das nichts zu tun.


    Viel Glück für den nächsten Versuch bei vinula, Finn.

    Nun weißt du ja, worauf es bei dieser Art ankommt.


    Rudi

  • Hallo Finn,

    ich habe normalerweise keine Probleme mit der Art, wenn ich sie in den verschiedensten Größen im Freiland finde. Vor ein paar Jahren habe ich allerdings mehrere Exemplare in eine Plastikbox (ca. 4 Liter) gesetzt. Die Belüftung im Deckel war durch ein Versehen meinerseits geschlossen.

    Fehlende Belüftung hat meiner Meinung nach zum Totalausfall geführt. Seitdem habe ich keine Probleme mehr gehabt. Große Gläser (3 Liter) mit gelöchertem Deckel und nicht zu viele Tiere bringen bei mir selten Verluste.

    LG

    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    So....da will ich dann auch mal was beitragen.


    Finn und ich haben ja beide vinula. Bei mir waren 17 Raupen geschlüpft. 4 davon waren verschwunden 5 waren nach und nach verstorben eine lag tot unten war ganz hart die andere sah aus als wäre sie ausgelaufen. Ich hielt sie in einem Hochbeet ab L3. Trotz guter Belüftung fand ich Schimmel an den Wasserbehältern. Die toten Raupen waren weit unten und ich denke der Schimmel hat sie erledigt. Habe dann alles ausgereinigt und statt Spähne Papier als Untergrund genommen und Ästchen reingelegt. Leider habe ich es zu spät gemerkt.


    Fazit von 17 Raupen haben sich 8 verpuppt. Wenigstens etwas.


    Futterpflanze war bei mir Korkenzieherweide die wurde gut angenommen und ich hatte schöne grosse Raupen.


    Bilder siehe unten.


    In diesem Sinne:


    Seid nett zu einander! Das Leben ist zu kurz um sich zu ärgern😉🌈🙏


    Grüße


    Carmen

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  • Moin,


    ich drücke die Daumen, Carmen.

    Ist bei einer vinula-Zucht ne Infektion rein gekommen, bedeutet Kokonbau nicht gleich Verpuppung; leider.

    Ob ja oder nein merkt man erst 1-2 Jahre später, wenn man sich traut den Kokon zu öffnen und dann die eingetrocknete Präpuppe vorfindet.

    Allerdings schaffen es auch oftmals die am weitesten entwickelten Tiere sich noch zu verpuppen.

    Somit...hoffen darf man :winking_face:


    Dein drittes Bild....die in der Grundfarbe gelbe Raupe, sollte es sich nicht um eine Farbverzerrung der Kamera handeln, ist ein erstes Alarmzeichen bei der Zucht. Eine gesunde vinula ist eigentlich immer von einem tiefen Grün in der Grundfarbe; niemals gelblich.


    Gruß

    Rudi

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